lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Redakteur
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Omnes Audio präsentiert seinen Open Baffle-Lautsprecher optisch in frischem Design und akustisch in veränderter Abstimmung: Die InStyle L MK II erstrahlt mit attraktiven Schallwand in neuer Eleganz und verspricht mit alternativem Breitbänder eine noch harmonischere Wiedergabe. Geblieben ist das Doppel-Plus: Durch die offene Schallwand entfallen alle Einflüsse einer Box, als offener Dipol liefert dieser Lautsprecher eine famose räumliche Abbildung. Ob das Re-Design nun zum Tripel-Plus führt, zeigt unser Test.

Außergewöhnlicher Auftritt: Die Omnes Audio InStyle L MK II ist mit ihrer luftigen Erscheinung bereits optisch ein Highlight.

Außergewöhnlicher Auftritt: Die Omnes Audio InStyle L MK II ist mit ihrer luftigen Erscheinung bereits optisch ein Highlight.

Ein Lautsprecher braucht eine Box? Mit dieser Scheingewissheit räumt der Open Baffle-Schallwandler auf: Er kommt ohne klassisches Gehäuse aus und benötigt für die Wiedergabe einzig eine Front. Dieses als „offene Schallwand“ bekannte Prinzip überzeugt mit seiner schlackenfrei-abbildungsstarken Wiedergabe längst auch Boxen-fixierte HiFi-Hörer, ist aber schon seit geraumer Zeit im Bereich des Lautsprecher-Selbstbaus populär. Eine führende Adresse ist hier Blue Planet Acoustic: Der Großhändler liefert erstklassige Chassis und Komponenten, ebenso selbstentwickelte Bausätze, darüber hinaus aber auch Fertig-Lautsprecher. Diese Modelle präsentieren die Hessen unter dem Markennamen „Omnes Audio“. Mit diesen Schallwandlern demonstriert das Team um BPA-Chef und Omnes Audio-Entwickler Niklas Baur sein Know-How. Das zielt einerseits auf Endkunden, also HiFi-Hörer, andererseits auf Hersteller, die Blue Planet Acoustic als OEM oder Entwickler einzelner Baugruppen beliefern kann. Auf dem Gebiet der Open-Baffle-Lautsprecher haben die Hessen ihre Expertise bereits mit der InStyle L bravourös bewiesen – nun kommt mit der MK II-Version der Nachfolger.

Hier sind die neuen seitlichen Streben im Profil erkennbar. Sie ermöglichen die sanfte Neigung der Schallwand.

Hier sind die neuen seitlichen Streben im Profil erkennbar. Sie ermöglichen die sanfte Neigung der Schallwand.

Geschwungene Schallwand in moderner Eleganz

Dieser Nachfolger entpuppt sich nun als eigentliche Weiterentwicklung des Vor-Vorgängers: Ursprünglich gab es bereits mal eine InStyle mit weißer Schallwand, die aber flott ausverkauft war – und nun aufgrund der großen Nachfrage eine Neuausgabe erfährt. Als InStyle L MK II punktet dieser Lautsprecher also wieder mit einer vorderseitig sanft geschwungenen Schallwand in hochglänzendem Weiß. Mit diesem Auftritt strahlt der Lautsprecher eine-frische Eleganz und Modernität aus. Auf Wunsch wird die InStyle L MK II auch in jeder anderen gewünschten RAL-Farbe lackiert. Zu attraktiven Optik trägt ebenso das neue Design des Fußes und der Front-Fixierung bei. Bei der Ur-Version bestand diese Konstruktion aus schlichten L-Profilen und einer einfachen Metallplatte, auf der offen sichtbar die Frequenzweiche thronte. Bei der InStyle L war die Schallwand dann einzig mit eine hölzernen Sockelplatte verbunden, in welche die Weiche dem Auge verborgen eingelassen war. Die InStyle L MK II vereint nun die Vorteile beider Lösung in Weiterentwicklung.

Die Draufsicht zeigt besonders gut die Abrundung der Schallwand. Diese geschwungene Formgebung sorgt im Verbund mit der Hochglanzlackierung für die frische Eleganz.

