Home » Tests » Oehlbach BTR Innovation 5.2 – Cleverer Bluetooth-Adapter zum Senden und Empfangen
19. Juli 2023von Philipp Schneckenburger
ChefredakteurKabelspezialist Oehlbach nimmt sich dem Thema wireless an und bietet mit dem BTR Innovation 5.2 einen praktischen Bluetooth-Adapter, der als Empfänger oder Sender fungieren kann. Dank aptX-Unterstützung soll dabei auch der Klang nicht zu kurz kommen. Wir schauen uns im Praxistest an, was man mit Oehlbachs kleinem Problemlöser alles anstellen kann.
Die Firma Oehlbach aus Köln kennt man vornehmlich als Hersteller von Audio- und Videokabeln. Doch auch Konverter, Netzleisten und andere Elektronik gehören zum Portfolio des Herstellers aus der Domstadt. Die Steckenpferde Signalübertragung und clevere Elektronik kommen nun im neuen BTR Innovation 5.2 zusammen. Statt auf Kupferlitzen setzt man dabei aber auf digitale Funktechnik. Bei dem kompakten Gerät handelt es sich nämlich um einen Bluetooth-Empfänger, der Smartphones, Laptops und andere Geräte mit jeder Anlage kompatibel machen soll. Dabei alleine belässt es Oehlbach aber nicht, denn auch die Übertragung in die entgegensetzte Richtung ist möglich. So können Geräte wie Fernseher, Streamer oder Plattenspieler den BTR Innovation 5.2 nutzen, um ihren Sound an kabellose Kopfhörer oder Lautsprecher weiterzuleiten. Hört sich also nach einem praktischen Problemlöser an, wenn er denn gut klingt und sich unkompliziert einsetzen lässt. Zeit also, dem BTR auf den Zahn zu fühlen.
Klein und dezent
In Sachen Praktikabilität ist ein kompaktes Gerät natürlich immer von Vorteil. Schließlich möchte man für einen Bluetooth-Adapter nicht noch extra sein Regal umräumen müssen, um den nötigen Platz zu schaffen. Hier macht Oehlbach alles richtig und verleiht dem BTR Innovation 5.2 enorm übersichtliche Abmessungen. Der kleine Quader besitzt liegend gerade mal eine Grundfläche von fünf mal fünf Zentimetern und ragt dabei lediglich zwei Zentimeter in die Höhe. Mit seinem robusten Kunststoffgehäuse bringt er außerdem nur 35 Gramm auf die Waage. So lässt er sich nicht nur zu Hause unproblematisch nutzen, sondern kann auch bequem unterwegs eingesetzt werden. Das schwarze Finish lässt ihn zusätzlich sehr unauffällig erscheinen. An, neben, oder hinter HiFi-Anlagen fällt er also nicht weiter auf. Geliebte Audio-Prunkstücke können also auch mit dem BTR weiterhin zeitgenössisch in Szene gesetzt werden, ohne dass man auf moderne Wiedergabemethoden verzichten muss.
Funk-Fan
Für das Herzstück des BTR Innovation 5.2, seine Bluetooth-Verbindung, setzt Oehlbach dann auf gehobene Standards und unterstützt hochauflösende Protokolle. Zusätzlich zum klassischen SBC, ist der Adapter also auch mit verschiedenen aptX-Formaten kompatibel. Dazu gehören das mittlerweile Classic genannte, normale aptX, das bereits die Übertragung von Musik in CD-Qualität erlaubt. Auch aptX HD kann genutzt werden, dass selbst 24 Bit Dateien überträgt, wenn auch in mit verlustbehafteter Datenrate. Wichtig ist außerdem der unterstützte Codec aptX Low Latency (abgekürzt aptX LL). Dieser ist besonders bei der Wiedergabe von Videos relevant, da die Latenzzeit hier besonders niedrig gehalten wird. So bleiben Bild und Ton auch bei der kabellosen Übertragung synchron. Praktisch also, wenn man den BTR in Verbindung mit einem Fernseher nutzen möchte. Um die Auswahl des Codecs muss man sich als Nutzer eigentlich keinerlei Gedanken machen. Quelle oder Empfänger und BTR wählen selbstständig die beste nutzbare Bluetooth-Variante.
