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Lautsprecher müssen nicht zwingend riesig sein, um gut zu klingen. Den Beweis dafür tritt Revox mit seiner filigranen Elegance G120 an. Dieser Schallwandler ist superschick gestylt, sehr gut verarbeitet und spielt in seiner Liga auch klanglich ganz oben mit. In unserem HiFi-Test hielt er ausserdem noch ein paar Überraschungen bereit. Vor allem Im Bass weiß die rund 1,12 Meter hohe Klangsäule zu überraschen.

Die Elegance G120 sind schlank und hochragend, zugleich aber auch stilvoll gestylt und üppig ausgestattet.

Dass HiFi-System muss heute viel mehr können, als noch vor 20 Jahren. Zugleich muss es aber auch kompakter sein – oder zumindest unauffälliger daher kommen. Hübsche All-in-One-Systeme haben die großen HiFi-Türme der 80er- und 90er-Jahre längst verdrängt. Lautsprecher rücken ebenso immer weiter in den Hintergrund. Statt klobiger Holzkisten hängen heute flache Schallwandler an der Wand. Oder filigrane Säulen – rechts und links neben dem Fernseher – übernehmen die Beschallung. In den meisten Fällen klingen die aber auch genauso dünn, wie sie aussehen. Es gibt sie aber auch hier, die rühmlichen Ausnahmen. Schicke, optisch perfekt auf die Wohnumgebung angepasste Lautsprecher, die sich kaum als solche zu erkennen geben, die zugleich aber klingen wie ein amtlicher HiFi-Speaker. Exakt das verspricht Revox mit seinen „Elegance G120“ genannten Standsäulen. Und wenn es einem Hersteller bisher immer gelungen ist Design, anspruchsvolle Technik und Klang miteinander zu vereinen, dann war das Revox.

In unserem Hörraum erwies sich die nahezu vollständige Ausrichtung auf den Referenzplatz als ideal.

Spielbereit in weniger als 5 Minuten

Beginnen wir vorn – und zwar ganz vorn: Mit dem Auspacken und dem Aufbau der Elegance G120. Jeder dieser Lautsprecher kommt vorbildlich verpackt in einem einzelnen Karton. In ihm liegt der Schallwandler sicher gebettet. Ein zusätzlicher, kleiner Karton beinhaltet noch das Zubehör. Das besteht hier aus einer Anleitung und einer Bodenplatte aus Glas. Sie verleiht dem Lautsprecher einen sicheren Stand und macht auch optisch ordentlich was her. Die nun erforderliche Montage ist kinderleicht und innerhalb von fünf Minuten erledigt – vorausgesetzt, man hat einen Akku-Schrauber oder einen Kreuz-/Schlitz-Schraubendreher zur Hand. Pro Lautsprecherfuß wollen lediglich vier Schrauben festgezogen werden, schon ist der Aufbau abgeschlossen. Die größte „Schwierigkeit“ dabei: Das in den Glasfuß eingelassene Revox-Logo gehört nach vorn. Ist das erledigt, wird die Elegance G120 auf die bereits aufgeklebten Gummielemente unter dem montierten Fuß gestellt und schon steht der Lautsprecher rutsch- und wackelfest.

Der gläserne Standfuß verleiht der Elegance G120 mehr Stabilität und er sieht auch noch verdammt gut aus.

HiFi-Luxus

Nachdem die Revox-Schallwandler nun montiert und aufgestellt sind, beginnt für mich die ausführliche Untersuchung: Als erstes steht dabei die Verarbeitungsqualität auf dem Prüfstand. Und die ist, ich kann es kurz machen, schlichtweg hervorragend. Der mattschwarze Lack ist einwandfrei aufgetragen. Selbst bei genauester Betrachtung ist hier kein Makel zu finden. Gleiches gilt für die Seitenübergänge, die frontseitig eingelassenen Chassis und die Reflexports auf der Gehäuserückseite. Alles supersauber verarbeitet und exakt so, wie man das von einem Luxusprodukt erwarten darf. Stellt sich nur die Frage: Aus welchem Material besteht das Gehäuse überhaupt. Nachdem ich das rückseitig platzierte Single-Wire-Anschlussmodul herausgeschraubt habe, ist die Antwort klar: Aus Holz. Genauer gesagt aus MDF. Im Inneren mehrfach verstrebt, ergibt sich so ein Korpus, der bestmöglich vor Eigenresonanzen geschützt ist. Eine Art Mossgummi-Schicht zwischen Gehäuse und Glasfuss sorgt für zusätzliche Dämpfungseigenschaften. An die grundlegenden Voraussetzungen für den bestmöglichen Klang wurde also schonmal gedacht. Sehr gut!

