Home » Tests » Phono-Vorverstärker Electrocompaniet ECP 2 MK II – Traum-Tool für ambitionierte Vinylisten
30. Oktober 2022von Volker Frech
RedakteurMit dem ECP 2 MK II präsentiert Electrocompaniet einen vinylistischen Alleskönner: Der Phono-Preamp ist in Gain, Kapazität und Impedanz völlig variabel einstellbar – und kann mit dieser Anpassungsvielfalt jeden MM-, MC- oder MI-Abtaster optimal amplifizieren. Wie audiophil dem Norweger dies gelingt, haben wir im Test erlebt.
Man braucht wohl nur eine Millisekunde, um eine Komponente von Electrocompaniet als solche zu erkennen. Die Norweger haben ein unverwechselbares Design kreiert, das seit Jahr und Tag gepflegt und nur homöopathisch modifiziert wird. Das gilt auch für den ECP 2: Dieser Phono-Vorverstärker aus der high-endigen „Classic Line“ hat im Zuge der Überarbeitung der Serie eine Aktualisierung erfahren, die sich nun in dem Modellnamenszusatz „MK II“ niederschlägt. Der Verstärker glänzt also in technischer wie optischer Verfeinerung mit allen Vorzügen, die schon seine MKI-Version von dem ursprünglichen ECP 1 abhob. War Electrocompaniets allererste Phono-Vortsufe aus den 1990ern als Half Size-Amp dimensioniert, noch unsymmetrisch aufgebaut und nur zwischen MM und MC umschaltbar, so bietet der ECP 2 MK II klassische HiFi-Maße, ein anderes Schaltungskonzept in symmetrischer Auslegung – und eine Fülle an Anpassungsmöglichkeiten, so dass er für eigentlich jeden auf dem Markt erhältlichen Tonabnehmer geeignet ist.
Edel-vornehme Ausstrahlung
Wir bleiben erst mal beim Design. Hier bietet der ECP 2 MK II die bewährten Markenzeichen, die für den hohen Wiedererkennungswert sorgen: Die Front bildet eine an den Ecken sanft gerundete, zentimeterstarke Scheibe aus hochglänzendem Acryl. Diese massive, spiegelnde Platte ist mit Schrauben aus poliertem Messing vor das schwarze, an den oberen Kanten ebenfalls abgerundete Verstärkergehäuse gesetzt. In goldglänzendem Messing ist auch das einzige Bedienelement der Front gehalten: der in seiner Gängigkeit perfekt ausgelegte An/Aus-Schalter. Die Frontbeschriftung folgt dieser edelmetallenen Farbgebung – mitsamt dem geschwungene „E“. In der MK I-Version war dieses Firmenemblem noch als blau leuchtende Betriebsanzeige realisiert. Diesen Job übernimmt nun eine kleine dezente LED über dem Schalter. Mit diesem behutsamst aufgefrischten Design bietet der ECP 2 MK II jene edel-vornehme Ausstrahlung, die allen Electrocompaniet-Komponenten zu eigen ist. Zur Hochwertigkeit trägt auch der ultrarobust-dickwandige, nun geringfügig vergrößerte Stahlblech-Korpus bei, der mit seinem perfekten, feinen Strukturlack einen sanften Schimmer verströmt.
Für alle gängigen Tonabnehmer
Drehen wir den ECP 2 MK II mal um, denn rückseitig offenbart dieser Verstärker seine ganze Vielfalt: Zur Anpassung an den Tonabnehmer des angeschlossenen Plattenspielers bietet der ECP 2 MK II zwei ausladende DIP-Schalter-Bänke, je eine für den linken und den rechten Audio-Kanal. Diese sogenannten „Mäuseklaviere“ sind mit jeweils zwölf kleinen Kippschaltern bestückt. Über sie erreicht man nun durch verschiedenste Schalterstellungs-Kombinationen fast unzählig viele Anpassungsmöglichkeiten. Grundsätzlich werden drei Parameter eingestellt: Pegel, Impedanz und Kapazität. Diese Parameter kann man nun für alle gängigen Tonabnehmer-Arten optimieren – also sowohl für Moving Magnet (MM) als auch für Moving Coil (MC) und Moving Iron (MI). Damit hebt sich der ECP 2 MK II vom Gros der Geräte auf dem Markt ab: Viele Preamps bieten für MM-Systeme nur eine einzige Grundeinstellung und für MC-Systeme deutlich weniger Anpassungsmöglichkeiten. Damit ist diese Phonovorstufen ein Traum-Tool für ambitionierte Vinylisten. Schauen wir uns seine Möglichkeiten im Einzelnen an.