Kabelkunde
Ergänzend zur Bluetooth-Übertragung braucht es dann noch einen kabelgebundenen Anschluss, an dem wireless-unfähige Geräte verbunden werden können. Der BTR Innovation 5.2 nutzt dafür eine analoge Klinkenbuchse mit 3,5 Millimetern Durchmesser. Im Empfänger-Modus dient diese als Ausgang, der Signale an einen Verstärker überträgt. Im Sender Modus wird die Buchse von Quellgeräten genutzt, um deren Musik anschließend per Bluetooth zu versenden. Ein passendes Kabel mit Klinkensteckern liegt Oehlbachs kleinem Dongle bei, ebenso wie ein Y-Adapterkabel auf einen Stereo-Cinch-Anschluss. Auf einen digitale Verbindung muss man dann aber leider verzichten, obwohl dafür, bei Nutzung einer optischen Kombi-Klinke, nicht einmal eine zusätzliche Buchse nötig gewesen wäre. So ist der BTR zwar prinzipiell gut aufgestellt und kann mit enorm vielen Geräten genutzt werden. Ein digitaler Anschluss hätte den Funktionsumfang aber noch deutlich erweitert und wäre so ein nettes Sahnehäubchen gewesen. Aber vielleicht war hier auch einfach klein Platz mehr für die entsprechenden Bauteile.
Kleines Kraftwerk
Direkt neben der 3,5-Millimeter-Buchse befindet sich dann ein USB-C-Anschluss. Auch dieser ist nicht für die Verarbeitung von Signalen gedacht. Stattdessen dient er der Stromversorgung des BTR Innovation 5.2. Verbunden mit einer entsprechenden USB-Buchse, oder einem Steckdosenadapter, bezieht der kompakte Bluetooth-Dongle damit seine Energie. Nutzt man ihn also an einem Gerät mit einem USB-Anschluss kann er praktisch ununterbrochen im Einsatz sein. Zwingend notwendig ist dies aber nicht, denn Oehlbach hat den BTR mit einem internen Akku ausgestattet. Eine clevere Entscheidung, denn so lässt sich das Gerät wirklich überall einsetzen, egal ob eine zusätzliche Stromversorgung in der Nähe ist. Gerade bei älteren Geräten, oder beim Outdoor-Einsatz, sind USB-Buchsen schließlich eher selten zu finden. Mit seiner Kapazität von 550 Milliamperestunden soll der BTR Innovation 5.2 dann bis zu 20 Stunden Wiedergabe bieten können. Ein passendes USB-Kabel liegt dem Gerät ebenfalls bei.
Richtungsweisend
Mit dem kurzen Gedrückthalten der Standby-Taste erwacht der BTR Innovation dann zum Leben und das Display auf der Oberseite beginnt zu leuchten. In Welchem Modus der Adapter seine Arbeit aufnimmt, wird mit dem Schalter neben der Standby-Taste festgelegt. Stellt man diesen auf TX, für Transmitter, fungiert der BTR als Sender zur Übertragung an Kopfhörer und Lautsprecher. Mit dem Wechsel auf RX, also Receiver, wird hingegen der Empfänger-Modus gestartet, bei dem Signale von Smartphones und Laptops an Verstärker übertragen werden können. Für beide Modi ermöglicht das System das Pairing verschiedener Geräte. Wechselt man also die Funktion, verbindet sich der BTR Innovation 5.2 wieder mit dem Gerät, das zuletzt für den jeweiligen Modus genutzt wurde, ohne dass eine neues Koppeln notwendig ist. Für beide können aber auch mehrere Geräte gekoppelt werden, die sich anschließend mit Hilfe der Funktionstasten unter dem Display auswählen lassen.
