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Redakteur
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KEF bezeichnet die R-Serie kurz als die kleine Reference-Serie und macht damit den Anspruch deutlich, den man an seine hochwertige aber erfreulich bezahlbare Lautsprecherlinie stellt. Schließlich ist die berühmte KEF-Reference seit Jahren das Aushängeschild des Unternehmens und ebenso lange ein Garant für erstklassigen Klang und hochwertigste Materialien. Wieviel die kleine Reference tatsächlich von ihren großen Geschwistern geerbt hat, haben wir herausgefunden.

Schlank, elegant und tadellos verarbeitet: Die KEF R500.

Schlank, elegant und tadellos verarbeitet: Die KEF R500.

 

Hochwertiges HiFi kommt meist von der verregneten Insel im Atlantik. Diese einfache Wahrheit stimmt auch im Fall KEF. Dabei stehen die drei in HiFi-Kreisen legendäre Großbuchstaben für das traditionsreiche, Anno 1961 von Raymond Cooke in England gegründete Unternehmen „Kent Engineering & Foundry“. Anders, als vielen anderen Lautsprecherherstellern ging es Raymond Cooke von Beginn an allerdings nicht darum, besonders preisgünstige Lautsprecher zu bauen, sondern besonders gute. Möglichst innovativ sollten die Produkte sein und mittels neuester Technik den Klang so reproduzieren, wie vom Künstler ursprünglich gewollt. Der Erfolg stellte sich früh ein und so gehört KEF heute zu den wohl angesehensten Marken, wenn es um anspruchsvollste Audio-Komponenten geht. U.a. rühmt sich KEF bis heute damit, der Lautsprecherhersteller mit dem meisten Patenten und wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu sein. Geprüft haben wir das zwar nicht aber wir glauben es, denn nennenswerte Neuerungen gab es in der Firmengeschichte so einige. Im direkten Zusammenhang mit der R-Serie sind drei Daten besonders wichtig: Die Einführung der Ur-Reference im Jahre 1973, die in mehr als vier Jahrzehnten zwar einige Male überarbeitet und verbessert wurde, seit ihrer Einführung jedoch unverändert für höchste Klangansprüche steht. Heute ist sie der Maßstab, an dem sich die R-Serie orientiert. Knapp zehn Jahre später folgte die Einführung des Uni-Q-Chassis. Dabei handelt es sich um eine Art Koaxial-System, das für das charakteristische Erscheinungsbild und selbstverständlich für besten Klang eines jeden KEF-Lautsprechers verantwortlich zeichnet. Das dritte wichtige Datum fällt in das Jahr 2009 und beschreibt die Einführung der KEF Blade. Mit ihr loteten die Ingenieure das technisch Machbare aus und setzten einen neuen Maßstab in der Kategorie „bezahlbares Highend“. Auch an ihr orientiert sich die R-Serie aus deren Mitte wir die R500 zum Test baten.

Hommage an die legendäre Blade: das von einem silberfarbenen Rahmen eingefasste, schwarze Tieftonchassis.

Hommage an die legendäre Blade: das von einem silberfarbenen Rahmen eingefasste, schwarze Tieftonchassis.

