lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Jubiläums-Vorstufe: Zum 100-jährigen Bestehen präsentiert Luxman mit dem E-07 einen edlen Phono-Vorverstärker für anspruchsvolle Vinylisten. Der Preamp bietet zahlreiche Anschlüsse für MM und MC, punktet mit aufwändigem Verstärkeraufbau im Doppel-Mono-Design und glänzt mit vielfältigen Einstellmöglichkeiten – samt Delikatesse Features für beide Systemarten. Was der Luxman E-07 alles kann und und wie er klingt, zeigt er in unserem Test.

Der Luxman E-07 punktet optisch mit elegantem Design und edlem Auftritt im hochwertigen Aluminium-/Stahlblechgehäuse. Dieser Korpus dient auch der elektrischen und mechanischen Abschirmung.

Der Luxman E-07 punktet optisch mit elegantem Design und edlem Auftritt im hochwertigen Aluminium-/Stahlblechgehäuse. Dieser Korpus dient auch der elektrischen und mechanischen Abschirmung.

Wenn der Name Luxman fällt, bekommen Audiophile leuchtende Augen: Der japanische Audio-Hersteller gilt als eines der traditionsreichsten und angesehensten Unternehmen der Branche und steht quasi als Synonym für absolute Akribie und Hochwertigkeit, Innovationsgeist und Streben nach Perfektion – und das seit nunmehr 100 Jahren. Die technischen Meilensteine und Highlights dieses Luxman-Centenniums hat Kollege Roman Maier in einer detailliert Historie zusammengestellt und den aktuellen Stand bei einem Werksbesuch samt Interviews mit Präsident Tatsuya Sueyoshi sowie Forschungs- und Entwicklungsleiters Masakazu Nagatsuma beleuchtet. Wo Luxmann anno 2025 steht, zeigt aber auch ganz unmittelbar und greifbar der nun auf unserem Redaktionsschreibtisch stehende E-07: Zur Feier des Jubiläums haben die Japaner einen Phono-Vorverstärker vom Feinsten aufgelegt. Schauen wir uns diesen Vinylisten-Glücklichmacher mal näher an.

Der E-07 bewahrt die klassische HiFi-Anmutung und orientiert sich auch am tradierten Format, verströmt aber dank dem attraktiven Slim-Design ebenso ein modernes Flair.

Der E-07 bewahrt die klassische HiFi-Anmutung und orientiert sich auch am tradierten Format, verströmt aber dank dem attraktiven Slim-Design ebenso ein modernes Flair.

Klassisches Design in edler Eleganz

Der E-07, den wir ja bereits per Video vorgestellt haben, beeindruckt uns direkt mit seinem Auftritt: Optisch orientiert er sich am klassischen HiFi-Format, mit einer Höhe von nur neun Zentimetern tritt er dabei aber überaus schlank auf und präsentiert sich edel-elegant. Die Hochwertigkeit bemerkt man sofort beim Betrachten und Begreifen dieses Verstärkers: Alle Flächen des in Stahl realisierten Gehäuses und der weißsilbern mattierten Aluminium-Front, alle sanft gefasten Korpus-Kanten und alle Schalter und Bedienelemente zeugen von höchster Akkuratesse und Akribie und offenbaren Luxmans traditionellen Anspruch an Material- und Fertigungsqualität. Dies haben wir bereits beim Test des Vollverstärkers L-505Z bewundert. Hier wird der Aufwand aber nochmals getoppt: Dieses Gehäuse ist aufwändig vibrations- und resonanzoptimiert und trägt ebenso zur mechanischen und elektrischen Abschirmung bei. Schon der knapp vier Kilo wiegende Deckel ist dafür innseitig mit einer zweiten Metallplatte beplankt, seine Schrauben sind mit dämpfenden Unterlegscheiben versehen, seitlich befördern anpressende Kunststoff-Pufferelemente zusätzlich die Gehäusestilllegung.

Die weißsilbern mattierte Aluminium-Front mit ihren sanft gefasten Korpus-Kanten betont den hochwertigen Auftritt. Auch die Einbettung des An/Aus-Schalters ist eine Augenweide.

Die weißsilbern mattierte Aluminium-Front mit ihren sanft gefasten Korpus-Kanten betont den hochwertigen Auftritt. Auch die Einbettung des An/Aus-Schalters ist eine Augenweide.