Perfekt abgestimmt

Auf ein Extra bin ich aber noch nicht eingegangen: Auf die etwa einen Zentimeter starke Kunstglasplatte, die die gesamte Frontseite vollflächig bedeckt. Die sieht gut aus, bietet dem Lautsprecher zugleich aber auch noch zusätzliche Stabilität. Wobei: „Vollflächig“ stimmt nicht so ganz. Selbstverständlich ist die transparente Fläche an den Stellen an denen die Chassis sitzen, entsprechend ausgeschnitten. Davon gibt es hier gleich fünf an der Zahl. Der Hersteller spricht dabei von einem Zweieinhalb-Wege-System. Im Detail werkeln hier also ein Tweeter und je zwei Mittel-/Tieftöner und Tieftöner pro Seite. Letztere mit jeweils 90 Millimetern Durchmesser, während der Hochtöner 30 Millimeter misst. Zu den entsprechenden Frequenzübergängen hält sich Revox in seiner Anleitung und auf der Homepage dagegen bedeckt. Kein Geheimnis ist unterdessen der abgedeckte Frequenzbereich von 40 bis einschließlich 30.000 Hertz. Der vergleichsweise tiefe Abstieg soll u.a. durch die beiden rückwärtigen Reflexports erreicht werden, die eine Extraportion Bass versprechen.

Die transparente Kunstglas-Front ist etwa 10 Millimeter stark.

Das Feintuning

Nach der ausführlichen Begutachtung geht es nun ans Feintuning: Das beginnt mit der optimalen Ausrichtung meiner Testgäste auf den Hörplatz. Zunächst versuche ich es mit der parallelen Aufstellung. Bei einem Abstand von etwa 2,50 Metern der Lautsprecher zueinander und einer Entfernung von rund 3,0 Metern zum Referenzplatz stellt sich aber schnell heraus, dass das nicht optimal ist. Nachdem ich die G120 dann etwas weiter Richtung Hörplatz gedreht habe, wirkt das Klangbild nun deutlich räumlicher. Perfekt wird es aber erst, als ich die beiden Lautsprecher fast vollständig auf mich ausrichte. Ja, so stimmen die Bühne und auch die Größenordnung der Künstler. Jetzt sorge ich noch dafür, das der Lautsprecher einen festen Stand hat. Spikes oder höhenverstellbare Füße gibt es hier nicht. Dafür ist die Elegance G120 mit besagten Gummifüßchen versehen, die meine Testgäste regelrecht am Boden kleben lassen. Anschließend müssen sich die tiefschwarzen Standsäulen nur noch einspielen …

Anschlussseitig steht je ein Sigle-Wire-Modul mit hochwertigen Schraubklemmen bereit.

Prioritäten setzen

Nach der 48-stündigen Warmspielphase starte ich mit „Killing Strangers“ von Marilyn Manson in den Hörtest. Ohne mit der Wimper zu zucken und mit ordentlich Dynamik werden die knackigen Basspassagen wiedergegeben mit denen der Track startet. Der Grundton puncht und hat ordentlich Zug. Das funktioniert richtig gut. Auch, weil das Revox-Duo darauf verzichtet ganz unten mitspielen zu wollen. Die Abstimmung gefällt mir richtig gut. Statt den Song mit ausgefransten Tiefbässen zu begleiten – wie es viele ähnlich dimensionierte Lautsprecher machen – konzentrieren sich die G120 auf das, was sie richtig gut können. Das wären Schnelligkeit, eine offene Spielweise und ein knackiger Grundton. Sehr gut, die Abstimmung passt. Sänger und Instrumente agieren als Einheit und nehmen den Raum förmlich ein. Die Stimme des US-Amerikanischen Künstlers kommt stilistisch verzerrt am Hörplatz an, während knallende Oberbässe die Instrumentierung beherrschen. Synthesizer, E-Gitarren und die schleppenden Schlagzeugeinlagen vervollständigen das Klangbild.

Trotz rückseitig eingelassener Bassreflex-Ports lässt sich die Elegence G120 auch vergleichsweise wandnah betreiben.