Auskunftsfreudig
Auf dem Display werden der genutzte Modus, die eingestellte Lautstärke und der Ladezustand des Akkus angezeigt. Eine Zeile darunter gibt es dann Auskunft über den verwendeten Audiocodec, der sich bei Bedarf manuell wechseln lässt. In der untersten Zeile des Displays ist dann der Name des gekoppelten Gerätes dargestellt. Um Energie zu sparen, schaltet sich die Anzeige des BTR Innovation 5.2 dann nach drei Minuten ohne Eingabe ab. Sollte außerdem über zehn Minuten keine Bluetooth-Verbindung bestehen, geht das Gerät ebenfalls von selbst in den Standby-Modus über. Als weitere praktische Funktion ermöglicht der BTR das Steuern der Wiedergabe im Empfänger-Modus. Da die Lautstärke dabei vom Smartphone kontrolliert wird, ändern die Pfeiltasten in diesem Fall ihre Belegung und ermöglichen das Skippen von Tracks. Die OK-Taste kann hingegen für das aktivieren von Play oder Pause genutzt werden. Der letzte der vier Knöpfe dient dann als Zurück-Taste oder aktiviert das Pairing des BTR.
Sofort startklar
Unser BTR landet zunächst im Transmitter-Modus neben einer Streaming-Vorstufe und wird per Cinch am Pre-Out angeschlossen. Das Pairing mit einem Bluetooth-Kopfhörer ist dann in wenigen Sekunden vollzogen und schon kann es mit der Wiedergabe losgehen. In dem Fall, dass der Pegel vom Quellgerät selbst geregelt werden kann, sollte man die Lautstärke des BTR auf die höchste Stufe einstellen. Mit dem Druck auf Play kommen auch schon die ersten Töne aus dem Kopfhörer und Oehlbachs kleiner Wireless-Sender beweist seine klanglichen Qualitäten. Die Musik wirkt klar, satt und voll. Sowohl im Bassbereich, als auch bei den Höhen gehen keinerlei Anteile verloren. Auch eine Überbetonung bestimmter Frequenzbereiche ist nicht auszumachen. Der BTR Innovation 5.2 arbeitet hier vollkommen neutral. Der integrierte Analog-Digital-Wandler beeinflusst das Signal also nicht merklich, liefert gute Details, generiert kein Rauschen und sorgt für eine schöne Dynamik. So soll dass bei einem Bluetooth-Adapter sein.
Oehlbach BTR Innovation 5.2 – Klarer Klang auch ohne Kabel
Weiter geht es am Kopfhörerausgang des Fernsehers. Hier bietet sich der BTR an, wenn man beispielsweise abends seinen Partner nicht beim Einschlafen stören möchte. Statt Soundbar werden also die Bluetooth-Kopfhörer verwendet, um dem Film – oder Fernsehton zu lauschen. Auch hier macht der Adapter seine Sache gut. Ohne merkliche Latenz überträgt der BTR den Ton, liefert bei Dokus und Nachrichten eine ordentliche Stimmwiedergabe. Surroundsound gibt es zwar nicht, aber auch in Stereo wird spannender Filmgenuss ermöglicht. Bei einem Gang durch unsere Redaktionsräume fällt dann außerdem die stabile und weitreichende Übertragung auf. Üblicherweise liegt die maximale Sendeentfernung für Bluetooth bei etwa 10 Metern. Der BTR übertrifft das sogar ein wenig. Selbst durch einige Wände und Türen hindurch gibt es hier keinerlei Aussetzer oder eine nachlassende Klangqualität, auch wenn man in der Küche ein paar Snacks holen geht.