Achtfache Pegel-Einstellung
Mit drei DIP-Schaltern lässt sich der Gain variabel einstellen. Das ist wichtig, weil die verschiedenen Tonabnehmer-Gattungen starke Unterschiede im Ausgangspegel aufweisen. Selbst Systeme der gleichen Gattung differieren deutlich. Die Spanne reicht von MC-Systemen mit klitzekleinen Ausgangsspannungen im Bereich von 0,005 Volt bis hin zu High Output-Abtastern mit bis zu zehn Millivolt. Hier ermöglicht der ECP 2 MK II acht verschiedene Gain-Settings. Für die ideale Einstellung muss man als erstes die Ausgangsspannung des Tonabnehmers wissen. Diese Angabe entnimmt man den Spezifikationen, die der Hersteller auf dem Datenblatt des Systems angibt. Diesen Ausgangsspannungswert trägt man nun in eine kleine Rechenformel ein, die Electrocompaniet in der Bedienungsanleitung vorstellt und anhand eine Beispiels erläutert. Keine Sorge: Das ist leicht zu bewerkstelligen. Die Bedienungsanleitung zeigt nun anhand einer Tabelle die entsprechenden DIP-Schalter-Stellungen. So erreicht man einen Gain zwischen 45,8 und 76,4 Dezibel für den symmetrischen Ausgang beziehungsweise 39,8 und 71,4 Dezibel für den unsymmetrischen Ausgang.
Umfangreiche Impedanz- und Kapazitäts-Anpassung
Noch umfangreicher sind die Möglichkeiten der Widerstandsanpassung. Hier benötigt man den im Datenblatt des Abtasters ausgewiesenen Ausgangswiderstands-Wert. Über die Tabelle in der Bedienungsanleitung des ECP 2 MK II findet man nun die passende Schalter-Kombination. Gleich sechs Schalter stehen zur Verfügung, mit denen dreißig Kombinationen zwischen 10 Ohm und 47 Kiloohm eingestellt werden können. Dies kommt insbesondere MC-Systemen mit geringerer Ausgangsspannung zugute. MM-, MI- und High Output-MC-Abtaster werden eigentlich immer mit 47 Kiloohm angepasst. Doch auch hier gibt es Ausnahmen, und so ist die 2,5-Kiloohm-Option eine willkommene Alternative. Nun stehen noch drei Schalter zur achtfachen Anpassungsmöglichkeit der Kapazität zwischen null und 350 Pikofarad zur Verfügung. So kann man die hohe Induktivität von MM- und MI-Tonabnehmern ausgleichen. So kompensiert man auch den Einfluss der Tonarm-Verkabelung und der Signalkabel, auf die diese Systeme empfindlich reagieren. Auch hier gibt das Tonabnehmer-Datenblatt einen Wert vor – und auch hier darf man gerne davon abweichen und experimentieren.
Anschlüsse mit symmetrischer Out-Option
Diese Einstellungs-Vielfalt ist umfang- und segensreich Allerdings sind die DIP-Schalter klein, sitzen eng beieinander und sind im Gehäuse versenkt. Das macht die Einstellung knifflig. Zur Bedienung benötigt man filigrane Finger oder einen Stift oder Zahnstocher. Andererseits verhindert diese Versenkung im Gehäuse ein unbeabsichtigtes Verstellen der Kipp-Umschalter. Kommen wir nun zu den Anschlüssen des ECP 2 MK II, die ebenfalls samt und sonders auf der Gehäuserückseite zu finden sind. Zwischen den beiden DIP-Schalter-Bänke entdecken wir die beiden Cinch-Buchsen des Inputs. Hier bietet der ECP 2 MK II also nur einen unsymmetrischen Eingang. Electrocompaniet hat die Erfahrung gemacht, dass ein symmetrischer Eingang kaum gefragt ist. Zudem werden die wenigsten Laufwerke in der Grundausstattung mit symmetrischem Anschluss angeboten – obwohl Phono-Systeme an sich symmetrische Quellen darstellen. Darum hat Electrocompaniet auch in der MK II-Version den unsymmetrischen Eingang beibehalten. Ausgangsseitig hingegen bietet der ECP 2 MK II neben einem unsymmetrischen Cinch-Anschluss auch eine symmetrischen XLR-Out.
