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Redakteur
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In den obersten Preisklassen der Smartphone-Palette ist der Markt hart umkämpft. Qualität ist im Prinzip garantiert und das macht es schwer, besonders positiv aufzufallen. Diesbezüglich braucht es clevere Ideen und neue Ansätze – die hat LG anscheinend gefunden. Das neue Top-Modell V30 bringt für audiovisuell affine Anwender einige sehr bemerkenswerte und spannende Aspekte mit.

Das LG V30 ist ein Top-Smartphone mit besonderen Entertainment-Qualitäten.

Das LG V30 ist ein Top-Smartphone mit besonderen Entertainment-Qualitäten.

Es ist inzwischen wohl kein Geheimnis mehr, dass LG mit dem im Frühjahr veröffentlichten Top-Modell G6 letztendlich nicht die eigenen Ansprüche erfüllen konnte. Nun soll das V30 besser abschneiden und tatsächlich offenbart es auf den ersten Blick gleich so einige Stellschrauben, an denen offensichtlich kräftig und wirkungsvoll gedreht wurde. Selbstverständlich haben wir es hier nicht mit einem Allround-Revolutionär zu tun, aber vor allem im Bereich Audio und Video hat das LG-Flaggschiff einiges zu bieten. Unter anderem ist das V30 das erste Smartphone, das auch das Audioformat Master Quality Authenticated (MQA) unterstützt. Klang in Studioqualität – alles andere als selbstverständlich in einem Smartphone und ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Zudem ist das V30 im Bereich der Fotografie außerordentlich gut ausgestattet. Insgesamt drei Kameras sind an Bord, die mit teilweise durchaus bahnbrechenden Features daherkommen. Neben völlig neuen Motiv-Möglichkeiten durch eine Weitwinkel-Kamera lädt vor allem der Cine-Video-Modus zu ausgiebigen Regiearbeiten ein, was dem V30 gleich mehrere Alleinstellungsmerkmale verschafft. Allerdings kann es sich auch ohne diese Besonderheiten bereits durchaus sehen lassen …

Elegant, aber hart im Nehmen

Übersehen kann man das V30 schon mal nicht. Sechs Zoll sind für ein Smartphone eine nicht zu unterschätzende Displaygröße, womit es beispielsweise ein größeres Display als jedes iPhone bietet. Mit seinem Gewicht von gerade 158 Gramm ist es aber sogar verhältnismäßig leicht und wirkt angenehm kompakt. Ein gefühlter Eindruck, versteht sich, denn sechs Zoll sind nun mal sechs Zoll. Mit seinem schmalen Rahmen und dem an die Kontur des Gehäuses angepassten Panel erweist sich dieses allerdings als formvollendet ins Design integriert, was für eine sehr angenehme Optik sorgt. Dafür sorgen nicht nur die sehr modischen Farbvarianten „Cloud Silver“ und „Moroccan Blue“, die je nach Lichteinfall sogar abwechslungsreich schimmern – sehr elegant, sehr chic. Auch die sanft abgerundeten Oberflächenkanten des Gorilla Glass 5 fallen positiv auf, denn sie sorgen für einen fließenden und homogenen Übergang zum seitlich umlaufenden Metallrahmen des V30. Beidseitig übrigens, denn auch die Rückseite des LG-Smartphones ist aus Glas. Unten ist selbstverständlich das Hersteller-Logo integriert, weiter oben ist die Kamera fast vollständig in das Gehäuse eingelassen. Unterhalb der Linse findet sich außerdem die kreisrunde und gut erreichbare An/Aus-Taste, die zusätzlich als Fingerabdrucksensor dient.

Die An/Aus-Taste des V30 befindet sich zentriert auf der Rückseite und dient zugleich als Fingerabdrucksensor.

Die An/Aus-Taste des V30 befindet sich zentriert auf der Rückseite und dient zugleich als Fingerabdrucksensor.