So geht echtes HiFi

Diese Massivität und Maximal-Abschirmung befördert auch der doppelte Gehäuseboden, der mit einer zweiten, starkwandigen Kupferplatte unterfüttert ist. Das hohe Gewicht und der niedrige Schwerpunkt reduzieren Vibrationen – und so bringt dieser so schlank anmutende Verstärker fast 14 Kilo auf die Waage. Luxmans Traditions- und Qualitätsbewusstsein zeigt sich auch im Design der Front: Sämtliche Bedienelemente sind als echte Dreh- oder Kippschalter in Vollmetall realisiert, die beim Umlegen sauber und definiert rasten. So geht echtes, klassisches HiFi. Im Betrieb hören wir dazu stets das satte Klacken zahlreicher Relais. Das ist der beruhigende Ausweis dafür, dass die Signalwege mechanisch immer absolut sauber aktiviert oder aufgetrennt werden. Passend dazu ist die Anzeige, die sich über die zentralen Schalter erstreckt, kein digitales Display, sondern eine Aycrylglas-Leiste, hinter der orangefarbene und blaue Punkt-LED die aktuellen Einstellungen und aktivierten Funktionen kenntlich machen. Allein die Input-Wahl bleibt unbeleuchtet. Dabei ist sie direkt zu Beginn das erste Highlight.

So geht HiFi: Mt den in Vollmetall realisierten klassischen Kippschaltern und griffigen Drehknöpfen bietet der Phono-Vorverstärker zusätzlich zum optischen auch einen haptischen Genuss.

So geht HiFi: Mt den in Vollmetall realisierten klassischen Kippschaltern und griffigen Drehknöpfen bietet der Phono-Vorverstärker zusätzlich zum optischen auch einen haptischen Genuss.

Eingangsvielfalt und exzellentes Erdungskonzept

Der E-07 punktet nämlich mit gleich drei Eingängen. Zwei unsymmetrische Inputs dienen dem Anschluss von Plattenspielern, die mit Moving Coil- oder Moving Magnet-System ausgerüstet sind. Ein dritter Input ist exklusiv für MC ausgelegt und zugunsten einer möglichst verlustfreien Signalverarbeitung und einer hochgradigen Kanaltrennung symmetrisch realisiert. Somit können bis zu drei Plattenspieler parallel angeschlossen werden. Zur Vermeidung von Brummschleifen ist jeder Input mit einer eigenen massiven Messing-Klemme zur Erdung ausgestattet. Diese Erdungen sind über separate Kabel zu einem zentralen Punkt auf der Platine geführt, zu dem auch die ebenfalls getrennten Erdungen der einzelnen Verstärkerkanäle und der Peripherie-Schaltung geführt sind. Ein solch zentraler Erdungspunkt verhindert unerwünschte vagabundierende Potentialausgleichströme. Zusätzlich gibt es noch eine gesonderte Extra-Gehäusemasse. So wird die Klangqualität der gesamten Verstärkerschaltung bewahrt. Auch hier hat der japanische High End-Hersteller immensen Aufwand betrieben. Hiervon zeugen ebenso die abnehmbaren Schutzkappen, mit denen sämtliche Ein- und Ausgänge abgedeckt sind.

Außergewöhnliche Anpassungsmöglichkeiten für MM und MC

Für die Kompatibilität mit allen marktüblichen MM- und MC-Systemen bietet der E-07 nun etliche Anpassungsmöglichkeiten. Für MM-Systeme gelingt dies über die rückseitigen DIP-Schalter. Hier ist einerseits in vier Werten die Kapazität anpassbar. So lässt sich die Sensibilität von MM-Systeme bezüglich der Anschlusskabel kompensieren. Andererseits – und das ist außergewöhnlich – gibt es auch bei der Lastimpedanz Alternativen: Über die üblichen 47 Kiloohm hinaus bietet der E-07 als einstellbare Widerstandswerte 34, 56 und 100 Kiloohm. Damit sind auch Output-starke Moving Iron-Tonabnehmer betreibbar, die gerne mit einer höheren Abschlussimpedanz betrieben werden. Für MC-Systeme bietet der E-07 ebenfalls eine Impedanzanpassung: Über den frontseitigen Drehschalter sind sechs Widerstandswerte zwischen 4,7 Ohm und einem Kiloohm anwählbar. Für den MM- und MC-Betrieb besitzt der E-07 komplett verschiedene, separate Verstärkerschaltungen. Die MC-Verstärkersektion punktet dabei mit vier selbstentwickelten Step-up-Übertragern. Der Einsatz solcher Spezial-Mini-Transformatoren ist die audiophil-aufwändige Art, um die geringe Spannung eines MC-Systems passiv-rauschfrei auf MM-Niveau anzuheben.

