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Die Wharfedale Diamond 12.4i gehören zu den Lautsprechern, die man anschaut, anfasst und sofort gut findet. Die Oberfläche fühlt sich leicht weich und hochwertig an, fast wie ein modernes Nextel-Finish, und die Proportionen wirken einfach „richtig“. Dazu kommt eine Ausstattung, die in dieser Preisklasse überrascht – angefangen beim soliden Gehäuse bis zu den sauber eingesetzten Treibern. Kurz: Wer auf moderne Optik, starke Verarbeitung und viel Klang fürs Geld steht, wird an diesen Standlautsprechern kaum vorbeikomme

Schlank, elegant, wohnraumtauglich: Die neue Wharfedale Diamond 12.4i.

Wharfedale zählt zu den ältesten Lautsprecherherstellern der Welt. Seit den 1930er-Jahren baut die britische Marke Schallwandler, die sich durch solide Technik und faire Preise auszeichnen – ein Ansatz, der bis heute Bestand hat. Und das, obwohl sich der HiFi-Markt immer stärker verändert: Klassische Standlautsprecher verschwinden nach und nach aus deutschen Wohnzimmern. Soundbars, kompakte Aktivlautsprecher oder Streaming-Sets übernehmen oft den Job. Wer sich dennoch für große Lautsprecher entscheidet, erwartet deshalb ein Paket, das optisch und technisch überzeugt. Design, Verarbeitung, Ausstattung und Klang müssen stimmig sein – sonst schafft es ein Standlautsprecher nicht mehr ins moderne Zuhause. Genau hier setzen die Diamond 12.4i an: Sie wirken zeitgemäß, sind hervorragend verarbeitet und bieten einen Klang, der audiophilen Hörern ebenso wie entspannten Musikfans Spaß macht. Umso überraschender ist der Preis: Für 999 Euro pro Paar liefern die Wharfedales eine Performance, die deutlich teureren Mitbewerbern gefährlich nahekommt.

Auch bei genauerem Hinsehen wird schnell klar: Die Wharfedales sind wirklich gut und hochwertig verarbeitet.

Design, Verarbeitung & Ausstattung

Schon beim ersten Blick fallen die gelungenen Proportionen des schlanken Zweieinhalb-Wege-Standlautsprechers auf. Nichts wirkt überdimensioniert oder klobig, sondern eher harmonisch und wohnraumfreundlich. Die Oberfläche fühlt sich etwas weich an und verleiht der Wharfedale eine Haptik, die man in dieser Preisklasse eigentlich nicht erwartet. Die Verarbeitung ist tadellos: saubere Kanten, perfekt eingelassene Chassis, stabile Schraubpunkte und ein beeindruckend solides Gehäuse. Auch ausstattungstechnisch bietet die 12.4i alles, was ein moderner Standlautsprecher liefern muss: Zwei kräftige Tiefmitteltöner, einen sauber abgestimmten Hochtöner, stabile Traversen mit höhenverstellbaren Spikes und ein Gehäuse, das sowohl auf Pegel als auch auf Präzision ausgelegt ist. Besonders schön: Trotz ihrer Größe lassen sie sich hervorragend in moderne Wohnräume integrieren. Hier wirken sie weder wuchtig noch dominant und funktionieren optisch sowohl in minimalistisch eingerichteten Umgebungen wie im gemütlichen Wohnzimmer. Auch die Aufstellung ist erfreulich unkompliziert – aber dazu gleich mehr im Praxistest.

Die großen Traversen sind Blickfang zugleich aber auch ein Akustik-Upgrade. Dank der hohenversellbaren Spikes lässt sich jeder Lautsprecher in Waage ausrichten und perfekt an den Untergrund ankoppeln. Soll die 12.4i auf Holz- oder Steinböden stehen, legt man einfach die mitgelieferten Plättchen unter die Spitzen.

Besser & günstiger

Das Gesamtpaket stimmt, wirft bei mir zunächst aber trotzdem eine große Frage auf: Das Paar 12.4i kostet 999 Euro, der Vorgänger (12.4 ohne „i“) ist auch noch zu haben, kostet allerdings 1.199 Euro. Der Preis wurde also gesenkt, obwohl die Neue besser sein soll? Die diesbezügliche Nachfrage beantwortet der deutsche Vertrieb damit, dass die Herstellungskosten, u.a. aufgrund der Änderung des Produktionsstandortes, effektiv gesenkt werden konnten. Und das, obwohl die 12.4i mit einer aufwändigeren Oberfläche und mit zwei größeren Tiefmittelton-Chassis mit Klarity-Membran ausgestattet ist. Statt jeweils 150 Millimeter sind es jetzt 165 im Durchmesser. Ein Upgrade hat auch der 25-Millimeter-Hochtöner erfahren. Er sitzt auf einer neuen, akustisch optimierten Frontplatte, die ein verbessertes Rundstrahlverhalten und eine klarere Höhenwiedergabe verspricht. Eingespart wurde einzig das Bi-Wire-Anschlussfeldes. An seiner Stelle findet sich nun ein Single-Wire-Modul mit großen Schraubklemmen. Nicht geändert hat sich die Garantiezeit. Sie beträgt weiterhin fünf Jahre nach Produkt-Registrierung.

