Home » Tests » Roterring Amitara 14 – Der sanfte und facettenreiche Bolide unter den HiFi-Racks
9. November 2020von Dieter Pfeil
Aufgrund seiner Verarbeitung – und nicht wegen der darin platzierten Bausteine – zieht das Roterring Amitara 14 die Blicke einfach auf sich. Trotzdem können hochwertige Geräte hier aufatmen. Dank der offenen Bauweise sind alle Geräte perfekt belüftet und gut zugänglich. Die robusten Platten halten ordentlich was aus und dämpfen unerwünschte Schwingungen. Und man kann dieses Audiomöbel auch maßgefertigt bekommen. Was will man also mehr?
Das Familienunternehmen Roterring wurde 1932 vom Tischler Gerhard Roterring im Münsterland gegründet. Die Liebe zum Holz zog sich durch die ganze Familie und auch heute noch ist der Sitz des deutlich gewachsenen Unternehmens in Ahaus zu finden. Aktuell beschäftigt Roterring knapp 50 Mitarbeiter, die sich über verschiedene Beschäftigungsfelder ausdehnen. Angefangen beim Ladenbau hat sich der Betrieb weiterentwickelt und u.a. auch Gehäuse für namhafte Lautsprecherhersteller gefertigt. So hat man jede Menge Knowhow angehäuft, dass heute für den Bau der in der Möbelmanufaktur hergestellten Möbel so wichtig ist. Die hier tätigen Arbeitskräfte verstehen ihr Handwerk bis ins Detail und das sieht man auch in den verschiedenen Möbeln. Dabei fällt die Produktpalette immer wieder durch pfiffige Details auf. Sei es eine Stoffbespannung in der Front für verdeckt arbeitende Lautsprecher oder Kabelführungen auf den Rückseiten der diversen Racks. Hier haben die Entwickler weitergedacht, wie sie ihr Möbel gern zu Hause sehen würden.
Vom Shop zur Tür
Der einfachste Weg zu einem neuen Rack nach Wahl führt über die Roterring-Website. Unter den angebotenen Produkten finden sich zahlreiche Modelle, die für die unterschiedlichsten Zwecke gut durchdacht wurden. Sobald die ideale Variante gefunden ist, bei uns ist es das Amitara 14, geht es an die Farbwahl: Alle Modelle können in Schwarz, Weiß oder Braun lackiert oder mit Struktureiche oder Nussbaum furniert geliefert werden. Roterring verwendet dafür ausschließlich hochwertige Echtholzfurniere die mit allergrößter Sorgfalt aufgebracht werden. Angenehm ist, dass die Farbwahl sich hier nicht auf den Preis niederschlägt. Zur Schwingungsdämpfung können die Holzböden noch mit Quarzsand befüllt werden. Schließlich gilt es noch die passenden Spikes zu wählen, sofern gewünscht. Anschließend geht das gute Stück dann schnell in den Versand. Die Spedition liefert das Produkt zum gewünschten Aufstellort und erledigt nötigenfalls sogar die Endmontage. Und schon dürfen die edlen HiFi-Komponenten in das neue Möbel Einzug halten.
Der Ersteindruck
Bereits bei der Anlieferung fällt auf, dass das Möbel ein stattliches Gewicht auf die Waage bringt. Für Erleichterung des Geldbeutels wird also ordentlich Material geliefert. Hat die Spedition die Kartonage entfernt und sich wieder davongemacht, wird klar, dass sich das nicht nur auf die Menge des Materials bezieht. Es wurde auch extrem ordentlich gearbeitet. Die Spaltmaße zwischen den massiven Aluminiumverbindern stimmen auf den Millimeter. Unser Amitara 14 sieht aus, als wäre es aus solidem Material entstanden, so sauber ist das Furnier verarbeitet. Selbst mit dem Fingernagel kann ich keine Rille in das Material ziehen, sodass auch das Verrücken eines schweren HiFi-Boliden auf den 40 Millimeter starken Böden keine Spuren nach sich zieht. Jeder dieser Böden kann übrigens satte 80 Kilogramm tragen. So könnte ich theoretisch sogar noch ein stabiles Gerät unter meinem fetten Verstärker mit seinen 35 Kilogramm platzieren.
Amitara 14 auf schlanken Füßen
Das Rack kommt von Haus aus ohne Spikes daher. Die vier Beine werden unterseitig von einer Metallplatte mit einer Acht-Millimeter-Bohrung abgeschlossen. Damit das edle Parkett nicht verkratzt, hat Roterring passende Filzgleiter darunter angebracht. Schlauerweise verfügen diese ebenfalls über ein Loch, damit die optionalen Spikes eine gute Aufnahme finden. Zur Ankoppelung des Racks an den Boden stehen dann optional Metallspikes mit Kontermutter bzw. Unterlegteller oder sogenannte Soundcare Spikes zur Auswahl. Gefertigt sind auch sie aus Metall, hier liegt aber kein Teller bei. Stattdessen haftet ein besonderer Kunststofffuß dem Spike an. So kann das Möbel auch auf glatten Böden schnell mal verschoben werden kann, ohne Kratzspuren zu hinterlassen. Ich finde, das ist eine clevere Idee. Ich selbst habe in meinen Tests nämlich schon so manch Kratzer mit spitzen Spikes produziert, weil der Teller nicht an seinem Platz geblieben ist.