Fast durchweg zeichnet sich das V30 durch eine sehr gute und saubere Verarbeitung aus, lediglich an den Übergängen und dem Slot für die SIM- und die Speicherkarten gibt es minimale Spalten. Doch trotz dieser kleinen potenziellen Schwachstellen und den insgesamt sehr filigranen Materialien und seiner Eleganz ist das LG-Flaggschiff mit bemerkenswerten Nehmerqualitäten ausgestattet. Die im Alltag übliche Fallhöhe aus der Jackentasche oder vom Tisch sollten dem V30 normalerweise nichts anhaben können und selbst ungeplante Tauchgänge steckt das Smartphone noch verhältnismäßig locker weg. Allerdings sollte man das Schicksal nicht herausfordern und vor allem Salzwasser oder aggressive Zusätze (zum Beispiel im Putzeimer) tunlichst meiden, um dem schützenden Gehäuse das Leben nicht unnötig schwer zu machen. Schließlich ist irgendwann jede Dichtung mal am Ende und von der dadurch beeinträchtigten Funktionalität einmal abgesehen ist das V30 auch viel zu chic, um hier allzu fahrlässig zu agieren. Im Idealfall betrachtet man das LG-Smartphone ein wenig als modisches Accessoire, das auch entsprechende Aufmerksamkeit verdient hat.

Die Verarbeitung des V30 ist nahezu völlig makellos. In den umlaufenden Metallrahmen sind unter anderem die Tasten der Lautstärkeregelung integriert. Die

Die Verarbeitung des V30 ist nahezu völlig makellos. In den umlaufenden Metallrahmen sind unter anderem die Tasten der Lautstärkeregelung integriert. Die „Kratzer“ sind übrigens Spiegelungen der Holzmaserung.

Groß, schnell, ausdauernd

Aufmerksamkeit gebührt im Detail vor allem dem bereits erwähnten 6-Zoll-Display des V30, das dank seiner Präsenz alle Blicke auf sich zieht. Durchaus zu Recht, denn der OLED-Screen liefert mit einer Auflösung von 2.880 x 1.440 Pixel scharfe Bilder, die mit kräftigen Farben und Kontrasten überzeugen. Lediglich der Blickwinkel ist nicht überragend stabil, was im Alltag allerdings auch eine eher untergeordnete Rolle spiele dürfte. Die Folgen der hohen Auflösung sind indirekt vermutlich wesentlich interessanter für Anwender. Denn wo eine hohe Auflösung herrscht, wird auch viel Rechenleistung benötigt – die wiederrum den Akku ziemlich belastet. Zum Glück ist sich LG dieser Wirkung bewusst und spendiert seinem V30 ein großzügiges Energiereservoir in Form eines fest verbauten 3.300-mAh-Li-Ion-Polymer-Akkus. Der alleine ist zwar nicht besonders spektakulär, doch da das V30 insgesamt relativ sparsam agiert und noch dazu über die Schnellladefunktion „Qualcomm Quick-Charge 3.0“ verfügt, die in rund zwei Stunden für volle Power sorgt, ist das V30 auch in diesem Segment überaus wettbewerbsfähig aufgestellt.

Über den USB-C-Port wird der Akku des V30 aufgeladen und der Datentransfer an den Computer ermöglicht.

Über den USB-C-Port wird der Akku des V30 aufgeladen und der Datentransfer an den Computer ermöglicht.

Das LG-Smartphone läuft übrigens mit dem Betriebssystem Android 7.1.2 Nougat, steht also ab Werk leicht hinter dem aktuelleren Android 8 Oreo zurück – dieses soll allerdings per Update zu Beginn des neuen Jahres (voraussichtlich aber nicht direkt im Januar) verfügbar sein. Eine positive Aussicht, die auch der Blick auf das Herzstück des LGs bietet. Hier ist mit dem Snapdragon 835 ein Achtkern-Prozessor von Qualcomm eingesetzt, der ganz oben im Regal angesiedelt ist. In Kombination mit dem vier Gigabyte großen Arbeitsspeicher kommt so ein ziemlich kraftvoller „Maschinenraum“ zusammen. Zwar gehört das V30 damit noch nicht zu den Spitzenreitern unter den Smartphones, aber weil es auch so schon über die Maßen gut bestückt ist, vermisst man hier absolut nichts – ganz im Gegenteil, wer zahlt schon gerne für etwas, das er gar nicht braucht. Somit sind auch die 64 GB des internen Speichers im Normalfall schon völlig ausreichend, zumal sich dieser mit einer microSD-Karte auch noch um weitere zwei Terabyte erweitern lässt. Diese wird wie auch die SIM-Karte (Dual-SIM ist hier nicht möglich) über einen Schlitten eingesetzt, der oben rechts in den umlaufenden Metallrahmen integriert ist. Gegenüber sind die beiden Lautstärke-Tasten platziert, was die einhändige Bedienung des V30 erstaunlicherweise für Linkshänder einfacher macht. Ansonsten sind die global gesehen zahlenmäßig überlegenen Rechtshänder ja bekanntlich die Zielgruppe, deren Bedürfnisse eine höhere Gewichtung erfahren. Beim LG-Topmodell sieht es jetzt halt mal anders aus. Aber wer große Hände und lange Finger hat, kümmert sich wahrscheinlich sowieso nicht darum und angesichts des sechs Zoll großen Displays wird die beidhändige Bedienung vermutlich ohnehin dominieren. Auch beim Einstecken eines Kopfhörerkabels (oben) oder des USB-Kabels, das zum Aufladen und zum Datentransfer unten einen entsprechenden USB-C-Port vorfindet. Letzteres befindet sich direkt im Zentrum des „Fußes“ und wird links von einem Mikrofon und rechts vom integrierten Lautsprecher flankiert.