Die massiven Schraubklemmen nehmen Bananas, Kabelschuhe und auch unkonfektionierte Leitungen größeren Querschnitts auf.

Einspielphase

Wie üblich, starte ich den Test mit einer rund 48-stündigen Einspielphase. Und ja – auch die Diamond 12.4i profitieren davon spürbar. Besonders der Bass legt deutlich zu, und das gleich in mehreren Bereichen. Zu Beginn wirkte der Grundton noch etwas zurückhaltend, fast schon vorsichtig. Nach zwei Tagen Dauerbetrieb zeigt sich dann ein völlig anderes Bild: Der Bass wird straffer, impulsiver und gewinnt an Präzision. Plötzlich spielt er schneller und kontrollierter – ohne zu sehr aufzudicken. Gleichzeitig verändert sich auch die Räumlichkeit: Die Klangbühne erscheint tiefer, intensiver und insgesamt irgendwie erwachsener. Stimmen und Instrumente bekommen mehr Körper, mehr Platz zum Atmen. Die Wharfedales wirken jetzt, als hätten sie sich „freigespielt“ – ein Phänomen, das man nicht bei jedem Modell so deutlich erlebt. Genau deshalb ist es sinnvoll, ihnen diese Zeit zu geben. Danach klingen die 12.4i nämlich so, wie Wharfedale es vorgesehen hat: dynamisch, lebendig und erstaunlich offen.

Zweieinhalb Wege: Ganz oben thront der 25-Millimeter-Tweeter in seiner ihn umgebenden Schallführung. Direkt darunter sind die beiden 165-MIllimeter Chassis platziert. Beide sind technisch identisch. Eines dient allerdings als Tiefmitteltöner, während sich das andere der reinen Tieftonwiedergabe verschreibt.

Aufstellung & Positionierung

Anschließend geht es an die optimale Positionierung. In vielen Wohnzimmern ist das Thema Aufstellung ein Kompromiss, nur selten kann man Standlautsprecher so platzieren, wie es akustisch ideal wäre. Genau hier zeigen die 12.4i ihre alltagstaugliche Seite. Sie verlangen keine übertrieben große Luft nach hinten – 35 bis 40 Zentimeter reichen völlig aus, um ihnen genug Raum zu geben. Das ist für viele Wohnsituationen ein echter Vorteil. Auch bei der Ausrichtung zeigen sie sich angenehm flexibel. Leichtes Einwinkeln Richtung Hörplatz genügt, um Bühne, Fokus und Präzision auf ein überzeugendes Level zu bringen. Bei mir stehen die Lautsprecher etwa 2,60 Meter auseinander. Mein Hörplatz liegt knapp drei Meter entfernt – und diese Geometrie scheint den Wharfedales gut zu liegen. Die Abbildung ist stabil, die Instrumente klar zu orten und die Mitten schön fokussiert. Kurzum: Die Diamond 12.4i gehören zu den Modellen, die unter realistischen Wohnraumbedingungen richtig gut funktionieren.

Die leichte Ausrichtung auf den Referenzplatz lieferte in unserem Hörraum das klangliche Ideal.

Feintuning bewirkt Klangsprünge

Für den Testeinstieg wähle ich George Dukes „Another Way To Look At It“. Schon das Intro zeigt, wie beeindruckend die 12.4i die Bühne aufzuspannen. Die Abbildung reicht weit über die Standorte der Lautsprecher hinaus und wirkt gleichzeitig präzise. Percussion, Piano und Synthies verteilen sich mit Leichtigkeit im Zimmer und vermitteln eine tolle räumliche Tiefe. Besonders hervorzuheben ist der Grundton: Er kommt schnell, trocken und mit spürbarem Punch – und verschwindet genauso schnell auch wieder. Ein Zeichen guter Kontrolle, das mag ich. Für den Feinschliff drehe ich die Lautsprecher aber noch ein paar Zentimeter weiter nach außen. Die Bühne wird dadurch noch breiter, allerdings geht ein Hauch an Direktheit und Punch verloren. Welche Positionierung besser ist, bleibt eine Geschmacksfrage. Mir persönlich gefällt die ursprüngliche Einstellung besser, da sie mehr Fokus und Dynamik bietet. Also schnell zurückwinkeln – und schon passt das Zusammenspiel wieder perfekt.

Gut zu erkennen: Der Hochtöner mit Gewebe-Kalotte sitzt mittig in der ihn umgebenden Frontplatte, die einen erweiterten Abstrahlwinkel verspricht.

