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Redakteur
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In Wohnräumen sind die Anforderungen an Standlautsprecher besonders hoch. Klanglich sollen sie ganz groß aufspielen, optisch aber möglichst zurückhaltend ausfallen. An Eleganz soll dabei natürlich nicht gespart werden, ganz im Gegensatz zum Preis. Angesichts dieses Profils führt der Weg quasi zwangsläufig nach Italien. Dort produziert Indiana Line mit der Nota 550 X ein Modell, das den genannten Wünschen mehr als gerecht wird.

Die Indiana Line Nota 550 X verbinden hervorragenden Klang und exzellente Ästhetik.

Die Indiana Line Nota 550 X verbinden hervorragenden Klang und exzellente Ästhetik.

 

Lautsprecher aus Italien zeichnen sich sozusagen kulturell bedingt vor allem durch ihren Sinn für Ästhetik und Musikalität aus. Außerdem überraschen sie immer wieder mit einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis. Das gilt auch und ganz besonders für die sehr beliebten Schallwandler von Indiana Line. Mit dem Ziel, auch für ein knappes Budget erschwingliche und dennoch in allen Belangen hochwertige Lautsprecher zu entwickeln, ist der Hersteller in Bella Italia bereits seit 1977 äußerst erfolgreich aktiv. Das weckt zwangsläufig Begehrlichkeiten und im Jahr des bis dato letzten italienischen WM-Triumphes – die „Squadra Azzurra“ siegte 2006 beim Turnier in Deutschland – übernahm schließlich Coral Electronic SRL aus Rivoli bei Turin das Unternehmen. Aus dem schönen Piemont finden die Lautsprecher seit 2011 über den HiFi-Vertrieb Hölper ihren Weg nach Deutschland  und sorgen seitdem auch hierzulande für kontinuierlich steigendes Interesse. Dabei spielt unter anderem das umfassende Portfolio eine große Rolle, das reichlich Auswahl im HiFi- und Heimkino-Segment bietet.

Schon die Nota-Serie allein ist durchaus vielseitig einsetzbar und längst nicht auf die reine Musik-Wiedergabe im Stereo-Setup beschränkt. Neben den Standlautsprechern Nota 550 X gehören auch noch die Kompaktlautsprecher Nota 240 X, Nota 250 X und Nota 260 X sowie der Center Nota 740 X zum Line-Up. Kombiniert man sie mit dem Subwoofer Basso 840, ergibt sich ein leistungsstarkes Surround-System. Zwei Varianten sind sogar schon als Komplett-Paket erhältlich, die neben Center und Subwoofer auch gleich 20 Meter des hochwertigen Lautsprecherkabels Melodika BassCore MDC 2150 beinhalten. Die kompakte Starter-Variante für 949 Euro wird durch zwei Paar der kleinen Nota 240 X komplettiert. In der Top-Version (1.199 Euro) wird das als Frontlautsprecher eingesetzte Paar allerdings durch unsere aktuellen Testkandidaten ersetzt. Die schicken Standboxen müssen sich schließlich am allerwenigsten in den Hintergrund drängen lassen.

Die Nota-Serie umfasst neben den 550 X u.a. auch diverse Regallautsprecher wie die Nota 250 X.

Die Nota-Serie umfasst neben den 550 X u.a. auch diverse Regallautsprecher wie die Nota 250 X.

Edler Look mit perfekter Illusion

Die Nota 550 X verfügt über ein nur hüfthohes und damit sehr wohnraumtaugliches Gehäuse. Die sanften Kurven der Seitenflächen lockern den ansonsten unaufgeregten Stil gekonnt auf. Auch das vorn in die Oberseite eingelassene Hersteller-Logo sorgt für einen modernen Touch. Ganz klassisch ist hingegen der äußerst stabile Korpus aus MDF-Platten gefertigt, die eine Vinylfolie veredelt. Echtholz kann es in dieser Preisklasse aus ökonomischen Gründen natürlich nicht geben, was man der Nota 550 X aber nicht ansieht. Die Schallwand beschränkt sich auf ein unaufdringliches und schlichtes Mattschwarz, an den Seitenflächen setzt die elegante und überzeugend echt wirkende Holzoptik der Folie hingegen hochwertige Akzente.

Die Seitenwangen der Nota 550 X sind foliert, stehen Echtholz optisch allerdings in keinster Weise nach.

Die Seitenwangen der Nota 550 X sind foliert, stehen Echtholz optisch allerdings in keinster Weise nach.