Die Draufsicht zeigt besonders gut die Abrundung der Schallwand. Diese geschwungene Formgebung sorgt im Verbund mit der Hochglanzlackierung für die frische Eleganz.

Frische Fuß-Konstruktion für attraktiven Auftritt

Die Schallwand ruht nun auf einer in Holz realisierten, schwarz lackierten Konstruktion, die optische Ruhe und mechanische Stabilität ausstrahlt. Sie besteht zuunterst aus einer drei Zentimeter starken Bodenplatte, die im Verbund mit vier Füßen für sicheren Stand und Vibrationsabsorption sorgt. Eine Abdeckung bekleidet nun die Frequenzweiche. Das steigert deutlich die Wohnraumtauglichkeit. So sehen wir rückseitig einzig die erstklassigen WBT-Klemmen für den Anschluss des Lautsprecher-Kabels. Nun streben von der Bodenplatte aus zwei Schienen empor. Mit ihrem breiten unteren Ende bilden sie den seitlichen Abschluss der Weichenverkleidung und bieten zugleich eine Auflage für die Schallwand. An ihrem schlankeren oberen Ende sind sie mit der Front verschraubt. Diese stützende Konstruktion ermöglicht wieder wie beim Ur-Modell eine sanfte Schallwand-Neigung. Zudem dienen die Leisten als Kabelkanäle. So sind die Signalleitungen weitgehend unsichtbar von der Weiche bis zu den Chassis geführt. Die sichtbaren Kabelenden unterstreichen mit ihrer Stoffummantelung und der geschwungenen Verlegung die hochwertige Anmutung.

Die neue Fußkonstruktion dient auch als Stütze für die Schallwand, die dadurch einen schwebenden Eindruck macht und die Luftigkeit des Lautsprechers betont.

Die neue Fußkonstruktion dient auch als Stütze für die Schallwand, die dadurch einen schwebenden Eindruck macht und die Luftigkeit des Lautsprechers betont.

Gehäusefrei zum puren Klang

Warum reicht aber nun eine bloße Front zur Schallerzeugung? Theoretisch müsste ja ein akustischer Kurzschluss im Bass entstehen, weil der Druckunterschied, der durch die Membranschwingung vor und hinter der Schallwand entsteht, sich ohne Gehäuse-Barriere ausgleicht. Deshalb sitzen Chassis zumeist in einer Box, die diesen Kurzschluss verhindert. Diese Box hat aber ein begrenztes Volumen, das im Zuge immer wohnraumfreundlicherer Abmessungen zusehends verringert wurde. Mit dem Volumen schrumpft aber auch die Bassfähigkeit, weshalb die meisten Boxen eine Bassreflexabstimmung besitzen. All dies verschlechtert allerdings das Impulsverhalten. Klang, Präzision und Dynamik werden auch durch das Gehäuse beeinflusst: das Material vibriert, der geschlossene Korpus funktioniert als mitschwingender Resonanzraum. Ein Open Baffle-Lautsprecher vermeidet diese Nachteile – und liefert trotzdem satte Bässe. Der akustische Kurzschluss passiert nämlich real nur an den Schallwandseiten. Zudem nutzt das Offene-Dipol-Prinzip auch jene Schallanteile, die die Membranen rückseitig abstrahlen. Diese Schallanteile werden von den Raumwänden reflektiert und gelangen dann zum Hörplatz.