Volle Bretter
Da ich gerade am Boden bin, um die Spikes zu bewundern, fällt mein Blick auf die Unterseite der Etagenböden. Diese 40 Millimeter starken Träger vermitteln einen äußerst soliden Eindruck, was bei ihrer Tragkraft aber auch nicht verwundern sollte. Mir fallen auf der Unterseite dieser Bretter auch noch große Metallabdeckungen auf. Dahinter verbirgt sich die Quarzsandfüllung. Ich verkneife es mir die neun Schrauben zu öffnen, da ich keine Lust verspüre das Büro zu saugen. Tatsächlich kann der Kunde die Füllung aber auch entfernen und sich alternativ für eine andere Bedämpfung entscheiden. Wo ich gerade bei der Füllung bin: Natürlich kann man das Möbel auch mit großen HiFi- und Heimkino-Komponenten füllen. Mit seiner Gesamtbreite von 735 Millimetern bietet das Rack wirklich reichlich Platz und Luft für große Bausteine. Durch die offene Bauweise wirkt das auch optisch sehr luftig und alle Komponenten bleiben von allen Seiten gut zugänglich.
Ein echter Blickfang
Ich habe u.a. tatsächlich Plattenspieler, Phonoverstärker, CD-Spieler, zwei Mono-Endstufen und den Vorverstärker untergebracht. Auf den eingelassenen Böden steht mit 53 Zentimetern sogar seitlich ausreichend Platz zur Verfügung. Selbst mein ausgewachsener Surround-Verstärker hat mit 27 Zentimetern Höhe auf dem unteren Boden reichlich Luft nach oben. Die weiteren Böden bieten 15 und 20 Zentimeter Höhe. Das ist noch nicht ungewöhnlich, schließlich misst das Amitara 14 in der Gesamthöhe stattliche 85 Zentimeter – ohne Spikes. Vielmehr verwundert es mich, dass die breiten Standfüße inklusive der ordentlich dimensionierten Böden den Blick von den Komponenten und immer wieder auf das Möbel selbst ziehen. Besonders die glänzenden Aluverbinder, die die Böden sozusagen in der Schwebe halten, sorgen dafür, dass kein klobiger HiFi-Klotz an der Wand steht. Hier macht sich die jahrelange Erfahrung von Roterring als Möbeldesigner bezahlt. Das Amitara 14 passt hervorragend in modern eingerichtete Wohnlandschaften und macht dort eine gute Figur.
Variabilität abseits des Amitara 14
Die Amitara-Reihe von Roterring kennen wir ja bereits. Die mit dem ROAST-Award 2020/21 prämierte Linie zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass der zukünftige Besitzer auch ein auf seine Wünsche maßgeschneidertes Modell bestellen kann. Egal ob im Hoch- oder Querformat, wie beispielsweise das auch von uns getestete Amitara 22. Alles ist möglich. Entsprechend angelegt, lässt sich das neue Rack auf die eigenen Bedürfnisse anpassen und das eigene Equipment findet genau die perfekt dosierte Menge an Raum. Ein wichtiger Punkt, wenn man beispielsweise Besitzer eines größeren Röhren-Amps ist, der ausreichend Luft nach oben benötigt. Roterring hat aber auch noch ein paar andere Produktreihen im Portfolio: Beispielsweise die Lowboards der Scaena Protekt-Reihe. Sie bieten optimalen Stand für ausgewachsene Fernseher und reichlich Stauraum für Zuspieler. Oder wenn es gleich ein Musikmöbel sein soll, dann schadet ein Blick auf die Soundmöbel mit integrierten Nubert-Lautsprechern sicherlich nicht.
Fazit
Das Amitara 14 von Roterring ist ein exzellent gefertigtes HiFi-Rack, das reichlich Platz und Stabilität für ausgewachsene Boliden mitbringt. Die zwischen den wuchtigen Standbeinen schwebenden Böden lassen ein luftiges Ambiente entstehen. Die optional mit Quarzsand gefüllten Böden sorgen für schwingungsfreien Betrieb der HiFi-Kette. Dank der offenen Bauweise kommt der Musikgenießer jederzeit und ohne Umstände auch an die Rückseite, um – beispielsweise – die Verkabelung zu verändern. Durch die hochwertigen Materialien, die hohe Flexibilität bei der Farbwahl und das zeitlose Design passt sich diese Audiomöbel hervorragend in anspruchsvoll gestaltete Wohnlandschaften ein. Wer nach einem praktischen HiFi-Rack sucht, dass gut ausschaut und dass er vermutlich noch seinen Enkelkindern vererben kann, sollte auf jeden Fall einen Blick auf das Amitara 14 werfen.
Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen
Preis-/Leistung: sehr gut
95 of 100
98 of 100
96 of 100
Technische Daten
Modell: | Roterring Amitara 14 |
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Produktkategorie: | Media-Möbel, offen |
Preis: | ab ca. 1.930 Euro |
Garantie: | 5 Jahre |
Ausführungen: | - Weiß, lackiert - Schwarz, lackiert - Braun, lackiert - Nussbaum, furniert - Struktureiche, furniert |
Vertrieb: | Roterring, Ahaus Tel.: 02567 / 939763 www.roterring.eu |
Abmessungen (HBT): | 850 x 735 x 575 mm |
Belastbarkeit: | 80 Kg pro Ebene |
Bodenstärke: | 40 mm |
Made for: | - HiFi-Equipment - AV-Receiver |
Pros und Contras: | + integratives Design + viel Platz für große HiFi-Bausteine + in Höhe, Farbe und Ausführung individualisierbar + massive Konstruktion + sehr gut verarbeitet + Full-Service-Lieferung + Made in Germany - Spikes optional |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Referenz |
Preis-/Leistung | sehr gut |