Der Hi-Fi Quad DAC des V30 ermöglicht dank diverser Klangfilter besten Hörgenuss mit hochaufgelösten Dateien.

Der Hi-Fi Quad DAC des V30 ermöglicht dank diverser Klangfilter besten Hörgenuss mit hochaufgelösten Dateien.

Diese kleine Box passt als Mono-Speaker aber nicht so richtig zur eigentlich sehr multimedialen Ausrichtung des V30. Der Klang ist zwar laut, aber nicht allzu ausgewogen und vor allem relativ dünn. Wobei man ehrlich sagen muss, dass man ernsthaften Ansprüchen mit einem kleinen und flachen Smartphone-Speaker sowieso nicht gerecht werden kann. Also bleibt LG an dieser Stelle verständlicherweise ganz einfach minimalistisch und hebt einen anderen Bereich auf ein neues Level. Schließt man nämlich einen Kopfhörer über die 3,5-Millimeter-Buchse an, kann man in den Einstellungen den „Hi-Fi Quad DAC“ aktivieren. Dahinter versteckt sich ein leistungsstarker Digital-Analog-Wandler, der mit dem Einsatz von Klangfiltern beachtlichen Sound aus dem Smartphone lockt. Sogar das Anhören verlustfreier Dateiformate bis hin zu „Master Quality Authenticated“ ist möglich (wenngleich die Klangfilter hier natürlich nicht greifen) und das macht das V30 zu einem einzigartigen Vertreter seiner Zunft. Wer hier die passenden Kopfhörer verwendet, bekommt ein sehr respektables Klangerlebnis geboten. Dementsprechend sind die im Lieferumfang des V30 enthaltenen B&O-In-Ears schon mal ein paar Klassen über den üblichen Handy-Ohrsteckern angesiedelt. Allein die stoffummantelten Kabel signalisieren, dass LG mit diesen Kopfhörern eher Richtung HiFi tendiert als bloß irgendwelche Stöpsel zum Musikhören beizulegen. Mit Erfolg, denn die In-Ears liefern schon deutlich überdurchschnittlich gute Ergebnisse mit einem satten und angenehmen Sound.  Wer allerdings vernünftige Over-Ears besitzt, wird damit aufgrund der noch besseren Abschirmung vor Umgebungsgeräuschen nochmal einen Qualitätssprung erleben können.

Das V30 beweist Vorreiter-Charakter und unterstützt das Format MQA für Musik in Studioqualität. Das kleine Icon neben (l.) oder über (M.) der Laufzeit signalisiert, welches Format die Dateien aufweisen - für

Das V30 beweist Vorreiter-Charakter und unterstützt das Format MQA für Musik in Studioqualität. Das kleine Icon neben (l.) oder über (M.) der Laufzeit signalisiert, welches Format die Dateien aufweisen – für „normale“ Signale gibt es diverse Equalizer, die ebenfalls für eine deutliche Qualitätssteigerung des Klangs sorgen (r.).

