lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

von

Redakteur
English
Zur Übersetzung unserer Seiten nutzen wir Google Translate. Dazu wird eine Verbindung zu Google-Servern hergestellt und Daten werden übertragen (weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung). Wenn Sie damit einverstanden sind, können Sie über folgende Buttons Google Translate aktivieren.

Das offenere Offen? Dan Clark Audio präsentiert mit dem neuen Expanse die Open-Back-Version des geschlossenen „Stealth“, der bereits mit allen klanglichen Vorzügen eines offenen Kopfhörers erstaunt. Kann der Expanse, den nun ebenfalls mit geringem Gewicht und hohem Tragekomfort, Top-Design und cleverer Magnetostat-Technik punktet, diese Unlimited-Performance nochmals toppen?

Der Dan Clark Audio Expanse beeindruckt mit herrlichem Design, komplett dunkler Optik und herausragender Material- und Fertigungsqualität.

Der Dan Clark Audio Expanse beeindruckt mit herrlichem Design, komplett dunkler Optik und herausragender Material- und Fertigungsqualität.

„Expanse“ bedeutet auf Deutsch „Ausdehnung“ oder „Weite“ – und hiermit ist einer der zu erwartenden klanglichen Unterschiede zum „Stealth“ bereits beschrieben. Bis dato ist der Stealth das Spitzenmodell im Portfolio des kalifornischen Magnetostat-Spezialisten, der in San Diego High End-Kopfhörer entwickelt und mit höchstem Qualitätsanspruch in Handarbeit fertigt. Inspiriert ist der Stealth durch die gleichnamige Tarnkappentechnik: Wie derart gewappnete Gefährte kaum ortbar und damit quasi unsichtbar sind, so soll auch der Kopfhörer weder akustisch in Erscheinung treten noch sich beim Tragen bemerkbar machen. Dies ist Firmengründer und Kopfhörer-Koryphäe Dan Clark nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit mit einigen Know-how-Novitäten gelungen. Wir haben es beim Test des Stealth erlebt, er verblüffte mit einer Performance, die ungemein an einen offenen Kopfhörer erinnerte. Nun präsentiert Dan Clark mit dem Expanse eine echte Open Back-Version dieses Flaggschiffs – wir sind gespannt!

Die feine Gitterstruktur der Ohrmuscheln passen perfekt zu der filigranen Einfassung. So vermittelt der Expanse bereits optisch jene Luftigkeit, die ihn auch akustisch auszeichnet.

Die feine Gitterstruktur der Ohrmuscheln passen perfekt zu der filigranen Einfassung. So vermittelt der Expanse bereits optisch jene Luftigkeit, die ihn auch akustisch auszeichnet.

Stealth-Design in filigraner Vollendung

Beim Design erweist sich der Expanse als Zwilling des Stealth: Er kombiniert ebenfalls die Anmutung des Tarnkappenfliegers mit einer nobel-feinen Formgebung und einer herausragenden Material- und Fertigungsgüte. So punktet auch der Expanse optisch wie haptisch mit einer luxuriösen Anmutung – und erscheint sogar noch edler: Die grazile, in Karbonfaser realisierte Wabengitterstruktur der Muscheln wirkt filigraner und elaborierter als die flächig verwobene Kohlefaser-Textur des geschlossenen Stealth, harmoniert noch besser mit der mattierten, feinstrukturierte Aluminium-Einfassung, der schlanken Bügel-/Band-Konstruktion sowie der feingliedrigen Muschel-Aufhängung – und wirkt insgesamt in der nun durchgängig schwarzen Ästhetik abermals attraktiver. So hat der Expanse einen noch höheren optischen Wirkungsgrad. Trotz der größeren Luftigkeit der Anmutung wiegt der Expanse mit 425 Gramm überraschend 15 Gramm mehr als sein geschlossener Bruder. Trotzdem ist er ein Leichtgewicht – und er folgt mit der ergonomischen Formgebung ebenso dem grundlegenden Dan Clark-Credo, dass ein Kopfhörer lange Zeit bequem zu tragen sein muss.

