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Clevere Expansion: Canton erweitert seine „Townus“-Reihe um ein neues Flaggschiff, das die amtliche Beschallungsqualität der Erfolgs-Serie auch in größeren Räumen ermöglichen soll. So bietet die Townus 100 das elegante Design und die Technik-Trademarks der Serie – und beeindruckt im Test mit allersattester Performance.

Die Townus 100 ist das neue Flaggschiff der Townus-Serie – und punktet optisch mit dem elegant-zeitlosen Design, das die gesamte Serie auszeichnet.

Die Townus 100 ist das neue Flaggschiff der Townus-Serie – und punktet optisch mit dem elegant-zeitlosen Design, das die gesamte Serie auszeichnet.

„Townus“ – mit diesem Wortspiel verbinden die Weilroder den Herkunftsort aller Canton-Lautsprecher, den Taunus, mit dem englischen Wort für Stadt, also „Town“ – und assoziieren so eine klangvolle Kombination von eigener HiFi-Tradition und urbaner Moderne. Weil hier Klang, Design und Verarbeitung eine auch preislich hochattraktive Symbiose bilden, ist die Townus-Serie ein Bestseller. Jetzt bietet Canton eine clevere Erweiterung der Reihe: Zu dem Standlautsprecher, der Regalbox, dem On-Wall-Speaker, dem Center, dem Dolby Atmos-Lautsprecher und dem Subwoofer gesellt sich nun ein neuer Stand-Schallwandler, der das bisherige Top-Modell, die Townus 90, als Familienoberhaupt ablöst. Diese neue Townus 100 hat Canton speziell für größere Räume entwickelt, um im Stereo-Betrieb wie auch im Home Cinema-Einsatz eine noch kraftvollere Wiedergabe möglich zu machen. Schauen wir uns an, was diese Drei-Wege-Klangsäule zum Königs-Modell krönt.

Die Townus 100 ist mit vier Chassis bestückt und agiert als Drei-Wege-Lautsprecher. Canton-typisch ist der Mitteltöner über dem Hochtöner platziert. So ist der Tweeter auf dem richtigen Niveau – nämlich auf Ohrhöhe.

Die Townus 100 ist mit vier Chassis bestückt und agiert als Drei-Wege-Lautsprecher. Canton-typisch ist der Mitteltöner über dem Hochtöner platziert. So ist der Tweeter auf dem richtigen Niveau – nämlich auf Ohrhöhe.

Zeitlos-eleganter Auftritt

Auf den ersten Blick fallen die Unterschiede kaum auf – zum Glück! Denn so bietet die Townus 100 die gleiche attraktive Optik, mit der die ganze Serie punktet und insbesondere die von uns bereits getestete Townus 90 glänzt: Das Design präsentiert sich zeitlos-elegant, die Kanten des gradlinigen Korpus sind geschmeidig gerundet, das Gehäuse ist schlank und wohlproportioniert. Dieses gelungene Verhältnis der Abmessungen ist bei der Townus 100 nun in allen drei Dimensionen behutsam ausgedehnt worden. So misst dieser Lautsprecher 110 mal 27 mal 37 Zentimeter. Dadurch vergrößert sich das Korpusvolumen, was eine kraftvollere Schallwandlung ermöglicht. Unser Testmodell wurde in ein edles Nussbaum-Echtholzfurnier gekleidet, das makellos verarbeitet ist. Es zeichnet sich beim Darüberstreichen auch durch eine hochwertige Haptik aus und unterstreicht so den erstklassigen Eindruck dieses Lautsprechers. Alternativ ist die Townus 100 in einer seidenmatten weißen Lackierung oder einem hochglänzenden schwarzen Finish erhältlich. Sie lösen ebenso den Premium-Anspruch dieses Lautsprechers ein.

