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Mit der Concept 300 erweitert Q Acoustics seine große Concept-Serie um einen Regallautsprecher. Bis auf den Volumenunterschied ändert sich aber nichts. Der dreigehäusige Aufbau ist nach eigenem Anspruch hier ebenso Pflicht wie die maximale Reduktion äußerer Einflüsse. Bei der Deutschland-Premiere haben wir uns die 300er mal angehört.

Fürs Auge und Ohr! Die Concept 300 sieht nicht nur gut aus, sie klingt auch hervorragend.

Als im Dezember die Einladung für eine Q Acoustics-Produktvorstellung am 26.02.2019 ins Haus flatterte, war absehbar, dass es sich um die Erweiterung der großen Concept-Serie handelt. Gewissheit wurde diese Vermutung, als in den Sozialen Netzwerken Anfang Februar die ersten Bilder der Concept 300 zu sehen waren. Was mich dabei noch ein bisschen irritierte, war der auf den ersten Fotos teilweise sichtbare Standfuß. Was es damit auf sich hat, wie gut der neue Schallwandler verarbeitet ist – und vor allem die Frage wie er klingt, wurde am letzten Dienstag bei der Vorstellung der Concept 300 beim deutschen Vertrieb IDC Klaassen beantwortet.

Anspruch in jedem Detail

Die Ansage an die Ingenieure war klar definiert: Baut einen Regallautsprecher, der auf der Philosophie der Concept 500-Entwicklung ruht. Oberste Maxime dabei: Einen Schallwandler zu kreieren, der klangbeeinträchtigende Vibrationen auf ein absolutes Minimum reduziert. Die Lösung hatte sich mit der Entwicklung der Concept 500 bereits bewährt. Ein dreigehäusiger Aufbau und dem dazwischen gelagerten Adhäsive, das Q Acoustics „Gel-Core“ nennt, stellt nun auch in der Concept 300 die Basis. Ein weiteres, hier neues Detail ist die sogenannte Isolation-Base. Diese spezielle Basisplatte ist so gestaltet, dass das gesamte Gewicht des Lautsprechers auf vier schweren Federn ruht, die im Innern an den Ecken der Basis montiert sind. Der von Q Acoustics „Sylodamp“ genannte Aufbau soll die an den Federn auftretende Energie in Wärme umwandeln. Dabei ist die Widerstandskraft der Federn so gewählt, dass „sie bei einem Impulsstoß als völlig starres Kopplungssystem fungieren“. Vibrationen, die sich vom Gehäuse auf den Standfuß übertragen würden, sollen somit wirkungsvoll absorbiert werden.

Die Concept 300 verfügt tatsächlich über drei ineinander verschachtelte Gehäuse. Die Zwiscehnräume sind zur Resonanzbedämpfung mit einem Adhäsive befüllt.

Concept 300 = Futuristische Zurückhaltung

Apropos Standfuß: Jede Concept 300 kommt immer mit einem speziell entwickelten Standfuß. Dieser wurde auf die bestmögliche Klangunterstützung getrimmt und zugleich so gestaltet, dass er möglichst unauffällig, zugleich aber auch möglichst stylisch daher kommt. Drei Anforderungen, die Q Acoustics mit seinen „Tensegrity“ genannten Designfüßen perfekt erfüllt. Inspirieren ließen sich die Q Acoustics-Macher hier übrigens vom scheinbar schwebenden Skylon, der 1951 auf dem Festival of Britain ausgestellt wurde und scheinbar schwebt. Ähnlich wie beim Skylon gibt es hier keine feste Verbindung der einzelnen Stangen zueinander. Stattdessen wird die Stabilität durch straff gespannte Drähte hervorgerufen. Der Standfuß der Concept 300 besteht in der Hauptsache aus drei dünnen Metallstangen und einer Drahtverstrebung. Ein Konstrukt, das auf den ersten Blick vielleicht etwas wackelig wirkt, tatsächlich aber hochstabil ist. Da perfekt auf die bereits erwähnte Sylodamp-Bodenplatte abgestimmt, lässt sich die Box fest mit dem Standfuß verschrauben. Ein unabsichtliches „Umstoßen“ der Lautsprecher ist somit ausgeschlossen.