Schöne Staffelung

Eine richtige Klangbühne ist dagegen nicht vorhanden. Das allerdings liegt nicht an den Lautsprechern, wie ich bereits in früheren Tests mit diesem Titel feststellen durfte. Macht aber auch nichts. Dass die Elegance G120 es durchaus verstehen eine Bühne aufzuspannen, erlebe ich nämlich im anschließenden „Golden Slumbers“ von den Beatles. Das einsetzende Piano orte ich sofort rechts vor mir. Die Stimme Paul McCartneys links nebenan, fast mittig. Dass die Abbildung auch eine gewisse Tiefe hat, wird deutlich, als die Streichinstrumente im Hintergrund hinzu kommen. Als dann noch das Schlagzeug links mittig einsetzt, ist die Instrumentierung vollständig und die Staffelung vollständig nachvollziehbar. Was mir dabei auch gut gefällt: Die Bühne ist in etwa so breit wie die Standorte der Lautsprecher. Das gereicht der Abbildung in unserem Hörraum zum Vorteil, in dem die Schallwandler rechts und links nur etwa 50 Zentimeter von den Seitenwänden entfernt stehen.

Flexibel

Rücke ich die Klangsäulen auch nur ein wenig nach aussen, ändert sich der Eindruck. Jetzt liefert das Revox-Duo eine eine deutlich breitere Bühne, die markant über die Positionen der Lautsprecher hinausgeht. Das muss nicht falsch sein, sondern kann in größeren Räumen sogar von Vorteil sein. Meine Empfehlung an dieser Stelle: Experimentieren Sie einfach ein bisschen mit dem Standort und der Winklung der Elegance G120. Richtig ist am Ende was gefällt. Das gilt übrigens auch für jeden anderen Lautsprecher. Nach diesem kleinen Exkurs komme ich nun aber wieder zum Klangeindruck in unserem Hörraum: Hier fällt mir nämlich noch ein weitere wichtiger Punkt auf: Instrumente werden lebensecht und auch größenrichtig dargestellt. Das ist deshalb erwähnenswert, weil dies beileibe nicht jedem Lautsprecher gelingt. Ebenso, wie bei weniger voluminöseren Schallwandlern im Bass oft deutlich aufgedickt wird, neigen diese auf gern dazu Instrumente mal deutlich größer darzustellen, als sie wirklich sind.

Trotz ihrer Gehäusebreite von nur rund 10 Zentimetern spielt die Elegance 120 überraschend agil und mit einem satten bass.

Allroundqualitäten

Im Ergebnis klingt beispielsweise die Gitarre dann auch gern mal so, als wäre sie 2,50 Meter lang. Diesen Effekt erlebe ich hier aber glücklicherweise nicht. Die G120-Geschwister blähen Instrumente weder künstlich auf, noch stellen sie etwas überdimensional in den Vordergrund. Ebenso homogen und aufgeräumt geht es anschließend in Daft Punks „Short Circuit“ weiter. Hier beweist das Test-Duo dann erneut echte Allroundqualitäten: Zu allererst sei hier die mehr als gelungene Bassperformance erwähnt. Tiefe Bässe kommen schnell, wummern aber weder unkontrolliert herum, noch überdecken sie andere Details. Natürlich können die Revox-Säulen hier beispielsweise nicht mit der Macht der kürzlich von uns getesteten Audio Physic Midex mithalten. Die hat allerdings auch mindestens fünfmal mehr Rauminhalt. Die Elegance G120 ist dagegen eher filigran gehalten und für ihr geringes Volumen erstaunlich zupackend. Wer das nicht glauben mag, sollte sich zum Beispiel diesen Titel mal beim Fachhändler des Vertrauens vorspielen lassen.

Die beiden Reflax-Ports auf der Gehäuserückseite sorgen für mehr Volumen im Bass.

Langzeittaugliches Klangbild

Stellt man die Lautsprecher also richtig auf, imponieren sie sofort durch eine hohe Agilität, einen dynamischen Grundton und eine korrekte Bühnenabbildung. Hinzu kommen die Neutralität und Präzision, mit der die Elegance G120 agieren. Erlebt habe ich diese vorrangig in eher leiseren, aber dennoch schwung- und druckvollen Passagen. Ein Beispiel wäre „Safe And Sound“ von Justice. Ein Song, der trotz seiner fühlbaren Dynamik nichts von seiner Leichtigkeit einbüsst. Eine Leichtigkeit, die es aber zunächst einmal herauszukitzeln gilt, was beileibe nicht jedem Lautsprecher gelingt. Meinen Testgästen scheint das aber keine Schwierigkeit zu bereiten. Sie enthüllen das aus der Aufnahme, was der Künstler beabsichtigte – Offenheit, Lockerheit und Atmosphäre. Auch hier gefällt mir der leicht zurückgenommene Bass wieder extrem gut. Er ist da, wenn er soll. Ansonsten hält er sich dezent im Hintergrund und überlässt den anderen Frequenzen das Feld. Im Ergebnis entsteht so ein sehr schönes und langzeittaugliches Klangbild.