Mit dem Impedanz-Schalter wählt man für den MC-Betrieb den passenden Abschlusswiderstand. In Kombination wechselt ab 100 Ohm aufwärts automatisch der Verstärkungsfaktor von MC-Low (66 Dezibel) zu MC-High (57 Dezibel), wofür ein anderes Paar der Step-up-Übertragerpaar zum Einsatz kommt.

Mit dem Impedanz-Schalter wählt man für den MC-Betrieb den passenden Abschlusswiderstand. In Kombination wechselt ab 100 Ohm aufwärts automatisch der Verstärkungsfaktor von MC-Low (66 Dezibel) zu MC-High (57 Dezibel), wofür ein anderes Paar der Step-up-Übertragerpaar zum Einsatz kommt.

Duale Mono-Architektur für sauberste Performance

Mit diesen vier Step-up-Übertragern sind, allerdings automatisch in Verbindung mit der Eingangsimpedanz-Wahl, zwei verschiedene Verstärkungsfaktoren (MC-Low = 66 Dezibel, MC-High = 57 Dezibel) einstellbar. Pro Kanal agieren also zwei Übertrager, denn die gesamte Verstärkerschaltung ist für beide Stereo-Kanäle völlig getrennt realisiert. Diese duale Mono-Architektur befördert eine optimale Kanaltrennung mit geringem Übersprechen, niedrigen Verzerrungswerten und sehr gutem Rauschabstand. Dieser wird ebenso durch die aufwändige Erdung begünstigt, für ein hervorragendes Signal-Rausch-Verhältnis sorgt aber insbesondere die Parallelschaltung selektierter, extrem rauscharmer JFET-Transistoren in der ersten Verstärker-Stufe. Ergänzt wird das Maßnahmenbündel zur Wahrung der Reinheit und Signaltreue durch möglichst kurz gehaltene Signalwege und eine Luxman-Spezialität: Die Leiterbahnen sind an Abbiegungen nie eckig, sondern immer gerundet geführt. Diese Winkelfreiheit sorgt nach Erkenntnis der Japaner für eine gleichmäßigere Übertragung des empfindlichen Audio-Signals. Da ist wieder dieses Streben nach Perfektion. Die nun noch nötige Signal-Dekodierung übernimmt dann eine halb aktiv und halb passiv aufgebaute RIAA-Entzerrung.

Ausgangsvielfalt und erstklassige Stromversorgung

Das derart verstärkte und entzerrte Signal steht schließlich an zwei unsymmetrischen sowie einem symmetrischen Ausgang parat. So können auch parallel zwei getrennte Wiedergabe-Systeme betrieben werden. Auch hier glänzt der E-07 also mit Anschlussvielfalt. Abseits der Audio-Schaltung sitzt der E-07 nun noch sauber separiert und abgeschirmt die Stromversorgung: Ihre Güte trägt ja wesentlich zur Klangqualität bei. Hier punktet der E-07 ebenfalls: Er agiert mit drei leistungsstarken Transformatoren, die unabhängig voneinander die beiden Verstärkerkanäle und die peripheren Schaltungen versorgen. Diese Unabhängigkeit der Stromversorgung verhindert auch in dieser Hinsicht eine gegenseitige Beeinflussung der Verstärkerstufen und eine Beeinträchtigung durch die Steuerkreise. Nachfolgend sorgen jeweils großdimensionierte Kondensatoren für hohe Stabilität, Konstanz und Glattheit der Gleichspannung. Diese Lieferfähigkeit und ein Reichtum an Reserven sind die Basis für eine sauber-verzerrungsfreie Signalverstärkung. Für die Signalgüte sorgt weiterhin die Verwendung selektierter und engtolerierter Premium-Bauteile sowohl in der Stromversorgung wie auch in der eigentlichen Verstärkerschaltung und den peripheren Funktionsgruppen.

Anschlussseitig beeindruckt der E-07 mit zahlreichen Ein- und Ausgängen. Die Cinch-Buchsen besitzen dabei einen etwas größeren Abstand zueinander, um auch den Anschluss von Kabeln mit großdimensionierten Steckern zu ermöglichen.