Der futuristische Fuß wirkt auf den ersten Blick vielleicht wackelig, er ist in Wirklichkeit aber hochstabil. Dafür sorgen drei feste Metallstangen und verspannte Drahtseile.

Dreimal zweifarbig

Der Standfuß ist ein Designelement. Die Farbgebung der Concept-Erweiterung ist ein weiteres. Wie der große Bruder kommt auch die 300er im Bi-Color-Outfit daher, Designer Kieron Dunk setzt also auch hier auf attraktive Kontraste. Die Schallwand und der die vorderen drei Viertel des Gehäuses kommen in einer anderen Farbe, als das hintere Viertel und die Rückseite. Ein Design-Kniff, der die Box weniger wuchtig erscheinen lässt. Gibt es die 500er in den Farbvarianten Weiß/helle Eiche und Schwarz/Rosenholz, kommt in der Regalbox die Farbkombi Silber/Ebenholz hinzu, wobei ich „Silber“ eher als Anthrazit bezeichnen würde. Egal für welche Variante man sich entscheidet, die Concept 300 wird immer mehrfach lackiert, geschliffen und wieder lackiert. Q Acoustics treibt diesen Schritt soweit, dass es fast wirkt als wäre die Box noch nass. Edler geht es kaum!

Erkennungsmerkmal der großen Concept-Serie: Das zweifarbige Outfit. Hier: Silber/Ebenholz.

Der Antrieb macht´s

Wie es sich für einen ordentlichen Regallautsprecher gehört, kommt die Q Acoustics im klassischen Zwei-Wege-Aufbau daher. Im obersten Abteil der ebenfalls hochglänzenden Schallwand thront der Hochtöner. In Sachen Aufbau und Größe entspricht er exakt dem Modell, das auch in der Concept 500 Verwendung findet. Der hauseigenen Philosophie folgend, ist er – mittels einer Gummidichtung – mechanisch vom Gehäuse entkoppelt. Damit er nicht zu eng bündelt, sondern in einem großen Winkel abstrahlt, ist der Hochtöner mit einer besonders breite Sicke eingespannt und sitzt in einer Art Schallführung. Direkt darunter thront der Mitteltöner. Mit einer 165 Millimeter durchmessenden Schwingeinheit ausgerüstet, ist er für die adäquate Wiedergabe aller mittel- und tieffrequenten Schallanteile zuständig. Damit er dies ungestört tun kann, sitzt auch er auf einem gummierten Stopper, der das Chassis vom Gehäuse entkoppelt. Um ähnliche Leistungen wie das Doppel-Schwingsystem der 500er zu erreichen, ist der Tief-/Mitteltöner hier mit einem größeren Magnetantrieb ausgestattet.

In der Schallwand der Concept 300 thront ein exklusives Zwei-Wege-Setup.

Satt aber nicht fett

Um es vorweg zu nehmen: Dies ist kein ausführlicher Klangtest, sondern die subjektive Beschreibung der ersten Klangeindrücke. Im Aufbau stehen die beiden Concept 300 rund 2,50 Meter voneinander und auch zum Referenzplatz entfernt. Im klassischen Stereo-Dreieck. Leicht auf den Hörplatz eingewinkelt ergibt sich dann sofort ein sehr räumliches Klangbild. Das sphärische Intro von Philippe Chrétiens Version des Klassikers „Ain´t No Sunshine“ breitet sich sofort aus. Die Bongos und die begleitenden Synthie-Klänge brillieren. Als dann das für diesen Song typische Saxophon einsetzt, wird der Raum bis in den letzten Winkel mit Musik gefüllt. Das alles auf einem voluminösen Grundton-Teppich, der den Song perfekt trägt. „Voluminös“ heisst in diesem Fall aber nicht fett, sondern einfach nur wohlig und sanft. Besser, beziehungsweise genauer kann man diesen Song kaum reproduzieren. Was ebenfalls auffällt: Der Song läuft grad unter ziemlich hohen Pegeln, vermutlich nahe Zimmerlautstärke. Wie laut es tatsächlich ist, wird mir erst klar, als ich den Sitznachbarn frage, ob wir nicht mal die Plätze tauschen wollen. Er versteht erst im zweiten Versuch was ich versuche ihm mitzuteilen.