Woofer-Doppel für satten Bass

Für einen satten Bass braucht es aber auch potente Chassis. Hier agieren wie bei der InStyle L zwei mächtige 15-Zoll-Woofer, die einen Gutteil der Front einnehmen. Die beiden baugleichen Woofer agieren als Team. So addieren sich ihre Membranen zu einer großen resultierenden Schwingfläche, was eine Grundvoraussetzung für die Tieftonfähigkeit ist. Hinzu kommt eine große Auslenkfähigkeit der Chassis. Dieser sogenannte Hub trägt ebenfalls zum kraftvollen Bass bei. So gelingt der InStyle L MK II ein üppiger Tiefton bis 35 Hertz. Eine robuste Membran aus strukturiertem, hochsteifem Papier sorgt dabei im Verbund mit einer straffen, dreifaltigen Leinensicke für die akkurate Wandlung und unterbindet zugleich die Entstehung von Partialschwingungen. Die exponentielle Krümmung der Membran bewirkt ebenso diese Resonanzvermeidung. Hieraus resultieren eine verfärbungsfreie, präzise Wiedergabe. Zudem schwingt der Antrieb mechanisch absolut geräuschlos. Hier fließt das firmeneigene Know-how aus zehn Jahre Erfahrung ein: Dieser Bass-Treiber wird speziell für Blue Planet Acoustic nach eigenen Spezifikationen gefertigt.

Für den kraftvollen und tiefen Bass benötigt ein Open Baffle-Lautsprecher Woofer mit großer Membranfläche. Hierfür bietet die InStyle L MK II zwei 15-Zoll-Chassis, die im Team arbeiten.

Für den kraftvollen und tiefen Bass benötigt ein Open Baffle-Lautsprecher Woofer mit großer Membranfläche. Hierfür bietet die InStyle L MK II zwei 15-Zoll-Chassis, die im Team arbeiten.

Breitbänder für famose Räumlichkeit

Diese beiden Woofer übergeben ab rund 450 Hertz an einen sogenannten Breitbänder. Er macht seinem Namen alle Ehre und schallwandelt rauf bis etwa zwanzig Kilohertz. Durch diesen großen Frequenzbereich wirkt der Breitbänder wie eine Punktschallquelle: Die Schallereignisse kommen, ähnlich wie in der Natur, von einem einzigen Abstrahlungsort. Der Schall breitet sich dementsprechend homogen zum Hörplatz hin aus. Darum sind Breitbänder für die exzellente Räumliche ihrer Wiedergabe bekannt. Hin zu den Höhen und den Bässen kommt das Breitband-Prinzip allerdings an seine Grenzen. Deshalb helfen im unteren Frequenzbereich die beiden Woofer, wodurch die InStyle L MK II insgesamt als Zwei-Wege Schallwandler agiert. Bei den Höhen kommt hingegen ein ebenso cleverer wie ungewöhnlicher Kniff zum Zuge, der dieses Chassis zum Hingucker macht und seinen Retro-Charme intensiviert: Die exponentiell geformte und aus luftgetrocknetem Papier bestehende Hauptmembran ist mit einem zusätzlichen Trichter versehen.

Außergewöhnlicher Schwirrkonus

Dieser Trichter besteht aus steifem, feinem, gewalzem Papier. Er ist dementsprechend agil und kann deshalb bei der Schallwandlung der hohen Frequenzen unterstützen, für welche die Haupt-Membran eigentlich schon zu träge ist. So gelingt eine homogene Wiedergabe der Höhen bis zu besagten 20 Kilohertz – eine Seltenheit bei einem Breitbänder dieser Größe. Im Zentrum schimmert nun ein beschichteter Aluminium-Phase Plug: Er fördert einerseits als Schallführung die homogene Wiedergabe. Andererseits dient er als Wärmeabfuhr. Das empfiehlt sich aufgrund des starken Antriebs: Mit seiner Dimensionierung und dem Neodym-Magneten-Kranz vermittelt er den hohen Wirkungsgrad des Chassis auch optisch eindrucksvoll. Omnes Audio setzt bei diesem Breitbänder auf ein Top-Modell des chinesischen Spezialisten Tang Band. So sehr dieses Chassis dem der InStyle L verwendeten Referenz-Breitbänder W8-1772 gleicht: Hier kommt mit dem W8-1808 der etwas unbekanntere Bruder zum Einsatz. Er bietet die gleichen Meriten, agiert aber in den Höhen etwas harmonisch-runder.

Die Mitten und Höhen schallwandelt ein Breitbänder. Er strahlt mit seiner Anmutung und Farbgebung einen Retro-Charme aus und fällt mit dem zusätzlichen trichterförmigen Schwirrkonus sofort ins Auge.

