Home » Tests » Wireless HiFi » sonoro GoLondon – Macht die Küche zur Partyzone
2. Februar 2016
von Roman Maier
Inhaber/GeschäftsführerSeine favorisierten Radiosender in bester Qualität in der Küche zu hören, macht das Kochen nochmal angenehmer. Perfekt wird es, wenn das ohne großen Aufwand und nervige Kabellage einher geht. sonoro bietet mit seinem GoLondon genau das und einen praktischen und strapazierfähigen Lösungsansatz, dessen auf den Punkt gebrachtes Ausstattungspaket weitere Einsatzmöglichkeiten offeriert.
Kompakten Tischradios steht für den kommenden Sommer ein wahrer Boom bevor. Nicht ohne Grund, denn Radiohören ist seit einiger Zeit wieder in – bevorzugt auf Grillpartys oder beim Relaxen im Stadtpark oder Freibad. Ein Trend, der dem guten alten (und vor gar nicht allzu langer Zeit totgesagten) Radioempfängern einen zweiten Frühling beschert. So kommen die früher eher weniger hübschen Kompaktlinge heute in den verschiedensten Designs daher. Manche sind rund, manche eckig. Andere wiederum haben die Form einer Konservendose, eines Mini-Würfels oder eines Ghettoblasters, um nur einige zu nennen. Doch obwohl sie alle das gleiche Ziel verfolgen, nämlich ihr Auditorium den bestmöglichen Empfang und die bestmögliche Klanggüte zu liefern, tun sich am inzwischen hartumkämpften Markt die krassesten Unterschiede in Sachen Ausstattung, Bedienung und Audioqualität auf. Mit dem GoLondon präsentiert sonoro ein modern und zugleich zeitlos designtes Tischradio, das sich optisch und auch ausstattungstechnisch deutlich von seinen Mitbewerbern unterscheidet. Zweiter Punkt ist ganz wichtig, denn unser Testproband ist nicht nur für den FM-, sondern auch für den DAB-Empfang ausgelegt! Ganz nebenbei verspricht sonoro die kinderleichte Einrichtung und Bedienung, uneingeschränkte Mobilität, eine erstaunliche Klangqualität und – als wäre das alles noch nicht genug – auch unterwegs einen kabellosen Musikgenuß – vorausgesetzt es sind sechs Akkus der Größe AAA eingesetzt. Und das alles zu einem Preis von unter 100 Euro! Das wollten wir genau wissen und haben uns das GoLondon einmal ganz genau angesehen.
Raumwelten
Bevor auch nur das erste Produkt im Detail wurde, war die Zielsetzung für die sonoro-Gründer klar definiert: Die Entwicklung dedizierter Produkte für einen klar definierten Einsatzzweck. Im Gegensatz zu den allermeisten Mitbewerbern wollte man keine Geräte anbieten, die mit unzähligen und oftmals überflüssigen Funktionen vollgestopft sind, sondern solche, die einem klaren Einsatzzweck perfekt dienen. Darüber hinaus sollten die künftigen Modelle zwar hübsch und praktisch sein, sich aber keineswegs als reine Design-Produkte darstellen. Nein, der Auftrag an die eigene Entwicklungsabteilung war Folgender:
Gezielt ausgestattete Kompaktsysteme zu kreieren, die die Anforderungen der Umgebung erfüllen, in der sie gerade eingesetzt werden. Der Gedanke dahinter ist einfach wie nachvollziehbar: Genau wie die Möblierung jedes einzelnen Raumes im Haus spezifischen Aufgaben dient, sollen auch die angebotenen HiFi-Systeme unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Dabei soll es genau die Quellen bereithalten, die gerade benötigt werden. Beispiel gefällig? So wie Sie niemals auf die Idee kämen, einen Wohnzimmerschrank aufgrund seiner völlig anderen Aufteilung und Funktionsweise im Schlafzimmer einzusetzen, oder wie Sie ja auch keine Urlaubsreise zu fünft im Sportwagen antreten würden, hat zum Beispiel auch der klobige HiFi-Turm nebst externer Boxen eher nichts in der Küche zu suchen – selbst nicht bei anspruchsvollen Musikfreunden.