Schwebende Massivität

Zum gelungenen Design gehört auch bei der Townus 100 die Sockelplatte: Rein optisch befördert sie die Leichtigkeit der Anmutung, weil sie den Standlautsprecher scheinbar schwerelos schweben lässt. Dies unterstreichen die eleganten, kegelförmigen Distanzstücke, die für einen definierten Abstand von Korpus und Sockelplatte sorgen. Sie sind Teil des Bassreflex-Systems, auf das wir später noch zu sprechen kommen. Zudem sorgt die Platte mit ihrer etwas größeren Fläche für einen sicheren Stand des schlanken Standlautsprechers. Bodenseitig ermöglichen vier einschraubbare und somit höhenverstellbare Metall-Spikes die definierte Ankopplung an den Boden sowie den kippelfreien Stand selbst auf unebenen Untergründen. Die Townus 100 hat es aber auch in sich: Das MDF-Gehäuse ist innseitig mit massiven Holzstreben versehen. Sie tragen zur Minimierung von Korpusresonanzen und zur Versteifen des Gehäuses bei. Das ist sinnvoll, weil hier drei große Woofer für reichlich Schallenergie sorgen, die beim Vorwärtsschwingen gen Hörplatz abgestrahlt wird, beim Zurückschwingen hingegen in den Korpus gerichtet ist.

Mit ihrer Ausführung in hochwertigem Echtholzfurnier präsentiert sich die Townus 100 extra-edel. Dies wird durch das Clean Design intensiviert: Die Chassis sind ohne sichtbare Schrauben fixiert, die Rückseite ist rohrfrei, weil der Bassreflex-Port bodenseitig positioniert ist. So bietet die Townus 100 eine wunderbar klare, aufgeräumte Optik.

Mit ihrer Ausführung in hochwertigem Echtholzfurnier präsentiert sich die Townus 100 extra-edel. Dies wird durch das Clean Design intensiviert: Die Chassis sind ohne sichtbare Schrauben fixiert, die Rückseite ist rohrfrei, weil der Bassreflex-Port bodenseitig positioniert ist. So bietet die Townus 100 eine wunderbar klare, aufgeräumte Optik.

Tweeter mit Keramik-Know-how

Damit sind wir schon bei den Chassis. Die Townus 100 hat gleich vier in petto, die in Canton-typischer Anordnung schallwandeln: Der Mitteltöner ist über dem Tweeter platziert und arbeitet im oberen Lautsprechers-Areal auf ein eigenes Korpusvolumen. Canton-charakteristisch ist auch die Fixierung aller Chassis ohne sichtbare Schrauben. Sie werden von einem schwarzen Kunststoffring kaschiert, dies verstärkt das Clean Design des Lautsprechers. Diese Blenden ziert ein edel anmutender Aluminiumring. Auch dieser Diamond Cut-Ring gehört zu den Canton-Klassikern. Beginnen wir beim Hochtöner: Als Tweeter agiert ein 25 Millimeter durchmessender Kalottentreiber mit Keramikmembran. Dieses Material ist ultrahart, was ein verformungsfreies, präzises und impulstreues Membranschwingen ermöglicht. Allerdings bedingt das Keramisieren der Aluminium-Kalotte einen aufwändig-komplizierten Herstellungsprozess. Hier verfügt Canton über reichlich Know-how und eine langjährige Expertise. Der Tweeter sitzt inmitten eines hornartigen Wave Guides hinter eine Gitter, welches dem Hochtöner eine Schall-Linse versetzt. Beide Features dienen der optimalen Höhenabstrahlung sowie der Anpassung an den Mitteltöner.

Der Hochtöner schwingt mit einer Kalotte aus Aluminiumoxid-Keramik. Für die optimale Abstrahlung sowie die homogene Anbindung an den Mitteltöner ist der Tweeter leicht nach hinten versetzt in einen leicht hornartigen Wave Guide eingelassen und vorderseitig mit einer vorgesetzten Schall-Linse versehen, die in das schützende Gitter integriert ist.

Der Hochtöner schwingt mit einer Kalotte aus Aluminiumoxid-Keramik. Für die optimale Abstrahlung sowie die homogene Anbindung an den Mitteltöner ist der Tweeter leicht nach hinten versetzt in einen leicht hornartigen Wave Guide eingelassen und vorderseitig mit einer vorgesetzten Schall-Linse versehen, die in das schützende Gitter integriert ist.