Für eine breite (und tiefe) Bühnendarstellung waren die Lautsprecher im Hörtest ganz leicht auf den Referenzplatz ausgerichtet.

Fein & kraftvoll

„Ain´t No Sunshine“ gehört offenbar zu den Favoriten des Vorführers, denn im zweiten Hörabschnitt haben wir es mit einer zweiten Cover-Version dieses Songs zu tun. Jetzt von Christie Baron. Dabei sind diesmal die ganz feingeistigen Qualitäten der Concept 300 gefragt, die sie uns auch nicht verheimlicht. Die Stimme der Künstlerin steht nahezu in der Mitte zwischen den Schallwandlern, dahinter die kleine Begleitkombo. Lückenlos erstreckt sich das Klangbild zwischen den beiden Lautsprechern, geht aber auch ein Stückchen in die Tiefe. Akustisch könnte ich nun auch in einem kleinen Jazzkeller nahe der schmalen Bühne sitzen. Alles wirkt irgendwie intim, irgendwie aber auch unvermittelt und direkt. Die Atmosphäre ist perfekt eingefangen und in den Hörraum gestellt.
Was die Concept 300 leistungstechnisch tatsächlich drauf haben, wird dann im nächsten Song deutlich. Diesmal ist es Henrik Freischlader mit „Drum Solo By Dirk Sengotta“, der Licht ins Dunkel bringt. Nach eher verhaltenem Beginn unter gleichem Pegel bittet einer der Anwesenden den Vorführer um eine Lautstärkererhöhung. Nach dem beherzten Rechtsdreh am Lautstärkerad folgt die Aufforderung „Dreh mal ´n bisschen weiter“. Auch dieser Beauftragung folgt der Vorführer. Offenbar zur rechten Zeit, denn kaum ist der Pegel nochmals erhöht, geht es im Song so richtig los. Trommeln, Becken, Snare, die Percussions stehen jetzt nicht mehr still. Auf Anhieb beeindruckt mich die klare und natürliche Wiedergabe der Instrumentalisierung. Das Q Acoustics-Duo bildet jedes Detail, jeden Schlag und jede Schattierung blitzsauber ab. Trotz der Hektik im Song und selbst unter den jetzt extremen Pegeln wirkt das Klangbild entspannt und niemals nahe der möglichen Grenzen.

Das Anschlussfeld der 300er ist mit massiven Schraubklemmen ausgestattet und großzügig dimensioniert.

Fazit

Mit der Concept 500 hat Q Acoustics die Messlatte in der 5.000-Euro-Klasse bereits weit nach oben gelegt. Mit der Concept 300 legen die findigen Briten nun den passenden Regallautsprecher nach, der in seiner Preisklasse ebenfalls neue Maßstäbe setzen dürfte. Wobei die Bezeichnung „Regallautsprecher“ nicht korrekt ist, denn einen Lautsprecher wie diesen wird sich wohl niemand ins Regal stellen. Erst recht nicht, wenn er einen futuristisch gestylten und klanglich unterstützenden Standfuß wie den hier mitgelieferten Tensegrity-Tripod dazu bekommt. Um es zusammenzufassen: Die Concept 300 hinterlassen im ersten Hörtest einen exzellenten Klangeindruck. Ihre Material- und Verarbeitungsqualität befinden sich zudem auf allerhöchstem Niveau. Wir sind schon gespannt, wie sich die 300er demnächst im ausführlichen Test in unserem Hörraum schlagen.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

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