Das Kopfband besteht aus hochwertigem Echtleder. Die blaue umlaufende Naht und der edel gestickte Expanse-Schriftzug mit dem leuchtend blauen „A“ betonen die Nobilität und kontrastieren farblich den ansonsten komplett in Schwarz realisierten Kopfhörer. Ein aus zwei feinen Drähten bestehender Büge dient der Stabilisierung des Expanse. Diese Nitinol-Drähte kehren dank der hochrobusten Formgedächtnis-Legierung stets zu ihrer ursprünglichen Geometrie zurück.

Das Kopfband besteht aus hochwertigem Echtleder. Die blaue umlaufende Naht und der edel gestickte Expanse-Schriftzug mit dem leuchtend blauen „A“ betonen die Nobilität und kontrastieren farblich den ansonsten komplett in Schwarz realisierten Kopfhörer. Ein aus zwei feinen Drähten bestehender Büge dient der Stabilisierung des Expanse. Diese Nitinol-Drähte kehren dank der hochrobusten Formgedächtnis-Legierung stets zu ihrer ursprünglichen Geometrie zurück.

Exzellenter Tragekomfort mit exklusiven Features

Zur Beförderung dieser Bequemlichkeit besitzt der Expanse wunderbar weiche Ohrpolster. Hier ergibt die Kombination aus synthetischem Wildleder und Protein-Kunstleder einen wahren Hautschmeichler, der zudem mit einer perfekten Passform punktet: Die mit Memory Foam gefüllten ohrumschließenden Polster schmiegen sich sanft an den Kopf an und üben hier so gut wie keinen Druck aus. Zum Komfort trägt auch das selbsteinstellende Kopfband bei: Es erzielt ohne jeglichen Schiebe-Mechanismus die richtige Passform des Expanse und seine optimale Platzierung auf dem Haupt des Hörers. Hierfür sorgt ein flexibler, federgelagerter Kunststoff-Streifen, der in einen hochwertigen Gurt aus exquisitem Echtleder eingenäht ist. Unterseitig unterteilen zahlreiche Steppnähte die gesamte Lederfläche in etliche leicht erhabene Rauten. Durch diese Parzellierung liegt das Band punktueller auf dem Kopf auf. Das verhindert einen Luft- und Wärmestau. Oberseitig betonen eine einfassende blaue Naht und das schwarze eingestickte Expanse-Logo, bei dem allein das zentrale „A“ in Blau gehalten ist, die Exklusivität dieses Kopfhörers.

Clever klappbar: die Aufhängung

Wie bei jedem Dan Clark-Kopfhörer überwölbt auch beim Expanse eine luftig-geschwungene Bügelkonstruktion das Kopfband. Sie besteht aus zwei schlanken Metalldrähte, die aus aufwändig herzustellendem und schwer zu verarbeitendem Nitinol bestehen. Diese spezielle Nickel-Titan-Verbindung ist hochrobust und kehrt – wie der Memory Foam in den Ohrpolstern – stets zu ihrer ursprünglichen Form zurück. So bietet dieser Bügel Flexibilität und Verformungsresistenz und bewahrt dabei die Leichtigkeit des Designs. Diese setzt sich bei der hochattraktiven Ohrmuschel-Aufhängung fort: Die bogenförmige, in schwarzem Aluminium ausgeführte Konstruktion stellt eine Ein-Punkt-Lagerung dar und ermöglich mit dieser Beweglichkeit der Muscheln eine leichte Anpassung an den Kopf. Die Aufhängung besitzt noch ein zweites Gelenk. Dies ergibt insgesamt eine clevere Klapp-Konstruktion,. Durch sie ist der Expanse zusammenfaltbar und passt platzsparend in das mitgelieferte, maßgefertigte Transport- und Aufbewahrungs-Case. Diese Box gehört zum Lieferumfang – wie auch das hochwertige abnehmbare Kabel, das über zwei vierpolige Hirose-Steckverbindungen das Musiksignal an den Expanse übergibt.

Dank der pfiffigen Doppelgelenk-Aufhängung sitzen die Muscheln immer perfekt am Kopf. Zudem lässt sich der Kopfhörer so schnell und einfach platzsparend zusammenfalten.

