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Mit einem externen Digital-Analog-Wandler lässt sich nahezu jeder Computer zur anspruchsvollen Musikquelle aufrüsten. Als Pionier der digitalen Audiotechnik hat auch Meridian zwei solche DACs im Angebot. Das in jede Hosentasche passende Modell „Explorer“ verspricht Grosses und hat mich besonders neugierig gemacht ….

Der kleine Meridian Explorer ist 10 Zentimeter lang, drei breit und bringt gerade einmal 50 Gramm auf die Waage.

Der kleine Meridian Explorer ist 10 Zentimeter lang, drei breit und bringt gerade einmal 50 Gramm auf die Waage.

 

 

Meridian: Synonym für Qualität
Fällt der Name Meridian, denken eingefleischte Audio-Enthusiasten unweigerlich an stattliche HiFi-Bausteine, DSP-gesteuerte Aktiv-Boxen und kompromisslosen High-End-Klang. Das ist nicht verwunderlich, denn seit Jahrzehnten verwöhnt die britische Edelschmiede Musik- und Filmfreunde aus der ganzen Welt mit Audioprodukten der Extraklasse. Das ist keineswegs übertrieben, denn die Entwicklung eines jeden Meridian-Produkts unterliegt einer strikten Maxime: Zeitlos-schick designed muss es sein, ungeahnte Verarbeitungsqualitäten aufweisen und ein Klangniveau liefern, das Seinesgleichen sucht. Nicht weniger, nicht mehr!
Umsetzung finden diese Vorgaben letztlich im Einsatz streng limitierter Bauteile, in der akribischen Feinarbeit und im unermüdlichen Entwicklungseifer, mit dem sich das Team um Chefingenieur Bob Stuart an die Realisation eines jeden neuen Meridian-Modells macht. Dabei sind „Schnellschüsse“ nicht das Ding des im englischen Huntingdon ansässigen Unternehmens. Stattdessen setzt man auf Kontinuität, detailgenaue Planung, modernste Messmethoden, unablässige Qualitätskrontrollen und letztlich auf das feine Gehör Bob Stuarts, der als absolute Koryphäe unter den Entwicklern digitaler Audiotechnik gilt. Erst dann, wenn dieses langwierige Prozedere vollständig durchlaufen und alle Vorgaben ohne die kleinste Einschränkung erfüllt sind, gelangt ein neues Meridian-Modell zur Auslieferung. Und auch wenn Meridians USB-DAC (Digital Analog Converter) mit der treffenden Bezeichnung „Explorer“ deutlich kleiner daherkommt, als die Mehrzahl seiner Geschwister, musste auch er jeden der eben genannten Schritte durchlaufen, um letztlich das Licht der Welt zu erblicken. Und da dieser ultrakompakte Klangverbesserer obendrein zu einem für Meridian-Verhältnisse ausserordentlich günstigen Preis angeboten wird, musste ich mir den Explorer einfach ganz genau ansehen.

Macht was her: Ausgeliefert wird der Explorer standesgemäss in einer stabilen und grosszügig dimensionierten Pappbehausung.

Macht was her: Ausgeliefert wird der Explorer standesgemäss in einer stabilen und grosszügig dimensionierten Pappbehausung.

 

 

Wofür benötige ich einen DAC?