Die Designoptionen der Nota 550 X stellen hier die gleichermaßen eleganten Varianten Walnuss und dunkle Eiche zur Auswahl. Die Verarbeitung ist absolut makellos, sowohl was die Folierung angeht, als auch was die Spaltmaße betrifft. Letztere fallen sehr gering aus und sprechen für die überdurchschnittliche Qualität bei Indiana Line. Folgerichtig sitzt auch die Frontblende perfekt in den Aufnahmen in der Schallwand. Die mit feinmaschigem, schwarzem Stoff bespannte Abdeckung greift die dezente Linienführung der Seitenflächen auf und rückt zugleich das Herstellerlogo per Duplikat noch einmal in Szene. Wer lieber freie Sicht auf die Technik haben möchte, kann die Frontblende selbstverständlich auch abnehmen und damit den Blick auf die drei Chassis freigeben.

Der Vorteil des Mittelwegs

Entgegen der angesichts der drei Treiber naheliegenden Vermutung eines Drei-Wege-Systems ist die Nota 550 X allerdings im Zweieinhalb-Wege-Prinzip konzipiert. Das ist der vergleichsweise kompakten und schlanken Erscheinung der Standlautsprecher geschuldet. Die Theorie dahinter sieht wie folgt aus: Grundsätzlich verfügen Mehrwege-Lautsprecher über eine Frequenzweiche, die eine Trennfrequenz und damit den Aufgabenbereich für zwei Chassis festlegt. Oberhalb dieser festgelegten Frequenz ist dann nur noch ein Chassis zuständig, im Bereich darunter das andere. In einem Zwei-Wege-System findet dieser Übergang einmal statt, zwischen dem Hoch- und dem Mitteltieftöner. In einem Drei-Wege-System gibt es zwei Trennfrequenzen, die Hoch- und Mitteltöner sowie Mittel- und Tieftöner separieren.

Die Nota 550 X sind als Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher konzipiert.

Die Nota 550 X sind als Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher konzipiert.

Auf den ersten Blick scheint das auch im Falle der Nota 550 X mit ihren drei Chassis zuzutreffen. Allerdings handelt es sich hier nicht um drei streng spezialisierte Treiber. Neben dem Hoch- und Tieftöner ist ein Hybrid in Form eines Mitteltieftöners verbaut. Dieser übernimmt sowohl den mittleren als auch – in Koproduktion mit dem Tieftöner – den unteren Frequenzbereich. Der Grund dafür ist die Absicht, trotz der schlanken Gestalt für solide Bass-Qualitäten und insgesamt eine hohe Leistungsfähigkeit zu sorgen. Dafür braucht es eine möglichst große Membranfläche, die das Platzangebot der schlanken Nota 550 X eigentlich nicht erlaubt. Durch die Hybridfunktion des Mitteltieftöners kann dessen Membranfläche aber sozusagen doppelt genutzt werden. Folglich vergrößert sich die Gesamtfläche und damit auch die Energie im Tieftonbereich.

Ein Plus an Bass

Natürlich ist diese Methode bei der Konstruktion kleinerer Standlautsprecher kein Geheimnis. Ebenso ist bekannt, dass dadurch eventuell auch Interferenzen auftreten können. Um das Risiko zu minimieren und den Vorteil des Hybrids effektiv zu nutzen, ist Know-How gefragt – kein Problem für Indiana Line. Die Nota 550 X sind sehr sorgfältig konstruiert und auch aufwendig gegenüber Resonanzen geschützt. Um negative Auswirkungen auf den Klang zu mindern, verfügt das ohnehin stabile Gehäuse über Verstärkungsrahmen mit Mittelstrebe. Zudem wird das Korpus-Innere mit Akustikwolle gedämpft und der innenliegende  Teil des Bassreflexrohrs ist wie eine Trompete geformt, um Luftverwirbelungen zu minimieren.

Das Abstrahlverhalten des Seidenkalotten-Hochtöners wird durch einen Waveguide optimiert.

Das Abstrahlverhalten des Seidenkalotten-Hochtöners wird durch einen Waveguide optimiert.

Ähnlich sieht es beim Hochtöner mit Seidenkalotte aus, der 26 Millimeter im Durchmesser misst. Er ist in einen Wave-Guide eingebettet, der sein Abstrahlverhalten optimiert. Die beiden weiteren Treiber sind aufgrund der teilweise identischen Aufgaben selbstverständlich baugleich und daher jeweils 14 Zentimeter groß. Die Materialwahl fällt bei Indiana Line traditionell auf Polypropylen-Membranen. Direkt unter dem Tieftöner ist der nach vorn ausgerichtete Bassreflexport positioniert, der eine wandnahe Aufstellung ermöglicht. Zudem verschwindet er bei aufgesetzter Frontblende hinter dieser – ein Aspekt, der Freunde von aufgeräumt wirkenden Schallwänden sicherlich gefallen dürfte.

