Home » Mobile » Automotive » Autonomes Fahren: Die Grundbausteine für die Mobilität von morgen
18. Juli 2025Autonomes Fahren ist schon längst keine Zukunftsvision mehr. Schon heute übernehmen Fahrzeuge bereits Aufgaben wie Bremsen, Lenken oder Beschleunigen eigenständig. Möglich machen das technische Grundbausteine wie Notbremsassistenten, Spurhaltewarner oder Airbags. Diese bewährten Systeme bilden gemeinsam mit moderner Sensorik, künstlicher Intelligenz und Vernetzung die Grundlage für die Entwicklung vom assistierten zum autonomen Fahren. Der folgende Artikel erklärt die fünf Automatisierungsstufen und zeigt, wie sich Fahrzeuge Schritt für Schritt in Richtung vollautomatisiertes Fahren bewegen.

Einer der Vorteile des Autonomen Fahren: Effizientere Verkehrssteuerung durch grüne Wellen oder Umleitungen (Foto: pexels.com/Faheem JAckson).
Was bedeutet autonomes Fahren?
Autonomes Fahren beschreibt Fahrzeuge, die selbstständig auf der Straße unterwegs sind – ohne Eingriff des Fahrers. Die Grundlage für die Zulassung und den Betrieb bildet in Deutschland das Straßenverkehrsgesetz (StVG). Die Society of Automotive Engineers (SAE) unterscheidet dabei zwischen fünf Automatisierungsstufen:
– Level 1: Einzelne Assistenzsysteme wie Tempomat oder Spurhalteassistent
– Level 2: Kombination mehrerer Systeme – Bremsen, Lenken, Beschleunigen
– Level 3: Teilautonomie – das Fahrzeug übernimmt unter bestimmten Bedingungen
– Level 4: Vollautonomie in definierten Bereichen (z. B. Städte, Autobahnen)
– Level 5: Komplett autonom, fahrerlos und ohne Lenkrad
Jede Stufe baut dabei auf den technischen Grundlagen der vorherigen Stufe auf. Die Automatisierung entwickelt sich also Schritt für Schritt – und genau hier spielen die Grundbausteine eine zentrale Rolle.
Sicherheit als Basis: Aktive und passive Systeme im Überblick
Sicherheit steht im Straßenverkehr an erster Stelle. Aktive und passive Systeme bilden dabei eine starke Grundlage für autonomes Fahren: diese werden hier übersichtlich dargestellt.
Aktive Systeme
Aktive Systeme greifen direkt in das Fahrgeschehen ein. Sie erkennen potenzielle Gefahren durch Sensoren und können innerhalb von Sekundenbruchteilen reagieren. Ein Notbremsassistent etwa erkennt Hindernisse, die plötzlich aus dem Nichts auftauchen, und leitet automatisch eine Bremsung ein. Spurhalteassistenten unterstützen dabei, das Fahrzeug in der Spur zu halten und reagieren bei ungewolltem Verlassen der Fahrbahn. Abstandsregeltempomaten helfen, stets einen sicheren Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu halten und passen automatisch die Geschwindigkeit an.
Passive Systeme
Passive Sicherheitssysteme werden hingegen erst aktiv, wenn es bereits zu einem Unfall kommt. Sie schützen die Insassen des Fahrzeugs vor Verletzungen, wenn eine Kollision nicht mehr verhindert werden kann. Klassische Beispiele sind Airbags, die sich bei einem Aufprall blitzschnell entfalten, sowie Gurtstraffer, die dafür sorgen, dass die Insassen bei einem Aufprall sicher in ihren Sitzen gehalten werden.
Beide Systeme – aktiv und passiv – gelten als Grundvoraussetzung für jede Form der Automatisierung. Ohne sie wäre ein sicherer Übergang zu höheren Leveln nicht möglich.
Sensorik und KI: Die Sinne des autonomen Fahrzeugs
Ein autonomes Fahrzeug braucht Augen, Ohren und ein Gehirn, um sicher im Verkehr unterwegs zu sein – diese Rolle übernehmen Sensorik und künstliche Intelligenz.