Dank der pfiffigen Doppelgelenk-Aufhängung sitzen die Muscheln immer perfekt am Kopf. Zudem lässt sich der Kopfhörer so schnell und einfach platzsparend zusammenfalten.

Planartreiber für exakt-impulstreue Wiedergabe

Die Umwandlung des elektrischen Signals in Musik übernehmen dann Magnetostaten. Das Planartreiber-Prinzip ist die Spezialität von Dan Clark, mit dem alle Kopfhörer der Kalifornier agieren – auch der Expanse. Grundlegend geschieht die Schallwandlung über eine ultradünne Folie. Sie ist der Träger einer aufgebrachten Leiterbahn und wird zwischen Magneten eingespannt. Durchfließt der Musikstrom die Leiterbahn der Folie, bewirkt das eine entsprechende Auslenkung der Membran im Magnetfeld. Diese Bewegung gelingt wegen der Zartheit der Membran ultraflott. Deshalb ist die Schallwandlung extrem impulstreu und präzise und die Wiedergabe überaus frisch, offen und räumlich. Wegen der Empfindlichkeit der Folie kommt der Magnetostat bei Lautsprechern fast nur im Hochton zum Einsatz. Bei Kopfhörern hingegen, wo die Membran nah am Ohr ist und geringere Pegel erzeugt werden, ist dieser isodynamische Treiber als Vollbereichs-Schallwandler einsetzbar – wenn man das nötige Know-how hat. Das ist die Dan Clark-Domäne: Die Kalifornier haben seit der Firmengründung die Magnetostat-Technik stetig modifiziert.

Die Ohrmuschel von innen und außen. Hier erkennt man das weiche, anschmiegsame Polster, das mit Memory Foam gefüllt und mit einer Kombination aus synthetischem Wildleder und Protein-Kunstleder überzogen ist. Der magnetotatischen Treiber agiert hinter dem stoffbespannten Schutzgitter.

Die Ohrmuschel von innen und außen. Hier erkennt man das weiche, anschmiegsame Polster, das mit Memory Foam gefüllt und mit einer Kombination aus synthetischem Wildleder und Protein-Kunstleder überzogen ist. Der magnetotatischen Treiber agiert hinter dem stoffbespannten Schutzgitter.

Spezial-Folie mit flexiblen Falten

Beim Expanse kommt die mittlerweile vierte Generation der eigenentwickelten Planartreiber zum Einsatz. Hier weist die eigentlich ebene Membranfläche eine feine Faltenstruktur auf. Durch diese Ziehharmonika-Formgebung ist beim Schwingen die bogenförmige Wölbung der Folie geringer. Diese Biegung ist einerseits aufgrund der natürlich begrenzten Elastizität des Folienmaterials und andererseits wegen der Einspannung der Membran an ihren Rändern unvermeidlich. Dank der „V Planar-Technologie“ genannten Faltenstruktur kann diese Verformung jedoch reduziert werden. Dies verringert Verzerrungen bei der Schallwandlung. Außerdem vergrößert sich die Auslenkfähigkeit der Folie. So ist ein höherer Schallpegel möglich. Hiervon profitiert insbesondere die Basswiedergabe. Diese Vorzüge zeichneten bereits die Ether-Modelle wie den Ether 2 aus. Beim Expanse kommt nun – wie bereits beim Stealth – eine um 20 Prozent vergrößert Membran hinzu. Dieser Zugewinn an Schwingfläche ermöglicht eine noch kraftvollere Wiedergabe gerade im Tiefton. Bei der Implementierung dieser Membranvergrößerung wurde auch gleich die Membraneinspannung optimiert, was erneut die Verzerrungen verringern soll.

Die Kopfbandunterseite ist von zahlreichen Steppnähten durchzogen. Dadurch entstehen leicht erhabene Rauten, weshalb das Band über zahlreiche Auflagepunkte Kontakt mit dem Kopf hat, aber nie komplett flächig aufliegt. Das ermöglicht den Wärme- und Feuchtigkeitsabtransport.