Wie in der Preisklasse üblich, muss auch die Nota 550 X mit einem Single-Wiring-Terminal auskommen.

Wie in der Preisklasse üblich, muss auch die Nota 550 X mit einem Single-Wiring-Terminal auskommen.

Auch die Rückseite der Nota 550 X profitiert davon und rückt das Anschlussterminal in den Mittelpunkt. Hier gibt es die in dieser Preisklasse üblichen Kunststoff-Schraubklemmen, die neben blanken Kabellitzen auch Bananenstecker aufnehmen können. Wer nun den Blick noch ein Stück weiter nach unten richtet, wird die Sockelplatte samt den Gummifüßen sehr erfreut zur Kenntnis nehmen. Sie sorgt für eine zusätzliche Dämpfung und schützt die Nota 550 X damit auch bis zu einem gewissen Grad vor externen Erschütterungen. Ein weiterer Aspekt, der in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist.

Hohe Erwartungen nochmal übertroffen

Folgerichtig sind unsere Erwartungen an den Klang der Nota 550 X nun nicht gerade zurückhaltend. Also gehen wir auch gleich aufs Ganze und starten mit „Naive“ von The Kooks. Der Titel kommt immer dann ins Spiel, wenn die Staffelung und Bühnenbreite eines Stereo-Pärchens auf die Probe gestellt werden soll. Angesichts des günstigen Paarpreises unserer Testkandidaten müssen wir eigentlich davon ausgehen, diesbezüglich etwas enttäuscht zu werden – aber falsch gedacht.

Zum Schutz der Treiber sind die Nota 550 X mit einer abnehmbaren, schwarzen Stoff-Blende ausgestattet.

Zum Schutz der Treiber sind die Nota 550 X mit einer abnehmbaren, schwarzen Stoff-Blende ausgestattet.

Die hüfthohen Klangsäulen kümmern sich nicht groß um ihre kompakten Abmessungen und spielen aus dem Stand sehr selbstbewusst auf. Die Rhythmus-Fraktion sorgt für den nötigen Groove und die Bass-Drum setzt mit ihrem trockenen und kraftvollen Punch erste Ausrufezeichen. Auf diesem Fundament nutzen die Melodien den ihnen gewährten Spielraum dann auch nur allzu gerne aus. Davon gibt es schließlich genug, die Nota 550 X spannen eine breite und sogar relativ tiefe Bühne auf. So lässt sich die Besetzung hervorragend verorten, jedes Instrument ist perfekt zu erkennen und doch vollkommen ins Gesamtbild eingebettet. Das gilt auch für den Gesang, der blitzsauber aufgelöst wird, ohne in den Vordergrund zu drängen.

Ungeschminkt und makellos

Diesen ausgewogenen Klang bekommen wir auch beim nächsten Titel geboten. Mit einer Cover-Version von The Gaslight Anthem geht es weiter. Ihre Version des Hits „Skinny Love“ soll zeigen, ob die Nota 550 X sich in rauem Terrain behaupten kann. Schließlich haben Brian Fallon und seine Kollegen nichts für Autotune und sonstige Spielerein übrig, was sich in einer sehr natürlichen und ungeschminkten Performance äußert. Hier darf ein Ton also auch mal nicht perfekt getroffen werden und das Griffbrett der Akustikgitarre etwas quietschen. Der Ansicht ist die Nota 550 X offensichtlich auch, sie beschönigt diese kleinen, ganz natürlichen Makel nicht. So soll es sein, diese authentische Wiedergabe wünschen wir uns, um eine möglichst plastische Akustik zu erleben. Vor allem der zweistimmige Gesang beeindruckt uns besonders und lässt sofort die packende Atmosphäre eines privaten Unplugged-Konzerts aufkommen.

Für einen modernen Touch sorgt das in die Oberseite der Nota 550 X eingelassene Hersteller-Logo.

Für einen modernen Touch sorgt das in die Oberseite der Nota 550 X eingelassene Hersteller-Logo.

