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Redakteur
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Vinylgenuss direkt nach dem Auspacken! Das verspricht Elac mit seinem Miracord 50. Inklusive vormontiertem Tonarm und integriertem Vorverstärker reduziert er den Aufwand der Schallplattenwiedergabe auf das absolute Minimum. Wir haben ausprobiert wie das funktioniert und ob der günstige Dreher genau so gut klingt wie er aussieht.

Niederiger Preis, hoher Klanganspruch. Den gilt es in unserem Test zu beweisen.

Aller guten Dinge sind drei. Das gilt auch für Plattenspieler und darum gibt es vom einstigen Analogriesen Elac nicht nur einen, auch nicht zwei, sondern gleich drei aktuelle Plattenspieler. Den größten, den Miracord 90 Anniversary, haben wir uns schon ausführlich zur Brust genommen. Wir haben ihn im Unboxing-Video gezeigt und im Test beschrieben. Nun folgt der kleinste im Bunde: Der Miracord 50. Er kostet mit unter 500 Euro gerade mal ein Fünftel des großen Bruders und ist doch sofort als Familienmitglied der Miracord-Serie zu erkennen. Zudem überzeugt durch seinen umfangreichen Lieferumfang. Tonarm und Tonabnehmer sind hier bereits montiert, sogar ein Phonovorverstärker ist mit an Bord. So können Einsteiger wie Fortgeschrittene Vinylisten sofort zur Sache kommen und müssen nicht erst lästige Einstell- und Anpassungsarbeiten durchführen. In nur 20 Minuten nach der Lieferung können so die ersten Scheiben abgespielt werden.

Traditionsbewusst

In der heutigen, schnelllebigen Welt gibt es kaum noch HiFi-Unternehmen die so lange am Markt sind wie Elac. Gegründet wurde die Electroacustic GmbH schon im vorletzten Jahrhundert. Bereits seit 1948 bauen die Kieler auch Plattenspieler. Aus der wirtschaftlichen Not heraus suchte man damals nach einem neuen Betätigungsfeld und fand es im aufstrebenden HiFi-Markt. Innerhalb kürzester Zeit erarbeitete sich das Kieler Unternehmen einen Ruf von Weltrang. Neben Thorens und Dual war Elac einer der Big-Player im goldenen Plattenspieler-Zeitalter. Auch die Miracord-Serie gab es damals schon, die Dreher dieser Baureihe haben es sogar zum Legendenstatus gebracht. Als ich Ende der 1980er Jahre zur Welt kam, da hatte sich Elac allerdings wieder aus dem Bau von Plattenspielern verabschiedet und sich in erster Linie der Lautsprecherherstellung gewidmet. Heute ist das, Gott sei Dank, wieder anders. Pünktlich zum 90. Firmenjubiläum haben die norddeutschen Tüftler den Namen Miracord wieder aufleben lassen – mit drei Plattenspielern im Preisbereich von unter 500 bis knapp 2500 Euro. Wir sehen uns den kleinsten nun genauer an, denn zum günstigen Preis von 500 Euro verspricht der Miracord 50 jede Menge an Ausstattung und Klang.

Familientreffen: Aktuell haben wir den Miracord 50 (links) und den Miracord 90 im Hörraum.

Klassik trifft Moderne

Bei allen drei Modellen, also natürlich auch beim kleinsten, handelt es sich um klassische Zargen-Plattenspieler. Die Miracords haben also ein richtiges Gehäuse. Dieses nimmt in seiner Konstruktionsweise alle benötigten Komponenten auf und verbindet sie miteinander. Der Miracord 50 sieht so aus, wie man sich einen Plattenspieler klassischerweise vorstellt: Viereckige Zarge mit rundem Teller und Staubschutzhaube. Der Look ist ist auch gut so, denn vielen Käufern gefällt die klassische Bauart deutlich besser als die modernen „Bohrinseln“. Das zumindest erzählte mir unlängst ein HiFi-Händler aus dem Ruhrgebiet. Die klassischen Bauart haben die Schöpfer des Elac glücklicherweise mit einem modernen Design gepaart. Trotz ihrer Verwandtschaft haben die aktuellen Miracord-Modelle aber kaum etwas mit den oft plastikbraunen Gerätschaften des vergangenen Jahrhundert gemein. Heute besteht die Zarge des Miracord 50 aus dickem Holz – vermutlich MDF – und ist sauber und zweifarbig lackiert. Die Oberseite der Zarge kommt in glänzendem Schwarz, die Stirnseiten bilden mit ihrer anthrazitfarbenen Mattlackierung einen stilvollen Kontrast. So sieht der Plattenspieler trotz klassischer Bauweise unglaublich modern und nicht im Ansatz altbacken aus. Auf der Front sitzt ein kleines aber gut sichtbares Elac-Logo als Relief und auf der Oberseite der Zarge befindet sich rechts unter dem Tonarm der Miracord-Schriftzug. Davon abgesehen ist die Oberfläche „clean“ gehalten. Understatement muss man sich leisten können und der Miracord 50 kann es sich leisten. Die leicht getönte Staubschutzhaube passt zwar perfekt zur Farbwahl, mir persönlich wäre jedoch eine klare Haube lieber. Aber das ist Geschmacksache …