Mitteltöner mit Canton-Spezialitäten

Dieser Mitteltöner, der bei rund drei Kiloherz den Tweeter ablöst und die Schallwandlung übernimmt, ist nämlich mit fast 18 Zentimetern Durchmesser ungewöhnlich groß – und je größer ein Chassis ist, desto mehr neigt es hin zu den höheren Frequenzen zur Bündelung. Dank seiner großen Dimensionierung bietet der Woofer viel Membranfläche – und dies ermöglicht kraftvolle Mitten. Hierfür ist die Schwingfläche in hochfestem Titanium realisiert – und die Formung der Membran folgt Cantons „Triple Curved Cone“-Design: Die Schwingfläche besitzt drei unterschiedliche Radien. Dies erhöht die Stabilität, optimiert die Abstrahlcharakteristik und verringert die Verzerrungen. Die Wave-Sicke, die diese Membran einfasst, ist ebenfalls eine Canton-Innovation: Durch mehrfache Wölbungen reduziert diese komplexe Aufhängung unerwünschte Membran-Teilschwingungen. Diese Spezial-Sicke ermöglicht zudem einen größeren Hub. Dadurch kann die Membran weiter auslenken. Diese große Auslenkfähigkeit im linearen Bereich unterstützt auch der Antrieb hinter der Membran. Im Ganzen attestiert Canton diesem Mitteltöner eine besonders nuancierte und klare Wiedergabe.

Der Mitteltöner ist mit einer Membran aus Titanium ausgestattet, einem aufwändigen, steifen und leichten Verbund aus Titan und Aluminium. Diese Schwingfläche ist als Triple Curved Cone geformt, die Membran besitzt drei Krümmungen.

Der Mitteltöner ist mit einer Membran aus Titanium ausgestattet, einem aufwändigen, steifen und leichten Verbund aus Titan und Aluminium. Diese Schwingfläche ist als Triple Curved Cone geformt, die Membran besitzt drei Krümmungen.

Tiefton-Team für satten Bass

Ab rund 170 Hertz übergibt der Mitteltöner an die Bassfraktion. Hier arbeiten zwei Woofer parallel als Tiefton-Team. Dies verdoppelt die resultierende Membranfläche, was zu einer größeren Bassfähigkeit führt. Dieses Prinzip hat bereits der Townus 90 zu einer satten Performance im Frequenzkeller verholfen. Bei der Townus 100 kommen nun statt 174-Millimeter-Modellen zwei 192 Millimeter durchmessende Woofer zum Einsatz. Dieses Schwingflächen-Plus erhöht abermals die Bass-Potenz und ermöglicht zusammen mit dem vergrößerten Korpusvolumen eine insgesamt noch kraftvollere Wiedergabe. Die Konusmembranen der beiden Tieftöner sind wie beim Mitteltöner in Titanium gehalten, aber als „Double Cone“ mit optisch durchgängiger Membranfläche ausgelegt. Dies soll es der Townus 100 ermöglichen, auch bei hohen Lautstärken präzise zu spielen. Dazu trägt abermals die Wave-Sicke bei, mit der auch diese beiden Bass-Woofer eingefasst sind. Der Einsatz zweier Tieftöner hat noch zwei weitere Vorteile: Akustisch agieren sie agiler und impulstreuer als ein riesiges Einzelchassis, das massereicher und deshalb träger ist.

Gleich zwei Tieftöner sorgen als Team für einen satten Bass. Hier kommen mit 19 Zentimeter durchmessenden Woofern noch größere Modelle als bei der Townus 90 zum Zuge. Dies sorgt, wie das größere Gehäusevolumen, ebenfalls für ein Plus im Bass.

Gleich zwei Tieftöner sorgen als Team für einen satten Bass. Hier kommen mit 19 Zentimeter durchmessenden Woofern noch größere Modelle als bei der Townus 90 zum Zuge. Dies sorgt, wie das größere Gehäusevolumen, ebenfalls für ein Plus im Bass.