Schnörkellos & Präzise

… sollte die R-Serie werden. Damit ist die R500, als kleinster Standlautsprecher der R-Serie, glücklicherweise natürlich auch preislich deutlich erschwinglicher, als vergleichbar dimensionierte Modelle der Reference-Serie.
Optisch setzt man auch hier auf die klassische, schnörkellose Gehäusegeometrie. Dabei orientieren sich die Briten in der Formgebung an der Reference, setzen allerdings auf einen massiven und mehrfach verstrebten Korpus, statt auf die deren aufwändige und kostenintensive Komposit-Schallwand, wie sie in der Top-Serie zum Einsatz kommt. Um in geschmackvoll eingerichteten Wohnlandschaften auch optisch mithalten zu können, kommt sie in schwarzer Hochglanzausführung daher. Alternativ ist sie aber auch in den Varianten Hochglanz-Weiß, Nussbaum oder Palisander-Ausführung zu haben. Ihre Standhöhe von gut einem Meter macht die R500 dabei zu einem eher zierlicheren Exemplar unter den Standlautsprechern. Das muss aber beileibe kein Nachteil sein, schließlich fügt sich der zeitlos gestylte Schallwandler so deutlich unauffälliger ins heimische Interieur ein, ist dabei aber noch immer groß genug, um den Klang auf einer angemessenen Höhe im Raum zu positionieren. Zur Gehäusehöhe kommen gut fünf Zentimeter für den Sockel dazu, auf der die Drei-Wege-Box ruht. In enger Anlehnung an die Reference stehen nämlich auch die Modelle der R-Serie nicht einfach auf dem Boden, sondern werden mittels einer aufwendigen Konstruktion aus Aluminium-Auslegern und höhenverstellbaren Spikes wackelfrei an den Untergrund gekoppelt. Um den Boden nicht zu beschädigen, liegen jedem Lautsprecher vier hochwertige, unterseitig mit Filz beschichtete Untersetzer bei, in deren zentrierter Vertiefung die Spikes schließlich ihren Platz finden. So können die mit über 20 Kilogramm vergleichsweise schweren Lautsprecher sogar vorsichtig verschoben werden, ohne den Untergrund zu zerkratzen. Das hohe Gewicht der recht zierlich wirkenden Lautsprecher unterstreicht nochmals die eingangs erwähnte, massive Gehäusekonstruktion, die den drei Chassis optimale Arbeitsumgebungen bietet. So können sie ungestört ihren Job erledigen, ohne von dabei von störenden Gehäuseresonanzen aus dem Takt gebracht zu werden.

Clever: Massive Ausleger bieten der Box einen stabileren Stand. Zudem lassen sich die Spikes in ihrer Höhe verstellen, ohne dass die Boxen gekippt werden müssen.

Clever: Massive Ausleger bieten der Box einen stabileren Stand. Zudem lassen sich die Spikes in ihrer Höhe verstellen, ohne dass die Boxen gekippt werden müssen.

R500: Von allem etwas mehr

Widmen wir uns der Chassis-Bestückung der R500: Beide hinter der abnehmbaren Gewebeabdeckung zum Vorschein kommenden Chassis-Typen wurden in enger Anlehnung an die Reference-Linie entwickelt, die sich ihrerseits wiederum an der Blade orientiert. Die Gene der hochbegehrten Blade stecken also durchaus auch in der R500, was sich bereits optisch erahnen lässt. Das auffällige, weil silberfarben und mittig positionierte Uni-Q-Koax-Chassis wird von zwei Tieftontreibern eingefasst, die ihren Mitspielern ein solides Bassfundament bereitstellen sollen. Diese beiden Schwingsysteme sind aber nicht nur für den Bass, sondern auch für die Grundtonwiedergabe bis zu einer Frequenz von 500 Hertz verantwortlich. Obwohl man es ihnen nicht sofort ansieht, die schwarze Beschichtung verschleiert es, bestehen die Membranen der jeweils 130 Millimeter durchmessenden Tieftöner aus Aluminium. Einem gern gewählten, allerdings etwas kostspieligerem Werkstoff, der extrem leicht, zugleich aber ausserordentlich stabil ist und sich somit hervorragend für eine solche Aufgabe eignet. Sichtbar ist das Material in seiner ursprünglichen Färbung hingegen im Uni-Q-Chassis, welches sich für die Audioreproduktion aller Frequenzen oberhalb 500 Hertz verantwortlich zeigt. Dass es einen solch großen Frequenzbereich abdeckt ist der Tatsache geschuldet, dass es sich dabei eigentlich um zwei Chassis handelt. Im Zentrum des 125 Millimeter-Mitteltöners haben die KEF Ingenieure nämlich ein zweites Chassis platziert; einen 25 Millimeter messenden Hochtöner. Diese Konstruktion klingt nicht nur kompliziert, sie ist es auch. Das erklärt auch, warum sich ein KEF-Schallwandler in seiner Bauweise von fast allen anderen Lautsprechermodellen unterscheidet. Zwar ist die Technik aufwändig und auch kostenintensiv, dafür offeriert sie jedoch handfeste klangliche Vorteile: Eine Punktschallquelle wie das Uni-Q stellt nämlich das theoretische Ideal dar, von dem aus sich Schallwellen kugelförmig ausbreiten. In der Praxis verspricht ein solches Koaxialchassis die bestmögliche Annäherung an dieses Optimum und eine räumlich präzise Wiedergabe. Eingefasst werden alle drei Chassis übrigens von leicht schimmernden Aluminiumringen. Verarbeitung, Ausstattung und Optik sind also top. Stellt sich nun noch die Frage nach dem Klang.