Die Kopfbandunterseite ist von zahlreichen Steppnähten durchzogen. Dadurch entstehen leicht erhabene Rauten, weshalb das Band über zahlreiche Auflagepunkte Kontakt mit dem Kopf hat, aber nie komplett flächig aufliegt. Das ermöglicht den Wärme- und Feuchtigkeitsabtransport.

Offene Bauweise für freiere Wiedergabe

Beim Expanse schallwandeln diese Spezial-Magnetostaten nun in einem offenen Gehäuse – und das ist der großen Unterschied zum Stealth: Die offene Bauweise des Expanse ermöglicht eine Wiedergabe, die frei von jenen Luftkissen-Effekten ist, welche bei Kopfhörern mit geschlossenen Muscheln auftreten. Dort bildet beim Schwingen der Treiber die Luft zwischen Membran und Kopfhörerschale einen Widerstand. Dieses Polster schränkt die Membran in ihrer Bewegungsfreiheit ein. Beim offenen Kopfhörer hingegen agiert die Schwingfläche frei von dieser Agilitätsbremse. Aufgrund der Muscheldurchlässigkeit gibt es auch weniger Gehäuseresonanzen. Ebenso reduziert sind Reflexionen, also Schallanteile, die von der Membran rückseitig Richtung Muschelwand abgestrahlt und von dort wieder gen Ohr zurückgeworfen werden. Deshalb ermöglichen offene Kopfhörer eine luftigere, transparentere Wiedergabe mit eindrucksvollerer Räumlichkeit und tonal unverfälschterem Klang. Das macht Open-Back-Modelle bei Audiophilen überaus beliebt, setzt allerdings eine private Hörsituation voraus: Aufgrund der offenen Bauweise wird die Umwelt des Hörenden mitbeschallt – und umgekehrt beeinträchtigen alle Ambiente-Geräusche den Musikgenuss.

Der Expanse ist mit vierpoligen Hirose-Buchsen ausgestattet, in welche die Stecker des Kabels einrasten. Dies garantiert einen hochstabilen, kontaktsicheren Anschluss. Mit einem entsprechenden Kabel ist dann auch der Balanced-Betrieb möglich – sofern der Kopfhörerverstärker einen solchen symmetrischen Eingang besitzt. Beim mitgelieferten Kabel gibt es verschiedene Konfektionierungsmöglichkeiten des verstärkerseitigen Steckers. Das Portfolio umfasst große und kleine Klinke, XLR (4-polig), TTRS (2,5 Millimeter) und PentaConn (4,4 Millimeter).

Der Expanse ist mit vierpoligen Hirose-Buchsen ausgestattet, in welche die Stecker des Kabels einrasten. Dies garantiert einen hochstabilen, kontaktsicheren Anschluss. Mit einem entsprechenden Kabel ist dann auch der Balanced-Betrieb möglich – sofern der Kopfhörerverstärker einen solchen symmetrischen Eingang besitzt. Beim mitgelieferten Kabel gibt es verschiedene Konfektionierungsmöglichkeiten des verstärkerseitigen Steckers. Das Portfolio umfasst große und kleine Klinke, XLR (4-polig), TTRS (2,5 Millimeter) und PentaConn (4,4 Millimeter).

Klangoptimierendes Meta-Material

Um den beim offenen Kopfhörer eh schon ziemlich ungestört fließenden Luftstrom zu optimieren, kommt auch beim Expanse das von Dan Clark entwickelte „Acoustic Metamaterial Tuning System“ (AMTS) zum Einsatz. Als Meta-Material bezeichnet man einen Werkstoff, der durch eine ausgeklügelte Formgebung im Herstellungsprozess eine oder mehrere neue Eigenschaften gewinnt. Beim ATMS ermöglicht die 3D-Drucktechnik die Erschaffung eines komplex strukturierten Formteils, dessen harter Kunststoff nun eine spezielle Geometrie aufweist und von zahlreichen Kanälen durchzogen ist. Dieses Formteil ist in der Kopfhörermuschel zwischen Schallwandler und Ohr platziert. Hier erfüllt es gleich mehrere akustische Aufgaben: Als Diffusionselement verhindert es die Bildung stehender Wellen, was bei geschlossenen Kopfhörern extrem hilfreich ist, aber auch hier das Problem jeglicher reflektierter Schallanteile löst. Überdies agieren die in ihrer Form genau berechneten und verschieden dimensionierten Kanäle als Resonatoren. Sie funktionieren damit als Präzisionsfilter für kleine Frequenzbereiche und in Summe als Breitbandfilter, das eine generelle Glättung des Frequenzgangs ermöglicht.