Bassreflex-Abstimmung in Downfire-Manier

Optisch ermöglicht diese Lösung zudem ein schlankeres Design, da die Front schmaler ausfallen kann. Das erhöht abermals die Wohnraumtauglichkeit der Townus 100. Wer nun gar keine Chassis sehen möchte, bekleidet die Front mit den mitgelieferten, magnetisch haftenden Abdeckungen. So oder so: Dank des Woofer-Duos spielt die Townus 100 runter bis 20 Hertz. Diese immense Basspotenz befördert die bereits angesprochene Bassreflex-Abstimmung: Schallanteile, welche die Woofer beim Rückwärtsschwingen in das Gehäuse abstrahlen, werden über einen in Länge und Durchmesser genau definierten Kanal aus dem Korpus geleitet. Dies kräftigt – ebenfalls definiert – den Tiefst-Tonbereich. Bei der Townus 100 wurde diese Bassreflex-Abstimmung als Downfire-Lösung realisiert: Der Kanal ist in den Korpusboden integriert, der Bass-Schall strahlt also in Richtung Sockelplatte. Dank der Abstand haltenden Metallkegel kann sich dieser Bass von hier aus seitlich gleichmäßig in alle Richtungen entfalten. Dies bewirkt eine homogene Abstrahlung in den Raum – und ermöglicht eine wandnahe Aufstellung.

Aufstellungsfreiheit und Anschluss-Vielfalt

Dies unterschiedet die Downfire-Lösung von der herkömmlichen Ausführung mit rückseitig platziertem Port: In diesem Fall wird der geballte Luftstrom des Bass-Schalls gegen die Wohnzimmerwand geblasen. Hier verursachen der Luftstrom bei zu geringem Abstand des Lautsprechers jedoch gerne eine Überhöhung des Bassanteils. Dies wird durch die Downfire-Lösung vermieden. Deshalb lässt sich die Townus 100 auch mit relativ geringer Distanz zum Gemäuer platzieren. Die Rückseite des Lautsprechers präsentiert sich also rohrfrei, und deshalb kommt umso besser das Anschlussterminal zur Geltung. Die Townus 100 bietet hier vier vergoldete Schraubklemmen mit großen Aufnahmen. So können auch blanke Kabel mit großem Querschnitt eingeführt werden. Alternativ gehen natürlich Kabel, die mit Gabelschuhen oder Bananensteckern konfektioniert sind. Dank der vier Klemmen können – wenn man die verbindenden Metallbrücken entfernt – der Hochton sowie der Mittel- und Tieftiefton der Townus 100 separaten verkabelt werden. Das ermöglicht Bi-Wiring oder Bi-Amping, also die Ansteuerung mit getrennten Kabeln oder gar Verstärkern.

Für den Anschluss bietet der Lautsprecher ein Terminal mit massiven, vergoldeten Klemmen. Entfernt man die eingesetzten Brücken, kann man den Hoch- und den Tiefton separat anschließen. Dies ermöglicht Bi-Wiring mit getrennten Kabeln oder sogar Bi-Amping separaten Verstärkern.

Für den Anschluss bietet der Lautsprecher ein Terminal mit massiven, vergoldeten Klemmen. Entfernt man die eingesetzten Brücken, kann man den Hoch- und den Tiefton separat anschließen. Dies ermöglicht Bi-Wiring mit getrennten Kabeln oder sogar Bi-Amping separaten Verstärkern.

