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Die Technics EAH-AZ60 sind bequem und langzeittauglich. Unterwegs liefern sie einen beeindruckenden Musikgenuss und eine hervorragende Sprachqualität bei Telefonaten. Sie sind richtig gut verarbeitet und sehen auch sehr schick aus. Hinzu kommen eine zuschaltbare Geräuschunterdrückung, die individuelle Gestensteuerung und ein paar weiterer cooler Funktionen. Und was bedeutet Hi-Res-Audio eigentlich?

Die kleinen EAH-AZ60 wiegen jeweils nur 7 Gramm, haben dafür aber jede Menge Features an Bord.

Viel hat sich seit der Erfindung der ersten Kopfhörer für unterwegs getan. Die Welt ist schneller, mobiler und geschäftiger geworden. Das ohrenaufliegende Modell des traditionellen Walkmans hat den Musikhörenden nicht besonders gut von seiner Umwelt abgeschirmt. Sogar die Umstehenden konnten sich ein Bild vom Musikgeschmack des Walkman-Besitzers machen. Irgendwann waren die Audio-Treiber der mobilen Schallwandler dann so klein, dass der Hörer ins Ohr verlagert werden konnte. Nun war schon etwas mehr Abschirmung da, von der erhofften Oase der Ruhe war man unterwegs aber immer noch weit entfernt. Auch wenn sich Material und Sound immer weiter verbesserten, war die Abschirmung von der Außenwelt letztlich meist nur durch gesundheitsgefährdende Lautstärken zu erreichen. Doch dann kam eine Technologie namens Aktive Geräuschunterdrückung (englisch: Active Noise Cancelling), kurz ANC, auf den Markt. Und so sind wir beim EAH-AZ60 angekommen, den man durchaus als Akkumulation all dieser Entwicklungen betrachten kann.

Jeder Earbud ist vier Mikrofonen ausgestattet. HIer zu sehen: Das Feed-Forward-Mikro.

Musikalisches Know-How aus Japan

Technics ist eine Marke der Panasonic-Group und wurde insbesondere für HiFi-Produkte, Kopfhörer und bis vor einigen Jahren für elektronische Musikinstrumente genutzt. Zumindest den Namen Panasonic dürfte jeder schonmal gehört haben, der je einen Fuß in einen Elektronikmarkt setzte. Interessanterweise war auch Panasonic ursprünglich eine Marke der Matsushita-Group. Diese wurde 2008 wegen der internationalen Bekanntheit in Panasonic-Group umgetauft. Die Firma existiert aber bereits seit 1917. Die Japaner haben fast jede Entwicklung mitgemacht, die es im Bereich Consumer Electronics gab. Dabei sind in den Siebziger-Jahren international vor allem die Plattenspieler der Marke Technics beliebt geworden. In den letzten Jahren hat man sich folgerichtig auch im DJ-Sektor einen Namen gemacht und gehört hier zu den Platzhirschen. Inzwischen werden unter der Marke hauptsächlich Kopfhörer und Plattenspieler aller Ligen angeboten. Mal sehen, ob der EAH-AZ60 so viel zu bieten hat wie die Firmengeschichte.

Packung und Inhalt

Wir erhalten die Technics EAH-AZ60 in einem schicken schwarzen Karton. Der Ersteindruck verspricht Edles. Unten das Siegel entfernen, aufklappen und schon erblicke ich den Inhalt. Das kenne ich so sonst nur von einer gewissen kalifornischen Firma mit Obst im Namen. Sehr schön. Im Inneren befindet sich ein schlankes schwarzes Lade-Etui, in dem die Ohrhörer verstaut sind. Ohrstöpsel in sieben verschiedenen Größen und Anleitungen in diversen Sprachen. Auf der Verpackung wirbt Technics mit Eco-Friendly-Verpackung. Dieses Versprechen wird auch eingelöst. Von der klitzekleinen Schutzfolie um das Lade-Etui abgesehen. Das beiliegende USB-C Ladekabel ist leider etwas kurz geraten. Die Ohrstöpsel sind sauber auf stabile Pappe geklemmt. Alles kommt ohne Kleber, Plastik oder Folie daher. Meiner Meinung nach hätte man auch auf die Papier-Anleitungen verzichten können. Eine Schnellstart-Karte und Hinweis auf die Anleitung im Internet hätte dem gelungenen Ansatz das i-Tüpfelchen gegeben. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau!