Die Haube gehört hier selbstverständlich zum Lieferumfang.

Der Schönste seiner Preisklasse

Unter der Haube geht es aufgeräumt zu: Nur drei sichtbare Elemente finden sich auf der Oberseite des Drehers: Der Plattenteller in der Mitte, der Tonarm hinten rechts und der Geschwindigkeitswahlschalter vorne links. Letzterer ist ebenso rund wie der Teller und von üppiger Größe, so dass er kaum zu übersehen ist. Mit dem ebenfalls schwarzen Anstrich fügt er sich jedoch dezent und stilvoll in die Gesamterscheinung ein. Über seine drei Stellungen lässt sich der Plattenspieler ausschalten beziehungsweise auf 33 oder 45 Umdrehungen pro Minute einstellen. Den Antrieb besorgt ein Motor, der sich unter dem Plattenteller verbirgt. So dreht sich der Teller wie von Geisterhand. Oben auf dem Teller liegt eine schwere Gummimatte, die den nötigen Grip zur Schallplatte liefert. Eine Etage tiefer besorgen vier Gummifüße den Abschluss nach unten. So „schwebt“ die Zarge des Plattenspielers zwei Finger breit über der Stellfläche. Ganz nebenbei entkoppeln die gummierten Füße die Feinmechanik vom Untergrund, damit der Abtastvorgang ungestört vonstattengeht. Im Klopftest – mit abgesenkter Nadel bei stillstehendem Teller – stelle ich dann fest, dass nur wenig Körperschall von der Stellfläche bis zur Nadel vordringt. Das ist gut, denn so kann der Diamant der Nadel den Rillenmodulationen folgen ohne von anderen Vibrationen aus dem Takt gebracht zu werden. Insgesamt lässt sich bisher festhalten, dass der Miracord 50 nicht nur auf den ersten Blick ein Design-Volltreffer ist. Tatsächlich ist er in meinen Augen der schönste Plattenspieler unter 500 Euro. Aber das ist natürlich eine höchst subjektive Einschätzung.

Lackierte Oberfläche, griffiger Geschwindigkeitswähler, schimmernder Plattenteller: Die Details machen den Unterschied.

Der Miracord 50 ist für jede Situation gewappnet

Dem gelungenen Design folgt die Technik. Der hochwertige Tonarm verfügt zum Beispiel über ein gekröpftes Wechselheadshell nach SME-Standard. Das heißt: Der Tonabnehmer kann bei Bedarf in Sekundenschnelle gewechselt werden. So könnte man zum Beispiel je nach Musikrichtung verschiedene Tonabnehmer benutzen. Also ein filigran spielendes MC-System für Kammermusik und einen MM-Rocker für Popmusik. Auch könnte man Mono-Schallplatten, wie die frühen Beatles-Scheiben, mit einem Mono-System abtasten und dadurch für präziseren Klang sorgen. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass der im Lieferumfang enthaltene, bereits montierte Tonabnehmer unbrauchbar wäre, das ist er sicher nicht. Aber dazu später mehr. Dennoch bietet das Wechselheadshell höchste Flexibilität. Auflagegewicht und Antiskating sind dank gut lesbarer Skalen ebenfalls im Handumdrehen eingestellt. Auch der Tonarmlift, also die Vorrichtung zur Anhebung des Tonarms, befindet sich hinten an der Tonarmbasis. Der Teller des Miracord 50 wird von einem Riemen angetrieben, so wie es für hochwertige HiFi-Plattenspieler üblich ist. Durch den Riemen werden Motor und Plattenteller voneinander entkoppelt, so können sich Motorvibrationen über diesen Weg kaum auf den Teller ausbreiten. Falls es die eine oder andere Vibration doch so weit schafft, so wird sie dort idealerweise direkt wieder entschärft. Dies geschieht durch eine Dämpfungsmatte, die von unten in den Aluminiumguss-Teller geklebt ist. Sie erhöht die rotierende Masse und sorgt so für einen besseren Gleichlauf. Zugleich reduziert die Matte den „Eigenklang“ des Tellers. Für meinen Geschmack dürfte der Teller aber gern ein bisschen Dicker sein. Nicht unbedingt aus klanglichen sondern eher aus ästhetischen Gründen.