Die Canton Townus 100 in der Praxis

Wir bleiben für unserem Test aber bei der verbreiteten Anschlussvariante mit einem Kabel. Über das Viablue SC-6 Single-Wire verbinden wir unseren Hegel H360 und streamen via Qobuz „H Gang“ von Donald Fagen. Der einstige Steely Dan-Musiker ist für seine ausgezeichneten Produktionen bekannt, und so bietet auch dieser Song alles Nötige für Aufstellung und Hörtest. Bei der Platzierung zeigt sich die Townus 100 wohltuend unkompliziert. Wir fangen mit unserer Grundaufstellung an: Beide Lautsprecher sind 2,30 Meter voneinander und vom Sofa entfernt, der Wandabstand beträgt 60 Zentimeter. Wir starten mit geringer Einwinklung. Bereits jetzt ist die Wiedergabe gut – aber es geht noch besser. Wir richten die Lautsprecher etwas stärker auf den Hörplatz aus, bis die Wiedergabe stabil und größenrichtig ist. Zudem vergrößern wir die Sofa-Schallwandler-Distanz – und jetzt geht’s ab: „H Gang“ startet mit einem Einsatz der gesamten Band – und wir kriegen eine geballte Ladung an Dynamik und Bass-Power!

Mächtiger Bass, dynamisches Drumming

Freddie Washington zupft einmal das F seine tiefen fünften Saite an, und dieser Basston hat eine Mächtigkeit, die wir physisch am Körper spüren. Dabei sind wir in puncto Pegel durchaus noch im moderaten Bereich. Trotzdem hat der Ton reichlich Schubkraft, und weil Washington dieses F einen ganzen Takt stehen lässt, füllt der Ton unseren Raum mit einem unglaublichen Volumen. Wow! Nach dem Intro spielt Washington eine cool rhythmisierte Figur als Basslinie – und hier zeigt sich, dass bei aller Macht und bei aller Schubkraft dieses Basses die Konturiertheit gewahrt bleibt. Der Bass bläht sich also nicht auf – so liefert er ein fettes Fundament, lässt aber Raum für die anderen Instrumente. Da ist natürlich als erstes Drummer Keith Carlock zu nennen: Er trägt mit seinem Bassdrum-Tritt und Becken-Tusch beim Tutti-Einsatz Mitschuld an unserem unwillkürlichen Zusammenzucken, und auch im weiteren Verlauf des Songs glänzt sein Drumming mit herrlicher Dynamik und Impulskraft.

Zur Tieftonkräftigung besitzt die Townus 100 einer Bassreflexabstimmung. Ihr Port ist in die Unterseite des Korpus integriert. Der Bassschall aus dem Gehäuse strömt also gen Sockelplatte. Dank der kegelförmigen Abstandhalter kann sich der Schall dann von hier zu allen Seiten hin ausbreiten.

Zur Tieftonkräftigung besitzt die Townus 100 einer Bassreflexabstimmung. Ihr Port ist in die Unterseite des Korpus integriert. Der Bassschall aus dem Gehäuse strömt also gen Sockelplatte. Dank der kegelförmigen Abstandhalter kann sich der Schall dann von hier zu allen Seiten hin ausbreiten.

Saubere Durchhörbarkeit

Dabei sind Carlocks Bassdrum-Tritte gut von Washingtons Basston-Anschlägen zu unterscheiden, obwohl sie, wie es sich für eine Top-Rhythmus-Sektion gehört, genau aufeinanderliegen. Die Townus 100 verwischt hier nichts: Die Tritte haben einen satten Ton, einen akzentuierten Kick und hebt sich sauber vom Bass ab. Diese Durchhörbarkeit setzt sich im Zusammenspiel der anderen Instrumente fort – dabei ist der Song mit 14 Musikern mannstark besetzt. Trotzdem sorgt die Townus 100 für eine sehr gute Definition der verschiedenen Gitarren, der üppigen Bläsergruppe, der Keyboards und dem Gesang samt mehrstimmigem Background-Chor – und so können sich die Sänger und Instrumentalisten trotz dieses geballten Mitwirkenden-Aufgebots und des dichten musikalischen Satzes gut entfalten. Dies gelingt auch aufgrund der breiten und tiefen Bühne, die die Townus 100 aufspannt. So ist selbst Platz für kleine Einwürfe, wie sie etwa Wayne Krantz mit seinen per Handballen abgedämpften Gitarrenanschlägen spielt: Dieses feine, perkussive Picking ist mühelos aus dem Gesamtgefüge heraushörbar.