Insgesamt liefert Technics gleich sieben (!) Paar Ohrtipps mit. So passt der EAH-AZ60 in wirklich jede Ohrform und -größe.

Passt, wackelt nicht und ist schnell verbunden

Das mit den verschiedenen Größen ist wirklich eine tolle Idee. Vor allem scheint zu Technics durchgedrungen zu sein, dass die meisten Menschen unabhängig vom Geschlecht eher schmale Gehörgänge haben. Daher sind dem AZ60 vier verschiedene S- beziehungsweise XS-Varianten beigelegt. Es lohnt sich auf jeden Fall hier etwas herumzuprobieren. Auch ruhig mal zwei verschiedene Größen nehmen. Wer von In-Ears abgelassen hat, da es irgendwann zu sehr im Gehörgang drückt und das Ohr warm wurde, könnte hier eine Aussöhnung erleben. Tatsächlich ist meine ideale Passform auch mit einer Kombination der Stöpsel eines S- und eines XS-Stöpsels gefunden. Erstmalig aus dem Etui entnommen, begeben sich die Ohrhörer in den Pairing-Mode. Alternativ kann dieser über die Touch-Felder auf den Ohrhörer-Seiten aktiviert werden. Wer die App bereits auf dem Smartphone oder Play installiert hat, bekommt mit Assistenz die bequemste Einrichtung.

Die Form des EAH-AZ60 ist so gewählt, dass der Kopfhörer nicht zentimeterweit aus dem Ohr herausragt.

Eine richtig gute App

Natürlich ist Software für mobile Schallwandler heutzutage Standard. Android und iOS werden beliefert. In der jeweiligen Ausstattung und Funktionen unterscheiden sich die Programme jedoch stark. Die Standards, wie prozentuale Regelung der Geräuschunterdrückung und verschiedene Klangmodi sind natürlich auch hier dabei. Aber es gibt noch wesentlich mehr zu entdecken. Mein persönliches Highlight ist die Möglichkeit, die Touch-Bedienung frei zu gestalten. So lässt sich für die linke und rechte Seite mit jeweils ein bis dreimal tippen oder gedrückt halten je eine Funktion frei festlegen. Wer keinen Sprachassistenten nutzt, kann dieses Feature komplett ausstellen. Nun muss ich endlich nicht mehr die Gesten meiner Gadgets lernen, die Steuerung funktioniert so, wie ich es will. So und nicht anders muss das aussehen und andere Hersteller dürfen hier gerne mal spicken. Die App lässt aus meiner Sicht kaum Wünsche offen und kann definitiv als gelungen bezeichnet werden.

Die App bietet verschiedene Modi für die optimale Anpassung der Kopfhörer an den entsprechenden Einsatzzweck.

Durchdachte Features

Dass man sich wirklich Gedanken gemacht hat, zeigen auch die „Kopfhörer Finden“-Funktionen. Falls ein Ohrhörer mal in den Untiefen einer Handtasche verloren geht, kann über die App ein Signalton aktiviert werden. Das folgende Piepen ist gut wahrnehmbar und erleichtert das Wiederfinden. Sofern aktiviert, wird in der App auch der letzte Standort abgespeichert. Wenn man nach dem Besuch bei Freunden nach seinen EAH-AZ60 sucht und nicht fündig wird, verrät einem die App den letzten Ort, an dem die Hörer aktiv waren. Hilfreich ist auch die Möglichkeit, den „JustMyVoice“-Modus zu testen. Mit diesem können die Ohrhörer auf den Klang der eigenen Stimme trainiert werden. So kann man kann sich einen Eindruck verschaffen, wie die eigene Stimme im Telefonat beim Gegenüber ankommt. Ob mit oder ohne „JustMyVoice“, die Stimmwiedergabe ist stets über jeden Zweifel erhaben und wird klar und unverzerrt reproduziert. Dieser Kopfhörer eignet sich somit auch für den Business-Einsatz.

Über die App lässt sich sogar die Intensität der Geräuschunterdrückung justieren.