Auch wenn wir diese ehrliche Wiedergabe sehr genießen, müssen wir natürlich noch die Gegenprobe machen und überprüfen, ob die Nota 550 X auch eine technisch absolut saubere Darbietung beherrschen. Dafür lassen wir „Fade“ von Lewis Capaldi antreten, der mit einer Stimme gesegnet ist, die einem Präzisionswerkzeug gleicht. Angesichts dieser Voraussetzungen beweisen die italienischen Schallwandler sehr enthusiastisch erneut ihren Faible für eine besonders plastische Gesangswiedergabe. Sie beeindrucken mit einem unfassbar klaren Sound, der absolut sauber klingt. Schon allein der warme und raumfüllende Klang des an sich eher unspektakulären Pianos sorgt dafür, dass man die Nota 550 X unwillkürlich in eine höhere Preisklasse einsortiert.

Mal gefühlvoll, mal energisch

Dieser Eindruck verfestigt sich kurz darauf noch einmal, als wir mit dem von Synthies und Effekten geprägten „Are You In?“ von Incubus eine weitere Seite der Nota 550 X kennenlernen. Hier zahlt sich das Zweieinhalb-Wege-Konzept und ihr Plus im Bassbereich endgültig positiv aus. Die Standlautsprecher präsentieren sich hier äußerst voluminös und raumfüllend. Das alles geht allerdings keineswegs zu Lasten der bisher demonstrierten Stärken, die auch bis in hohe Pegel vollkommen souverän erhalten bleiben. Erst im absoluten Grenzbereich müssen sie natürlich irgendwann ihren zwangsläufig vorhandenen Einschränkungen Tribut zollen. Im üblichen Rahmen behalten die Nota 550 X allerdings weiterhin stets die Kontrolle und lassen sich nicht auf Kompromisse ein. Damit sind die italienischen Standlautsprecher einer der seltenen Fälle, in denen sich Sturheit durchweg positiv bemerkbar macht.

Die Verarbeitung der Nota 550 X ist absolut makellos.

Die Verarbeitung der Nota 550 X ist absolut makellos.

Fazit

In der Einstiegsklasse ist die Konkurrenz für Lautsprecher besonders groß, die Nota 550 X von Indiana Line kann sich dort jedoch problemlos behaupten. Das hervorragende Preis-Leistungsverhältnis der pro Paar für 499 Euro erhältlichen Boxen sucht seinesgleichen. Der vergleichsweise kompakte Standlautsprecher liefert ganz großen Sound, mit sauberer Detailzeichnung und kraftvollem Tiefton. Staffelung und Auflösung liegen auf sehr hohem Niveau, ebenso wie die exzellente Verarbeitung der eleganten Schallwandler. Die makellos verarbeitete Vinylfolie mit Holzoptik sorgt in Kombination mit dezenten Details für einen edlen Look. So liegt die Nota 550 X in allen Belangen deutlich über dem Durchschnitt ihrer Preisklasse und lässt keine Wünsche offen.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 69/70
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

69 of 100

69 of 100

68 of 100

Technische Daten

Modell:Indiana Line Nota 550 X
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:499,00 Euro / Paar
Garantie:- 2 Jahre
- 1 zusätzliches Jahr (bei Registrierung spätestens 4 Wochen nach Kauf)
Ausführungen:- Walnuss Dekor
- Eiche dunkel Dekor
Vertrieb:Hifi-Vertrieb Hölper, Ailertchen
Tel.: 02663 / 73 47
www.dietmar-hoelper.de
Abmessungen (HxBxT):880 x 175 x 275 mm
Gewicht:11,4 kg / Stück
Prinzip:2½-Wege, Bassreflex
Frequenzbereich:38 - 22.000 Hz (Herstellerangabe)
Hochtöner:1 x 2,6 cm, Seidenkalotte
Mitteltieftöner:1 x 13,5 cm, Polypropylen
Tieftöner:1 x 13,5 cm, Polypropylen
Lieferumfang:- 2x Nota 550 X
- Bedienungsanleitung (englisch/italienisch)
Pro und Kontra:+ ausgewogener, präziser Klang
+ kraftvoller Tiefton
+ hervorragende Verarbeitung
+ hochwertige Vinylfolie
+ für Bananenstecker geeignet
+ zum Surround-Set erweiterbar
+ grandioses Preis-Leistungsverhältnis

- kein Bi-Wiring/Bi-Amping möglich (in dieser Preisklasse allerdings auch nicht üblich)
Benotung:
Klang (60%):69/70
Praxis (20%):69/70
Ausstattung (20%):68/70
Gesamtnote:69/70
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend
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