Tolles Raumgefühl

Dann wird es sphärisch. „The Sea“ von ARY ist ein Track, der wie gemacht ist, um die räumlichen Fähigkeiten eines Lautsprechers zu beurteilen. Und die Diamond 12.4i liefern sofort. Die Bühne öffnet sich breit und gleichzeitig tief, der Raum wirkt mit jeder Sekunde größer. Das rhythmische Klopfen, das den Song einrahmt, sitzt perfekt, ist knackig und sauber umrissen. Dann erscheint ARYs klare, charakteristische Stimme: Mittig, leicht zurückgesetzt, aber wunderbar präsent. Im Verlauf des Stücks schiebt sie sich weiter nach vorne, ohne aber scharf oder aufdringlich zu wirken. Die Hallanteile, die sich ständig leicht verändern, werden beeindruckend differenziert dargestellt. Gleichzeitig lassen die Synthesizer den Klang weit in den Raum fließen. Das Ergebnis ist eine Atmosphäre, die regelrecht unter die Haut geht. Wer Musik liebt, die Räume füllt und ein Gefühl von Weite erzeugt, wird die Kombination aus ARY und den Diamond 12.4i feiern. Ein toller Track für stimmungsvolle Hörsessions.

Das untere der beiden 165er Chassis widmet sich der reinen Basswiedergabe.

Harmonisch und offen

Weiter geht es mit Carla Morrisons „Disfruto“ – ein Song, der vor Emotion und Intimität nur so strotzt. Das Intro baut eine sanfte, fast schwebende Bühnenpräsenz auf. Dann erscheint Morrisons Stimme zart, zugleich aber klar umrissen in der Mitte. Die Gitarre begleitet sie feinfühlig, ohne dabei zu dominant zu sein. Kurz darauf kommt ein Piano dazu, dessen bewusst eingesetzter Nachhall die Bühne noch weiter öffnet. Plötzlich reichen die Ausläufer der Musik bis links und rechts neben meinen Hörplatz. Die Diamonds spielen das mit beeindruckender Ruhe und Eleganz. Was zugleich auffällt, ist die natürliche Klarheit in den Höhen und Mitten – ohne Härte, ohne Überzeichnung. Alles wirkt harmonisch, offen und erstaunlich emotional. In dieser Preisklasse habe ich selten Lautsprecher gehört, die Stimmen so ausdrucksstark transportieren. Natürlich gibt es teurere Modelle, die das ähnlich gut können. Aber für 1.099 Euro pro Paar ist diese Performance schlichtweg ein Knaller!

Achja, magnetisch haftende Abdeckungen liefert Wharfedale auch gleich mit. Diese sind so konzipiert, dass sie die Technik vollständig verdecken.

Ärmel hoch

Mit Rage Against The Machine und „Bombtrack“ erwarte ich nun Energie, Aggression und Druck. Und exakt das transportieren die Diamond 12.4i dann in meinen Hörraum. Ich drehe direkt auf einen Pegel oberhalb der Zimmerlautstärke. Kein Problem für die Wharfedales. Sie machen alles mit, ohne auch nur im Ansatz die Kontrolle zu verlieren. Die Gitarren verzerren genau so, wie man es erwartet: bissig, scharf und dennoch strukturiert. Der Bass bleibt punchig, schnell und trocken. Zack de la Rochas Stimme heizt das Ganze weiter an, ohne zu überzeichnen. Meine Testgäste scheinen diese Art Musik regelrecht zu genießen, weshalb ich gleich „Killing In The Name“ hinterherschiebe. Das gleiche Bild: Dynamik, Attacke, Spielfreude – und das alles ohne zusätzliche Härte oder unangenehme Spitzen. Für ein Paar Lautsprecher dieser Preisregion ist das schlicht beeindruckend. Die Diamond 12.4i zeigen hier, dass sie nicht nur feinfühlig spielen, sondern auch richtig abrocken können.

Perfekte Proportionen, samtweiche Oberfläche, elegante Farbe: Die uns in grauer Ausführung gelieferte Diamond 12.4i ist ein echter Augenschmaus.

Fazit

Die Wharfedale Diamond 12.4i sind echte Standlautsprecher. Solche, die Design, Verarbeitung und Klang auf beeindruckende Weise vereinen. Sie passen visuell hervorragend in moderne Wohnräume, sind leicht einzurichten und klingen nach der Einspielzeit erstaunlich erwachsen. Egal, ob Jazz, Pop, Electronica oder harter Rock – die 12.4i spielen jedes Genre mit Spaß, Dynamik und Ausdruck. Für 999 Euro pro Paar bieten sie ein Preis-Leistungs-Verhältnis, das in dieser Klasse schwer zu schlagen ist. Ein echtes Highlight für eingefleischte Musikfans, die es auch gern mal ordentlich krachen lassen!

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: Preistipp
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung:hervorragend

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Technische Daten

Modell:Wharfedale
Diamond 12.4i
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:999 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Walnuss
- Schwarz
- Grau
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.iad-audio.de
Abmessungen (HBT):- 110 x 200 x 350 mm
Gewicht:22 Kg / Stück
Hochtöner:25 mm
Tiefmitteltöner:2 x 165 mm mit Klarity-Membran
Lieferumfang:- Wharfedale Diamond 12.4i
- magnetisch haftende Abdeckungen
- Traversen + höhenverstellbare Füße
- Anleitung
Pros und Contras:+ exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis
+ perfekte Proportionen
+ schöne Haptik
+ sehr gute Verarbeitung
+ hohe Dynamik und Impulskraft
+ punchiger Grundton
+ flexibel in der Aufstellung
+ hohe Pegelfestigkeit

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Preistipp
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend
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