Anschlussseitig beeindruckt der E-07 mit zahlreichen Ein- und Ausgängen. Die Cinch-Buchsen besitzen dabei einen etwas größeren Abstand zueinander, um auch den Anschluss von Kabeln mit großdimensionierten Steckern zu ermöglichen.

Pfiffige Features: Phasen-Invertierung und Demagnetisierung …

Den Funktionsreichtum runden nun noch pfiffige Features zur Klangoptimierung ab. Das erste betrifft die Ausgangswahl: Mit einem Drehschalter legt man fest, ob das Signal über die unsymmetrischen oder den symmetrischen Output ausgegeben werden soll. Der nicht genutzte Weg wird dann konsequent abgeschaltet. Gut so! Wäht man den symmetrischen Ausgang, kann nun mit „Phase Invert“ die HOT/COLD-PIN-Belegung an den XLR-Buchsen getauscht werden, falls am nachfolgenden Verstärker die Standard-Belegung nicht gegeben ist. Eine Besonderheit ist der nun folgende „Articulator“: Dies ist eine Demagnetisierungs-Funktion für den MC-Betrieb: Sie soll Magnetiserungseffekte beseitigen, die mit der Zeit bei den Übertragern des Verstärkers sowie beim MC-System des Plattenspielers auftreten können und dann den Klang eintrüben. MC-Abtaster vollführen über ihre Permanentmagneten mitunter eine Selbstmagnetisierung. Hier soll die „Articulator“-Funktion bei Bedarf Abhilfe schaffen, indem das vom Plattenspieler ankommende Musiksignal beider Kanäle kurzzeitig über eine separate Schaltungseinheit gen Masse geführt wird.

… sowie Mono-Schalter und Low Cut

Der Mono-Schalter ermöglicht es, alte Mono-Schallplatten mit einem hierfür nicht idealen Stereo-Abtaster abspielen zu können. Die Stereonadel wertet nämlich auch die Informationen aus der Auf- und Abwegung in der Rille aus, dabei steckt die Musik einer Mono-Platte allein in den Rillenflanken. Alle Vertikalauslenkungen fügen also nur Rauschen und Knistern hinzu. Diese Störgeräusche werden durch die Zusammenlegung der Kanäle, welche die Mono-Schaltung bewirkt, deutlich reduziert. Zudem wird die Mono-Aufnahme auch klangtreuer wiedergegeben. Finales Feature ist nun der Low Cut: Diese auch als Subsonic- oder Rumpelfilter bekannte Funktion wird jeder lieben, der eine verwellte Platte abspielen möchte oder dessen Plattenspieler durch Trittschall-Übertragung angeregt wird: Der Low Cut filtert die so oder so entstehenden tieffrequenten Störsignale, welche die Ohren nerven, die Lautsprecher belasten und dem Verstärker Energie abverlangen, die dann nicht mehr zur Amplifizierung des eigentlichen Musiksignals zur Verfügung steht. Beim E-07 senkt dieser Low Cut alle Frequenzen unterhalb von 30 Hertz ab.

Die Eingangssektion punktet mit zwei unsymmetrischen MM/MC-Inputs und einem symmetrischen MC-Input, der eine besonders gute Kanaltrennung ermöglicht. Die hochwertigen Buchsen jedes Inputs sind separat mit massiven Messing-Klemme zur Erdung ausgestattet. Hinzu kommt eine Extra-Erdung des Gehäuses.

Die Eingangssektion punktet mit zwei unsymmetrischen MM/MC-Inputs und einem symmetrischen MC-Input, der eine besonders gute Kanaltrennung ermöglicht. Die hochwertigen Buchsen jedes Inputs sind separat mit massiven Messing-Klemme zur Erdung ausgestattet. Hinzu kommt eine Extra-Erdung des Gehäuses.