Die Philosophie leuchtet also ein und ergibt durchaus Sinn. Eine Philosophie, die sich wie ein roter Faden durch das sonoro-Portfolio zieht und herstellerseitig mit nur einem einzigen Wort passend beschrieben wird: „Raumwelten“. Eine Titulierung, die viel mehr beschreibt, als „nur“ den Funktionsumfang der eigenen Wiedergabegeräte. Viel mehr, denn ein sonoro-Produkt soll seinem Besitzer nicht nur die perfekt auf seinen Bedarf zugeschnittenen Wiedergabefunktionen offerieren, sondern sich auch in Sachen Farbe, Form und Größe dem jeweiligen Anspruch sowie den unterschiedlichsten Wohnsituationen anpassen. Ein cleverer Ansatzpunkt, der die Frage aufwirft, warum sich viele Deutsche von einem trötenden Radiowecker schrill aus dem Schlaf reißen lassen oder warum man sein höchst anspruchsvolles Ambiente in der Küche durch klobige und maximal durchschnittlich klingende Audio-Bausteine nebst Boxen ruinieren? Die Antwort ist schnell gegeben: Aus Mangel an Alternativen! Diese Zeiten sind Dank „Raumwelten“ von sonoro glücklicherweise endgültig vorbei. Dabei ist besagtes Konzept für das in Neuss ansässige Unternehmen eine absolute Verpflichtung. Eine, die jedem Wohnraum das für seinen Zweck perfekt dienliche Musik-System offeriert. Egal, welche Funktion er hat, wie groß er ist, in welcher Farbe er erstrahlt oder welche Lichtverhältnis vorherrschen. In diesem Test geht es übrigens um ein Tischradio, das in erster Linie für den Einsatz in der Küche angedacht ist, aber sich auch in anderen Umgebungen durchaus wohlfühlen kann.
Was bedeutet DAB+?
Wir sprachen eben von DAB-Empfang. Genau genommen ist das GoLondon sogar für die Wiedergabe von DAB+-Sendern ausgelegt. DAB+ ist die derzeit aktuellste Weiterentwicklung des digitalen Audioübertragungsstandards DAB (Digital Audio Broadcasting). Kurz erklärt, handelt es sich um einen Standard, der hauptsächlich in der Radioübertragung zu finden ist. Neben einer großen Vielfalt empfangbarer Stationen hat das sogenannte „Digital Radio“ den unschlagbaren Vorteil, dass alle verfügbaren Sender störungs- und unterbrechungsfrei empfangen und wiedergegeben werden können. Nerviges Rauschen gehört via DAB+ also der Vergangenheit an. Ausserdem bietet diese Empfangsart weitere Zusatzangebote, wie programmbegleitende Texte (z.B. Nennung von Titeln und Interpreten) und Bilder (z.B. Album-Cover). Um DAB+ genießen zu können, wird übrigens keinerlei weiteres Zubehör benötigt und kann mit dem sonoro GoLondon bereits wenige Sekunden nach dem Auspacken empfangen werden.
GoLondon: Zubehör
Sicher in einem stabilen Pappschuber verpackt, lässt sich gleich erahnen, dass es sich bei unserem heutigen Testgast nicht um irgendein x-beliebiges Tischradio, sondern um ein exklusiveres Audioprodukt handelt. Ist der GoLondon dann von seiner länglichen Kartonbehausung befreit – dessen seitliche Sichtfenster schon einen ersten Blick auf die wertvolle Fracht erlauben – verstärkt sich dieser Eindruck. Jetzt nämlich findet sich das in orangefarbenem Gummimantel gekleidete DAB+-Radio nebst Zubehörpaket. Letzteres umfasst ein rund 1,80 Meter langes Ladekabel, ein 3,5-Millimeter-Audiokabel, eine bebilderte und verständlich beschriebene Bedienungsanleitung und besagte, offensichtlich sehr strapazierfähige Hülle, die den sonoro-Empfänger beim Transport in Tasche oder Rucksack vor mechanischer Beschädigung schützt. Letztere ist alternativ in acht sogenannten Soft-touch- und drei Textil-Varianten zu haben und wird einfach von unten über das GoLondon gestülpt.