Die Mitten und Höhen schallwandelt ein Breitbänder. Er strahlt mit seiner Anmutung und Farbgebung einen Retro-Charme aus und fällt mit dem zusätzlichen trichterförmigen Schwirrkonus sofort ins Auge.

Aufstellung und Ausrichtung

Nun zur Platzierung: Open Baffle-Lautsprecher gelten hier als kniffliger, weil der rückseitig abgestrahlte, von den Wänden reflektierte Bass genutzt wird. Dieser Bass-Anteil verstärkt an manchen Stellen des Raumes wie gewünscht den Direktschall, an anderen Zimmerstellen kommt es hingegen zu Auslöschungen. Deswegen muss man mit den Abständen experimentieren. BPA-Chef Niklas Baur kann allerdings beruhigen: Open Baffle-Lautsprecher funktionieren eigentlich überall – nur nicht nicht in der Raumecke. Gemäß der Empfehlung stellen wir die InStyle L MK II zu Beginn rund einen Meter entfernt von der Wand auf. Bei der Distanz der Lautsprecher zum Hörplatz sowie der Positionierung des Sofas im Hörraum probieren wir solange, bis der optimale Standort erreicht ist. Die finale Aufstellung wird in jedem Raum anders aussehen, bei uns steht das Sofa schließlich ebenfalls einen Meter von der Rückwand entfernt, während wir zu den Lautsprechern gut zwei Meter Abstand haben. Die stimmige Abbildung erzielen wir durch leichte Einwinklung zum Hörplatz.

Die Omnes Audio InStyle L MK II in der Praxis

Ausgelotet haben wir diese Aufstellung mit Malias „Touching Ghosts“, geschrieben und produziert hat den Song allerdings Boris Blank – und so hören wir auch bei dieser Nummer die Markenzeichen seines Stammduos Yello: Blank kreiert hier ebenfalls einen überwältigenden Klangkosmos. Das beginnt beim Bass: Soundtüftler Blank ist bekannt für seine abgrundtiefen Synthesizerklänge, die wie Beton im Raum stehen. Das wollen wir mit der InStyle L MK II natürlich auch erleben – und nachdem wir die optimale Aufstellung erreicht haben, liefert dieser Open Baffle-Lautsprecher einen Bass, der mit herrlicher Kraft und Tiefe beeindruckt. Trotzdem klingt dieses Fundament völlig anders, als man es von boxenbewehrten Lautsprechern gewohnt ist: Hier hat der Tiefton bei aller Macht eine verblüffende Leichtigkeit. Diesen scheinbaren Widerspruch muss man erst einmal erleben – und dann genießen. Der Bass ist trocken, definiert, kernig, frei von jeder Andickung, Aufblähung und jeglichen Kompressionseffekten, die ein eingehauster Lautsprecher verursachen kann.

Der Breitbänder in Nahaufnahme: Zugunsten einer optimalen Performance als Generalist wird er von einem Schwirrkonus und einem Phase Plug unterstützt.

Der Breitbänder in Nahaufnahme: Zugunsten einer optimalen Performance als Generalist wird er von einem Schwirrkonus und einem Phase Plug unterstützt.

Konturiertes Fundament für die akustische Entdeckungsreise

Auf diesem konturierten Fundament können sich nun alle weiteren Klangschichten, die Boris Blank aufstapelt, mit großer Klarheit und Transparenz entfalten. Hierzu trägt nun natürlich der Breitbänder bei. Die Synthesizer-Layer wabern mit wunderbarer Schwerelosigkeit durch unseren Raum: Das beginnt bei den schwebenden Akkordflächen, die dem Song quasi als Klangteppich dienen, der mit jedem Akkord neu auslegt wird, bis hin zu den wie kleine Tontropfen niederfallenden Melodielinien, die Malias Gesang umspielen. Dazu kommen unzählige Samples: sanfte Streicher, die ätherisch ins Nichts entschwinden, einzelne Percussion-Instrumente wie die Claves-Hölzer, die durch einen wunderbaren Echo-Effekt von links nach rechts wandernd in eine unendliche Ferne ziehen, dazu bei den dunklen Textzeilen eine verzerrte E-Gitarre im Hintergrund. Diese Produktion ist extrem vielschichtig, sie bietet unendlich viele Sounds und Samples – und mit der InStyle L MK II ist die Entdeckungsreise ein Erlebnis, weil sie die ganzen Klangereignisse immens klar darstellt und wir auch das kleinste Detail wahrnehmen.