Der Luxman E-07 in der Praxis

Gehen wir mit dem E-07 endlich in den Hörraum. Hier spielt er mit dem Transrotor Dark Star. Der Plattenspieler ist mit dem MM-System Uccello bestückt. Das möchte mit dem üblichen 47 Kiloohm-Abschlusswiderstand und einer Lastkapazität von 150 bis 200 Pikofarad betrieben werden. Entsprechend stellen wir das Mäuseklavier des E-07 ein und schließen den Phono-Preamp über den unsymmetrischen Weg an unseren Vollverstärker Hegel H360 an. Ihn drehen wir nun, noch im Leerlauf, langsam bis zu Höchstpegeln auf – und wir hören: nichts. Stille. Top! Der E-07 beweist hier schon seinen überaus großen Signal-Rausch-Abstand, der die Grundlage für ein klares, sauberes Klangbild ohne störende, verunklarende Ablenkungen ist. Das ist gerade bei unserer Einstiegsmusik „Ordinary Guy“ von Jacob Dinesen wichtig. Bei dieser wunderschönen, intimen Singer/Songwriter-Ballade erinnert der dänische Sänger und Gitarrist stimmlich an Bruce Springsteen und stilistisch an Allan Taylor – und so startet Dinesen die Nummer mit einer wunderschön gezupften Western-Gitarre.

Mit dem Input-Schalter wählt man einen der drei Eingänge. Hier glänzt der E-07 mit einem symmetrischen Input für MC und zwei weiteren unsymmetrischen Eingängen, die für MM und MC nutzbar sind. So können komfortabel mehrerer Plattenspieler parallel angeschlossen werden.

Mit dem Input-Schalter wählt man einen der drei Eingänge. Hier glänzt der E-07 mit einem symmetrischen Input für MC und zwei weiteren unsymmetrischen Eingängen, die für MM und MC nutzbar sind. So können komfortabel mehrerer Plattenspieler parallel angeschlossen werden.

Akustischer Genuss

Bereits dieses Picking ist ein akustischer Genuss: Wir hören, wie Dinesen ohne Plektrum, also mit bloßen Fingern, die Saiten anzupft, erkennen den Unterschied zwischen den stählernen Diskantsaiten und den metallumsponnenen Basssaiten seiner Gibson J-45. Diese brillanten Töne werden vom Holzkorpus der Westerngitarre verstärkt und entwickeln hierdurch ihre Tragfähigkeit und Sonorität. So perlen uns diese Töne entgegen, als säße Dinsesen mit seiner Gitarre zwei Meter vor uns. Zu dieser Begleitung singt er nun mit seiner Springsteen-Stimme: unaufgeregt, aber innig-eindringlich, mit wohltönend-dunklem Timbre, mitunter mit leicht rauem und reibendem Organ. Das ist zum Dahinschmelzen schön, weil die Wiedergabe herrlich klar, sauber und transparent ist. Bald setzen Bass und Schlagzeug ein, wobei das Drumming weitgehend in einer durchgängigen Bassdrum und einer mit Besen im Country Shuffle-Style gespielten Snare besteht. Hier hören wir die Borsten der Besen auf das Fell der Snare prasseln, als säße auch Jesper Andersen mit seinem Drumkit in unserem Raum.

Vorbildlich: Luxman verschließt sämtliche Anschlüsse mit Abdeckkappen. So sind die Ein- und Ausgänge vor Staub geschützt.

Vorbildlich: Luxman verschließt sämtliche Anschlüsse mit Abdeckkappen. So sind die Ein- und Ausgänge vor Staub geschützt.

Harmonisch, stimmig und selbstverständlich

Dieses Wie-echt-Gefühl verdankt sich auch der absolut harmonischen, stimmigen und selbstverständlichen Wiedergabe, für die der E-07 maßgeblich verantwortlich zeichnet. So ist „Ordinary Guy“ ein herrlich entspannter Musikgenuss, der die beteiligte Technik vergessen macht. Nun nutzen wir die Anpassungsmöglichkeiten. Bei den Kapazitäts-Optionen landen wir schließlich bei eigentlich ungehörig hohen 320 Pikofarad. Das Uccello goutiert es: Die Gitarre klingt noch strahlender, die Besenborsten sind präsenter, der Gesang direkter – und auch die dezenten Background-Gesänge, die den Refrain veredeln, sind noch besser vernehmbar. Auch durch die Veränderung der Impedanz erreichen wir alternative Klangnuancen, am stimmigsten ist hier aber die ursprüngliche 47-Kiloohm-Einstellung. Nächster Tuning-Schritt: Wir wechseln vom unsymmetrischen zum symmetrischen Ausgang. Der Pegel bleibt unverändert, trotzdem nehmen wir die Musik noch intensiver wahr: Die Bassdrum besitzt ein wenig mehr Durchsetzungskraft, der Bass gewinnt geringfügig an Volumen, die Gitarre an Griffigkeit griffiger, der Gesang an Sonorität – und die Reinheit der Wiedergabe ist abermals größer.

Auch ausgangsseitig glänzt der Verstärker mit zwei unsymmetrischen und einem symmetrischen Anschluss. Bei den XLR-Buchsen ist über den frontseitigen „Phase Invert“-Schalter die Pinbelegung invertierbar. So lässt sich der Verstärker flexibel in alle Klangketten integrieren.

Auch ausgangsseitig glänzt der Verstärker mit zwei unsymmetrischen und einem symmetrischen Anschluss. Bei den XLR-Buchsen ist über den frontseitigen „Phase Invert“-Schalter die Pinbelegung invertierbar. So lässt sich der Verstärker flexibel in alle Klangketten integrieren.

Feinauflösung und Detailreichtum

Wechseln wir nun vom MM- zum MC-Betrieb. Dafür kommt an den Tonarm des Plattenspielers die Kopfplatte mit dem Goldring Ethos. Für dieses System beträgt die empfohlene Impedanz 100 Ohm. Den Wert stellen wir nun vorderseitig am E-07 ein, schalten von MM auf MC um – und sind positiv überrascht: Obwohl systembedingt der Rauschabstand immer geringer ist, bleibt der E-07 auch jetzt über jeden Zweifel erhaben und im Leerlauf wunderbar ruhig. Hier zahlt sich abermals der betriebene Aufwand aus. Musikalisch passiert bei der Wiedergabe nun das, was wir insgeheim erhofft und erwartet haben: Die Sonne geht auf! Die Gitarre wirkt noch körperhafter, Dinesens Gesang klingt gegenwärtiger und inniger. Die Auflösung ist feiner, dadurch wächst auch der Detailreichtum. So ist der Hall, in den der Gesang eingebettet ist, wirkt noch immersiver. Jetzt wird klar: Dinsesen singt nicht in unserem Zimmer, sondern wir sind zu Gast im Aufnahmeraum der Lundgaard Studios.

Dynamik-Plus und doppelter Musikgenuss

Bei der Schlagzeug-Snare sind die auf das Fell prasselnden Metallborsten der Besen abermals präziser heraushörbar. Sie besitzen zudem eine noch größere Materialität. Frappant ist das Dynamik-Plus: Wir können beim Shuffle die abgestufte Gewichtung und Betonung der Schläge wahrnehmen. So wirkt die Wiedergabe frischer, lebendiger. Auch Dinesens Saiten-Picking ist crisper und lebhafter. Das Umsetzen der Finger seiner Griffhand ist prägnanter. Solche Nebengeräusche sind ungemein wichtig für das Wie-echt-Gefühl. Ebenso sind die Background-Gesänge noch differenzierter, so dass trotz ihrer dezenten Abmischung die einzelnen Stimmverläufe heraushörbar sind. So verstehen wir besser, was die Musiker im Song singen und spielen – und so wird der Musikgenuss verdoppelt. Hinzu kommt die schlicht offenere, freiere, weiträumigere Wiedergabe, die wir an MC-Systemen so lieben. Der E-07 kann auch hier noch einen drauflegen: Wir probieren als Impedanz nun mal 300 Ohm aus. Hierdurch wird ein anderer Step-up-Übertrager aktiviert – und die Wiedergabe gerät noch stimmiger und anspringender.

Die Anpassungsoptionen für MM sind umfangreich: Sowohl für die Kapazität als auch für die Impedanz stehen über die beiden Mäuseklaviere vier Einstellungen zur Verfügung. So gelingt auch die Anpassung an MI-Systeme, die gerne mit höheren Widerstandswerten abgeschlossen werden.

Die Anpassungsoptionen für MM sind umfangreich: Sowohl für die Kapazität als auch für die Impedanz stehen über die beiden Mäuseklaviere vier Einstellungen zur Verfügung. So gelingt auch die Anpassung an MI-Systeme, die gerne mit höheren Widerstandswerten abgeschlossen werden.