Ausgeliefert wird der Miracord 50 inklusive Tonarm, Headshell und Tonabnehmer.

Beim Zusammenbau an alles gedacht

Geliefert wird der Miracord 50 in einem schick bedruckten Karton und zeigt damit Elacs Liebe zum Detail. Ist er geöffnet, so stößt man zunächst auf die einzeln verpackte Haube. Darunter befindet sich die Zarge, also der Plattenspieler, den man samt Styropor-Transportsicherung elegant aus dem Karton heben kann. Von der schützenden Folie befreit, steht er dann fast fertig vor mir, sogar der Tonarm ist bereits montiert. Nur Headshell und Gegengewicht müssen noch angebracht werden. Das Headshell wird einfach vorne auf den Tonarm gesteckt und mit der Überwurfmutter handfest gezogen. Dabei kann nichts schief gehen. Das Gegengewicht wird vorsichtig hinten auf den Ausleger des Tonarms gedreht und zwar so, dass die Skala nach vorn zeigt. So ist sie gut lesbar, sobald der Elac an seinem Platz steht. Plattenteller und Gummimatte sind in einem flachen Karton untergebracht, der unter der Zarge liegt. Den Riemen sucht man einen Moment vergeblich, zumindest war es bei mir so. Tatsächlich ist der Riemen jedoch schon um die Lauffläche am Teller gelegt. So kann der Teller, wie in der Anleitung beschrieben, gleich auf dem Lagerdorn abgesetzt werden. Anschließend muss er so gedreht werden, dass sich eine der beiden Aussparungen über dem Motor befindet. Greift man nun durch die Aussparung, kann man den Riemen greifen und um das Motorpulley legen. Das Motorpulley ist die kleine Treibscheibe auf der Motorachse, die den Riemen mitnimmt. Nun wird der Teller noch einmal gedreht, um sicher zu gehen, dass der Riemen richtig läuft. Ist das der Fall, kann die Tellermatte aufgelegt werden. Fehlt noch die Haube: Sie wird mit den beigelegten Scharnieren verheiratet, deren Enden anschließend vorsichtig in die Halterung auf der Rückseite des Plattenspielers gesteckt werden. Das war es schon.

Der Miracord 50 ist voll ausgestattet, lässt sich bei Bedarf aber in verschiedener Weise aufrüsten.

Einstellung der Auflagekraft und die Antiskatingfrage

Bleiben noch die Einstellarbeiten am Tonarm und der Anschluss an den Verstärker. Beides ist allerdings kaum schwieriger als der Zusammenbau bisher. Für die Einstellung der Auflagekraft müssen der Tonarm aus seiner Arretierung genommen und der Tonarmlift abgesenkt werden. Anschließend kippt der Tonarm nach vorn oder hinten. Das ist so gewollt und darum bleibt zunächst besser auch der Nadelschutz montiert, damit die empfindliche Nadel nicht abbricht. Jetzt wird der Tonarm über das Verdrehen des Gegengewichts in Waage gebracht bis er in der Horizontalen schwebt. Ist das erledigt, wird die drehbare Skala am Gegengewicht auf Null gedreht, allerdings ohne das Gewicht wieder zu verdrehen! Im letzten Schritt wird das Gegengewicht nun so weit auf den Tonarm gedreht, bis die Skala auf zwei Gramm steht. Das ist das empfohlene Auflagegewicht für den montierten Tonabnehmer, bei anderen Modellen ist das anders. Das Auflagegewicht ist nun eingestellt, allerdings eher grob. Wer langfristig Spaß am Plattenhören hat, der kauft sich am besten eine günstige Feinwaage zur genaueren Einstellung. Als letzte Arbeit am Tonarm wird noch das Antiskating am kleinen Rädchen an der Tonarmbasis eingestellt. Der Wert sollte zwischen 0 und 2 betragen, das hängt von der Philosophie ab, denn ob Antiskating notwendig ist oder nicht, darüber streitet die Fachwelt bis heute. Kurz erklärt, wirkt das Antiskating der Skatingkraft entgegen, die auf dem Weg des Diamanten durch die Rillen entstehen. Durch Reibung der Rillenflanken an den Seiten des Diamanten werden Nadel samt Tonarm in Richtung Schallplattenmitte gezogen. Diesen Effekt soll das Antiskating ausgleichen. Man handelt sich dabei jedoch möglicherweise neue Probleme ein. Am besten lassen Sie Ihr Ohr entscheiden, indem sie es mal mit und mal ohne Antiskating probieren. Experimentieren ist schließlich mit das Schönste an der Analogwiedergabe. Nun fehlen noch der Anschluss an den Verstärker und die Versorgung mit Strom.