In der Nahaufnahme ist die perfekte Näharbeit erkennbar und die superbe Qualität des Leders fast spürbar.

In der Nahaufnahme ist die perfekte Näharbeit erkennbar und die superbe Qualität des Leders fast spürbar.

Der Dan Clark Audio Expanse in der Praxis

Die Praxis hat gleich mit dem ersten niedergeschriebenen Buchstaben dieses Textes begonnen: Seither sitzt der Expanse auf unserem Haupt. In dieser geraumen Zeit haben wir den mustergültigen Tragekomfort lieben gelernt: Der Expanse schmiegt sich gleich nach dem Aufziehen derartig geschmeidig an den Kopf an, dass wir ihn binnen Sekunden vergessen haben und auch nach vielen Stunden weder irgendeinen Druck noch eine Wärmebildung bemerken. Top! Vor dem Musikhören haben wir zudem erst mal einen Trocken-Test durchgeführt: Die beiden Bügeldrähte des Expanse machen sich bei Berührung durchaus akustisch bemerkbar, lässt man sie aber in Ruhe, bleiben sie auch stumm. Exquisit erweist das Kabel: Es ist völlig frei von jeglichen Mikrofonie-Effekten, egal, wie sehr man es drückt und dreht, reibt und bewegt: Es erzeugt absolut keine Geräusche. Dieses Kabel, das mit einem symmetrischen Vierpol-XLR-Stecker konfektioniert ist, konnektieren wir nun mit dem Balanced-Ausgang des Kopfhörerverstärker/DAC Cen.Grand 9i-92SA.

Der Expanse harmoniert gut mit einem potenten Kopfhörerverstärker. Hier spielt er seine klangliche Klasse mit dem Kopfhörerverstärker/DAC Cen.Grand 9i-92SA aus.

Der Expanse harmoniert gut mit einem potenten Kopfhörerverstärker. Hier spielt er seine klangliche Klasse mit dem Kopfhörerverstärker/DAC Cen.Grand 9i-92SA aus.

Sensationelle Dreidimensionalität

Diesen kraftvollen Verstärker kann der Expanse gut gebrauchen, denn er benötigt trotz seiner Impedanz von 23 Ohm, die eine leichte Antreibbarkeit vermuten lassen könnten, einiges an Leistung. Deshalb wählen wir beim Cen.Grand 9i-92SA den High-R-Mode, um auch satte Pegel erreichen zu können. Nun widmen wir uns endlich der Musik, die wir via Qobuz streamen. Hier starten wir mit „Celestial Echo“, denn mit dieser Kollaboration der Jazz-Sängerin Malia und dem Yello-Klangtüftler Boris Blank haben wir den Stealth, also die geschlossene Version des Expanse, getestet. Wir waren damals von der räumlichen Abbildung schwer beeindruckt – doch nun sind wir begeistert: Der offene Expanse legt wirklich noch mal zu und verwöhnt uns mit einer sensationellen Dreidimensionalität und einer atemberaubenden Imaginationskraft. So entfalten alle Blankschen Markenzeichen, die auch jede Yello-Produktion auszeichnen, hier eine noch größere Wirkmacht: Gleich die schwebenden Soundflächen, die sich zu allen Seiten hin erstrecken, haben nun eine geradezu epische Ausdehnung.