Alternativ ist dank Bluetooth 5.0 mit aptX natürlich auch die Nutzung kabelloser Kopfhörer möglich und auf demselben Wege auch die Kopplung mit einem externen Aktivlautsprecher – womit erneut unterstrichen wird, dass man auch sehr gut ohne integrierten „High-End“-Lautsprecher leben kann. Neben des guten Gewissens als „Standard-Technologie“ zu bezeichnenden Bluetooths verfügt das V30 selbstverständlich auch über eine Reihe weiterer Entwicklungen, die von „Normalitäten“ wie WLAN und GPS auch NFC oder WiFi Direct umfassen. Spannend wird es allerdings in Hinblick auf den Wiedererkennungswert – wobei wir nicht meinen, dass das V30 erkannt wird, sondern dass es seinen Besitzer oder seine Besitzerin erkennt. Das funktioniert auf verschiedene Arten: Per Fingerabdruck, über die Gesichtserkennung oder mittels Spracheingabe. Letztere ist darüber hinaus ein wichtiger Punkt in Hinblick auf die Nutzung vom Google Assistant, der für manche Interessanten sicherlich ebenso eine Rolle spielen dürfte, wie die Kompatibilität des V30 zur Virtual-Reality-Plattform Google Daydream. Denn das Top-Smartphone ist das erste LG-Handy, das diese Funktion mitbringt und im wahrsten Sinne des Wortes eine neue Dimension sowohl für Videos als auch Spiele bietet.

Der Kopfhöreranschluss des V30 befindet sich oben im Gehäuse - passende In-Ears sind im Lieferumfang enthalten.

Der Kopfhöreranschluss des V30 befindet sich oben im Gehäuse – passende In-Ears sind im Lieferumfang enthalten.

Wie wär’s mit  ein wenig Hollywood?

Angesichts der Ausrichtung auf Virtual Reality und des FullVision-Displays ist es keine Überraschung, dass LG sein V30 in Sachen Video sehr gut aufstellt – sowohl was das Ansehen als auch das Aufnehmen bewegter Bilder betrifft. Die gute Nachricht: Das V30 hat tatsächlich eine Menge effektiver und teilweise sogar einzigartiger Video-Features an Bord. Die schlechte Nachricht: Sie sind nicht beliebig kombinierbar und man muss sich durchaus damit beschäftigen, um das Potenzial der Videofunktion ausschöpfen zu können. Intuitiv ausprobieren ist natürlich erlaubt, wird aber im Normalfall nicht das gewünschte Ergebnis bringen. Aber beginnen wir ganz vorn, bei der Aussage von LG selbst. Wenn der Hersteller davon spricht, dass man einen „professionellen Film-Look […] wie von einem Hollywood-Kameramann“ erreicht, darf man auch ohne fundierte Kenntnisse dieses Handwerks erst einmal skeptisch reagieren. Ganz von der Hand zu weisen ist der Vergleich allerdings nicht. Für einen Langfilm auf der großen Kinoleinwand werden die im Cine-Video-Modus selbst gefilmten Clips zwar nicht unbedingt reichen, stilistisch sind allerdings erstaunliche Resultate möglich. Unter anderem dank des Punkt-Zooms wirken Videos tatsächlich ein bisschen wie aus Hollywood. Der Grund liegt schlicht darin, dass man beim Zoomen nicht stur in die Bildmitte „hineinfährt“, sondern auf einen beliebigen Punkt im Bildbereich zielt. Kombiniert man dieses Feature mit den Genre-typischen Looks im Cine-Video-Modus, zaubert man sich ohne großes Zutun tatsächlich ziemlich spektakuläre Videos aufs Smartphone, die sogar klanglich dank LGs Filterpalette durchaus überzeugen und überdurchschnittliche Qualität aufweisen. Nicht zuletzt dank des Bildstabilisators, der das übliche Zittern von Smartphone-Videos effektiv ausgleicht. Insgesamt also ein absoluter Pluspunkt für das V30, das sich hier deutlich von der Konkurrenz abhebt.

Das V30 ist mit umfangreichem Kamera-Segment ausgestattet - vor allem der Cine-Video-Modus dürfte für viele Hobby-Regisseure interessant sein.

Das V30 ist mit umfangreichem Kamera-Segment ausgestattet – vor allem der Cine-Video-Modus dürfte für viele Hobby-Regisseure interessant sein.

Für den besonderen Look der Videos wird übrigens nicht einfach nur eine Maske über das Bild gelegt, sondern auf die aufgezeichneten Log-Files zurückgegriffen. Das Prinzip ähnelt dem des RAW-Formats von digitalen Fotokameras, die bei der Nachbearbeitung einen wesentlich größeren Spielraum und dementsprechend eindrucksvolle Bilder liefern. Bei Videodateien ist das zwar ein wenig anders, aber auch hier wird das Signal so aufgezeichnet, dass bei der Nachbearbeitung der maximale Kontrastumfang zur Verfügung steht und man diesen in verschiedene Richtungen „verschieben“ kann. Das klingt alles sehr technisch (was es ja auch ist), erfordert vom Anwender aber letztlich nicht mehr als das Auswählen verschiedener Menüpunkte – ein bisschen so wie das Hochladen von Bildern bei Instagram, nur halt ausgelegt auf höhere Ansprüche. Das einzige Problem mit dem Hollywood-Look: Das damit eigentlich untrennbar verknüpfte Format von 21:9 ist im Cine-Video-Modus nicht verfügbar, da dieser nicht mit der Weitwinkelkamera kompatibel ist.

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Im „Cine-Video-Modus“ können selbstgedrehte Clips spielend leicht mit dem typischen Look bekannter Filmgenres ausgestattet werden.

Da gibt es einen Unterschied? Ja, denn das LG-Modell nutzt für die Aufnahmen von Fotos und Videos ein Dual-Modul. Das besteht aus einer Standard- und einer Weitwinkelkamera. Erstere besitzt für den Blickwinkel von 71 Grad 16 Megapixel, im Breitbild mit 120 Grad stehen 13 Megapixel zur Verfügung. Sogar die Selfie-Cam auf der Frontseite ist mit einem Weitwinkel ausgestattet, genügt mit 5 Megapixeln aber selbstverständlich „nur“ den üblichen Schnappschüssen für soziale Netzwerke oder sonstige kleinformatige Bilder. Mit der Hauptkamera lässt sich schon wesentlich mehr anstellen, denn sie besitzt eine lichtempfindliche f/1,6-Glaslinse – hier ist LG der Konkurrenz voraus. Einschränken muss man seine Begeisterung trotzdem ein wenig, denn einerseits ist die Weitwinkelkamera mit f/1,9 etwas schwächer aufgestellt und die Pixelgröße liegt jeweils bei 1.0 μm. Bei schwachen Lichtverhältnissen ist das etwas zu wenig, um absolut scharfe und maximal rauschfreie Bilder zu produzieren – zumindest wenn diese in voller Größe genutzt werden sollen. Ein Smartphone ist nun mal kein Fotoapparat. Daher ist das an dieser Stelle auch Kritik auf hohem Niveau. Bleibt man in allgemein vertrauten Gefilden und nutzt die Aufnahmen zur Darstellung auf dem Display oder für Social Media wie zum Beispiel Instagram, werden sie dem Versprechen von LG durchaus gerecht.

Dank Weitwinkelkamera bekommt man mit dem V30 auch bei beengten Platzverhältnissen alles aufs Bild.

Dank Weitwinkelkamera bekommt man mit dem V30 auch bei beengten Platzverhältnissen alles aufs Bild.

Vor allem bei guten Lichtverhältnissen können selbst unerfahrene Anwender ohne Probleme richig gute Fotos schießen, die kontrastreich und mit ausreichender Schärfe einen tollen Eindruck machen. Sogar Gegenlicht kann dem bei Tageslicht hohen Niveau der Bilder nichts anhaben, was ein nicht zu vernachlässigender Aspekt bei Urlaubsfotos ist. Sofern man diesen nicht in dunklen Gegenden dieser Erde verbringt, ist das V30 gleichermaßen gut für Strand- und Skiurlaube aufgestellt. Auf Reisen zeigt sich auch die Weitwinkel-Kamera trotz der etwas schwächeren Qualität als absoluter Gewinn, Landschaftsaufnahmen wirken dank des größeren Bildbereichs einfach nochmal besser. Ebenso hilfreich erweist sich ein Weitwinkel erfahrungsgemäß beim Fotografieren großer Gebäude oder Sehenswürdigkeiten, die man aus Platzgründen sonst nicht komplett ins Bild bekommen würde. Zwar muss man sich hier auch beim V30 mit einem mehr oder weniger sichtbaren Fischaugen-Effekt arrangieren, der allerdings grundsätzlich eher moderat ausfällt.

Die voreingestellten Kamera-Optionen lassen sich dank Erklärungen auch für unerfahrene Fotografen gut anpassen.

Die voreingestellten Kamera-Optionen lassen sich dank Erklärungen auch für unerfahrene Fotografen gut anpassen.

Intuitive und clevere Bedienung

Ebenfalls dezent ist das V30 bei Hinweisen auf neue Nachrichten oder verpasste Anrufe. Es besitzt keine Status-LED, die je nach Ereignis in einer anderen Farbe blinkt oder leuchtet. Stattdessen gibt es ein Always-On-Display. Tippt man also kurz auf den An/Aus-Knopf, wird der Bildschirm nur ganz kurz komplett schwarz, bevor dann Uhrzeit (samt Datum), Akkuladestand und Netzqualität eingeblendet werden. Letztere Informationen können auch beiseite gewischt werden, um Shortcuts für Bluetooth oder die Musikwiedergabe zu nutzen. Standardmäßig ist das Design sehr dezent gehalten, mit weißer Schrift auf schwarzem Grund in filigranen Lettern. Wer es etwas ausgefallener mag, kann aus verschiedenen Stilen wählen und beispielsweise eine kursive Serifenschrift oder auch ein analoges Ziffernblatt anzeigen lassen. Verpasste Anrufe oder neue Nachrichten werden ebenfalls angezeigt, womit das Always-On-Display auf Privatsphäre bedachten Anwendern möglicherweise etwas zu weit geht. Kein Problem, in dem Fall lässt es sich natürlich auch in den Einstellungen deaktivieren oder ganz selektiv für einen bestimmten Zeitraum (zum Beispiel von neun bis 17 Uhr) abschalten – währenddessen muss man allerdings regelmäßig aktiv nachschauen, ob zwischenzeitlich neue Nachrichten oder Anrufe eingegangen sind.

Das Always-on-Display des V30 lässt sich bei Bedarf auch komplett abschalten (l.), täglich in einem bestimmten Zeitraum deaktivieren (M.) oder stilistisch etwas anpassen (r.).

Das Always-on-Display des V30 lässt sich bei Bedarf auch komplett abschalten (l.), täglich in einem bestimmten Zeitraum deaktivieren (M.) oder stilistisch etwas anpassen (r.).

Das tut man allerdings ohnehin immer mal wieder und die Bedienung des V30 fällt erfreulich handlich aus. Lediglich die Position des auf der Rückseite platzierten An/Aus-Buttons ist etwas ungewohnt – zum Ein- beziehungsweise Ausschalten des Bildschirm genügt es jedoch auch, zwei Mal schnell hintereinander auf das Display zu tippen. Eine clevere Alternative! Ansonsten ist die Bedienung und die Navigation in den verschiedenen Menüs zumindest für erfahrene Android-User völlig intuitiv und das ab Werk aktive haptische Feedback zu fast jeder Eingabe lässt jederzeit wissen, ob man eine Aktion ausführt oder nicht. Wer das nicht braucht, kann auch diese Funktion selbstverständlich jederzeit deaktivieren oder zum Beispiel nur die Tastentöne abstellen.

Das mitgelieferte Headset des V30 ist selbstverständlich mit einer ins Kabel integrierten Fernbedienung ausgerüstet.

Das mitgelieferte Headset des V30 ist selbstverständlich mit einer ins Kabel integrierten Fernbedienung ausgerüstet.

Eingehende Anrufe können ebenfalls mit einem individuellen Klingelton angekündigt werden und zwar sowohl allgemein als auch für jeden einzelnen Kontakt. Ob man sich diese Mühe macht, darf jeder für sich selbst entscheiden – alternativ kann man auch auf die Vorauswahl LGs zurückgreifen, die unter anderem auch zwei ganz schlichte, moderne Klingeltöne bereithält. Beantwortet man das Klingeln und nimmt ein Telefonat entgegen, darf man sich grundsätzlich über eine sehr ordentliche Gesprächsqualität freuen, die sich durch eine angenehme Lautstärke auszeichnet und auch kleinere Aussetzer oder Rauschen elegant herausfiltert. Natürlich ist man hier immer von der Signalstärke und der im gegenwärtigen Umfeld vorhandenen Netzabdeckung abhängig, aber wirkliche Probleme sollte es mit dem V30 – wie es sich für ein Top-Smartphone gehört – nur in den seltensten Fällen geben. Das gilt für die Telefonie genauso wie für alle anderen Einsatzbereiche.