Sensorik
Verschiedene Technologien liefern Daten zur Umgebung:
– Kameras: Erkennen die Fahrbahn, Verkehrsschilder und Fußgänger
– Radar: Misst Abstände bei allen Wetterbedingungen
– Lidar: Erzeugt präzise 3D-Modelle der Umgebung
– Ultraschall: Unterstützt bei niedriger Geschwindigkeit, z. B. beim Einparken

Gehört das Steuern eines Autos bald schon der Vergangenheit an (Foto: pexels.com/JESHOOTS.com)?
Künstliche Intelligenz
Die KI verarbeitet diese Daten in Echtzeit und trifft auf Basis von Mustern und Situationen schnelle Entscheidungen. Sie erkennt Gefahren, plant Fahrwege und steuert das Fahrzeug verlässlich durch komplexe Umgebungen.
Diese Technologien machen erst möglich, dass Fahrzeuge nicht nur sehen, sondern auch verstehen – eine Voraussetzung für Level-3- und Level-4-Systeme.
Vernetzung als Schlüssel: Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur
Zusätzlich zur Sensorik ist die Kommunikation mit der Umgebung entscheidend. Sie erweitert das Sichtfeld des Fahrzeugs über die direkte Umgebung hinaus.
Vehicle-to-Everything (V2X)
Das Fahrzeug kommuniziert über Funk mit verschiedenen Verkehrsteilnehmern und der Straßeninfrastruktur:
V2V (Vehicle-to-Vehicle): Warnung vor Gefahrensituationen durch andere Fahrzeuge
V2I (Vehicle-to-Infrastructure): Daten von Ampeln, Baustellen oder Verkehrsleitsystemen
Vorteile
Erhöhte Reaktionszeit durch frühzeitige Informationen
Effizientere Verkehrssteuerung durch grüne Wellen oder Umleitungen
Bessere Entscheidungsgrundlage für das Fahrzeug in Echtzeit
Diese Vernetzung ist ein zentraler Bestandteil moderner Mobilität und bringt autonomes Fahren in die Praxis.
Ausblick: So gestalten Unternehmen die Zukunft
Unternehmen entwickeln Technologien, die all diese Elemente kombinieren. Sie schaffen Plattformen, die Sensorik, KI und Vernetzung integrieren und damit serienreif machen.
In Pilotprojekten zeigen sich erste Erfolge:
– Level-3-Fahrzeuge sind in Großstädten im Einsatz
– Tests mit V2X-Systemen finden in Zusammenarbeit mit Städten und Verkehrsbehörden statt
– KI-gestützte Assistenzsysteme analysieren Verkehrsdaten in Echtzeit
Damit werden nicht nur technische Innovationen vorangetrieben, sondern aktiv an der praktischen Umsetzung gearbeitet – ein zentraler Schritt auf dem Weg zur vollautonomen Mobilität.
Fazit: Schritt für Schritt in die autonome Zukunft
Die Entwicklung autonomer Fahrzeuge ist ein komplexer, aber klar strukturierter Prozess. Im Zentrum stehen bewährte Systeme, die heute schon in vielen Fahrzeugen vorhanden sind. Aktive Sicherheitstechniken wie Notbrems- und Spurhalteassistenten, Elemente wie Airbags sowie die hochentwickelte Sensorik und künstliche Intelligenz schaffen die Voraussetzung für automatisiertes Fahren. Hinzu kommt die zunehmende Vernetzung mit anderen Fahrzeugen und der Infrastruktur, die dem Fahrzeug zusätzliche Informationen zum Verkehr liefert und das Sicherheitsniveau stets weiter erhöht. Unternehmen bündeln diese Technologien und bringen sie zur Serienreife. So wird Schritt für Schritt aus konventioneller Mobilität eine intelligente, sichere und autonome Fortbewegung. Der Weg zum selbstfahrenden Auto ist damit längst eingeschlagen.