Exzellente Verarbeitung in jedem Detail: Auch die gewölbten Schutzgitter der einzelnen Chassis sind millimetergenau in die Schallwand eingesetzt.

Die Elegance G120 kann auch laut

Angetrieben u.a. vom Hegel H360 und dem Revox Joy-Duo S119/S22 füllen meine Testgäste das rund 20 Quadratmeter messende Hörareal akustisch locker aus. Und zwar ohne dass der Sound angestrengt oder kurz vor dem Limit erscheint – selbst unter höheren Pegeln. Beispielsweise macht mir „I Think Bad Thought“ von Danko Jones so viel Spaß, dass ich den Pegel nochmals in die Höhe treibe. Die harte Gitarre und der kernige Bass stehen sofort präsent im Raum. Kurz darauf übernimmt der Gesang das Kommando. Selbstverständlich mittig vor mir platziert und optimal von den mitspielenden Instrumenten eingefasst. Obwohl die Lautstärke sich nun deutlich oberhalb der Zimmerlautstärke befindet, erlebe ich eine fesselnde, zugleich aber auch absolut unangestrengten Musiksession. Fast schon nebenbei offenbaren die G120 dabei eine weitere Stärke: Sie imponieren durch eine unglaublich präzise, aber niemals aufdringliche Höhenwiedergabe, während es auf der Bassebene durchgängig packend zugeht.

In unserem Test musste sich die Elegance G120 u.a. an der Revox-Kombi S119/S22 beweisen.

Fazit

Die Revox Elegance G120 sind zwar filigran, klingen aber alles andere als schmal. Besonders gefallen mir die nie übertriebene Tiefbass-Abstimmung und der knackige Grundton. Mit dem richtigen Futter machen diese Lautsprecher richtig Spaß. In den Höhenlagen sind die beiden Säulen zwar präsent, neigen aber niemals dazu zu nerven oder aufdringlich zu sein. Das und die wirklich gelungene Abstimmung sorgen dafür, dass man diesem Lautsprecher auch gern länger zuhört. Zum Klang kommen die wirklich gute Verarbeitung und das zeitlos-elegante Design. Für die Elegance G120 muss man zwar etwas tiefer in die Tasche greifen, als für die meisten ähnlich dimensionierten Klangsäulen, dafür erhält man hier aber exzellent gefertigte und klanglich wirklich gute Schallwandler.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 93/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

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Technische Daten

Modell:Revox
Elegance G120
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:um 1300,00 Euro / Stück
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- Silber/Schwarz
Vertrieb:Revox, Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721/87040
www.revox.com
Abmessungen (HBT):1120 x 104 x 160 mm
Gewicht:12,0 kg / Stück
Bauart:Zweieinhalb-Wege, Bassreflex, passiv
Impedanz:4 Ohm
Hochtöner:1 x 30 mm
Tiefmitteltöner:2 x 90 mm (Korbdurchmesser)
Tieftöner2 x 90 mm (Korbdurchmesser)
Frequenzbereich:40 Hertz - 30 kHz (Herstellerangabe)
Empfohlene Raumgröße:mittelgroß, bis 35 m²
Empfohlene Verstärkerleistung:bis 150 Watt
max. Belastbarkeit:150 Watt
Wirkungsgrad:88 dB (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Elegance G120
- Glasfuß
- Anleitung
Pros und Contras:+ stilvoll-elegantes Design
+ sehr gute Material- und Verarbeitungsqualität
+ drahtiger Grundton
+ freier Hochton
+ ansprechende Bassperformance
+ sehr gute Abstimmung
+ hohe Langzeittauglichkeit
+ stabiles Holzgehäuse
+ Nasslackierung

- keine Spikes o.ä.
Benotung:
Klang:93/95
Praxis:94/95
Ausstattung:93/95
Gesamtnote:93/95
Preis/Leistung:gut - sehr gut
Getestet mit:- Revox Joy S119
- Revox Joy S22
- Hegel H360
- Elac Miracord 60
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