Das Tonarmgewicht wird einfach auf das Ende des Tonarms geschraubt. Und zwar so, dass die Skala von vorn lesbar ist.

Den richtigen Anschluss finden

Für die Bereitstellung der benötigten Energie liegt dem Miracord ein Steckernetzteil mit ausreichend langem Kabel bei. Ein Cinch-Kabel gehört ebenso zum Lieferumfang. Über dieses wird der Plattenspieler an den nachfolgenden Verstärker angeschlossen. Das Kabel ist übrigens nicht fest mit dem Plattenspieler verbunden, stattdessen befinden Cinch-Buchsen auf dem kleinen Anschlussfeld auf der Rückseite. Das wiederum bietet die Flexibilität jederzeit ein längeres oder kürzeres Exemplar zu verwenden. Ebenso flexibel ist man hinsichtlich des folgenden Verstärkers. Entweder wird der Miracord 50 an einen Verstärker mit Phono-Eingang oder an einem herkömmlichen Line-Eingang angeschlossen. Dank des integrierten Phonovorverstärkers, der das winzige Signal des Tonabnehmers verstärkt und entzerrt, benötigt man für den Anschluss keinen Phono-Eingang am Verstärker. Das ist gut, denn viele aktuelle Verstärker haben heute keinen internen Phono-Pre-Amp mehr. Ist man dagegen Besitzer eines Verstärkers mit Plattenspieleranschluss oder eines hochwertigen externen Phonoverstärkers, so überlässt es der Elac dem Kunden für welche Anschlussvariante er sich entscheidet. Über einen kleinen Schalter am Anschlussfeld des Plattenspielers kann man zwischen beiden Optionen wählen, so ist man für jede Situation gerüstet. Ich entscheide mich zunächst für die integrierte Lösung, probiere aber natürlich beide Möglichkeiten aus.

Am Anschlußfeld findet sich auch der Umschalter des internen Phono-Vorverstärkers.

Harte Riffs und feine Töne

Nun zum Wichtigsten: Dem Praxiseinsatz. Die richtige Platte für die ersten Töne möchte selbstverständlich sorgfältig ausgewählt werden. Schließlich erklingen nicht jeden Tag die ersten Takte aus einem neuen Plattenspieler. Ich entscheide mich einmal mehr für das neue Turbostaat Live-Album „Nachtbrot“, lege die erste Seite auf und starte den Motor mit einem Dreh am Schalter vorne links auf der Zarge. Der Plattenteller dreht schnell hoch und erreicht seine Endgeschwindigkeit im Handumdrehen. Das aufgelegte Smartphone mit rpm-App bestätigt die korrekte Geschwindigkeit und attestiert kaum Schwankungen. Also kann die Nadel abgesetzt und dem Wohlklang gefrönt werden. Wobei „Wohlklang“ in diesem speziellen Fall vielleicht etwas hoch gegriffen ist. Das Live-Album der norddeutschen Punkrockband klingt natürlich nicht wie das typische audiophile Gezupfe auf HiFi-Messen. Statt Langeweile gibts hier Gitarrenriffs, grölendes Publikum und Kelleratmosphäre. Das alles transportiert der Miracord 50 sofort glaubhaft in den Hörraum. Der Bass ist sauber und nicht schwammig, nicht überbordend. Der Hochton ist klar und unaufdringlich, lässt meinem ersten Eindruck nach aber noch ein bisschen an Brillanz vermissen. Die Stimmwiedergabe des Sängers und auch vom Publikum gelingt dem Miracord 50 im besten Sinne. Ich habe die Band schon das eine oder andere Mal Live gesehen und fühle mich gleich wieder dran erinnert. Spaßfaktor: Check. Also weiter zum oben erwähnten audiophilen Gezupfe. Spaß beiseite, denn langweilig ist die „The Voice of Elac“ Platte eigentlich nicht. Das hochwertig gemachte 45-rpm-Vinyl (mehr Umdrehungen für maximale Auflösung) startet mit „Red Meat“ von Otis Taylor. Hier ist dann nichts mit Langeweile. Im Gegenteil, der Miracord setzt die gesteigerte Auflösung klanglich sofort um, liefert mir ein schönes Stereobild und weiß die Stimme des US-amerikanisches Blues-Musikers in voller Gänze darzustellen.

Egal von wo man ihn betrachtet: Der Miracord 50 ist einfach schön gemacht.