GoLondon: Ausstattung
Aber zurück zum Hauptprotagonisten unseres Tests, denn dieser erfreut sich einiger Features, die Tischradios dieser Preisklasse sonst eher nicht zu bieten haben. Zunächst ist hier das erstaunlich robust aufgebaute Kunststoffgehäuse zu nennen, das das GoLondon unempfindlich gegen Fingerabdrücke und Kratzer macht. Sehr gut! Als nächstes fällt das in der leicht geschrägten Oberseite platzierte Gitter auf, hinter dem Breitband-Lautsprecher und Bassreflexport ihren Platz finden. Neben der Teleskop-Antenne (links oben) thront hier übrigens auch ein griffiger Drehregler (unten rechts), der die schnelle und punktgenaue Lautstärkejustage ermöglicht und auch als Ein-/Ausschalter dient. Oldschool aber sehr effektiv. Im unteren Abteil der leicht erhöhten Rückseite finden sich Anschlussfeld und Quellwahlschalter. Quellwahlschalter? Richtig gelesen, denn neben diversen FM- und DAB-Radiostationen lassen sich auch auf dem Handy/Tablet oder anderen Quellen angelegte Playlists über das GoLondon wiedergeben. Immer vorausgesetzt, die Quelle besitzt einen analogen Audioausgang (z.B. Kopfhörer-Ausgang am Smartphone) und ist über diesem mit dem sonoro verbunden. Weiter geht es in der Unterseite unseres Testprobanden. Auffälligstes Merkmal ist hier das kleine aber gut ablesbare LCD-Display, das in der Grundeinstellung die gerade anliegende Quelle (FM oder AUX), Uhrzeit, den Akkuladestand, die aktuelle Empfangsfrequenz und sogar RadioText-Informationen anzeigt. Über die drei darunter befindlichen Knöpfchen erfolgt dann der manuelle FM- bzw. der automatische DAB-Sendersuchlauf bzw. das Abspeichern favorisierter Stationen. Letzteres geht übrigens kinderleicht wie folgt von statten:
FM-Empfang:
1. Kippschalter (Rückseite) auf „FM“ stellen
2. „Rauf“- oder „Runter“-Taste zwei Sekunden gedrückt halten (Suchlauf startet)
3. Ist gesuchter Sender gefunden, 2 Sekunden lang „Menü“-Taste gedrückt halten
4. Über Rauf-/Runter-Tasten Speicherplatz wählen (1-20)
5. „Menü“-Taste kurz drücken. Sender ist nun gespeichert
DAB-Empfang:
1. Kippschalter (Rückseite) auf „DAB+“ stellen
2. „Runter“-Taste drücken bis Full Scan“ erscheint
3. „Menü-Taste drücken.
4. Sender werden nun automatisch gesucht und gespeichert.
sonoro GoLondon in der Praxis
In den Disziplinen Ausstattung, Verarbeitung und Bedienung verdient sich das GoLondon bereits Bestnoten. Zeit also, sich den klanglichen Eigenschaften des kompakten Musikbegleiters zu widmen, wobei wir den Test – wie sollte es anders sein – im FM-Radiomodus beginnen. Wie vom Hersteller in Sachen Einsatzzweck verortet, zunächst in der Küche. Der Sendersuchlauf erweist sich dabei, wie beschrieben, als intuitiv und schnell erledigt. Auch klanglich gibt sich mein Testgast hier keinerlei Blöße. Das an sich ist bereits imponierend, denn immerhin spielt sich das kleine sonoro gerade in einem Stahlbeton-Mehrfamilienhaus, in dem viele andere und zum Teil auch deutlich teurere Geräte nur selten einen derart guten Empfang bieten. Ein ähnliches (Klang-)Bild ergibt sich dann nach dem Wechsel auf DAB. Nachdem alle verfügbaren Sender innerhalb von weniger als zwei Minuten gefunden sind, soll sich das GoLondon dann mit „Radio BOB!“ beweisen.