Bevor es aber in den Test geht, gilt diese Frage zu beantworten. Dabei erweist sich die Erklärung als denkbar einfach, denn der Explorer wurde als „Klangbooster“ in erster Linie für den Einsatz mit dem Laptop, Tablet und anderen mobilen Quellen entworfen. Aus gutem Grund, denn in immer mehr Haushalten ersetzen PC, iPad & Co. den Aufgabenbereich der klassischen HiFi-Anlage. Eine Tatsache, die dem technischen Entwicklungsstandard in der digitalen Musikwiedergabe geschuldet ist. Dabei scheinen die Möglichkeiten nahezu unendlich, denn statt kostbaren Platz für die riesige CD- oder Schallplattensammlung zu vergeuden, sind unzählige Musikfreunde inzwischen dazu übergegangen, die eigenen Lieblingssongs auf dem eigenen Notebook zu archivieren. Das bietet obendrein ungeahnten Komfort, lässt sich der gewünschte Song doch jetzt innerhalb weniger Augenblicke auffinden oder eine individuelle Playlist zusammen stellen, die für stundenlangen Musikgenuss mit nur einem Knopfdruck sorgt. Die nervige Suche nach der gerade benötigten CD oder der ständige Wechsel des Tonträgers gehören folglich endgültig der Vergangenheit an. Und mit dem Erfolgszug neuer Medien steigt mit jedem Tag auch das Angebot hochaufgelöster Audiotracks, deren Qualität, die der Compact Disc oftmals deutlich in den Schatten stellt – ein weiteres gutes Argument seine Musik künftig aus der „Konserve“ zu geniessen. Doch selbst für Besitzer einer stattlichen „High-Res“-Musiksammlung und ordentlicher Kopfhörer bzw. Aktivlautsprecher, die die auf dem Rechner abgelegten Tracks in Hörschall wandeln sollen, ist die Begeisterung über diese neue, praktische und äusserst flexible Form der Musikwiedergabe oftmals nur von kurzer Dauer. Der Grund ist einfach, denn egal ob Laptop, Netbook oder Tablet, kaum ein Computer verfügt über einen Audiodekoder, der in der Lage ist, die ihm anvertrauten Musikdateien adäquat zu verarbeiten. Trotz Zuspielung hochaufgelöster Musikstücke und des Einsatzes anspruchsvoller Headphones und Lautsprecher ist das Ergebnis dann eher enttäuschend und die Freude am Genuss der eigenen Musiksammlung schnell dahin. Das lässt sich allerdings schnell, einfach und überraschend kostengünstig ändern, denn durch den Einsatz des Meridian Explorer USB-DACs (Digital Analog Converter), lässt sich die vorhandene Digitalquelle (z.B. PC) im Handumdrehen zum Stereo-Setup mit absoluten HiFi-Anspruch aufrüsten.

Dank seiner soliden Alu-Behausung erweist sich der Explorer gerade unterwegs als uneingeschränkt einsatzfähig.

Dank seiner soliden Alu-Behausung erweist sich der Explorer gerade unterwegs als uneingeschränkt einsatzfähig.

 

 

Was bietet der Meridian Explorer und wie funktioniert er?
Zunächst einmal das Wichtigste: Sie müssen nichts weiter tun, als den Explorer mittels mitgeliefertem USB-Kabel mit Ihrem PC zu verbinden. Anschliessend stecken Sie das Kabel Ihres Kopfhörers einfach in die dafür vorgesehene Buchse am Meridian Explorer und die Installation ist auch schon abgeschlossen, denn trotz seiner vielversprechenden Leistungsdaten wird der kleine Meridian nur via USB mit Strom versorgt. Sind die beiden Verbindungen hergestellt, geschieht alles weitere nun vollautomatisch. Das ist sehr praktisch, denn nun kann unser ultrakompaktes Testgerät in Ruhe seiner Arbeit nachkommen, ohne, dass es ein weiteres Mal zur Hand genommen werden muss. Das Wörtchen „Arbeit“ beschreibt in diesem Fall, dass nun alle digitalen, via USB eingehenden Audiosignale in Meridians Wunderbox fein seziert, in analoge Form gewandelt und neu aufbereitet werden, bevor sie die integrierte Verstärkereinheit passieren und letztlich dem Kopfhörer zugeführt werden. Das erwähnte Verstärkerteil spielt dabei eine übergeordnete Rolle, denn obwohl die Lautstärkejustage ausschliesslich am Computer bzw. Tablet vorgenommen wird, ist der Einfluss des Explorers so gross, dass die finale Umsetzung ausschliesslich ihm obliegt, was ihn zum Herrscher über jedes Eingangssignal macht. Und einmal davon abgesehen, dass die sechslagige, mit modernsten Kondensatoren, Wandlern und Ausgangsfiltern ausgestattete Platine den meisten Mitbewerbern technisch ohnehin deutlich im Vorteil ist, bietet Meridians kompakter USB-DACs in Form seines kombinierten Analog-/Digitalausganges ein weiteres Highlight. Das bedeutet, dass der Explorer nicht nur digitale Eingangssignale in hochwertigstes Analogaudio verwandelt und ausgibt, sondern auch in der Lage ist, die zugeführte Digitalspurt deutlich aufzuwerten. Drei in die Oberseite des soliden Alugehäuses eingelassene LED-Pünktchen geben hier Auskunft über den derzeitigen Betriebsstatus. Leuchtet das äussere Lämpchen, wird angezeigt, dass gerade Eingangssignale in einer Abtastrate von 44,1 bzw 48 Kilohertz (CD-Qualität) verarbeitet werden, während das Mittlere und Innere über den Eingang von 96- und 192kHz-Dateien informiert.

