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15. Dezember 2013
von Michael B. Rehders
RedakteurBenQ erweitert sein Portfolio um diesen stylischen Full HD-Projektor. Neben einer einfachen Inbetriebnahme bietet der W1300 viel Komfort, um ihn bequem im heimischen Wohnzimmer zu integrieren. Die umfangreiche Ausstattung erlaubt dabei eine flexible Aufstellung. Ob die Bildqualität da noch mithalten kann, werden wir Ihnen in unserem umfangreichen Test verraten.

Der formschöne BenQ W1300 erzeugt ein 3 Meter breites Bild aus einer Entfernung von 4,20 – 6,30 Meter. Damit kann er hinten im Wohnzimmer platziert werden, so dass er über die Köpfe hinweg strahlt.
Foto: Michael B. Rehders
Bequeme Installation
Der BenQ W1300 verfügt über einen großen Zoombereich. Dieser erlaubt eine flexible Aufstellung in typischen Wohnzimmergrößen, die etwa 20 bis 36 m² betragen. Um ein drei Meter breites Bild zu projizieren, kann der Projektor zwischen 4,20 Meter und 6,30 Meter von der Leinwand entfernt platziert werden. Die Aufstellung geschieht idealerweise am unteren Bildrand, auch die Überkopfmontage an der Decke ist möglich. Aufgrund der Lens-Shift-Funktion ist die Bildausrichtung ein Kinderspiel. Die Bildhöhe lässt sich problemlos anpassen, in dem das projizierte Bild um bis zu 30 % verschoben werden kann. Die Regler für Zoom, Bildschärfe und Lens-Shift befinden sich auf der Projektoroberseite. Im Falle einer Deckeninstallation können sie bequem erreicht werden. Damit steht einer knackscharfen Projektion nichts mehr im Wege.

Fokus, Zoom und Lens-Shift sind gut einstellbar. Die Regler sind etwas vertieft auf der Oberseite angebracht, um ein unbeabsichtigtes Verstellen beim Staubwischen zu verhindern.
Foto: Michael B. Rehders

Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Zwei HDMI Eingänge gehören bei Benq zum Standard, ebenso die Component- und Video-Eingänge. Damit können moderne Blu-ray/DVD-Player und ältere Videorecorder angeschlossen werden.
Foto: Michael B. Rehders

Die leichte Fernbedienung liegt gut in der Hand. Sämtliche Tasten können auf Knopfdruck beleuchtet werden. Auf diese Weise ist es problemlos möglich, im dunklen Heimkino sicher durch das Projektormenü zu navigieren.
Foto: Michael B. Rehders