Class-A-Schaltung in symmetrischem Aufbau
Was passiert nun innerhalb des Transistor-Verstärkers? Ein Blick unter die Haube zeigt, dass die erste Amplifizierungsstufe noch unsymmetrisch agiert. Danach ist die Schaltung symmetrisch realisiert bis zu den finalen separaten Ausgangs-Treiberbausteinen. Electrocompaniet bezeichnet den ECP 2 MK II also zurecht als „Balanced Phono Stage“. Diese Gleichstrom-gekoppelte, ohne Über-alles-Gegenkopplung realisierte Class-A-Schaltung ist bis hin zu den Operationsverstärkern diskret aufgebaut und mit besten Bauteilen bestückt. Dies geschieht weithin mit miniaturisierten Surface-Mounted Devices (SMD). So ist die Schaltung zugleich hochqualitativ und platzsparend umgesetzt. Dadurch nimmt die gesamte Verstärkerplatine gerade mal ein Drittel des Gehäusevolumens ein – und hiervon ist wiederum ein Drittel der Stromversorgung vorbehalten. Auch hier wurde nicht an Aufwand gespart: Gleich acht integrierte Spannungsregler speisen die diversen signalverarbeitenden Verstärkerstufen. Davor arbeitet eine großzügig ausgelegte Gleichrichtungs- und Siebsektion mit dicken Glättungs-Elkos. Dieses Layout entspricht der MK I-Version und hebt sich damit im Konzept komplett vom Ursprungs-ECP ab, der als sogenannter Stromverstärker ausgelegt war.
Trafo-Schirmung und Subsonic-Filter zur Wahrung des reinen Klangs
Bei aller Ähnlichkeit zum direkten Vorgänger hat die Verstärkerschaltung der MK II-Version etliche kleine Verbesserungen erfahren. Die augenfälligste ist die Komplettabschirmung des zuvor nichtgekapselten Ringkern-Trafos. Der stattliche Umsetzer ist das Herzstück der Stromversorgung und trägt mit seiner Lieferfähigkeit samt Reserven wesentlich zu einer ruhigen, verzerrungsfreien Wiedergabe bei. Seine Abschirmung durch ein eigenes Stahlblech-Gehäuse schützt die empfindliche Verstärker-Elektronik vor elektromagnetischen Einstreuungen. Sie würden Brummen und Sirren erzeugen – und so die klangliche Reinheit und Klarheit des Class A-Schaltungskonzepts konterkarieren. Zu dieser Klarheit trägt auch die saubere Dechiffrierung des codierten Plattenspieler-Signals bei. Der ECP 2 folgt hier strikt einer Standard-RIAA-Entzerrungskurve mit einer Genauigkeit von ± 0,1 Dezibel. Gegen tieffrequente Störgeräusche – das können Trittschall-Schwingungen sein oder auch Laufwerksrumpeln durch Abtastung einer welligen Platte – ist der ECP 2 MK II mit einem nichtabschaltbaren Subsonic-Filter ausgestattet. Dieses segensreiche Filter arbeitet sehr steilflankig und nur im allertiefsten Frequenzbereich, so dass die Musik nicht wahrnehmbar beschnitten wird.
Der Electrocompaniet ECP 2 MK II in der Praxis
Gehen wir mit der Phono-Vorstufe endlich in den Hörraum. Hier steht als passender Spielpartner der Vollverstärker Electrocompaniet ECI 6 DX MK II bereit. Die beiden Verstärker verbinden wir zunächst unsymmetrisch. An den Vollverstärker ist ein Paar Audio Physic Midex angeschlossen. Als Plattenspieler kommt der Transrotor Dark Star zum Zuge. Dieses Laufwerk bestücken wir zuerst mit dem MM-System Uccello. Dementsprechend nehmen wir an den Mäuseklavieren des ECP 2 MK II die Einstellung vor, die von Transrotor für diess System ausgewiesen sind: Der Gain kommt – nach flotter Berechnung mit der Formel – auf 46,4 Dezibel, der Abschluss-Widerstand auf 47 Kiloohm, die Kapazität auf 150 Pikofarad. Wir lassen den Plattenspieler anlaufen, schalten unsere Klangkette ein und hören: nichts. Erst bei extrem hoher Lautstärke und einer Annäherung an den Hochtöner des Lautsprechers ist ein minimales Rauschen wahrnehmbar. Brummgeräusche sind auch bei maximalem Pegeln überhaupt nicht hörbar. Sehr gut!