Die drei obenliegenden Indikatoren geben Auskunft über die Datenrate des gerade anliegenden Eingangssignals Eingangssigane

Die drei obenliegenden LED-Indikatoren geben Auskunft über die Datenrate des gerade anliegenden Eingangssignals.

 

 

Wie gesagt, mit dem Siegeszug hochwertiger Mobilgeräte steigt die Angebotsvielfalt. So lassen sich die eigenen Lieblingsalben heutzutage in fast jedem legalen Downloadportal (z.B. iTunes, Musicload, Amazon, Napster etc) in CD-Qualität erwerben. Darüber hinaus lässt sich natürlich auch die eigene CD-Sammlung in identischer Qualität im FLAC- oder ALAC-Format auf dem eigenen Rechner ablegen und über eines der vielen praktischen Wiedergabeprogramme abspielen.
Im letzten Abschnitt sprachen wir zudem über Abtastraten, die deutlich oberhalb denen der CD liegen. Diese sogenannten „Highres-Songs“ sind fast ausschliesslich über darauf spezialisierte Musikportale erhältlich, die Alben und Songs nahezu jeden Genres zum (legalen) Download anbieten. Dazu gehören u.a. www.highresaudio.com, www.hdtracks.com, www.acousense.de oder www.24bit96.com. Ein komplettes Album kostet dort in der Regel zwischen 10 und 30 Euro. Einige Songs werden während Sonderaktionen sogar oftmals kostenlos angeboten.

 

 

Anschluss an den PC, Mac oder ans Tablet
Um den kleinen Explorer einbinden zu können, bedarf es lediglich einer Vorgabe: Die Quelle muss über einen USB-Ausgang verfügen. Ist dies gegeben, steht der anspruchsvollen Musikwiedergabe nichts mehr im Wege. Sollen Tracks vom Computer oder Tablet zugespielt werden, gehen Sie wie folgt vor:

1. Meridian Explorer via USB-Kabel (im Lieferumfang) mit dem PC/Mac verbinden
2. Tonausgabe-Einstellungen am Computer aufrufen
3. Ton über „Meridian Explorer USB DAC Out“ ausgeben
4. Kopfhörerkabel in die dafür vorgesehene Buchse am Explorer stecken
5. Musikwiedergabe starten

Beispiel MacBook: Sobald der Explorer via USB-Kabel mit dem MacBook verbunden ist, gibt er sich in der Liste der Tonausgabegeräte als "Meridian Explorer USB DAC Out" zu erkennen.

Beispiel MacBook: Sobald der Explorer via USB-Kabel mit dem MacBook verbunden ist, gibt er sich in der Liste der Tonausgabegeräte als „Meridian Explorer USB DAC Out“ zu erkennen.

 

 