Phänomenale Offenheit

Schon nach wenigen Momenten sitzen wir staunend inmitten des Klang-Kosmos, den Blank hier kreiert. Er ist uns eigentlich wohlbekannten, doch mit dem Expanse wird unsere Wahrnehmung nochmals geweitet: Wir hören die unzähligen Instrumente, Geräusche und Samples, die Blank einstreut, noch intensiver, mit noch mehr Feinheiten, mit noch verblüffenderem Effekt: Mal klingelt eine Triangel direkt vor unserer Stirn, mal gluckert es in weiter Ferne, dann ein Fingerschnipser rechts unten und ein Marimbaphon-Tonfolge links oben – die Vielfalt der Sounds und ihre dreidimensionale Verteilung ist überwältigend. Dazu sind viele Samples und Beats mit Echo versehen, sie wandern von rechts nach links und wieder zurück, oszillieren im Panorama und entschwinden mitunter in die Tiefe des Raums. Dabei erleben wir eine phänomenale Offenheit der Wiedergabe, eine Freiheit und Unbegrenztheit in allen drei Dimensionen, sodass wir diesen Klang-Kosmos noch immersiver als mit dem Stealth erfahren: Dem Expanse gelingt es wirklich, die Unendlichkeit zu erweitern.

Der Expanse im Case: Dank des Doppelgelenk-Mechanismus ist der Kopfhörer im Nu platzsparend zusammengefaltet. Prima! So passt er genau in die mitgelieferte Transport-Box. Ein wenig mehr Raum für die Unterbringung eines Kabels wäre allerdings wünschenswert: Mit dem hier eingelegten Drei-Meter-Kabel ist das Case kaum verschließbar, zudem besteht die Gefahr, dass die Kabelstecker Kratzer an den Metallteilen des Expanse hervorrufen.

Der Expanse im Case: Dank des Doppelgelenk-Mechanismus ist der Kopfhörer im Nu platzsparend zusammengefaltet. Prima! So passt er genau in die mitgelieferte Transport-Box. Ein wenig mehr Raum für die Unterbringung eines Kabels wäre allerdings wünschenswert: Mit dem hier eingelegten Drei-Meter-Kabel ist das Case kaum verschließbar, zudem besteht die Gefahr, dass die Kabelstecker Kratzer an den Metallteilen des Expanse hervorrufen.

Sirenische Anziehungskraft

Dazu tragen die exzellente Auflösung, die immense Transparenz sowie die superbe Impulstreue und Präzision des Expanse bei. Sie bewirken auch eine herausragende Plastizität der Darstellung: Die Instrumente, angefangen bei den Streichern bis hin zu den vielfältigen Percussion und Trommeln, haben eine Griffigkeit und Materialität, die uns förmlich ihre Anfassqualität suggerieren. Dank der Klarheit der Wiedergabe können wir selbst die hauchzarten Anschläge der silbrigen Schlagzeugbecken vernehmen und hören trotz ständig neuer Soundimpressionen ihr sanftes Ausschwingen mit all den changierenden Klangfarben. Geradezu unwiderstehlich ist dann die Wirkung der menschlichen Stimme: Malia, eh mit einem faszinierenden Organ gesegnet, hat durch die famose Plastizität der Abbildung die Anziehungskraft einer antiken Sirene, deren betörendem Gesang man sich nicht entziehen kann: Mal reibt und gurrt sie lasziv, mal verführt sie mit einschmeichelndem Schmelz, mal haucht sie mit verletzlicher Fragilität – und dabei steht Malia mit grandioser Präsenz und einer fast spürbaren Nähe geradezu vor uns.

Ruhe und Entspanntheit der Wiedergabe

Die Exaktheit des Expanse sorgt zudem für absolute Stimmigkeit. Im Verbund mit der Mühelosigkeit seiner Schallwandlung führt das zu einer herrliche Ruhe und Entspanntheit der Wiedergabe. Das ist wesentlich und wichtig für den dauerhaften Hörgenuss. Wir haben mal als Vergleich einen frühen Aeon Flow Closed angeschlossen und erleben deutliche Unterschiede in allen Darstellungs-Disziplinen – insbesondere bei der Konturiertheit bis in den Bass. Der Wechsel zurück zum Expanse zeigt, wie sauber strukturiert er agiert, wie ungebremst er in der Dynamik ist, wie frei von jeglichen Verunklarungs- und Verdeckungseffekten gerade im Bass. Hier geht der Expanse kraftvoll und trotzdem überaus aufgeräumt und ohne jegliche Überbetonung zu Werke. Das kommt bei „Celestial Echo“ vor allem den mit Hall versehenen Synthesizer-Bässen zugute. Die allertiefsten Frequenzregionen gibt der Expanse dann, typisch für einen offenen Kopfhörer, dezent wieder. Wer hier einen voluminöseren Tiefstbass wünscht, wird den geschlossenen Stealth bevorzugen, der bis in den Frequenzkeller kraftvoll agiert.