Klangerfahrung in 3D

Dazu trägt ebenso die superbe räumliche Abbildung bei. Blanks Produktionen sind nicht nur immens transparent, sondern haben auch eine tolle Tiefenstaffelung und eine fantastische Ausdehnung. Das kommt der InStyle L MK II gerade recht: Sie spielt einerseits mit dem Breitbänder, andererseits mit der Abstrahlung als offener Dipol gleich zwei Asse aus und trumpft mit exzellenter Darstellungsqualität. Die Wiedergabe hat eine scheinbar unendliche Weite und Tiefe, sie atmet eine famose Freiheit, die uns die Begrenzung durch unseren Hörraum und dessen Wände vergessen lässt. So wird das Musikhören zur Klangerfahrung in 3D. Diese holografische Abbildungskraft wird durch die exzellente Impulstreue befördert: Wir hören als Taktgeber die Samples eines Shakers, eines Schellenkranzes und einer Hi-Hat – und diese Percussion-Instrumente agieren wie ein Präzisions-Uhrwerk mit ungemeiner Akkuratesse, Agilität und Auf-den-Punkt-Präsenz. Die fabelhafte Feindynamik sorgt auch dafür, dass die Percussion-Instrumente unheimlich frisch und vital klingen. Wir merken jedoch schnell: Dies gilt für die gesamte Wiedergabe.

Die InStyle L MK II in Vorder- und Rückansicht. Durch die Kabelführung innerhalb der seitlichen Streben präsentiert sich auch die normalerweise abgewandte Seite als aufgeräumt-attraktiv.

Die InStyle L MK II in Vorder- und Rückansicht. Durch die Kabelführung innerhalb der seitlichen Streben präsentiert sich auch die normalerweise abgewandte Seite als aufgeräumt-attraktiv.

Beeindruckende Plastizität

Diese Pluspunkte befördern natürlich auch die Plastizität. Das zeigt sich bei den real eingespielten Instrumenten wie der mit pulsierendem Vibrato versetzten Gitarre, insbesondere beeindruckt diese Plastizität jedoch bei Malia: Die Jazz-Sängerin hat eine Gegenwärtigkeit, der wir uns von ihrem ersten Gesangseinsatz an nicht mehr entziehen können. Diese Frau steht wie leibhaftig vor uns und verströmt mit ihrer atemberaubende Stimme regelrecht Klangmagie: Malia intoniert mit volltönender, zugleich leicht rauher Stimme, sie klingt mal einschmeichelnd-weich, mal lasziv-verführerisch, wirkt, wenn sie eine zarte Brüchigkeit hören lässt, fragil-verletzlich – und hat beim geflüsterten „I put a spell on you, because you’re mine“ eine intensive Präsenz, die uns fast schon unheimlich ist. Uff! Kommen wir vom Sample-reichen Blankschen Kunstkosmos zu einer Aufnahme, bei der ausschließlich Musiker aus Fleisch und Blut mitwirken: Bei Patricia Barbers „The Thrill Is Gone spielen neben der Sängerin, die sich in Personalunion auch am Piano begleitet, Schlagzeug und Kontrabass.

Superbes Auflösungsvermögens

Auf den Kontrabass sind wir schon gespannt: Wie gelingt der InStyle L MK II die Wiedergabe dieses durchaus kniffligen Instruments? Kurze Antwort: bestens. Lange Antwort: Wir hören genau das, was einen Kontrabass ausmacht, nämlich einen vollen, aber herrlich trockenen Ton in den tiefen Lagen, einen gedeckten Klang in den mittleren Regionen und dann das charakteristische Näseln in den höheren Arealen des Griffbretts. Hier lässt uns die InStyle L MK II dank ihres Auflösungsvermögens an der Virtuosität von Michael Arnopol lebhaft teilhaben: Wir hören, wie er auf einem Viersaiter mit den Fingern der linken Hand über die Saiten wandert, sie in ein Vibrato versetzt, während die Finger der rechten Hand die Strahltrosse anzupfen, sodass sie mitunter auf das hölzerne Griffbrett auftreffen. Diese Abbildungskraft erleben wir auch beim Schlagzeug: Hier hören wir bei der besengestrichenen Snare kein amorphes Rauschen, sondern registrieren, wie die metallenen Besen-Borsten das Snare-Fell berühren und überstreichen.