Intern oder extern?
Der Song beginnt relativ intim mit zwei luftigen Gitarren, bevor sich Bass, dezente Schlagzeugklänge und ein Banjo dazu gesellen – und natürlich die tiefe, raue Stimme Otis Taylors. Der Elac stellt alles sauber arrangiert und gestaffelt in den Hörraum und lässt es dabei an nichts vermissen. Kurz gesagt: Er macht einfach schön Musik. Trotz der erhöhten Umdrehungsgeschwindigkeit sind keinerlei Verzerrungen auszumachen. Lediglich auf Staub reagiert die Nadel empfindlich. Hier schaffen aber eine Carbon-Plattenbürste und eine kleine Nadelbürste Abhilfe. Nun bin ich aber neugierig ob der Elac bereits sein gesamtes Potenzial ausschöpft oder ob mit einem externen Phonovorverstärker noch mehr geht. Da geht in der Tat noch was! Das wird beim ersten Takt klar, der über den Elac am externen Oehlbach XXL Phono PreAmp Ultra erklingt. Der Bass, der über den internen Pre-Amp bereits sehr ordentlich war, wirkt jetzt nochmal straffer und konturierter. Eine echte Offenbarung ist jedoch der Hochton. Wo sich der Elac direkt am Line-Eingang noch leicht zurück hielt (Meckern auf hohem Niveau), legt der externe Verstärker mindestens zwei Schippen nach. Der Elac macht mit dem internen Verstärker zwar schon richtig Spaß, mit einer externen Lösung schöpft er sein Potenzial dann aber voll aus. Auch verwöhnteste Ohren haben jetzt richtig Spaß. Mit einem Listenpreis von knapp 350 Euro kostet der Pre im vergleich zum Plattenspieler jedoch auch eine Stange Geld, wenngleich er für das was er bietet nicht teuer ist. Das Schöne daran ist jedoch: Es geht auch ohne externe Lösung. Irgendwann gönnt man sich einfach einen zusätzlichen Phono-Pre-Amp und wertet seinen Miracord 50 einfach weiter auf. Wenn die Ohren dann irgendwann nach weiterer Veränderung verlangen, können noch die Tonabnehmer-Experimente beginnen. Wie gesagt, der Miracord 50 lässt sich jederzeit flexibel aufrüsten.

In unserem Test durfte sich der Miracord u.a. an den Vela 403 BS aus gleichem Hause beweisen.

Fazit

Der Miracord 50 gehört sicher zum Besten was man an Schallplattenspielern für 500 Euro bekommt. Optisch ist er für mich der schönste seiner Preisklasse. Das Handling steht dem gelungenen Auftritt in nichts nach. Der Elac wird komplett mit Tonarm und Tonabnehmer geliefert und ist weitgehend zusammengebaut. Der Tonabnehmer ist bereits im Headshell montiert und justiert, er muss daher nur angesteckt werden. Sogar der Riemen ist bereits um den Teller gelegt. So vergehen nur wenige Minuten bis die ersten Takte erklingen können. Dank integrierter Phonostufe reicht sogar ein Line-Eingang am nachfolgenden Verstärker um den schicken Vinyldreher an die Arbeit zu bringen. Wer am Miracord 50 noch etwas verbessern möchte, der gönnt sich einen externen Phonovorverstärker und hebt den schicken Plattenspieler damit auf ein neues Niveau. Aber auch ohne Zusatzinvestition ist der Miracord 50 seinen Preis mehr als wert. Der Elac ist ein rundum gelungener und vor allem schöner Einstieg in die Welt der analogen Musikwiedergabe.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 79/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

79 of 100

79 of 100

80 of 100

190314.Elac-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Elac
Miracord 50
Produktkategorie:Plattenspieler
Preis:499,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Anthrazit
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HBT):140 x 420 x 360 mm mm
Gewicht:5,5 kg
Antrieb:Riemenantrieb
Geschwindigkeiten:- 33 ⅓ Upm
- 45 Upm
Ausgang (analog)- Cinch
Phono-Vorversrtärker:- MM
- MC
Lieferumfang:- Miracord 50
- Netzteil
- Cinchkabel
- Tonarm
- Abtastsystem
Prod und Contras:+ hübsches Design
+ Phono-Vorverstärker für MM und MC
+ Headshell ab Werk montiert und justiert
+ hervorragende Verarbeitung
+ hohe Flexibilität

- flacher Plattenteller
Benotung:
Klang (60%):79/80
Praxis (20%):79/80
Ausstattung (20%):80/80
Gesamtnote:79/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistung:sehr gut
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