Magen-Massage und Pegel-Power

Das alles liefert uns die Townus 100 auch bei „Don’t Start Now“ von Dua Lipa. Die ungemein funkige und groovende Dance-Pop-Nummer ist mit diesen pegelfesten und Bass-starken Lautsprechern schlicht der Hammer: Die Townus 100 liegt mit einer Dauerbelastbarkeit von 180 Watt 30 Watt über ihrer etwas kleineren Schwester, der 90 – und dies lässt sie uns hören und spüren: „Don’t Start Now“ hat ultrahart abgestoppte Beats, die mit ihrem Punch unseren Magen massieren, dazu einen megafetten Synthiebass, der mit einem Subbass unterlegt ist und ebenfalls auf Zwerch- und Trommelfell drückt. Uff! Doch im Gegensatz zu uns die Townus 100 ist davon völlig unbeeindruckt und liefert den Song auch auf Party-Pegel sauber, transparent und knackig. So bleiben auch die brillanten Keyboards, die zahlreichen Effekte, die den Song und damit auch uns pushen, und natürlich Dua Lipas attraktiver Gesang bis hin zu den hymnischen Background-Stimmen klar und harmonisch eingebettet und hörbar.

Die Randeinfassung der Membran ist mit Cantons Wave-Sicke realisiert. Diese mehrfach gewellte Aufhängung ermöglicht eine größere lineare Auslenkung und reduziert Partialschwingungen der Membran.

Die Randeinfassung der Membran ist mit Cantons Wave-Sicke realisiert. Diese mehrfach gewellte Aufhängung ermöglicht eine größere lineare Auslenkung und reduziert Partialschwingungen der Membran.

Wandnahe Aufstellung

Nun zur Downfire-Lösung der Bassreflex-Abstimmung: Sie verheißt uns ja, dass dies alles auch bei wandnaher Aufstellung funktioniert. Deshalb arbeiten wir uns mit den Lautsprechern peu à peu in Richtung Wand vor, verringern die Distanz zum Gemäuer erst auf fünfzig, dann vierzig, schließlich dreißig Zentimeter – und ja, die Townus 100 hält das Versprechen und liefert auch bei dieser geringen Distanz eine Wiedergabe ohne Bassüberhöhung. Da sind sogar noch ein paar Zentimeter Spielraum. Wo wir gerade beim Ausprobieren sind, betreiben wir mal ein Tuning bei der Bodenankopplung. Die mitgelieferten Spikes sind jene doch stark abgerundeten Exemplare, die wir schon von früheren Vento- und Chrono-Serien kennen. Hier können spitzere und elaboriertere Spikes ein Klang-Plus bewirken – oder eine Unterfütterung mit Absorbern. Wir haben mal von bFly-audio die b.DISC-Scheiben unter die Spikes gesetzt – und erreichen so einen Zugewinn an Definition. Die Townus 100 kann diese Unterschiede auch mit Leichtigkeit abbilden. Prima!

Im Luftgitarren-Modus

Dank dieser Ehrlichkeit in der Darstellung entlarvt die Townus 100 dann halt auch weniger gut produzierte Aufnahmen: „Driving In Style“ von Thundermother besitzt halt nicht diese Definition und Aufgeräumtheit, trotzdem macht dieser Song gleich gute Laune, weil die Mischung aus Iron Maiden-Riff und AC/DC-Vibes richtig abgeht – und die Townus 100 zeigt, dass sie auch ein echter Rocker ist. Deshalb gehen wir gleich zum Original und streamen „Rock ’n‘ Roll Train“ von AC/DC: In diese Produktion sind doch ein paar Euro mehr geflossen – und das hört man: die herrlich räudigen Gitarren von Angus und Malcom Young, das stoische, hart-präzise Schlagzeug von Phil Rudd, der schiebende Bass von Cliff Williams und die raue Röhre von Brian Johnson sorgen hier für mehr: Haben wir bislang zur Musik mitgewippt, so sind wir jetzt im Luftgitarren-Modus – kein Wunder, denn die Townus 100 liefert uns die geballte Energie, die in dieser Aufnahme steckt.