Für 3D muss gar nicht viel gemacht werden. Einfach die Brille am Bügel einschalten, aufsetzen und schon kann der dreidimensionale Filmspaß beginnen. Eine 3D-Shutterbrille ist im Lieferumfang enthalten.
Foto: Michael B. Rehders
Brillante und scharfe Bilder
Unsere Full-HD-Testbilder offenbaren eine vorzügliche Detailschärfe. Selbst Kleindetails in Pixelgröße werden sauber abgebildet. Die minimalen Farbsäume (chromatische Aberration) haben ihre Ursache im Objektiv. Sie sind aber nur aus allernächster Nähe zu sehen – und allein der Vollständigkeit halber hier vermerkt. Auf übliche Sitzabstände sind sie nicht erkennbar. Der Bildmodus „Standard“ ist strahlend hell und erzeugt brillante Farben. Die Farbtemperatur liegt nur geringfügig unter seinem Soll. Engagierte Laien und Experten haben die Möglichkeit, Farbraum, Weißpunkt, Gamma und Farbtemperaturverlauf zu korrigieren. In wenigen Minuten ist eine normnahe Einstellung möglich. Notwendig sind diese Korrekturen aber nicht zwingend. Bereits ab Werk sehen die Farben natürlich aus.
Als James Bond in „Casino Royale“ auf den Bahamas ankommt, offenbart sein sonnengebräuntes Gesicht feinste Fältchen. Der fast wolkenlose blaue Himmel versprüht Urlaubsgefühle. Das türkiesfarbene Meer lädt förmlich zum Baden ein. Die nuancierten grünen Palmenblätter erscheinen greifbar. In diesen Szenen kann der Projektor seine hohe Maximalhelligkeit ausspielen. Bis zu 4,20 Meter Bildbreite können strahlend hell ausgeleuchtet werden. Die Lichtreserven sind sogar hoch genug, um am sonnigen Samstagnachmittag bei mäßiger Verdunkelung ein überzeugendes Filmerlebnis zu erhalten. Von der hohen Lichtleistung profitieren somit auch Fans der Fußball-Bundesliga, die im Wohnzimmer mit etwas Restlicht die Spiele ihres Lieblingsvereins genießen wollen. Dafür müssen lediglich die Vorhänge zugezogen werden, um eine direkte Sonnenlichteinstrahlung auf die Leinwand zu verhindern. Bis 2,50 Meter Bildbreite sind in der Praxis dann möglich. Auch Gamer können sich bei Restlicht im Raum so richtig austoben. Der Projektor kann so aufgestellt werden, dass er direkt über ihre Köpfe hinweg projiziert. Ein Blick auf die Tastatur der Controller ist somit möglich, ohne das der Bildeindruck dadurch sonderlich groß geschmälert wird.
Seine Stärke spielt der Benq W1300 aber im dedizierten Heimkino aus. Wer Restlicht im Raum vermeidet und dunkle Wände besitzt, den belohnt der Benq mit einer atemberaubenden Plastizität. Auf der Blu-ray „Cirque du Soleil – Traumwelten“ erstrahlt der Vorhang in prachtvollen Rotfarbtönen. Die Flammen der Feuerkünstler scheinen förmlich aus der Leinwand herauszuschlagen. Trotz des preisklassenüblichen, verbesserungsfähigen Schwarzwertes, fallen Nachtaufnahmen nicht negativ ab. Im Gegenteil. Dank der hohen Maximalhelligkeit erzeugen kleine Spitzlichter eine sagenhafte Brillanz. Die Trapezkünstler und „Riesenradartisten“ heben sich förmlich vom schwarzen Hintergrund ab. Diese Bildtiefe ist beeindruckend. Die habe ich so bislang nur bei deutlich teureren Projektoren gesehen.
In „Man of Steel“ zeigt der BenQ seine ganze Stärke in 3D. Vollkommen flimmerfrei erscheinen die Bilder auf Krypton, dank der 144 Hz Technik (Triple Flash). Als Jor-el seinen Sohn in ein Raumschiff legt, um ihn vor dem bevorstehenden Ende des Planeten zur Erde zu schicken, offenbart seine dunkle Kleidung keinerlei Crosstalk Effekte (Ghosting). Sie hebt sich vor dem hellen Hintergrund perfekt ab. Kleinste Applikationen sind darauf zu sehen. Als Superman später auf der Erde erscheint, sind sogar die unterschiedlichen Strukturen seines Anzuges zu erkennen. Einzelne Strähnen seiner schwarzen Haare lassen sich voneinander unterscheiden. Das sieht schlicht umwerfend natürlich aus.
Experten-Tipp für mehr Bildschärfe
Im erweiterten Bildmenü gibt es ein Preset, das den nichtssagenden Namen „Geräuschreduktion“ trägt. Hierbei handelt es sich um einen Rauschfilter/Weichzeichner, der die Schärfe von feinen Details sichtbar reduziert. In der Werkseinstellung ist der Regler auf 7 eingestellt. Der Regler sollte unbedingt auf 0 gesetzt werden. Auf diese Weise wird die Detailschärfe sichtbar gesteigert. Einzelne Pixel werden mit dieser Einstellung perfekt abgebildet. Doppelkonturen durch eine digitale Überschärfung treten nicht auf.

Die Menüs sind einfach und übersichtlich strukturiert, wie wir es von Benq seit Jahren gewohnt sind. Ohne große Vorkenntnisse gelingen intuitiv alle notwendigen Bildeinstellungen.
Fazit
Der formschöne BenQ W1300 bietet viel Komfort, eine umfangreiche und vor allen Dingen sinnvolle Ausstattung, um ihn bequem in den heimischen Wohnräumen zu integrieren. Seine knackscharfen und hellen Bilder zeigen kleinste Details. Dabei erscheinen die kräftigen Farben jederzeit natürlich, sogar in einem Wohnzimmer mit leichtem Tageslichteinfall. Eine so hohe Bildqualität ist für diesen Preis eher ungewöhnlich. Hier werden es deutlich teurere Projektoren schwer haben, sich in der Bildperformance sichtbar vom BenQ abzusetzen.
Test, Text & Fotos: Michael B. Rehders