Die InStyle L MK II punktet mit ihrer stabilen Fußkonstruktion und der Verkleidung der Frequenzweiche, die beim Vor-Vorgänger noch offen sichtbar war. Nun präsentiert der Lautsprecher hier einzig seine erstklassigen Klemmen von WBT. Sie besitzen eine freilaufende Andruckscheibe, die beim Anziehen die feinen Äderchen der blanken Litze und ebenso etwaiger Kabelschuhe schont. Für Kabel mit Bananen-Steckern spielt das freilich keine Rolle.

Die InStyle L MK II punktet mit ihrer stabilen Fußkonstruktion und der Verkleidung der Frequenzweiche, die beim Vor-Vorgänger noch offen sichtbar war. Nun präsentiert der Lautsprecher hier einzig seine erstklassigen Klemmen von WBT. Sie besitzen eine freilaufende Andruckscheibe, die beim Anziehen die feinen Äderchen der blanken Litze und ebenso etwaiger Kabelschuhe schont. Für Kabel mit Bananen-Steckern spielt das freilich keine Rolle.

Darstellungskraft und Detailabbildung

Diese Paarung von Darstellungskraft und Dynamik setzt sich beim Klavier fort: Hier ist jeder Tastenanschlag von Patricia Barber zu hören, wir können förmlich sehen, wie ihre Finger auf der Klaviatur agieren. Das Spiel ihrer linken Hand hat deshalb eine wunderbare Prägnanz. So lassen sich die Akkord-Fortschreitungen ebenso nachvollziehen wie die Melodieverzierungen, die sie mit ihrer rechten Hand spielt. Faszinierend ist es nun, den ausgehaltenen Tönen des Klavier zuzuhören: Sie ändern mit der Zeit ihre Klangfarbe, weil manche Saiten früher verklingen als anderen. Ein faszinierendes Changieren, mit dessen Wiedergabe die InStyle L MK II ebenfalls ihre Exzellenz beweist. Bei aller Detailabbildung ist trotzdem die Gesamtdarstellung stimmig: Mark Walker sitzt mit seinem Drumset hinten, davor teilen sich Michael Arnopol am Bass und Patricia Barber am Klavier die Bühne. Auch diesen realen Raum bildet die InStyle L MK II vorzüglich ab, wir haben dank der wiedergegebenen Raumreflexionen einen Eindruck vom Aufnahmestudio.

Grandiose Dynamik

Dass die InStyle L MK II nicht nur Schönklang im Schongang beherrscht, sondern auch grobdynamisch zulangen kann, zeigt sie bei „Jammin‘: Hier spielt Tiefton-Großmeister Wolfgang Schmid einen Mörder-Bass, der uns mächtig auf den Magen schlägt, während Schlagzeug Charly Antolini in einer virtuosen Improvisation sein komplettes Schlagzeug vorstellt: irre Läufe über die Toms, vertrackte Patterns auf der Hi-Hat, abgefahrene Schlagfolgen auf der Snare, dann groovend-swingende Parts auf dem Ride-Becken, alles grundiert von einer gnadenlosen Bassdrum. Da Antolini hier richtig Gas gibt und die Produktion klasse ist, hat das Schlagzeug reichlich Schmackes, Rasanz und Vitesse – und die InStyle L MK II liefert uns diese schlagzeugerische Weltklasse-Vorstellung mit einer grandiosen Dynamik: Wir zucken mehrfach unwillkürlich zusammen. Trotzdem ist die Nummer auch in den Metallbecken-intensiven Passagen nie nervig. Hier wird uns nochmal bewusst, was der neuen Breitbänder bewirkt: Er spielt wohltemperiert, ohne dabei als Weichmacher zu agieren. Und darum läuft „Jammin‘ gleich nochmal.