Der Expanse zeichnet sich durch seinen perfekten Komfort aus und ermöglicht so ein lange Tragezeit.

Der Expanse zeichnet sich durch seinen perfekten Komfort aus und ermöglicht so ein lange Tragezeit.

Konturiert bis in den Bass

Seine Bass-Kompetenz beweist der Expanse bei Lady Blackbirds Interpretation von Nina Simones „Blackbird“: Die ursprüngliche Fast-Acapella-Nummer ist hier gleich zu Beginn mit einem akustisch prominenten, stoisch wiederholten Bass-Motiv unterlegt. Jon Flaugher spielt das Pattern energetisch auf seinem Kontrabass, so dass dieses Instrument einen ungewöhnlich massiven, raumgreifenden Bass bietet. Hier neigen andere Kopfhörer zum Dröhnen, der Expanse hingegen ist souverän. So hebt sich sauber das Cello ab, das den Bass mit pointierten, harsch gestrichenen Basstönen unterstützt. So ist selbst das leise im Hintergrund shuffelnde, mit Besen sanft gestreichelte Schlagzeug zu hören. So kann sich überdies das im Mittelgrund postierte Klavier mit seinen modalen Akkordfolgen frei entfalten. Auch hier ist es ein Genuss, den verklingenden Tönen zu folgen, die aufgrund der chorischen Besaitung des Klaviers schillernd ihre Klangfarbe veränderten. Im Vordergrund dieser vorzüglich gestaffelten Aufnahme steht Lady Blackbird – und wieder erleben wir, wie der Expanse die Solostimme zum Sirenengesang veredelt.

Offenbarung zum Finale

Das gelingt dem Expanse auch souverän im orchestralen Großformat mit Joyce DiDonato und dem Orchestre de l’Opéra de Lyon. Hier begeistert der Expanse abermals mit seiner weiträumigen, offenen und mühelosen Abbildung: Er vermag es, uns mitten in den großen Saal der der Lyoner Nationaloper zu versetzen. Wir erleben einen mustergültig gestaffelten Klangkörper, in dem jedes Instrument heraushörbar und jede Orchestergruppe klar verortbar ist. Selbst die kleinsten Nebengeräusche der Musiker, etwa ihr Notenblättern, gibt der Expanse wieder. Das sorgt für ein vitales „Wie echt“-Gefühl. Vor dem Orchester intoniert nun DiDonato die Arie „Io vi rivedo alfin“ aus Donizettis Oper „Maria Stuarda“: Die Weltklasse-Sopranistin nimmt mit Innigkeit, Ausdrucksstärke und vollendeter Gesangstechnik als Maria Stuart Abschied von ihren Lieben und ihrem Leben. Hinter Ihr erhebt sich nun er Chor – und mit dem Expanse, der neben der räumlich-plastischen Darstellung auch die Intensität und Dynamik des Bühnengeschehens perfekt abbildet, ist dieses Finale eine Offenbarung.

Der Dan Clark Audio Expanse ist als offener Kopfhörer ideal für den Musikgenuss im eigenen Ambiente.

Der Dan Clark Audio Expanse ist als offener Kopfhörer ideal für den Musikgenuss im eigenen Ambiente.