Unermüdlich
Nun wird der BTR im Empfänger-Modus am Cinch-Eingang eines Vollverstärkers angeschlossen. Auch hier bietet es sich an, die Lautstärke per Telefon bereits auf die höchste Stufe zu setzen. Zumindest, wenn man den BTR mit einem Gerät mit eigener Lautstärkeregelung verwendet. Allerdings ist die vom Klinkenanschluss generierte Ausgangsspannung nicht ganz so hoch, wie bei Quellgeräten mit echtem Cinch-Anschluss. Entsprechend ist es möglich, dass man den Verstärker etwas weiter aufdrehen muss, als man es gewohnt ist, um auf einen ausreichenden Pegel zu kommen. Den guten klanglichen Leistungen des Bluetooth-Adapters tut das aber keinen Abbruch. Auch der interne Digital-Analog-Wandler spielt angenehm neutral und liefert dynamische, detaillierte und klare Musikwiedergabe bei Stücken in CD-Qualität und HiRes. Dabei kann sich auch die Akkulaufzeit sehen lassen. Nach vier bis fünf Stunden ist erst knapp ein viertel der Kapazität verbraucht. Somit stellt sich Oehlbachs Bluetooth-Experte als zuverlässiger und praktischer HiFi-Helfer heraus.
Fazit
Der Oehlbach BTR Innovation 5.2 ist ein praktischer HiFi-Helfer für zahlreiche Anwendungen. Ältere Verstärker macht er fit für die Wireless-Ära, während er stationäre Quellgeräte im Handumdrehen auch mit Kopfhörern verwendbar macht. Die Bedienung ist dabei eingängig gestaltet und der BTR sendet zuverlässig und auch über recht weite Strecken hinweg. Dank integriertem Akku lässt sich der kompakte Transmitter auch unterwegs einsetzen, wobei die gute Laufzeit viele Stunden Wiedergabe erlaubt. Vermissen könnte man lediglich einen einen digitalen Eingang. Dafür liefert der BTR Innovation 5.2 stets klaren, satten und neutralen Klang, egal ob man ihn als Sender oder Empfänger einsetzt. Oehlbach bietet hier eine ausgenommen clevere Lösung für zahlreiche Bluetooth-Probleme.
Test & Text: Philipp Schneckenburger
Fotos: Simone Maier
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
89 of 90
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Technische Daten
Modell: | Oehlbach BTR Innovation 5.2 |
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Produktkategorie: | Bluetooth-Empfänger/ -Sender |
Preis: | 99 Euro |
Garantie/ Gewährleistung: | 2 Jahre |
Ausführungen: | Schwarz |
Vertrieb: | Oehlbach Kabel GmbH, Köln 02203 2974700 oehlbach.com |
Abmessungen (H x B x T): | 51 x 50 x 19 mm |
Gewicht: | 35 g |
Anschlüsse: | 1 x 3,5 mm Klinke - Bluetooth bidirektional - USB-C (nur Strom) |
Bluetooth: | - aptX - aptX HD - aptX Low Latency - SBC |
Akkukapazität/ -laufzeit: | 550 mAh/ etwa 20 h |
Lieferumfang: | 1 x BTR Innovation 5.2 1 x USB-A - USB-C-Kabel 1 x 3,5 mm Klinkenkabel 1 x Adapterkabel 3,5 mm Klinke – Stereo Cinch 1 x Anleitung |
Pro & Contra: | + sehr klein + mobil einsetzbar + gute Akkulaufzeit + einfache Handhabung + klarer, definierter Sound + stabile Übertragung + hohe Reichweite - kein digitaler Eingang |
Benotung: | |
Klang (60%): | 89/90 |
Praxis (20%): | 89/90 |
Ausstattung (20%): | 88/90 |
Gesamtnote: | 89/90 |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |
Getestet mit: | Dali iO-4 Inklang HD 10 Stream Connect Innuos ZENmini Mk3 Panasonic TX-55GZW1004 Hegel H360 KEF LS50 |