Die InStyle L MK II im Hörraum: Für eine optimale Performance spielt man mit den Abständen. Dann summieren sich der Direktschall und die ebenfalls genutzten rückseitigen Schallanteile, die durch die Raumwände reflektiert werden – und so erzielt man einen kraftvollen und tiefreichenden Bass.

Die InStyle L MK II im Hörraum: Für eine optimale Performance spielt man mit den Abständen. Dann summieren sich der Direktschall und die ebenfalls genutzten rückseitigen Schallanteile, die durch die Raumwände reflektiert werden – und so erzielt man einen kraftvollen und tiefreichenden Bass.

Fazit

Die InStyle L MK II präsentiert sich mit neuer Schallwand in attraktiver Eleganz – und bietet mit ihrem aktuellen Breitbänder ein harmonisch-wohltemperiertes, aber nicht weichgespültes Klangbild. Dies komplettiert die bisherigen Pluspunkte: Als Open Baffle-Lautsprecher bietet die InStyle L MK II eine Wiedergabe, die frei von allen Gehäuseeinflüssen ist. Sie liefert einen zugleich mächtigen und luftigen, trockenen und unkomprimierten Bass, der eine völlig neue Tieftonerfahrung ermöglicht. Mit dem natürlich-homogen schallwandelnden Breitbänder und der Abstrahlung als offener Dipol gelingt der InStyle L MK II zudem eine beeindruckend räumliche Wiedergabe mit wunderbarere Breite und Tiefe der Darstellung. In puncto Plastizität sorgt dieser Zwei-Wege-Lautsprecher für eine tolle Präsenz und Dreidimensionalität der Abbildung und beeindruckt mit ausgezeichneter Agilität, hoher Impulstreue und superber Dynamik. All dies gelingt der InStyle L MK II in einer breiten Hörzone. Zur optimalen Basswiedergabe bedarf es einer gewissenhaften Aufstellung, dies belohnt die InStyle L MK II dann mit einer gehäusefreien Grandezza.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: Highlight
Preis/Leistung: ausgezeichnet

96 of 100

96 of 100

96 of 100

230507.Omnes Audio-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Omnes Audio
InStyle L MK II
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 2.000 Euro / Stück
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Weiß
- auf Anfrage: jede RAL-Farbe (Aufpreis je nach Farbe)
Vertrieb:blue planet acoustic, Oberursel
Tel. +49 6172 / 593 929 3
www.oaudio.de
Abmessungen (HBT):1210 x 480 x 310 mm (mit Sockel)
Gewicht:17,4 kg / Stück
Bauart:Zwei-Wege, passiv, offene Schallwand, offener Dipol-Lautsprecher, Breitband-System
Breitbänder:1 x 200 mm (Papier-Membran mit Papier-Schwirrkonus)
Tieftöner:2 x 380 mm (Papier-Membran)
Frequenzbereich:ca. 35 Hz - 20 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:450 Hz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ω (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:94 dB (Herstellerangabe)
Empfohlene Raumgröße:≥ 30 m2
Lieferumfang:Omnes Audio InStyle L MK II

Achtung: nur Selbstabholung
Pros und Contras:+ außergewöhnliches Design
+ elegante Schallwand
+ solide Fußkonstruktion
+ offene, natürliche, homogene Wiedergabe
+ harmonisch, wohltemperiertes Klangbild
+ Dynamik und Präzision dank hoher Impulstreue
+ plastische und realistische Abbildung in einer breiten Hörzone
+ feiner, tiefer und kraftvoller Bass ohne Kompressionseffekte
+ Manufaktur-Fertigung, Lackierung nach Wunsch

- Aufstellung für optimale Basswiedergabe bedarf des Ausprobierens
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis/Leistung:ausgezeichnet
Getestet mit:- Vollverstärker: Hegel H360
- Lautsprecherkabel: QED Reference XT 40
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