Präzision und Akkuratesse
Wir starten mit „Still Waters Run Deep“ von Carolin No. Dies ist eine wunderschöne, melancholische Pop-Nummer, die prima produziert und mit reichlich Electronica raffiniert worden ist. So eröffnet der Song mit hart geschnittenen und eng getakteten Synthi-Samples, die fortan das Rhyhthmus-Pattern des Songs bilden. Hier glänzt der ECP 2 MK II gleich mit exzellenter Agilität: Das maschinenartige Ton-Stakkato hat eine tolle Akkuratesse. Diese Präzision bringt den Effekt des Anfangs bestens zur Geltung. Gegen diese Kälte und Härte setzt ein Klavier warme und weiche Akkorde, immer auf die vollen Zählzeiten. So können wir dem Ausklang der Töne zuhören – und weil der ECP 2 MK II sehr gut und fein auflöst, hören wir, wie sich während des Saiten-Ausklingens das tonale Spektrum dieser Klavierklänge verändert. Darüber nähert sich von weiter Ferne, wie aus himmlischen Spähren kommend, ein Background-Chor. Dieser herrliche mehrstimmige Gesangs-Zoom gibt uns einen Eindruck von der Tiefe der imaginären Bühne.
Offenheit, Weite und Ruhe
Ganz nah hingegen ist nun Caro Obieglos: Die Frontfrau hat eine warme, klare, überaus attraktive Stimme. Ihr Gesang ist in einen schönen Kunsthall eingebettet – und auch hier können wir dank der hörbaren Reflexionen den großen, weiten Raum genießen. Die Wiedergabe hat eine herrliche Offenheit und Weite. Hier nehmen nun nach und nach verschiedenste Instrumente Platz: silbrig glänzende Akkorde einer Akustik-Gitarre, abgestoppte Palm-Mute-Patterns eines zweiten Sechssaiters, ein sehnsüchtiges Cello, Glockenspiel, ein üppiges Drum-Set, Melodien eines Flügel, ein abgrundtiefer Synthie-Bass, der mit langen Liegetönen ein raumfüllendes, bauchmassierendes Bassfundament legt. All diese Instrumente, Stimmen, Synthies und Samples bilden einen dichten, komplexen Klangteppich. Trotzdem ist jedes Instrument mühelos wahrnehmbar, jeder Ton heraushörbar. Es ist ein echter Genuss – auch, weil der ECP 2 MK II mit einer immensen Ruhe agiert. So ist die Wiedergabe völlig entspannt, wir merken, dass wir immer gemütlichen ins Sofa sinken und uns ganz in der Musik verlieren können.
Optimierung mit den Einstellmöglichkeiten
Nun wechseln wir mal von der unsymmetrischen zur symmetrischen Signalübertragung – und werden prompt belohnt: Die Wiedergabe hat noch mehr Dynamik, der Klang ist druckvoller, der Bass hat noch mehr Volumen, die Klarheit ist größer. Damit wächst auch der Detailreichtum und die wunderbare Weiträumigkeit der Wiedergabe. Wow! Inständige Bitte: Wenn Sie den ECP 2 MK II über den symmetrischen Weg betreiben können – tun Sie es! Nun spielen wir mal mit den Einstellmöglichkeiten. Als erstes gehen wir beim Widerstand von 47 Kiloohm auf 2,5 Kiloohm – und erfahren durch die Dumpfheit des Klangs, dass 47 Kiloohm für das Uccello doch die optimale Einstellung ist. Nun gehen wir mal mit dem Gain höher. Der nachfolgende ECI 6 DX MK II kann das offenbar gut vertragen. So steigern wir uns bis auf einen Gain von 51 Dezibel. Das gibt der ganzen Musik einen abermaligen Kräftigungsschub, zudem klingt es nun noch kerniger.