Einmal abgesehen, dass nun auch das letzte, kaum wahrnehmbare Rauschen vollends verschwunden ist, zeigt sich unser Testproband auch in Sachen Grundtondynamik und Hochtonauflösung von seiner allerbesten Seite. Das er sich dann – wenn es in den absoluten Basskeller geht – etwas zurückhält ist dann ebenfalls positiv zu sehen. Denn statt (wie es andere kompakte Audiogeräte gern tun) hier mit Ach und Krach eine Bassperformance zeigen zu wollen und dabei Mitten und Oberbässe zu vernachlässigen, verzichtet der GoLondon einfach auf ein paar Hertz Tiefgang und agiert dafür auch in den anderen Frequenzlagen sauber und jederzeit kontrolliert. Sehr gut!
Mit verkettetem iPhone 6 und dem The BossHoss-Titel „Bullpower“ geht es dann in den dritten Testabschnitt. Ein eher agiles Stück, das von seiner Dynamik lebt, die wiederum erfahrungsgemäß über die meisten mobilen Tischradios eher matt ausgegeben wird. Zwar darf man von einem solch kompakten System wie dem hier spielenden keine Wunderdinge erwarten, dennoch gelingt es unserem Testgast hier abermals zu beeindrucken. So reproduziert es besagten Titel entschlossen und erneut mit einer überraschend hohen Grundtondynamik, während Drum- und Basseinlagen jederzeit griffig und mit agil wiedergegeben werden. Nicht minder beeindruckend: Das Verhältnis zwischen Dynamik und Mittel- und Hochton-Auflösung passt fast perfekt auf den Punkt, was sich in der sauberen Detaildarstellung und nahezu unverfälschten Stimmwiedergabe beweist, die der schicke sonoro-Aktivling hier liefert. Auch im nächsten Testabschnitt zeigt sich GoLondon dann von seiner besten Seite und reproduziert den Peter-Gabriel-Klassiker „Shaking The Tree“ ebenfalls in einer fast schon live-haftigen Mitteltondarstellung, die so richtig Spaß aufkommen lässt. Von Langeweile oder Monotonie keine Spur. Stattdessen überwiegt hier schlichtweg die Spielfreude, mit der dieser Titel dargestellt wird.
Fazit
Preislich lässt sich hier sicher von einem mobilen DAB+/FM-Tuner der Einstiegsklasse reden, ausstattungs- und klangtechnisch gehört der sonoro GoLondon aber eindeutig in die Mittelklasse. Die Möglichkeit via Analogeingang zuzuspielen und den kompakten Aktiv-Tuner somit als Wiedergabegerät der auf dem Smartphone abgelegten Playlists bzw. der favorisierten Internetradiosender zu betreiben, ist einfach wie genial. Die Fähigkeit den GoLondon optional auch kabellos einzusetzen, macht ihn dann nahezu unbegrenzt einsatzfähig. Getoppt wird das kompakte aber dennoch sehr umfangreiche Gesamtpaket dann noch von der klanglichen Performance des wandlungsfähigen sonoro-Schönlings, die sich in einer erstaunlich agilen Art, der sauberen Detail- und Stimmwiedergabe und einer enormen Spielfreude bemerkbar macht. Insgesamt ein rundum gelungenes Paket für den Einsatz in der Küche, auf der Terrasse oder am Strand!
Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
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Technische Daten
Modell | sonoro GoLondon |
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Produktkategorie: | DAB+ /Tischradio |
Preis: | 99,00 Euro |
Ausführungen: | 8 Farbvarianten |
Vertrieb: | sororo, Neuss 02131 88 34 141 www.sonoro.com |
Abmessungen (HBT): | 192 x 94 x 94 mm |
Gewicht: | 700 Gramm |
Tuner: | - DAB+ - DAB - FM |
Display: | Sehr gut ablesbares LCD |
Senderspeicher: | 10 (pro Band) |
Eingänge: | - AUX IN (für iPod, Smartphone etc.) |
Lieferumfang: | - sonoro GoLondon - Netzkabel - Audiokabel - Bedienungsanleitung |
Besonderes: | - sehr gute Klangqualität - hervorragende Verarbeitung - DAB+ Empfang - strapazierfähiges Gehäuse - zeitloses Design - leicht - Batteriebetrieb möglich |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1,0 |
Praxis (20%): | 1,0 |
Ausstattung (20%): | 1+ |
Gesamtnote: | 1,0 |
Klasse: | Mittelklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |