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Redakteur
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Die heimische Beschallung wird immer anspruchsvoller: Zum traditionellen HiFi kommen der Film-und Fernsehton von Blu-ray und TV, die Files von der Festplatte und die Streams vom Tablet. Wie führt man das alles einfach und akustisch sauber zusammen? Canton liefert mit dem C 500 Aktiv Set eine Lösung: Die aktiven Drei-Wege-Boxen können HiFi und Heimkino. Möglich machen es analoge und digitale Audio-Eingänge, HDMI- und Bluetooth-Schnittstellen sowie die Decoder für Virtual Surround. Klappt dieses Sowohl-als-auch für den Musik- und Film-Spaß?

Glänzender Auftritt: Das Canton C 500 Aktiv Set setzt mit seinen metallischen Membranen und den schimmernden Chassis-Einfassungen optische Akzente.

Mit dem Siegeszug des Flatscreens hat das Dilemma begonnen: So flach wie der Fernseher ist auch der von ihm abgesonderte Ton. Seither haben Soundbars Konjunktur: Wer kein vielboxiges Surround-Set in seiner Wohnung installiert, sondern mit wenig Aufwand mehr Ton haben möchte, legt sich einen Klangriegel von den Bildschirm. Der Vorteil: Soundbars bieten mit ihrem virtuellen Surround Sound eine Raumklang-Simulation, die beim Filmgucken für das akustische Erlebnis sorgt. Der Nachteil: Für eine hochwertige Stereo-Wiedergabe sind Soundbars wegen ihrer geringen Größe und ihres Wiedergabeprinzips ungeeignet. Wie bekommt man beides unter einen Hut? Zur Soundbar für den Filmspaß und dann zusätzlich Verstärker und Boxen für den Musikgenuss? Cleverer wäre eine Lösung, die sowohl HiFi als auch Heimkino kann. Der Lautsprecher-Spezialist Canton hat diese Idee in die Praxis umgesetzt und dabei auch an die Integration verschiedener digitaler Schnittstellen gedacht – das Ergebnis ist das Canton C 500 Aktiv Set. Canton geht mit diesem Lautsprecher nicht nur technisch neue Wege, sondern wählt auch distributiv einen anderen Pfad: Das Boxenpaar ist ausschließlich über Cantons Online-Shop erhältlich. Bei der Konzeption der C 500 Aktiv war es eindeutig von Vorteil, dass Canton neben einem Riesenreservoir an klassischen Lautsprechern auch über eine Expertise im Bereich Soundbars und Sounddecks besitzt. Dadurch konnten die Hessen auf eigenes Know How und selbstentwickelte Lösungen zurückgreifen – und so mit dem Canton C 500 Aktiv Set im wahrsten Sinne des Wortes eine Komponente kreieren.

Dezentes Display: Die blaue LED-Anzeige schaltet sich selbständig ab, wenn kein Befehl von der Fernbedienung kommt. Nur ein grünes Licht lässt erkennen, dass hinter der Schallwand die Elektronik arbeitet.

Canton wird aktiv

Die C 500 Aktiv ist für Canton eine echte Premiere: Erstmals bieten die Hessen einen voll und ganz aktiven Standlautsprecher an. Diese Lösung hat den Charme, dass man keinen zusätzlichen Verstärker braucht, die Box hat den Amp an Bord. Damit nehmen uns die Entwickler viel Arbeit ab: Verstärker und Lautsprecher sind aufeinander abgestimmt, die mühsame Suche nach der passenden Kombination entfällt. Bei Aktivboxen ist die Rückseite oft der spannendere Teil: Hier zeigt sich, was die Box an Möglichkeiten bietet, deshalb führt uns die Neugier auch diesmal direkt nach hinten, zum Terminal der linken Canton C 500 Aktiv. Sie ist die sogenannte Masterbox, hier sitzen das Anschlüsse und die gesamte Elektronik, während die rechte Box nur der Slave ist, der Sklave, der vom Master über ein Kabel die Befehle und Signale bekommt. Das Terminal und die Technik der Master-Box sind dem Canton DM 90.3 entlehnt, dieses Digital Movie-System der Spitzenklasse hat uns schon vor einiger Zeit im Test schwer beeindruckt. Und so zeigt auch die Canton C 500 Aktiv eine hohe Anschlussfreudigkeit. Zuerst der HiFi-Part: Hier bietet die Box einen analogen Line-Eingang für einen CD-Player oder andere Zuspieler mit Analog-Ausgang. Dazu gesellen sich ein elektrischer und ein optischen S/PDIF Eingang, an diesen Inputs finden digitale Komponenten Anschluss – etwa ein Streamer, über den man seine Festplatten-Files abspielen kann, oder ältere DVD-Player und Satellitenempfänger, die noch nicht über einen HDMI-Ausgang verfügen. Hinzu kommt eine unsichtbare Schnittstelle: Die Canton C 500 Aktiv kann auch Bluetooth, damit lässt sich Musik vom Handy oder vom Tablet ohne jegliche Kabelverbindung abspielen – und zwar in sehr guter Qualität, da die Bluetooth-Version 3.0 mit dem Codec aptX arbeitet. Den Abschluss der HiFi-Sektion bildet der Sub Out, mit dem man einen externen Subwoofer anschließen kann. Das werden aber wohl nur Tiefton-Terroristen ernstlich in Betracht ziehen, Canton-Boxen stehen ja nicht gerade im Ruf, anämisch im Bass zu sein. Nun zum Heimkino-Part: Die C 500 Aktiv bietet hier gleich vier HDMI-Schnittstellen, sie unterstützen 3D und 4K – heutzutage ein Ausstattungs-Muss. Drei dieser Schnittstellen sind-Eingänge für Blu-ray-Player, Spielkonsolen oder SAT-Receiver, die vierte ist ein HDMI-Ausgang mit Audio Return Channel (ARC). Hier schließt man den Fernseher an, wenn der Tuner im TV integriert ist. Sofern der Fernseher ebenfalls die Audiorückkanal-Funktion beherrscht, kann so der TV-Ton an die Canton C 500 Aktiv geleitet werden, ohne dass man dafür eine separate Verbindung mit einem Digital- oder Audiokabel herstellen muss.

Anschlussfreudig: Das Canton C 500 Aktiv Set bietet vier HDMI-Schnittstellen, zwei S/PDIF-Inputs sowie einen analogen Line-Eingang – und als unsichtbare Kopplungsmöglichkeit eine Bluetooth-Schnittstelle.

Klangkünstler für HiFi und Surround

Was macht die C 500 Aktiv nun mit den eingespeisten Audio-Signalen? Zuerst einmal vollführt die Elektronik in der Box klassische Verstärkerfunktionen mit einem Mehr an Komfort: Im Inneren sorgen ein Signalprozessor und eine mehrteilige Verstärkereinheit dafür, dass die analogen und digitalen Daten dem Hörer mit bis zu 300 Watt als Musik oder Filmton entgegenschallen. So satt die erzielbare Lautstärke ist, so fein ist ihre Steigerungsmöglichkeit: Von Null auf 99 geht es in jeweils in Ein-Dezibel-Schritten. Mit dem Soundprozessor an Bord ist auch die Klanganpassung komfortabel: Höhen und Bässe kann man in sechs Stufen steigen oder absenken, und mit drei Equalizer-Presets lässt die Wiedergabe an die räumlichen Gegebenheiten anpassen. Nun folgen schon den Heimkino-Delikatessen: Die Canton C 500 Aktiv ist mit Decodern für PCM, Dolby Digital, DTS Digital Surround und DTS TruSurround ausgestattet. Mehrkanal-Tonspuren von DVD und Blu-ray können die Boxen also Stereo wiedergegeben, auf Wunsch können sie aber auch einen virtuellen Raumklang erzeugen – ohne Verwendung weiterer Surround-Lautsprecher. Dafür wechselt man einfach auf der mitgelieferten Fernbedienung per Knopfdruck von „Stereo“ nach „Surround“. Der Clou: Das klappt auch mit Musikfiles, die man über einen Streamer zuspielt. So kann man bei Konzert-Aufnahmen der Live-Charakter prima intensivieren. Weitere Klasse-Feature: Mit der die Dolby-Funktion „Dynamic Range Compression“ lassen sich Lautstärkeunterschiede von Dolby-kodierten Signalen verringern, dadurch sind bei Filmen leise Dialoge besser hörbar und laute Explosionen nicht mehr ohrenbetäubend. Mit der „Lip Sync“-Funktion lässt sich schließlich der Ton verzögern, falls er nicht mit dem Bild lippensynchron ist. In jeweils 10 Millisekunden-Schritten ist ein maximales Delay von 110 Millisekunden möglich. Kann die Canton C 500 Aktiv irgendwas nicht? Ja: Formate wie DTS-HD Master Audio, Dolby True HD, DTS:X oder Dolby Atmos werden nicht unterstützt – die Zielgruppe, an die sich Canton mit diesem Set richtet, wird diese Formate aber wohl auch nicht vermissen. Die Canton C 500 Aktiv wendet sich an alle, die mit wenig Aufwand viel Sound haben wollen. Dafür bedarf es natürlich auch einer amtlichen Schallwandung – und damit sind wir bei dem Boxen-Teil Canton C 500 Aktiv.

Die agile Metall-Kalotte des Hochtöners erlaubt eine Wiedergabe bis 30 Kilohertz, ihr Waveguide sorgt für eine gleichmäßige Abstrahlung des Schalls.

Klasse-Chassis…

Stammt die Elektronik von der Canton DM 90.3, so ist schallwandlerisch viel von der Standbox Chrono SL 596 DC eingeflossen, dem Flaggschiff der hochklassigen Chrono SL-Serie, das wir ebenfalls im Test hatten. Die C 500 Aktiv besitzt nun die gleiche Geometrie, ähnliche Abmaße, auch die Lautsprecherbestückung deutet auf eine enge Verwandtschaft: Hier wie da arbeiten ein 25-Millimeter-Kalotten-Hochtöner sowie ein Mittel- und zwei Tieftöner mit einem 18-Zentimeter-Konus. Nur die Anordnung ist eine andere: Bei der C 500 Aktiv thront der Tweeter über den anderen drei Tönern. Warum aber vier Chassis für eine Drei-Wege-Box? Canton wendet hier einen Kniff an: Um die Front der Canton C 500 Aktiv schlank halten zu können, arbeiten im Bass zwei kleinere Chassis als kooperierendes Duo. So bleibt die resultierende Membranfläche groß, was eine Voraussetzung für einen kräftigen Bass ist. Für alle vier Speaker gilt: Sie profitieren von Cantons Wellen-Innovationen. Mittel- und Tieftöner sind mit der sogenannten Wave-Sicke ausgerüstet. Die elastische Membranaufhängung weist bei Canton eine ausgefuchste Form auf, ihre mehrfachen Wölbungen reduziert unerwünschte Teilschwingungen der Membran und erlaubt zugleich einen größeren Hub, der Konus kann also weiter vor- und zurückschwingen. Beim Hochtöner hingegen sorgt ein Wave-Guide, also eine Schallführung, für die homogene Abstrahlung aller von ihm wiedergegebenen Frequenzen, das umfasst den weiten Bereich von 3.200 bis 30.000 Hertz.

Für den Tiefton sind gleich zwei Schallwandler zuständig. So bleibt die resultierende Membranfläche groß, obwohl die Chassis mit eher schlanken 180-Millimeter-Membranen bestückt sind, um die Front grazil halten zu können.

… in Spitzen-Optik

Sämtliche Lautsprecher werden ordentlich in Szene gesetzt: Alle vier Chassis sind von sogenannten „Seamless Diamond-Cut Aluminiumringen“ eingefasst. Diese Rundrahmen sollen die mechanische Stabilität der Lautsprechersysteme erhöhen, rein optisch sorgen sie dafür, dass die Chassis ohne sichtbare Schrauben montiert sind und bei Lichteinfall von einer silberglänzenden Corona umgeben sind. Das setzt zusammen mit den metallischen Membranen und dem Canton-Logo die Akzenten auf der Front. Die Master-Box besitzt unter dem Logo noch ein sehr dezentes Display: Es informiert über alle Veränderungen, die man per Fernbedienung vornimmt, und schaltet sich ab, wenn keine Eingabe mehr erfolgt. Allein eine kleine grüne LED lässt dann noch erahnen, das eine aktive Elektronik hinter der Front arbeitet. Die Schallwand besitzt eine seidenmatte, leicht strukturierte Lackierung. Sie ist aufgesetzt und steht einem MDF-Boxenkorpus vor, der mit einem Vinyl-Dekor bekleidet ist. In der weißen Variante erweist sie Oberfläche als glatt, in der schwarzen Version besitzt das Dekor hingegen eine optische und haptische Esche-Anmutung. Die Folierung ist ausgezeichnet ausgeführt, das gilt für die gesamte Canton C 500 Aktiv: Sie ist von oben bis unten sehr gut gearbeitet und attraktiv gestaltet. Unten besorgen das die Füße: Canton setzt hier auf eine ansprechende Ausleger-Konstruktion. Sie sorgt für einen äußerst stabilen Stand der Box, kontrastiert mit ihren Rundungen die Kantigkeit des Korpus und lässt die C 500 Aktiv scheinbar schweben. Höhenverstellbare Tellerfüße bürgen für den kippelfreien Kontakt zum Boden, aber auch für einen ausreichenden Abstand zum Untergrund: Die Canton C 500 Aktiv funktioniert als Bassreflexbox, das Rohr für den Luftaustausch ist gen Erde gerichtet; die Fußkonstruktion sorgt also auch für eine definierte Ventilation.

Schöner und stabiler Stand: Die Canton C 500 Aktiv ruht auf Auslegern, die wiederum über höhenverstellbare Tellerfüße Bodenkontakt haben.

It’s So Easy: Aufstellen und Anschließen

Das Canton C500 Aktiv Set wird fertig montiert geliefert, das verkürzt den ohnehin leichten Aufbau. Man muss nur noch die mitgelieferten Gummipuffer unter die Tellerfüße kleben, dann sind die Boxen bereit zur Aufstellung. Wir greifen ein wenig vor: Gleicher Abstand zwischen den Boxen und dem Hörplatz ist auch diesmal die richtige Wahl, eine leichte Einwinklung zum Hörplatz hin liefert fast auf Anhieb ein stimmiges Klangbild. Die Canton C500 Aktiv zeigt sich auch hier unkompliziert. Nun zum Strippenziehen: Wer die Aktivboxen miteinander verkabelt, wird vielleicht erstmals mit Speakon-Steckern in Berührung kommen – und sie sofort lieben lernen. Kein Rätseln mehr, was die Plus- und was die Minus-Leitung ist; kein Reinfummeln der Litze; kein Quetschen der Adern beim Festziehen der Überwurfmuttern. Statt dessen einfach den griffigen Stecker einstecken und ein wenig drehen, bis die Arretierung einrastet – fertig. Einfacher geht es wirklich nicht. Canton hat das hierfür benötigte Kabel auch gleich den Boxen beigelegt – wie auch sämtliche Signalkabel und das Netzkabel. Das ist vorbildlich, und zusammen mit der sehr guten Bedienungsanleitung ist Anschließen auch für Laien leicht. Wenn die Canton C 500 Aktiv ans Stromnetz geht, leuchtet im Display der linken Master-Box gleich die Betriebs-LED. Die Canton C 500 Aktiv befindet sich sofort im Standby-Modus, einen Netzschalter gibt es nicht. Zum Einschalten nimmt man die Fernbedienung.

Canton geht bei der Boxenverkabelung neue Wege und setzt auf Speakon. Diese Lautsprecher-Steckverbindung hat unschlagbare Vorteile: Es gibt nur einen Stecker für eine Buchse, eine Verpolung ist damit ausgeschlossen. Die Verbindung bietet zudem eine größere Kontaktfläche und eine starke mechanische Belastbarkeit. In der professionellen Tontechnik ist Speakon deshalb längst Standard, im HiFi-Bereich ist diese Steckverbindung bislang noch eine Seltenheit.

Hochwertiger Befehlsgeber

Hier sammelt Canton den nächsten Pluspunkt: Die Fernbedienung ist aus solidem Metall gefertigt, sie präsentiert sich ansprechend im Design und mit ihren kompakten Maßen angenehm in der Handhabung. Dazu sind die Tasten übersichtlich angeordnet und weisen einen gut definierten Druckpunkt auf. Allein bei der Quellenanwahl wäre ein direkter Zugriff auf jeden Zuspieler wünschenswert, so skippt man mit zwei Tasten durch das Angebot. Die Infrarot-Steuerung der Canton C 500 Aktiv ist dabei nicht auf die mitgelieferte Fernbedienung beschränkt, das System ist lernfähig, so kann etwa die Lautstärke auch über den TV-Befehlsgeber geregelt werden, und genauso schaltet dann der Standby-Befehl für den Fernseher auch die Lautsprecher automatisch in den Ruhezustand. Die Handhabung der anderen Funktionen vom Bluetooth-Pairing bis zur Bild-Ton-Synchronisierung meistert man ebenso mit wenigen Knopfdrücken.

Die hochwertige Fernbedienung ist aus Metall gefertigt, kompakt und wohlgestaltet. Durch ihre Übersichtlichkeit erlaubt sie einen guten Zugriff auf alle Funktionen.

So spielt die Canton C 500 Aktiv

Wir sind natürlich erst einmal gespannt, wie das Canton C 500 Aktiv Set mit Virtual Surround klingt und nehmen dafür den imposanten Raketenstart aus dem Film „Apollo 13“. Mit einem Druck auf die Fernbedienung können wir bei den Aktivboxen schnell zwischen Stereo- und Virtual Surround-Modus wechseln – und der Unterschied ist gewaltig! Beim Zweikanalton hebt halt eine Rakete ab, mit der Raumklang-Simulation hingegen sind wir mitten im Feuer-Inferno der zündenden Triebwerke, die weggesprengten Startrampen-Teile fliegen uns jetzt auch akustisch um die Ohren, und wir spüren mit einem unheimlichen Bassgewitter die unbändige Kraft der aufstrebenden Saturn-V-Rakete. Wow! Sicherlich ist ein echtes 5.1- oder 7.1-Boxenset noch eindrucksvoller, aber die simulierte Räumlichkeit funktioniert ausgezeichnet, und gerade effektvolle Passagen mit starkem Tiefton werden so mit deutlich mehr Durchschlagskraft wiedergegeben. Dabei ist die Canton C 500 Aktiv auch im Stereobetrieb alles andere schlapp im Bass, aber dieses Virtual Surround hat einfach Suchtpotenzial. Der Effekt trägt auch bei der Wiedergabe von musikalischen Konzerten-Aufnahmen. Wir streamen über den Elac Discovery und den digitalen TOSLink-Input der Masterbox Musikfiles von Stings Album „Live in Berlin“ mit dem Royal Philharmonic Concert Orchestra. Hier vermittelt die C 500 Aktiv schon Stereo eine gute Räumlichkeit, im Virtual Surround-Modus wird man aber vom Geschehen quasi eingehüllt. Das Ambiente und das Publikum nehmen nun mehr Raum ein, dafür ist die Präzision und Präsenz des Bühnengeschehens etwas geringer als in Stereo. Bei der reinen Zweikanal-Wiedergabe beweist die Canton C 500 Aktiv dann ihre HiFi-Klangqualität – sie wandelt klar, transparent und mit vollem Bass. Sting und seine Mitmusiker, gerade den Gitarristen Dominic Miller mit seinem herrlichen Akusticgitarren-Solo bei „Fields Of Gold“, stellt das Boxenpaar sauber und sehr überzeugend in den Hörraum.

Die Canton C 500 Aktiv ist eine Bassreflex-Box – was man normalerweise nicht sieht, weil sie dem sogenannten „Downfire-Prinzip“ folgt: Das Bassreflexrohr strahlt gen Boden.

Die Canton C 500 Aktiv hat eine Volumen-Bandbreite von 0 bis 99, da haben wir am Anfang mal vorsichtig bei 20 angefangen – und mussten schon äußerste Konzentration aufbringen, um etwas zu hören. Der untere Lautstärkebereich der Box ist also etwas für ganz feine Ohren. Bei 50 beginnt dann die nachbarfreundliche Pegel-Region, ab 75 ist der Nachbar nicht mehr freundlich, Lautstärken ab 90 muss er als feindlichen Akt verstehen: Das ist schon ein heftiges Niveau, diese Pegel sollte man dem eigenen Gehör zuliebe nicht dauerhaft fahren. Die Canton C 500 Aktiv liefert das klaglos. Ihr Verstärk besitzt auch die Reserven, um mit jener großen Dynamik zu spielen, die beim Filmgenuss für den vollen Effekt sorgt. Für die persönliche tonale Abstimmung gibt es dann ja noch die Klangregelung, sie arbeitet in ihrer Sechsschrittigkeit fein und zugleich effektiv, auch im Bass. Keine Ahnung, wer jetzt noch einen zusätzlichen Subwoofer braucht. Die EQ-Presets hingegen verändern den Sound nur sehr subtil, diese Funktion ist auch eigentlich für verschiedenen Aufstellungsszenarien des Sounddecks DM 90.3 gedacht, ihm entstammt ja die Elektronik des Canton C 500 Aktiv. Wirkungsvoller erweist sich dagegen die „Dynamic Range Kompression“, die wir mit der klaustrophobischen Szene beim Bombardement des U-Boots im Film „U-571“ testen: Der Unterschied zwischen laut und leise wird merkbar eingeebnet, die Dialoge sind wirklich besser verständlich. Dafür ist aber auch der Wumms der Detonationen weniger brachial. Wir haben die Funktion bald wieder deaktiviert, um den vollen Filmspaß zu haben – denn der ist mit der Canton C 500 Aktiv akustisch garantiert.

Die Canton C 500 Aktiv benötigt keinen weiteren Verstärker, sondern nur noch Zuspieler – in unserem Fall einen Flatscreen, einen Blu-ray-Player und einen Steamer.

Fazit

Das Canton C 500 Aktiv Set ist eine erstklassige Lösung für alle, die drei Dinge wollen: hochklassiges HiFi, effektreiches Heimkino, wenig Aufwand. Dafür bietet das Aktivboxen-Paar einen integrierten 300-Watt-Verstärker samt DAC und DSP, zahlreiche Schnittstellen von HDMI über S/PDIF und Bluetooth bis hin zum analogen Line-In. Die Drei-Wege-Konzeption mit zwei Tieftönern und die Auslegung als Bassreflex-Box sorgen für eine saubere, kräftige HiFi-Wiedergabe, das Canton C 500 Aktiv Set beeindruckt aber ebenso durch seine Filmtonwiedergabe und hier insbesondere mit seiner Virtual Surround-Beschallung. Die Raumklang-Simulation funktioniert ausgezeichnet. Dem Canton C 500 Aktiv Set gelingt damit das Sowohl-als-auch für den Musik- und Film-Spaß.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 of 100

99 of 100

96 of 100

170816.Canton-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Canton
C 500 Aktiv Set
Gerätekategorie:Standlautsprecher, aktiv
Preis:1.250,00 Euro / Set (=Master-/Slave-Paar)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Esche Vinyl Dekor Schwarz
- Vinyl Dekor Weiß
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 2870
www.canton.de
Abmessungen (H x B x T):1030 x 270 x 280 mm
Gewicht:19,7 Kg (Stück)
Prinzip:aktiv, 3-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 25 mm (Aluminium-Mangan-Kalotte)
Mitteltöner:1 x 180 mm (Titanium-Membran)
Tieftöner:2 x 180 mm (Titanium-Membran)
Frequenzgang:22 - 30 000 Hz
(Herstellerangabe)
Übergangsfrequenzen:180 / 3.200 Hz
Leistung:300 Watt
(Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge:- 3 x HDMI (mit 3D, 4K)
- 1 x Digital optisch (TOSLink)
- 1 x Digital elektrisch (Coax)
- 1 x Bluetooth 3.0 (mit apt-X Decoder)
- 1 x Analog (Cinch)
- 1 x Speakon (Slave-Box)
Ausgänge:- 1 x HDMI Output (mit ARC)
- 1 x Subwooferausgang (Cinch)
- 1 x Speakon (Master-Box)
Maximale Samplingrate/Auflösung:PCM 96 kHz/24 Bit
Lieferumfang:- Canton C 500 Aktiv Set (Paar)
- Fernbedienung
- Batterie (CR2032)
- Netzkabel
- Speakon Kabel (5,0 m)
- HDMI Kabel (3,0 m)
- Optisches digitales Audiokabel (3,0 m)
- Koaxiales digitales Audiokabel
- Analoges Stereo Audiokabel
- selbstklebende Gummipuffer
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- integrierter Verstärker
- integrierter DAC
- integrierte Decoder für Dolby Digital, DTS Digital Surround, DTS TruSurround
- LipSync-Funktion für exakte Sprachsynchronisation
- klangoptimierbar über DSP-Schaltung
- Equalizer mit 3 Sound-Presets
- Display
- Fernbedienung
- nur über Cantons Online-Shop erhältlich
Benotung:
Klang (60%):1,+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend
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