Klanglich geht die Sonne auf
Jetzt erhöhen wir noch die Kapazität von 150 auf 200 Pikofarad. Das ist der obere für das Uccello angegebene Wert. So gerät der Klang noch feiner, noch glänzender. Bei 250 Pikofarad wird es uns dann doch zu brillant. Also wieder runter auf 200. Hier zeigt sich: Die zahlreichen Einstellmöglichkeiten des ECP 2 MK II ermöglichen ein vielfältiges Tuning. Das trägt immens zur Optimierung des Klangs bei. Nun wechseln wir das System und setzen den MC-Abtaster Goldring Ethos ein. Am Phono-Preamp stellen wir den Gain auf 66,4 Dezibel, den Widerstand auf 100 Ohm und die Kapazität auf 100 Pikofarad. Nun nochmal „Still Waters Run Deep“ – und klanglich geht die Sonne auf: Die Instrumente klingen nochmals frischer, die Impulse des Synthies und die Schläge des Drumsets noch knackiger, der Gesang noch gegenwärtiger, die kleinen Details wie die sanften Haucher ihres Atmens noch präsenter. So beschert uns Caro Obieglo eine Gänsehaut!
Immense Spielfreude
Die gesamte Wiedergabe klingt noch offener, noch freier, noch weiträumiger. Der ECP 2 MK II beweist uns wieder, was wir schon vorher wussten: Wer einmal mit einem MC-System gehört hat, will nicht mehr zurück. Der ECP 2 MK II kann nun noch besser mit seiner Spielfreude, seiner Akkuratesse und Dynamik glänzen. Eine Gain-Erhöhung auf 71,4 Dezibel sorgt auch hier für eine Kräftigung, was gerade der systembedingt etwas schlankeren MC-Wiedergabe eine perfekte Abrundung auch im Punch beschert. Den Abschluss-Widerstand setzen wir jetzt auf 229 Ohm – also doppelt so viel wie empfohlen. Mh… das ist zu hochtonlastig. Bei 56 Ohm wiederum verliert der Klang an Offenheit und erscheint etwas belegter. Die empfohlene 100 Ohm-Einstellung erweist sich hier also als optimal. Bei der Kapazität ermöglicht das Ethos einen weiteren Spielraum. Wir gehen mal auf maximal mögliche 350 Pikofarad. Ganz ehrlich: Hier hören wir nur homöopathische Unterschiede. MC-Systeme sind hier generell weitgehend unempfindlich.
Konstante Top-Qualitäten
Wir haben nach vielfältigem Probieren also das Optimum erreicht. So hören wir uns durch verschiedenste Musiken, angefangen bei Trentemøllers „The Forest“, also feinstem Electro, über Jazz-Rock à la „Arabian Desert Groove“, wie ihn Schlagzeug-Großmeister Charly Antolini mit dem Perkussionisten Nippy Noya und dem Bassisten Wolfgang Schmid als dynamisches Feuerwerk zelebriert, bis hin zu den „Vier Jahreszeiten“ von Vivaldi, die das Boston Symphony Orchestra derart auf den Punkt spielt, dass man sogar den Bogenstrich der Geigen-Sektionen heraushört. Bei diesem Musik-Parcours fällt uns auf, wie neutral der ECP 2 MK II verstärkt. Er bewahrt den jeweiligen Charakter der Aufnahme, nimmt sich selbst zurück. Doch so verschieden die Genres und Produktionen sind, so konstant bleiben die Qualitäten der Wiedergabe: die Ruhe und Gelassenheit als dauerhafte Grundlage, die hohe Impulstreue und Dynamik, die Offenheit und die Transparenz, die einen großen Detailreichtum ermöglicht – all das macht das Musikhören zum Hochgenuss.