Bluetooth und Klangqualität

Eine Sache vorweg: Die Technics EAH-AZ60 sind Hi-Res-Audio-zertifiziert. Das bedeutet, Musik kann in sehr hoher Auflösung übertragen werden. Das dürfte vor allem HiFi-Fans freuen, die Bluetooth bisher eher gemieden haben. Der Hintergrund ist, dass Audio-Signale für die kabellose Übertragung in kleine Datenpakete zerlegt werden müssen. Dadurch wird eine unterbrechungsfreie Übertragung möglich. Ähnlich wie bei einer MP3-Datei muss dafür allerdings die Bandbreite der Musik eingeschränkt werden. Die meisten Codecs arbeiten mit einer Übertragungsrate von maximal 480 Kilobyte pro Sekunde. Das entspricht etwa der Qualität von Spotify. Also, auch wenn man eine hochwertige Quelldatei hat, macht einem unter Umständen der Übertragungsweg einen Strich durch die Qualitäts-Rechnung. Wer seine Musik unkomprimiert genießen will, muss daher zum Kabel greifen. Natürlich wird Bluetooth ebenfalls stets weiterentwickelt und ein Meilenstein stellt das von Sony entwickelte LDAC dar. Denn dieses ermöglicht Übertragungen weit über CD-Qualität.

Selbstverständlich lassen sich die In_Ears aber auch „ganz normal“ mit dem Smartphone per Bluetooth verbinden.

Mehr Details, mehr Dynamik

Fairerweise muss man sagen, dass auch die komprimierte Audio-Übertragung hier schon verdammt gut ist. Der Mehrwert durch Hi-Res-Audio ist meiner Meinung sehr subtil, aber mächtig. Die höhere Abtastrate ermöglicht einen größeren Dynamikumfang. Sprich: Die Unterschiede zwischen laut und leise sind detaillierter. Durch die höhere Bitrate bei der Übertragung müssen im Frequenzspektrum keine Abstriche gemacht werden und die Musik erklingt so, wie sie das Mastering-Studio verlassen hat. Aber was bringt das nun bei einem Audio-Treiber mit gerade mal acht Millimetern Durchmesser? Erstaunlich viel. In Pop-Produktionen klingen die aufwändig produzierten Stücke in all ihrer Brillanz. In klassischer Musik gehen in keiner Passage Details verloren und eine viel größere räumliche Tiefe entsteht. Außerdem wird Musik mit einem großen Dynamikumfang von unseren Ohren insgesamt als lauter wahrgenommen. Das Gehirn liebt Kontraste. Musikhören macht so schon richtig Spaß. Es ist also Zeit für ein paar Lieblingsalben:

Kopfhörer und Lade-Etui versprechen eine Dauerleistung von insgesamt bis zu 24 Stunden – inklusive aktivierter Geräuschunterdrückung.

Wie eine Achterbahn

Ich starte mit dem 2014er-Album „Strange Desire“ der Band Bleachers. Pop-Mastermind Jack Antanoff hat einen Sound geschaffen, der moderne Produktionen und knallige Arrangements mit der Klangkulisse der Achtziger und einem Bruce Springsteen-artigen Gesang verbindet. Der Track „Rollercoaster“ nimmt nach einem kurzen Intro direkt volle Fahrt auf. Und hier zeigt der AH-AZ60 sehr gut, was die kleinen Treiber zu leisten in der Lage sind. Die Drums sind dynamisch, der Synth-Bass knallt ordentlich. Die Lead-Keyboards wirbeln umher und die Gitarren unterlegen das ganze mit einer gehörigen Prise Rock’n’Roll. Antanoffs Gesang startet tief und schraubt sich zum energetischen Chorus langsam hoch. Von Chorus zu Chorus kommen mehr Details dazu. Und dank des hochauflösenden Sounds entgeht mir kein einziger davon. Lediglich im absoluten Tiefbass hält sich der Technics etwas zurück. Dieser kleine Verzicht kommt aber der sauberen Mitten- und punchigen Grundtonwiedergabe zu Gute. Die Abstimmung ist wirklich gelungen.

Die große glatte Fläche dient der Bedienung. Welche Funktion welcher Geste folgt, entscheidet hier der Nutzer!