Das Always-on-Display liefert jederzeit und ganz elegant alle wichtigen Infos.

Das Always-on-Display liefert jederzeit und ganz elegant alle wichtigen Infos.

Fazit

Das V30 überzeugt durch Eleganz, Leistung und eine umfangreiche Ausstattung. Hier und da gibt es sicherlich noch etwas Luft nach oben, allerdings ist ein Allround-Gerät wie ein modernes Smartphone grundsätzlich kompromissbehaftet. Unter normalen Bedingungen machen sich diese beim V30 allerdings kaum bemerkbar. LGs neues Topmodell ist schnell und zuverlässig, macht einen modernen und edlen Eindruck und erweist sich als sehr robust. Deshalb und dank der vielseitigen Multimedia-Funktionen ist das V30 ein praktischer Begleiter in jeder Lebenslage. Bei passenden Lichtverhältnissen gelingen mühelos beeindruckende Videos und spektakuläre Fotos und zudem klingt Musik dank Hi-Fi Quad DAC über die zum Lieferumfang gehörigen B&O-Kopfhörer richtig gut.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 of 100

96 of 100

171210.LG-Testsiegel

Technische Daten

Modell:LG V30
Produktkategorie:Smartphone
Preis:899 Euro (UVP)
Ausführungen:- Cloud Silver
- Moroccan Blue
Vertrieb:LG Electronics Deutschland GmbH, Eschborn
www.lg.com/de
Abmessungen (HBT):151,7 x 75,4 x 7,3 mm
Gewicht:158 g
Betriebssystem:Android 7.1.2 Nougat
Prozessor:Qualcomm Snapdragon 835 Octa-Core
Speicher:- 64 GB (intern)
- bis zu 2 TB (microSD Speicher-Slot)
- 4 GB (RAM)
Konnektivität:- WLAN 802.11 a/ac/b/g/n
- Bluetooth 5.0
- LTE (4G)
- UMTS (3G)
- EDGE
- GSM (2G)
- GPS
- NFC
- Hotspot-Funktionalität
Anschlüsse:- USB-Typ C
- 3,5-mm-Audioausgang
- Nano-SIM-Slot
- microSD-Speicherkarten-Slot
Akku:- Li-Ion Polymer
- 3300 mAh
- Wireless Charging
- Qualcomm Quick-Charge 3.0
Display:- 6 Zoll OLED FullVision QHD+ In-Cell Touch Display
- 2880x1440 Pixel (QHD+)
- 538 ppi
Kamera:- Dual-Kamera:

Weitwinkelkamera
- 13 Megapixel
- 120° Weitwinkel-Radius
- f/1,9-Linse

Standardwinkelkamera
- 16 Megapixel
- 71° Standardperspektiven-Radius
- f/1,6-Linse

Video kamera
- UHD, bis zu 120 fps
- Punktzoom
- Cine HDR

Selfie-Kamera
- 5 Megapixel
- 90° Weitwinkel-Radius
- 82° Standardperspektiven-Radius
- f/2,2-Blende
Lieferumfang: - LG V30
- B&O-In-Ear-Kopfhörer
- USB-Datenkabel
- Strom-Adapter
- Stift zum Lösen des Kartenschlittens
- Quick-Start-Guide
- Garantiekarte
Besonderes:- abgerundetes Display
- extra-starker Metallrahmen
- eingebettete Kamera ohne Erhöhung
- Gorilla Glas 5
- Punktzoom
- Unterstützung für HDR10 & Google Daydream
- Fingerabdrucksensor
- Beschleunigungssensor
- Gyroskop
- Näherungssensor
- Kompass
- Barometer
- Gesichtserkennung
- Spracherkennung
- wasser- & staubgeschützt nach IP68
Benotung:
Praxis (70%):1,0
Ausstattung (30%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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