Fazit
Der Electrocompaniet ECP 2 MK II glänzt als vinylistischer Alleskönner: Dieser Phono-Vorverstärker bietet umfangreiche Einstellmöglichkeit für den Pegel, die Kapazität und den Abschlusswiderstand. Dank dieser umfangreichen Anpassungs-Optionen kann er jeden marktüblichen Abtaster – sei es ein MM-, MC- oder MI-System, optimal verstärken. Diese Amplifikation vollführt der ECP 2 MK II sehr neutral – und mit großer Spielfreude, exzellenter Dynamik, hohem Auflösungsvermögen und immenser Transparenz. Hinzu kommt eine wunderbaren Ruhe, so dass das Musikhören ein Hochgenuss ist. Damit spielt sich der ECP 2 MK II fast schon in die Referenzklasse – und erweist sich als Traum-Tool für ambitionierte Vinylisten.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić
Klasse: Spitzenklasse
Preis/Leistung: hervorragend
95 of 95
93 of 95
94 of 95
Technische Daten
Modell: | Electrocompaniet ECP 2 MK II |
---|---|
Produktkategorie: | Phono-Vorverstärker |
Preis: | 2.299,00 € |
Garantie: | 2 Jahre |
Vertrieb: | MRV Audio, Bonn Tel.: +49 228 / 92 39 42 91 www.electrocompaniet.de |
Ausführungen: | Schwarz |
Abmessungen (HxBxT): | 80 mm x 465 mm x 371 mm |
Gewicht: | 9,2 kg |
Eingänge (analog): | 1 x Line unsymmetrisch (Cinch) |
Ausgänge (analog): | - 1 x Line symmetrisch (XLR) - 1 x Line unsymmetrisch (Cinch) 1 x MC Bus |
Pegel (bei 1 kHz): | - symmetrischer Ausgang: variabel einstellbar von 45,8 - 76,4 dB - unsymmetrischer Ausgang: variabel einstellbar von 39,8 - 71,4 dB |
Maximaler Ausgangspegel: | 17.5 Vrms (+25 dB V) (Herstellerangabe) |
Eingangswiderstand: | variabel einstellbar von 10 Ω - 47 kΩ |
Kapazität: | variabel einstellbar von 0 - 350 pF |
Ausgangs-Impedanz: | - symmetrischer Ausgang: 200 Ω (Herstellerangabe) - unsymmetrischer Ausgang: 100 Ω (Herstellerangabe) |
Frequenzbereich: | 20 - 20 kHz (± 0,2 dB) (Herstellerangabe) |
Kanaltrennung: | > 85 dB, 20 - 20 kHz (Herstellerangabe) |
RIAA-Entzerrungsgenauigkeit: | ± 0,1 dB (Herstellerangabe) |
Bassfilter: | 3 dB @11 Hz, 24 dB / Oktave (Herstellerangabe) |
THD + Noise: | < 0,003 % @ 1 kHz (Herstellerangabe) |
Rauschspannungs abstand (1 kHz, A-gewichtet): | - 6 dB, ref. 10 dB V Ausgang (Herstellerangabe) - 91 dB, ref. 5 mV Eingang (Herstellerangabe) - 67,4 dB, ref. 500 μV Eingang (Herstellerangabe) |
Lieferumfang: | - Electrocompaniet ECP 2 MK II - Netzkabel - Ersatzsicherung - Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch, als Download auf der Website des deutschen Vertriebs bzw. des Herstellers) - Karte mit Prüfbericht |
Pros und Contras: | + ausgezeichnete Klarheit und Reinheit im Klang + hohes Auflösungsvermögen mit großem Detailreichtum + große Akkuratesse + exzellente Dynamik + große Ruhe in der Wiedergabe + hochgradige Rauschfreiheit + für alle marktüblichen Abtaster wie MM, MC, MI geeignet + Pegel variabel einstellbar zw. 45,8 - 76,4 dB (symmetrischer Ausgang) bzw. zw. 39,8 - 71,4 dB (unsymmetrischer Ausgang) + Impedanz variabel einstellbar zw. 10 Ω - 47 kΩ + Kapazität variabel einstellbar zw. 0 - 350 pF + Bassfilter gegen Trittschall/tieffrequente Schwingungen - DIP-Schalter sind schwer zugänglich - kein symmetrischer Eingang |
Benotung: | |
Klang (60%): | 95/95 |
Praxis (20%): | 93/95 |
Ausstattung (20%): | 94/95 |
Gesamtnote: | 94/95 |
Klasse: | Spitzenklasse |
Preis/Leistung: | hervorragend |
Getestet mit: | - Plattenspieler: Transrotor Dark Star - Abtastsysteme: Transrotor Uccello (MM), Goldring Ethos (MC) - Vollverstärker Electrocompaniet ECI-6 DX MK II - Lautsprecher: Audio Physic Midex 2 - Signalkabel: Viablue SC-6 Air - Lautsprecherkabel: Viablue SC-6 Single-Wire |