Schnell, kinderleicht, wunderbar …
Die einmalige Einbindung ist also in weniger als zwei Minuten erledigt. Zeit also, sich dem schönsten Teil der Prüfung zu widmen – dem Hörtest! Dieser ist so aufbereitet, dass ich jeden Testtrack zunächst ohne und anschliessend mit eingebundenem Explorer höre. Und hier stellt sich der Unterschied bereits in Mckinley Blacks „My Diamond Mine“, dem ersten Testtitel, als frappierend heraus. Dabei gewinnt dieser Song nicht nur die erwartete Dynamik, sondern auch an Lebendigkeit. Müsste ich einem guten Freund den Unterschied erklären, würde ich sagen „Das Teil haut rein und geht ab wie Schmidts Katze“. So gewinnt der Song deutlich an Ausdruck und Triebkraft. Nicht falsch verstehen, beides hatte er schon vorher – nur nicht in dieser Intensität. Dabei erlebe ich nun eine Mischung an sauber herausgeschälter Feinzeichnung und ungehemmter Spielfreude, die einfach gute Laune verbreitet. „Hochgekrempelte Ärmel und Samthandschuhe“, wäre wohl die ideale Bildbeschreibung für das, was mir hier geboten wird, denn hier werden sämtliche musikalische Strukturen in den Vordergrund gestellt, während der Grundton mächtig auf die Pauke haut. Das allerdings, ohne sich vorlaut oder nervig in den Mittelpunkt zu schieben. Im Gegenteil, denn trotz aller Agilität und Durchzugsstärke kommen nun auch die kleineren Einzelheiten und Hintergrundinformationen nicht zu kurz. Ähnliches erlebe ich dann im Novelle-Vagues-Titel „Ever Fallen In Love“. Zuerst ohne, dann mit konnektiertem Meridian Explorer: Und wieder ist die Überraschung riesig, denn dort, wo eben noch Akustikgitarren klimperten und ein paar Nachwuchsmusiker den Klassiker der Fine Young Cannibals imitierten, erscheint der gleiche Song nach Einbindung des Meridian Silberlings, nun als grossartige Interpretation einer Künstler-Kombo, deren eigener Stil einfach unter die Haut geht. Rhythmisch, lebendig, frisch, bekannt, trotzdem individuell und … vor allem mitreissend! „Mitreissend“ ist die die ideale Beschreibung, denn inzwischen geniesse ich einen prachtvoll ausgeschmückten Titel, der nur so vor Leben und Agilität strotzt. Und zwar so sehr, dass ich die Lautstärke im 30-Sekunden-Abstand immer weiter erhöhe. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Ich bin durchweg begeistert und zugleich überrascht, wie viel besser (selbst in unkomprimierter Form) auf meinem Computer abgelegte Stücke klingen können. Doch die eigentliche Überraschung folgt, nachdem ich den Titel nach der Ausgliederung des Meridian Explorers wiederhole. Jetzt nämlich sackt das Klangbild förmlich in sich zusammen. Dort wo sich eben noch Leben und Spielfreude abwechselten und für Begeisterung sorgten, wirkt es nun, als lausche man einer lustlosen Strassenmusiker-Kombo. Um wieder zurück in die Bildsprache zu wechseln, ist der Unterschied nun so gravierend als würde man nach jahrelangem HD-Genuss plötzlich wieder auf „normales“ PAL-Fernsehen zurückschalten. Da hilft nur eines: Den Explorer schnell wieder anklemmen und die eigenen Lieblingstitel in „HD-Qualität“ geniessen!

Der Explorer wird einfach zwischen Kopfhörer und Quelle gesteckt. Ein weiterer Installationsvorgang ist nicht nötig.

Der Explorer wird einfach zwischen Kopfhörer und Quelle gesteckt. Ein weiterer Installationsvorgang ist nicht nötig.

 

 

Fazit
Er ist federleicht und kaum grösser als ein USB-Stick. Doch einmal eingebunden, klingt es, als lausche man einer völlig anderen Audioquelle. Selbst unkomprimiert auf dem Rechner abgelegten Titeln haucht der Explorer neues Leben ein und sorgt für ein Höchstmass an Spielfreude, Leidenschaft und Durchzug. Kurz gesagt: Der kleine Meridian ist eine uneingeschränkte Empfehlung für anspruchsvolle Musikfreunde, deren Musiksammlung digital vom Laptop, Festrechner oder Mediaplayer zugespielt werden.

 

Test & Text: Roman Maier

Fotos: Roman Maier, Herstellerbilder

 

Modell:Meridian
Explorer
Preis:310,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:silber
Vertrieb:Audio Reference, Hamburg
Tel.: 040 / 533 203 59
www.audio-reference.de
Gewicht:181 Gramm
Anschluss:USB-Kabel
Lieferumfang:- Meridian Explorer
- USB-Kabel
Besonderes:- Alu-Gehäuse
- hervorragende Verarbeitung
- Sekundenschnelle Installation
- Analogausgang
- kombinierter Analog/Digitalausgang
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

 

 

 

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