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Direktversender Numan spricht mit seinem neuen Lautsprecher-Flaggschiff Reference 801 vor allem anspruchsvolle HiFi-Einsteiger an, die große Boxen zum Schnäppchenpreis suchen. Ausstattung und Verarbeitung der zurückhaltend gestylten Drei-Wege-Box können sehen lassen. Aber können die optiosch imposanten Standboxen zum Paarpreis von knapp 420 Euro auch klanglich überzeugen?

Zeitlos gestylt: Die Numan Referebce 801 kommt ohne Schnörkel und unnötige Spielerei aus.

Bei der Wahl neuer Lautsprecher stellen sich viele Fragen. Kleine, unauffällige Regallautsprecher oder doch ausgewachsene Standlautsprecher? Sie sollen möglichst groß klingen, sich aber auch optisch ansprechend in die heimischen Räumlichkeiten integrieren lassen und natürlich bezahlbar sein. Genau diese Forderungen will der deutsche Hersteller Numan mit seiner Reference 801 vereinen. Sie soll HiFi-Freunden etwas fürs Auge und einen tollen Klang bieten und wird obendrein einem attraktiven Preis offeriert. „Kompromisslos in Akustik und Design“, so beschreiben die Berliner Direktvertriebler ihre neuesten Schmuckstücke. Ich habe mir die Neuzugänge aus der Bundeshauptstadt einmal etwas genauer angesehen und wollte wissen, ob Numan besagter Spagat tatsächlich gelingt.

In ihrer Verarbeitung kann sich die Numan-Standbox durchaus sehen lassen.

Zeitloses Design, beeindruckende Ausstattung

Nach der optischen Untersuchung kann ich dieses Vorhaben schonmal bestätigen. Das Design der 801 stellt sich als schnörkellos und bodenständig dar. Das aus mehreren Farbtönen wählbare und stabile MDF-Gehäuse mit seiner aufgesetzten Schallwand wirkt sehr solide und durchweg sauber verarbeitet. Durch die verschiedenen Farbvarianten lassen sich die gut 22 Kilo schweren und knapp 1,12 Meter hohen Boliden trotz ihrer Größe in nahezu jede Wohnlandschaft integrieren. Ein großes Plus sind für mich zudem die separat mitgelieferte Standsockel mit ihren zugehörigen Spikes. Diese schauen gut aus, sind praktisch und helfen Resonanzen und Rückkopplungen zu minimieren, was eine höhere Präzision im Tieftonbereich verspricht. Die beiden Drei-Wege-Säulen werden übrigens in zwei großen, doppelten Kartons geliefert und von Schaumstoffriegel fest fixiert. Jede Reference 801 ist zudem in einen weißen Textilüberzug gehüllt. Das wirkt edel und unterstreicht den Anspruch, den der Hersteller an das Spitzenmodell seiner Lautsprecher-Range hat. Zuvor angesprochene Standsockel sind selbstverständlich separat verpackt und mittels mitgeliefertem Inbusschlüssel fix montiert. Die ebenfalls zum Lieferumfang gehörigen Spikes machen ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Mit ihrer Hilfe sind kleinere Unebenheiten im Fußboden in Nullkommanix ausgeglichen. Mittels von oben erreichbarer Gewinde muss die Box zu diesem Zweck nichtmal gekippt werden. Sehr praktisch! Numan legt seinen Reference 801 übrigens auch noch weiße Handschuhe bei, so wird die Entstehung nerviger Fingerabdrücke oder Kratzer (z.B. durch Ringe) beim Aufbau verhindert. Vorbildlich, dafür geht der Daumen ganz weit nach oben! Magnetisch gehaltene Gewebeabdeckungen sind zudem optional gegen einen Aufpreis von 20,00 Euro (Paar) zu haben.

Rückseitig ist die Reference 801 mit einem großzügig dimansionierten Bi-Wire-Anschlussfeld und je zwei großen Bassreflexports ausgestattet.

Besagte Bi-Wire-Buchsen nehmen Bananas, Kabelschuhe und unkonfektionierte Kabelenden bis 4 mm2 auf.

Die Vorbereitung macht`s

Nachdem die beiden Standboxen aufgestellt sind, geht es zunächst an die Ausrichtung selbiger. Kleiner Tipp: Leicht ausserhalb des Hörplatzes gewinkelt, spielt die 801 deutlich räumlicher. Stimmen scheinen nun mitten im Raum zwischen, vielleicht sogar leicht vor den Boxen zu stehen, statt an den Schallwänden zu „kleben“. Nachdem die Spikes so eingedreht sind, dass die beiden Numans absolut wackelfest stehen, beginnt dann die obligatorische, 48-stündige Einspielzeit. Zwei Tage später geht es dann erstmal locker mit einer eher ruhigeren Nummer in den Hörtest. Eric Clapton soll mit „Layla“ Aufschluss über Detaildarstellung und Auflösung liefern. Das tut er auch und versetzt mich schnell ins Staunen. Die Reference 801 wirken vom ersten Takt an fein abgestimmt und konturiert. Alles nachvollziehbar gestaffelt und mit einem Hauch von Wärme. Bedeutet: die 801 wurde nicht auf Gedeih und Verderb neutral abgestimmt, sondern geht etwas behaglicher, voluminöser zu Werke – das allerdings keineswegs übertrieben. Letzteres beweist die klar dargestellte Akustik-Gitarre, die sauber rüberkommt, ohne an Präzision zu verlieren oder sich zu sehr in den Vordergrund zu spielen. Was aber am meisten überrascht, ist die Bühne, die sich hier direkt vor mir aufbaut. Sämtliche Instrumente klingen klar strukturiert und angenehm. Die Stimme steht vorn in der Mitte. Fast so, als käme sie direkt aus einem Center-Lautsprecher. Weiter so …

Die Höhenverstellbaren Spikes lassen sich von oben verschrauben. Sehr gut, so muss der Lautsprecher bei der Justage nicht gekippt werden.