Atemberaubende Körperhaftigkeit

Das alles gelingt auch im großen Format bestens: Anna Netrebko als Mimì und Rolando Villazón als Rodolfo singen das Liebesduett „O soave fanciulla“ aus Puccinis Oper „La bohème“ – und auch hier wirkt die Wiedergabe lebensecht: Wir hören die beiden Weltstars, als säßen wir mitten in der Dresdner Lukaskirche, weil die Räumlichkeit dank der Feinauflösung so intensiv erfahrbar ist. Dazu besitzt die Orchesterdarstellung eine tolle Tiefenstaffelung und eine plastischen Abbildung der einzelnen Musiker bis hin zur zarten Harfe. Das gelingt mit dem MC-System Jasmine Tiger noch feinauflösender und eindrucksvoller: Die Streichersteigerungen sind noch dynamischer und mitreißender, die einzelnen Instrumentengruppen noch besser in ihrem Zusammenspiel erkennbar. Vor allem aber haben Netrebko und Villazón, die sich mit tollem Stimmschmelz ihre Liebe gestehen und sich dabei direkt vor uns auf der Bühne bewegen, eine atemberaubende Körperhaftigkeit, so dass wir gerade in den ruhigen Momenten diese Duetts gebannt zuhören und den Atem anhalten.

Kostbarer Mono-Moment

Wir probieren nun mal die demagnetisierende Articulator-Funktion, starten anschließend nochmals „O soave fanciulla“ – und ja, die Wiedergabe erscheint uns wirklich nochmals minimal klarer. Das fällt auch beim abschließenden „Amor! Amor!“ auf, das Netrebko und Villazón aus der Ferne singen: Nun ist dieser schöne Räumlichkeitseffekt akustisch noch wirkungsvoller. Zum Abschluss ermöglicht uns der E-07 noch einen ganz besonderen Leckerbissen: Dank seiner Mono-Funktion können wir die 1969 aufgenommene, aber erst 30 Jahre später in 180 Gramm Vinyl gepresste Aufnahme von Beethovens Drittem Klaviertrios in c-moll anhören – eine rare, wertvolle Einspielung mit der ungarischen Meister-Geigerin Johanna Martzy, Paul Szabo und István Hajdu. In Stereo stören Nebengeräusche der eigentlich informationslosen vertikalen Nadelbewegung, und die Instrumente erscheinen schemenhaft-unverortbar. In Mono hingegen entfaltet das eröffnende Allegro die Qualität der Aufnahme: Die Geige steht deutlich vor dem Klavier, das Violoncello leicht hinter der Geige – ein kammermusikalischer Dialog, sonor-warm im Klang, fokussiert, aus einem Guss.

Der Luxman E-07 im Einsatz: Hier verstärkt und entzerrt die Phono-Vorstufe das Signal vom Plattenspieler Luxman PD-151 MKII, der mit dem Tonarm LTA-309 und dem MC-System LMC-5 bestückt ist. Als Vollverstärker dient der Hegel H360, die Schallwandlung übernimmt ein Paar Scansonic M30.2.

Der Luxman E-07 im Einsatz: Hier verstärkt und entzerrt die Phono-Vorstufe das Signal vom Plattenspieler Luxman PD-151 MKII, der mit dem Tonarm LTA-309 und dem MC-System LMC-5 bestückt ist. Als Vollverstärker dient der Hegel H360, die Schallwandlung übernimmt ein Paar Scansonic M30.2.

Fazit

Der Luxman E-07 präsentiert sich als absolut würdiger Jubiläums-Verstärker: Dieser Phono-Preamp zeigt alles, was die japanische High End-Schmiede ausmacht. Er imponiert im Auftritt mit edlem Design, echtem HiFi-Flair sowie exzellenter Material- und Fertigungsqualität. Er beeindruckt akustisch dank extrem aufwändigem und akribischen Verstärkeraufbau mit hochgradiger Rauscharmut und herausragender Reinheit. In der Wiedergabe glänzt er mit großartiger Klarheit und Transparenz, superber Auflösung, hohem Detailreichtum – und insgesamt mit einer herrlich harmonisch-stimmigen Performance. Dazu ist der E-07 ein Möglich-Macher: Aufgrund der umfangreichen Kapazitäts- und Impedanz-Anpassungsoptionen für MM und MC können selbst Plattenspieler mit exotischen Abtast-Systemen betrieben werden. Die zahlreichen Ein- und Ausgänge in symmetrischer wie unsymmetrischer Auslegung erlauben den parallelen Anschluss mehrerer Analog-Laufwerke sowie eine flexible Einbindung des Phono-Preamps in jede Klangkette. Sinnvoll-segensreiche Features wie der Rumpelfilter oder die Mono-Funktion zur Wiedergabe alter Vinyl-Schätze runden das pralle Portfolio ab. So erweist sich der E-07 als Phono-Vorstufe vom Feinsten.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Marius Bulla