Fazit

Dem Dan Clark Expanse gelingt das eigentlich Unmögliche: Mit der atemberaubenden Offenheit und der phänomenale Luftigkeit und Freiheit seiner Wiedergabe erweitert er die Unendlichkeit, die uns bei seinem geschlossenen Bruder „Stealth“ bereits beeindruckt hat. Möglich macht dies die Kombination aus offener Bauweise und magnetostatischer Schallwandlung, welche die Kalifornier viel Know-how optimiert haben – etwa der Membran-Faltenstruktur, der Schwingflächen-Vergrößerung und -Spezialeinspannung oder dem Einsatz eines Metamaterial-Formteils zur Resonanz-Minimierung und Frequenzgang-Linearisierung. So bietet der Expanse eine sensationelle Dreidimensionalität mit herausragender Plastizität. Seine bis in den Bass konturierte Wiedergabe glänzt mit phänomenaler Klarheit und Transparenz, exzellentem Auflösungsvermögen, grandiosem Detailreichtum und toller Dynamik. Die Impulstreue und Präzision bewirken zudem eine mühelos-selbstverständliche, stimmige Wiedergabe. Das sorgt auch über lange Zeit für einen entspannten Hörgenuss. Ihn befördern ebenso das geringe Gewicht und der mustergültigen Tragekomfort. Dank seines hochattraktiven Designs samt cleverem Klappmechanismus adelt der Expanse seine akustische, haptische und qualitative Klasse schließlich auch mit optischer Exzellenz.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: angemessen

98 of 100

99 of 100

98 of 100

230725.Dan Clark Audio-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Dan Clark Audio
Expanse
Produktkategorie:Kopfhörer
Preise:- Kopfhörer: 4.799,00 €

- VIVO-Kabel nach Wahl:
xx- Klinke 6,3 mm (Länge: 1,80 m) : kostenlos
xx- Klinke 6,3 mm (Länge: 3,00 m): 50,00 €
xx- Klinke 3,5 mm (Länge: 1,10 m): kostenlos
xx- XLR 4-Pin balanced (Länge: 1,80 m): kostenlos
xx- XLR 4-Pin balanced (Länge: 3,00 m): 50,00 €
xx- Pentaconn 4,4 mm balanced (Länge: 1,10 m): kostenlos
xx- TTRS 2,5 mm 4-polig balanced (Länge: 1,10 m): kostenlos
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:AudioNEXT, Essen
Tel.: +49 (0)201 – 507 39 50
www.audionext.de
www.audiodomain.de
Gewicht:- 0,425 kg (ohne Kabel)
- 0,570 kg (mit Kabel)
Prinzip:- Magnetotstat
- offene Bauweise
- ohrumschließend
- beidseitig geführtes Kabel, abnehmbar
Treiber:76 x 51 mm (Magnetostat)
Impedanz:23 Ohm
Frequenzgang:20 Hz - 20 kHz
Wirkungsgrad:94dB @1kHz (Herstellerangabe)
Anschluss:4-pol-Buchse (Hirose) für beidseitig geführtes, abnehmbares Kabel
Lieferumfang:- Dan Clark Audio Expanse
- VIVO-Kabel nach Wahl (s. Preise)
- Transportcase
- Reinigungstuch
- Bedienungsanleitung
- Zertifikat
Pros und Contras:+ atemberaubend offene, luftige und weiträumige Wiedergabe
+ sensationelle Dreidimensionalität
+ herausragende Plastizität der Darstellung
+ phänomenale Klarheit und Transparenz
+ exzellentes Auflösungsvermögen
+ grandioser Detailreichtum
+ vorzügliche Dynamik
+ immense impulstreue und Präzision
+ mühelos-selbstverständliche, stimmige, neutrale Wiedergabe
+ sehr geringes Gewicht
+ mustergültiger Tragekomfort
- zusammenfaltbar durch Gelenk-Mechanismus
+ hochwertiges, mikrofoniefreies Kabel (Steckerkonfektionierung wählbar)
+ edles, exzellentes Design in durchgängig schwarzer Stealth-Optik
+ superbe Verarbeitung

- Bügel bei Berührung geräuschhaft
- Transportcase bietet kaum Platz für das Kabel
- benötigt potenten Verstärker
Benotung:
Klang (60%):98/100
Praxis (20%):99/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:
Preis/Leistung:angemessen
Getestet mit: - Kopfhörerverstärker/DAC: Cen.Grand 9i-92SA
lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN Über uns | Impressum | Datenschutz | Kontakt