Home » Mobile » Navi & Co.: Reise mit dem Auto sorgfältig planen
22. Juli 2025Eine Autoreise bietet flexible Routen, spontane Zwischenstopps und persönliche Unabhängigkeit. Damit unterwegs keine unerwarteten Probleme entstehen, ist eine guteVorbereitung unerlässlich. Besonders bei Auslandsreisen gelten viele Vorgaben, die im Vorfeld bekannt sein müssen. Neben technischen Vorbereitungen am Fahrzeug sind auch rechtliche und organisatorische Punkte zu beachten.

In jedem Land gelten eigene Vorschriften, die sich von den deutschen Regelungen deutlich
unterscheiden können (Foto: freepik.com).
Versicherungsschutz vor Fahrtantritt prüfen
Vor der Abfahrt ist der Blick auf die Versicherungsunterlagen wichtig. Die Haftpflichtversicherung gilt zwar EU-weit, dennoch sollten Fahrer sicherstellen, dass auch Teil- oder Vollkaskoschutz im Ausland greift. Eine sogenannte Grüne Karte dient in vielen Ländern als Nachweis des Versicherungsschutzes und wird bei Unfällen häufig verlangt. Für Reisen außerhalb der EU (zum Beispiel in Albanien, Nordmazedonien oder Serbien) ist sie verpflichtend. Wer ohne gültige Karte unterwegs ist, muss an der Grenze eine zusätzliche Versicherung abschließen. Ergänzend kann eine Auslandsschutzversicherung sinnvoll sein, um Pannenhilfe, Abschleppdienst oder Rechtsbeistand im Ausland abzudecken.
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Technische Vorbereitung des Fahrzeugs
Vor längeren Fahrten muss das Fahrzeug kontrolliert werden. Neben Ölstand und Reifendruck gehören auch Bremsen, Kühlflüssigkeit und Lichtanlage auf die Checkliste. In einigen Ländern ist zudem bestimmte Zusatzausrüstung vorgeschrieben:
– Warnwesten für alle Insassen (z. B. in Frankreich und Italien)
– Ersatzlampen (z. B. in Spanien)
– Alkoholtester (z. B. in Frankreich)
– Abschleppseil oder Warndreieck in doppelter Ausführung (z. B. in Kroatien)
Diese Gegenstände müssen leicht zugänglich verstaut sein, idealerweise im Kofferraumdeckel oder unter der Sitzbank.
Verkehrsregeln im europäischen Ausland
In jedem Land gelten eigene Vorschriften, die sich von den deutschen Regelungen deutlich unterscheiden. Wer sie ignoriert, riskiert nicht nur Bußgelder, sondern auch Probleme bei Unfällen oder Polizeikontrollen.
– Frankreich: Die Promillegrenze liegt bei 0,5. Auf Landstraßen gilt Tempo 80, auf Schnellstraßen 110 und auf Autobahnen 130 km/h. Bei Regen reduziert sich die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen auf 110 km/h. Die Mitführung eines Alkoholtesters ist verpflichtend.
– Italien: Viele Innenstädte verfügen über sogenannte ZTL-Zonen, die nur mit spezieller Genehmigung befahren werden dürfen. Verstöße werden automatisch erfasst und führen zu hohen Strafen. Die Promillegrenze liegt bei 0,5 – für Fahrer unter drei Jahren Führerscheinbesitz bei 0,0.
– Österreich: Auf Autobahnen gilt Tempo 130, auf Landstraßen 100 km/h. Eine Vignette ist verpflichtend und muss gut sichtbar an der Windschutzscheibe angebracht werden. Elektronische Varianten sind ebenfalls erhältlich, benötigen aber eine Registrierung.
– Schweiz: Die Autobahnvignette ist Pflicht und gilt immer vom 1. Dezember des Vorjahres bis zum 31. Januar des Folgejahres. Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen beträgt 120 km/h. Bei Missachtung drohen hohe Strafen, die auch ins Ausland vollstreckt werden können.
– Kroatien: Mautpflicht besteht auf nahezu allen Autobahnabschnitten. Die Gebühren werden beim Verlassen der Autobahn bezahlt. Promillegrenze liegt bei 0,5, für Berufskraftfahrer und Fahranfänger gilt 0,0. Zwei Warndreiecke sind Pflicht.
– Spanien: Warnwesten müssen griffbereit im Fahrzeug liegen. Bei geparktem Fahrzeug auf Landstraßen ist auch nachts das Standlicht vorgeschrieben. Es gelten 120 km/h auf Autobahnen, 90 km/h auf Landstraßen und 50 km/h innerorts.
Maut, Umweltzonen und City-Tickets
Neben Vignetten und Mautsystemen spielt der Zugang zu Innenstädten eine immer größere Rolle. In vielen europäischen Großstädten existieren Umweltzonen oder Innenstadtgebühren. InLondon etwa wird eine Congestion Charge fällig, in Stockholm eine Innenstadtmaut. Für Deutschland, Frankreich, Italien und weitere Länder existieren Umweltplaketten oder digitale Registrierungen, die vorab zu beantragen sind. Bei Verstößen drohen empfindliche Bußgelder, die auch nach der Rückreise durch Inkassodienste eingetrieben werden.
Navigationssysteme und Radarwarner
Navigationsgeräte mit aktivem Radarwarner sind in zahlreichen Ländern verboten. In Frankreich, der Schweiz und Österreich sind sie untersagt, in Deutschland nur dann, wenn die Warnfunktion deaktiviert ist. Auch Handy-Apps mit Blitzermeldungen gelten als Ordnungswidrigkeit. Vor Fahrtantritt sollte die Software aktualisiert werden, um neue Tempolimits, Umweltzonen oder Mautstrecken korrekt zu erkennen.
Reisedokumente und Notrufnummern
Neben Führerschein und Fahrzeugschein gehören auch Ausweis und Versicherungsnachweise ins Handschuhfach. In Ländern außerhalb der EU kann ein internationaler Führerschein erforderlich sein. Eine Übersicht der wichtigsten Notrufnummern hilft im Ernstfall:
– EU-weite Notrufnummer: 112
– Polizei (z. B. in Italien): 113
– Pannendienst je nach Versicherer oder über den ADAC-Partnerdienst erreichbar
Zusatztipp: Eine kleine Mappe mit allen Dokumenten in Kopie schützt vor langwierigen Behördenwegen bei Verlust oder Diebstahl.













