Ein echter Allrounder

Ich höre etwas querbeet und bin erstaunt. Gitarrenlastige Musik wie „Sonata Arctica“ oder „Blink-182“ klingt, wie sie soll. Die Gitarrenwände stürzen auf einen herein und die Drums klingen richtig schön knallig und voll. Auch in den Siebzigern mit „The Eagles“ und „Neil Young“ fühlt sich der EAH-Z60 sichtlich wohl. Alles klingt hier richtig gut und macht einfach Spaß zu hören. Den meisten Kopfhörern kann man durchaus ein Lieblings-Genre oder zumindest einen Sound, in dem sie besonders glänzen können, unterstellen. Das Technics-Duo geht allerdings vor keinem Genre in die Knie. Sogar Filmmusik, die ich eigentlich nur selten unterwegs höre, macht richtig Laune. Mit den Werken von „John Williams“ im Ohr wird sogar der Gang zum Bäcker episch. Die Fanfaren werden mit angemessenem Druck und klar abgebildetem Bass-Fundament in den Gehörgang befördert. Zusammen mit der ziemlich guten Geräuschunterdrückung ein rundum gelungenes Paket.

Der leistungsstarke 8-Millimeter-Treiber sitzt im Innern des Earbuds direkt vor der Ausgangsöffnung.

Fazit zum Technics EAH-AZ60

Man merkt dem EAH-AZ60 an, dass er nicht einfach nur ein weiterer Ohrhörer sein soll. Hier wurden Konzepte wirklich weiter gedacht: Sei es das schlanke und leichte Lade-Etui, die MyVoice-Funktion für besseres Telefonieren oder die Möglichkeiten zur Individualisierung der Gesten-Steuerung. Die aktive Geräuschunterdrückung macht einen ziemlich guten Job. Vor allem dröhnende Geräusche, diffuses Getümmel und Zischen werden recht gut gedämpft. Durch die verschiedenen Ohrstöpsel lässt sich der Hörer gut ins Ohr einpassen. Klangtechnisch ist alles drin. Musik jeden Genres spielt einfach schön. Wer einen leichten, platzsparenden und richtig gut klingenden Ohrhörer für unterwegs sucht, könnte hier fündig werden – auch im Hinblick auf den Business-Einsatz! Anspruchsvolle HiFi-Fans dürfen einen Blick riskieren, da endlich kabelloses Hi-Res-Audio geboten wird. Preislich ist der Technics mit 230,00 Euro in der oberen Mittelklasse angesiedelt. Meiner Meinung nach ist er aber auch jeden Cent wert.

Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 95/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 of 95

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Technische Daten

Modell:Technics
EAH-AZ60
Produktkategorie:True Wireless In-Ear mit ANC
Preis:um 230 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Silber
Vertrieb:B&W Group Germany, Halle/ Westf.
05201 87170
www.bowerswilkins.com
Gewicht:- Ohrhörer: je 7g
- Ladecase: 45g
Noise Cancelling:ja
Akku-Laufzeit:- Ca. 7,0 Stunden (ANC aktiviert)
- Ca. 7,5 Stunden (ANC deaktiviert)
Akku-Laufzeit mit Lade-Etui:- Ca. 25 Stunden (ANC aktiviert)
- Ca. 24 Stunden (ANC deaktiviert)
Mikrofone:Monaural, MEMS-Mikrofon
Bluetooth:- SBC
- AAC
- LDAC
Reichweite:bis zu 10 Meter
Treiber:2 x 8mm
Bedienung:- Touchfeld auf beiden Ohrhörern
- App (iOS/ Android)
Anschluss:- Kopfhörer: Bluetooth
- Ladecase: USB-C, Bluetooth
Lieferumfang:- EAH-EZ60
- Lade-Etui
- USB-C Ladekabel, 20 cm
- Anleitung
Pros und Contras:+ toller Klang in allen Genres
+ knackiger Grundton
+ sehr gutes ANC
+ Schnellladefunktion
+ freie Gestensteuerung
+ hervorragende Sprachqualität
+ viele Einstellungsmöglichkeiten
+ durchdachte App
+ schlankes Etui
+ Multipoint-Konnektivität
+ sehr angenehm zu tragen, auch über längere Zeit
+ Spritzwasserschutz (Earbuds)

- mit Apple-Mobilgeräten kein Hi-Res-Audio verfügbar
Benotung:
Klang (60%):95/95
Praxis (20%):95/95
Ausstattung (20%):95/95
Gesamtnote:95/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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