Gesamtnote: 99/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: gut

99 of 100

98 of 100

99 of 100

250508.Luxman-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Luxman
E-07
Produktkategorie:Phono-Vorverstärker
Preise:6.490,00 €
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:Silber
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.iad-audio.de
Abmessungen (HBT):440 x 92 x 407 mm
Gewicht:13,5 kg
Eingänge (analog):1 x Phono MC symmetrisch (XLR)
2 x Phono MC/MM unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Line symmetrisch (XLR)
2 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Eingangsempfindlichkeit:- MM: 3,2 mV (Herstellerangabe)
- MC-H (High): 0,37 mV (Herstellerangabe)
- MC-L (Low): 0,12 mV (Herstellerangabe)
Lastimpedanzen:- MC: 4,7 Ω / 10 Ω / 40 Ω / 100 Ω / 300 Ω / 1 kΩ
- MM: 34 kΩ / 47 kΩ / 56 kΩ / 100 kΩ
Lastkapazitäten (MM):0 pF/ 100 pF / 220 pF / 320 pF
Verstärkung:- MM: 38 dB (Herstellerangabe)
- MC-L (High): 57 dB (Herstellerangabe)
- MC-H (Low): 66 dB (Herstellerangabe)
Frequenzgang:- RIAA MM: 20 Hz - 20 kHz (±0,1 dB) (Herstellerangabe)
- RIAA MC: 20 Hz - 20 kHz (±0,3 dB) (Herstellerangabe)
Kanaltrennung:≥ 80 dB (Herstellerangabe)
Subsonic-Filter (Low Cut):fix, Absenkung ab 30 Hz, Flankensteilheit: 6 dB/Okt.
Fremdspannungsabstand:- MM: 88 dB (Herstellerangabe)
- MC-L (High): 81 dB (Herstellerangabe)
- MC-H (Low): 78 dB (Herstellerangabe)
THD (Total Harmonic Distortion):0,003 % @1V (Herstellerangabe)
Leistungsaufnahme:13 W (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Luxman E-07
- Netzkabel (1,80 m)
- Bedienungsanleitung (Englisch)
- Sicherheitshinweise (Englisch)
Pros und Contras:+ überaus harmonisch-stimmige Wiedergabe
+ exzellente Auflösung
+ herausragende Reinheit
+ hochgradige Rauscharmut
+ 3 Eingänge: 1 x symmetrisch (MC), 2 x unsymmetrisch (MC, MM)
+ 3 Ausgänge: 1 x symmetrisch, 2 x unsymmetrisch
+ Verstärkeraufbau im dualer Mono-Architektur
+ separate MM- und MC-Verstärkerschaltungen
+ Anpassbarkeit an nahezu jeden marktüblichen Tonabnehmer
+ Kapazitätsanpassung für MM-Systeme
+ Impedanzanpassung für MM- und MC-Systeme
+ Impedanzanpassung für MC-Systeme über vier Step-up-Übertrager
+ Mono-Schalter für Wiedergabe von Mono-Schallplatten
+ Low-Cut-Schalter zur Vermeidung von Rumpelgeräuschen
+ Phaseninvertierungs-Schalter für symmetrischen Ausgang
+ Articulator-Funktion zur Demagnetisierung des MC-Übertragers und -Tonabnehmers
+ separate Erdungsklemmen für jeden Eingang
+ aufwändiges Erdungskonzept
+ vibrationsoptimiertes Gehäuse
+ selektierte High-End-Bauteile für saubere und verlustarme Signalverarbeitung
+ hochwertiges, großdimensioniertes Netzteil mit 3 separaten Trafos für die beiden Verstärkerkanäle und die peripheren Schaltungen
+ edles Design
+ ausgezeichnete Material- und Fertigungsqualität

- DIP-Schalter für MM-Einstellungen auf Geräterückseite
- MC-Verstärkungsfaktor nicht separat einstellbar
Benotung:
Klang (60%):99/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):99/100
Gesamtnote:99/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:gut
Getestet mit:- Plattenspieler: Transrotor Dark Star,
- Tonabnehmer: Transrotor Uccello (MM), Goldring Ethos (MC), Jamsine Tiger (MC)
- Lautsprecher: Audio Physic Midex
- Signalkabel: Audioquest Yukon
- Lautsprecherkabel: Audioquest Rocket 44
- Netzkabel: Audioquest Monsoon
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