Unverkennbar: Auch in der R500 setzt KEF auf sein legendäres Uni-Q-Chassis mit Tangerine-Waveguide.

Unverkennbar: Auch in der R500 setzt KEF auf sein legendäres Uni-Q-Chassis mit Tangerine-Waveguide.

Flexibel, urdynamisch, feinfühlig
Die KEF R500 werden in zwei riesigen Kartons geliefert, die deutlich größere Lautsprecher vermuten lassen und den wertvollen Inhalt mittels reichlich Polsterung vor Beschädigung schützen. Nach dem Auspacken – das am man am besten mit Hilfe einer zweiten Personen erledigt – werden pro Lautsprecher zunächst vier massive Alu-Ausleger montiert und die ebenfalls zum Lieferumfang gehörigen Spikes eingeschraubt. Anschließend können die R500 auch schon aufgestellt werden. Die Spikes kommen dabei natürlich in die Vertiefungen der bereits beschriebenen Untersetzer, damit der Fußboden vor Kratzern verschont bleibt. Wer eine Wasserwaage – oder noch besser eine kleine Dosenlibelle – sein Eigen nennt, der kann seine neuen Lautsprecher nun feinfühlig ausrichten. Ohne geht es jedoch auch, dabei ist allerdings besonders darauf zu achten, dass die beiden R500 wackelfrei stehen. Grundsätzlich gilt für die Positionierung von Lautsprechern: Möglichst weit weg von Wänden und Raumecken. Begrenzungsflächen reflektieren den Schall und mischen dem Direktschall dadurch Verunreinigungen bei. Ungefähr 50 Zentimeter Entfernung zur Wand sind ein guter Anfang, mehr schadet jedoch keinesfalls. Nehmen Sie sich einfach ein bisschen Zeit und experimentieren Sie ein wenig. Sie werden feststellen; schon um wenige Zentimeter verschoben, kann sich ein völlig anderes Klangbild ergeben. Für die optimale Stereo-Balance sollten beide Lautsprecher und Hörplatz ein gleichseitiges Dreieck bilden. Die Basisbreite der Boxen zueinander sollte also gleichzeitig der Entfernung zur Referenzposition entsprechen. Werden die KEFs nun noch etwas angewinkelt, so dass sie mit dem „Gesicht“ in etwa auf den Hörplatz zeigen, ist die Aufstellung auch schon erledigt. Je nach Hörgeschmack können Feinheiten natürlich während des Hörens angepasst werden. Die anschließende Verbindung zum Verstärker wird durch die rückseitig montierten und erstaunlich hochwertigen Anschlussterminals zu einer echten Freude. Die massiven Klemmen aus Metall nehmen alle möglichen Verbinder auf und gewähren einen jederzeit sicheren Kontakt. Natürlich unterstützen die R500 Bi-Wiring und Bi-Amping, also die Ansteuerung über zwei Verstärker bzw. die Signalversorgung über zwei Kabel. Statt allerdings die entsprechenden Klemmen mit zusätzlichen Kabeln oder Metallbrücken zu verbinden, geschieht dies an der KEF R500 unsichtbar unter der Oberfläche. Soll die Verbindung gelöst werden, wird das Rändelrad zwischen den Klemmen einfach gegen den Uhrzeigersinn gedreht, fertig. Ein optisch eher unscheinbares Detail, das jedoch richtig Eindruck macht.

Grandios: KEF setzt in seiner M500 auf eine unsichtbare Bi-Wire-Umschaltung.

Grandios: KEF setzt in seiner M500 auf eine unsichtbare Bi-Wire-Umschaltung.