Reference 801 im Härtetest

Als nächsten Testabschnitt bekommen es die beiden Numans mit Tracy Chapmans „Fast Car“ zu tun. Einem eher ruhigen aber nicht minder anspruchsvollen Titel mit Schwerpunkt auf Stimmwiedergabe und Gitarrensounds. Und auch hier stimme ich mit dem Hersteller überein, wird der Track doch so kompromisslos und sauber
wiedergegeben, wie man es von guten Lautsprechern erwarten darf. Neben der akkuraten Stimmdarstellung ist es hier aber in erster Linie die überzeugende Tiefgründigkeit im Bass. Dies zu erreichen bedurfte allerdings noch einiger Korrekturen in der Aufstellung. Nachdem ich den Wandabstand von gut 50 auf etwa 75 Zentimeter verändert habe, erfahre ich tatsächlich nochmal einen deutlichen Sprung in der Klangperfomance, insbesondere im Tieftonbereich. Alles wirkt nun etwas entspannter, lockerer. Was ebenso auffällt: der Raum zwischen Referenzplatz und der imaginären Tracy Chapman scheint auf mehreren akustischen Ebenen gefüllt. Zwar wurde mir eine solche Performance auch schon von anderen Lautsprecher kredenzt – nur waren diese allesamt deutlich teurer. Zur Erinnerung: hier spielen gerade Standboxen zum Paarpreis von 419 Euro. Misst man die hier gelieferte Klangdarbietung an diesem Preis, habe ich es mit einer uneingeschränkten Empfehlung zu tun. Nach einigen weiteren Tracks wartet zum Abschluss nun die ultimative Herausforderung, um die Reference 801 tatsächlich in die Nähe ihrer Belastungsgrenze zu bringen. Mit „Selfie“ von The Chainsmokers wähle ich diesbezüglich einen Song mit gefühlten 1000 bpm und brachialer Grundtongewalt. Ein Stück, wie geschaffen, die Grenzen jeden Lautsprechers auszutesten. In diesem Fall dauert es allerdings verhältnismäßig lange bis diese Marke erreicht ist. Erst bei extrem hohen Pegeln oberhalb vielzitierter Zimmerlautstärke geraten die Numans minimal ins Straucheln. Einen wirklichen Grund zur Kritik stellt das jedoch nicht dar, bedenkt man, dass man solche Lautstärkepegel sonst wohl nur in Großraum-Diskotheken auf die Ohren bekommt. Und da die grob- wie feindynamischen Fähigkeiten, Impulsivität und Räumlichkeit weit über das Preisklassenübliche hinausgehen, darf man diesen Test getrost als „locker Bestanden“ bewerten.

Der zwischen Mittel- und Tieftonsektion platzierte Hochtöner ist vertieft ins Gehäuse eingelassen und von einer gelochten Abdeckung vor mechanischer Beschädigung geschützt.

Fazit

Erstaunlich gut verarbeitet und üppig ausgestattet, bestechen die ausgewachsenen Reference 801 vor allem durch ihren sauberen und detailgetreuen Klang und ihr solides Bassfundament. Mit ein bisschen Feintuning (Ausrichtung, Wandabstand) lässt sich zudem noch ein bisschen was an Sound herauskitzeln. Für Bass-Fanatiker könnte ein kleiner Subwoofer vielleicht noch eine weitere Option zur Optimierung sein. Dennoch: für den Paarpreis von 419 ist die Numan Reference 801 ein absoluter Tipp und eine echte Empfehlung für ambitionierte HiFi-Einsteiger mit kleinem Budget.

Test & Text: Thomas Schumann
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,2
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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170131.Numan-Testsiegel

Technische Daten

ModellNuman
Reference 801
Produktkategorie:Standlautsprecher, Drei-Wege
Preis:419,99 Euro/Paar
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- braun
- grau
(immer mit schwarzer Schallwand)
Vertrieb:ChalTec, Berlin
Tel.: 030 / 408 173 508
www.chal-tec.com
Abmessungen (HBT):1115 x 210 x 325 mm
Gewicht:ca. 22 Kg/Stück
Prinzip:Drei-Wege, Bassreflex
Hochtöner:25 mm
Mitteltöner: 165 mm
Tieftöner:2 x 165 mm
Lieferumfang:- Reference 801
- Textilhandschuhe
- Standsockel
- Spikes
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- zwei Tieftöner
- Bi-Wire-Anschlussfeld
- höhenverstellbare Spikes
- Standsockel
- gute Verarbeitung
- vorgesetzte Schallwand
Benotung:
Klang (60%):1,2
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,2
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend
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