Die Canton Townus 100 im Hörraum. Dank der Downfiring-Lösung ihrer Bassreflexabstimmung kann man die Lautsprecher auch wandnah betreiben.

Die Canton Townus 100 im Hörraum. Dank der Downfiring-Lösung ihrer Bassreflexabstimmung kann man die Lautsprecher auch wandnah betreiben.

Fazit

Die Canton Townus 100 hält, was ihr Mehr an Membranfläche und ihr Plus an Korpus-Volumen gegenüber der Townus 90 verspricht: Das neue Flaggschiff der Serie bietet in puncto Bass, Kraft, Schub und Dynamik eine noch beeindruckendere Performance. Dabei bewahrt dieser Drei-Wege-Lautsprecher die gute Räumlichkeit und Plastizität, die tonale Balance und die Durchhörbarkeit – selbst bei hohen Pegeln, welche die Townus 100 lockerst liefert. Damit empfiehlt sie sich auch für die Beschallung größerer Räume. Dank der Downfire-Lösung der Bassreflex-Abstimmung kann die Townus 100 hier dann selbst wandnah aufgestellt werden, ohne dass es im mächtigen Tiefton zu Überbetonungen kommt. Diese geballte Power liefert die Townus im eleganten Design: Der Standlautsprecher ist trotz seiner durchaus imposanten Maße wohlproportioniert, scheint dank seiner Sockelkonstruktion fast zu schweben – und ist dank seiner ausgezeichneten Verarbeitung und den feinen Finishes, insbesondere dem hochwertigen Echtholzfurnier, ein echter Hingucker.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis/Leistung: sehr gut

90 of 90

89 of 90

89 of 90

240117.Canton-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Canton
Townus 100
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:- Lackfinish (Weiß, Schwarz): 1.599,00 € / Stück
- Nussbaum-Echholzfurnier: 1.699,00 € / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Nussbaum-Echholzfurnier
- Lackfinish Schwarz (hochglänzend)
- Lackfinish Weiß (seidenmatt)
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: +49 6083 287-77
www.canton.de
Abmessungen (HBT):- 1055 x 230 x 340 mm (ohne Sockel)
- 1115 x 270 x 370 mm (mit Sockel + Spikes)
Gewicht:24,6 kg / Stück
Bauart:3 Wege, Bassreflex-Abstimmung
Impedanz:4 - 8 Ω
Belastbarkeit:- Nennbelastbarkeit: 180 W
- Musikbelastbarkeit: 340 W
Hochtöner:1 x 25 mm (Kalotte, Keramik-Membran)
Mitteltöner:1 x 174 mm (Konus, Titanium-Kalotte, Wave-Sicke)
Tieftöner:2 x 192 mm (Konus, Titanium-Kalotte, Wave-Sicke)
Frequenzbereich:20 Hz - 40 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:170 Hz, 3,2 kHz (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Canton Townus 100
- Frontabdeckungen (schwarz)
- Spikes
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ hohe Durchhörbarkeit
+ tolle Dynamik und Impulstreue
+ sehr gute Räumlichkeit und Plastizität
+ überaus kräftiger Tiefbass
+ hohe Pegelfestigkeit
+ unkomplizierte Positionierung
+ wandnahe Aufstellung möglich
+ elegant-zeitloses Design
+ ausgezeichnete Verarbeitung
+ magnetische Frontabdeckungen
+ gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

- einfache Spikes
Benotung:
Klang (60%):90/90
Praxis (20%):89/90
Ausstattung (20%):89/90
Gesamtnote:90/90
Klasse:Oberklasse
Preis/Leistung:sehr gut
Getestet mit:- Verstärker: Hegel H360
- Lautsprecherkabel: Viablue SC-6 Single-Wire
- Netzkabel: Viablue X-60 Silver
- Absorber: bFly-audio b.DISC
- Musikstreaming-Dienst: Qobuz
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