Nach der obligatorischen, zweitägigen Einspielzeit wird nun also gehört. Natürlich hatte ich an die Modelle der R-Serie bereits einen gewissen Anspruch, besonders des guten Namens wegen. Umso überraschter war ich, als die KEF R500 meine Erwartungen sogar übertrafen. Die schicken 500er spielen nämlich mit einer Direktheit auf, die wahrlich eine wahre Freude ist, jederzeit klar, differenziert und unverfälscht. Eben so, wie man es sich nur wünschen kann. Ein Blick auf das sogenannte Wasserfalldiagramm, welches das Ausschwingverhalten der Membranen abbildet, bestätigt die gehörmäßig aufgestellte Vermutung, dass der Lautsprecher eine mustergültige Impulsantwort liefert. Das bedeutet, dass die Membranen schnellen und intensiven Auslenkungen impulsiv folgen und kaum nachschwingen. Klanglich macht sich das durch eine beeindruckende Präzision bemerkbar. Das Besondere dabei: es spielt überhaupt keine Rolle, ob man laut oder leise hört. Selbst in besonders lauteren Passagen klingt es weiterhin sauber, während die schnell liebgewonnene Agilität auch in niedrigen Pegellagen nicht verloren geht. Dabei bleiben hier besonders viele Feinheiten im Klangbild erhalten. Es ist mit der R500 also nicht unbedingt notwendig laut zu hören, um zu erfahren welche Details tatsächlich auf der Platte vorhanden sind. Ein Punkt, der gerade Musikfreunde interessieren wird, die Rücksicht auf empfindliche Nachbarn oder schlafende Kinder nehmen müssen und sich auch unter geringerem Hörpegel eine ausgeprägte Dynamik- und Detaildarstellung wünschen.
Auch was die Auswahl des Musikmaterials angeht, konnte ich keine Schwächen finden. Vom einsamen Mann mit seiner Gitarre, wie auf dem ersten Bob-Dylan-Album, über Miles Davis’ First Great Quintett auf „Round About Midnight“ bis hin zu experimentellem Indie Rock von Notwist, meine Testprobanden präsentieren jede Platte von ihrer besten Seite. Eine schönfärberische oder verfälschende Tendenz würde ich ihnen dabei aber nicht unterstellen wollen. Tonal sind sie viel eher auf der schlanken Seite positioniert, mit konturiertem, durchzugsstarkem, zugleich aber unaufdringlichen Bass. Zu wenig Tiefton war es mir dabei zu keiner Zeit und bei keiner aufgelegten Platte. In Sachen Räumlichkeit staffeln die R500 das Geschehen realistisch und bauen dabei eine Klangbühne auf, die leicht über die Standorte der beiden Lautsprecher hinausreicht. Dank beeindruckender Rundstrahlcharakteristik ist die bildhübsche und erstklassig verarbeitete Standbox zudem wenig aufstellungskritisch. Die akustische Positionierung der Klangakteure ändert sich auch an unterschiedlicher Sitzposition kaum. In der Summe ihrer Eigenschaften hat mir die KEF R500 einen Gedanken förmlich aufgezwungen: Die könnte ich mir auch dauerhaft vorstellen.

Die zeigen sich in unserem Praxistest als aufstellungsunkritisch. Um Zuhörern ein möglichst räumliches Klangerlebnis zu bieten, werden die M500 leicht auf den Referenzplatz ausgerichtet.

Die zeigen sich in unserem Praxistest als aufstellungsunkritisch. Um Zuhörern ein möglichst räumliches Klangerlebnis zu bieten, werden die M500 leicht auf den Referenzplatz ausgerichtet.

Fazit

Alles in allem ist die KEF R500 ein phantastischer Lautsprecher, der richtig Spaß macht und mit dem ich gerne und viel Musik gehört habe. Die schlanken Schallwandler sind tadellos verarbeitet und bildhübsch. Obendrein überzeugen durchdachte Details, wie die pfiffige Frequenzweichen-Auftrennung oder das einzigartige Uni-Q-Chassis. Das Gesamtpaket und insbesondere die klanglichen Eigenschaften der R500 haben mich dermaßen begeistert, dass ich einfach eine nachdrückliche Hörempfehlung aussprechen muss!

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:KEF
R500
Produktkategorie:Drei-Wege-Standlautsprecher
Preis:ca. 2000,00 Euro/Paar
Garantie:- 2 Jahre
- 5 Jahre (bei Registrierung)
Ausführungen:- Weiß (Hochglanz)
- Schwarz (Hochglanz)
- Palisander
- Walnuss
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: 0201 / 170390
www.kef.com
Abmessungen (HBT):1015 x 180 x 305 mm (inkl. Sockel)
Gewicht:21,8 Kg / Stück
Prinzip/Bauart:Drei-Wege/Bassreflex
Chassis:- 125 Uni-Q
- 2 x 130 mm Aluminium
Anschluss:- Bi-Wire-Schraubklemmen
Lieferumfang: - Ausleger
- Spikes
- Gewebeabdeckung
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- Uni-Q-Chassis
- erstklassige Verarbeitung
- zeitloses Design
- vorbildliches Anschlussterminal
- neutrale Klangeigenschaften
- durchzugsstarke Grundtondynamik
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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