lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Lindemanns Musicbook-Serie steht für audiophil-flexiblen Musikgenuss in stylisch-kompaktem Design. Das Musicbook:Combo konzentriert die Vorzüge der Flaggschiff-Reihe nun sogar in einem einzigen All-In-One-Musicplayer: mit HiRes-Streaming, digitalen und analogen Schnittstellen samt Phono-Input sowie Verstärker-Modul inclusive Kopfhörer-Ausgang bedient er sowohl modernes als auch klassisches HiFi. Doch der kompakte Vielkönner hat noch mehr in petto …

Das Lindemann Musicbook:Combo passt als stylischer All-in-One-Player perfekt in ein modernes Ambiente.

Das Lindemann Musicbook:Combo passt als stylischer All-in-One-Player perfekt in ein modernes Ambiente.

Es ist ein logischer Schritt: Nachdem Lindemann Audio mit dem Musicbook:Source und dem Musicbook:Power einen Zuspieler/Streaming-Vorverstärker und eine Endstufe präsentiert hat, die zwar als Solisten gemacht, aber als Duo gedacht sind, war der nächste Gedanke sinnvollerweise die Verschmelzung beider Top-Komponenten zu einem einzigen All-In-One-Player. Das ist bei gleichem Design und Platzangebot eine echte Herausforderung, denn auch das Musicbook:Combo macht seinem Namen mit seinem buchartigen Format von 6 mal 28 mal 22 Zentimetern alle Ehre. Nun kann Lindemann aber knapp dreißig Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Verstärkern und digitalen Quellen reklamieren. Aktuell beweist die deutsche Audio-Manufaktur mit der Limetree- und der Musicbook-Serie, wie man kleine Komponenten und kompakte Systeme auf exzellentem Niveau realisiert. Wie sieht es nun beim Musicbook:Combo aus?

Das in den edlen Aluminium-Korpus eingelassene Multifunktions-Stellrad ermöglicht durch Drehen und Drücken die Lautstärkeänderung, die Stummschaltung und die Quellenwahl.

Das in den edlen Aluminium-Korpus eingelassene Multifunktions-Stellrad ermöglicht durch Drehen und Drücken die Lautstärkeänderung, die Stummschaltung und die Quellenwahl.

Stylischer Look

Schick schaut’s aus – denn das Musicbook:Combo punktet mit dem gleichen stylisch-reduzierten, modern-eleganten Look, der schon die Seriengeschwister Source und Power zu attraktiven Beschallungslösungen im Wohnambiente promoviert. Der Korpus ist dabei in edel mattiertem, ein Zentimeter starkem Aluminium gehalten. Die Rundungen erhöhen die optische Geschmeidigkeit des Gehäuses. So verführt das Musicbook:Combo förmlich zum Darüberstreichen und erweist sich hierbei als haptischer Genuss. Zur Beförderung des modern-aufgeräumten Looks bietet das Musicbook:Combo zur Nahbedienung statt einer Knöpfe-Armada gerade mal einen Netztaster und ein Multifunktionsrad. Diese flache, leicht konkave Rändelscheibe bewirkt durch Drehen und Drücken die Lautstärkeänderung, die Stummschaltung und die Eingangswahl. Den aktuellen Status erfährt man durch das OLED-Display. Die sechs mal zwei Zentimeter einnehmende Anzeige ist in die große schwarze Glasscheibe eingelassen, welche den Großteil der Gerätefront einnimmt. Das Display informiert uns kontrastreich und gestochen scharf in gelben Lettern und Grafiken über den momentanen Pegel sowie die Eingangs-, Quellen- und Musikdienstwahl.

Das zentral in die frontale schwarze Glasscheibe integrierte Display glänzt mit einer kontrastreichen, gestochen scharfen Darstellung.

Das zentral in die frontale schwarze Glasscheibe integrierte Display glänzt mit einer kontrastreichen, gestochen scharfen Darstellung.

Üppiges Schnittstellen- und Streaming-Angebot

Hier bietet der All-In-One-Musicplayer ein üppiges Portfolio. Es beginnt bei der analogen Sektion: Sie punktet mit zwei Line-Pegel-Eingängen und einem Phono-Input für Plattenspieler mit Moving-Magnet-System. Hier hat Lindemann schaltungstechnisch auf den hochgelobten Limetree Phono aus eigenem Hause zurückgegriffen. Noch mehr Einbindungsmöglichkeiten bietet die Digitalsektion: Sie offeriert an physischen Schnittstellen einen elektrischen und einen optischen S/PDIF-Input für CD-Player oder Smart-TV, einen USB-A-Anschluss für Stick, Festplatte oder ein CD-ROM-Laufwerk zum CD-Abspielen und einen LAN-Port für kabelgebundenes Musik-Streaming von der NAS. Der Musikfile-Transfer aus dem eigenen Netzwerk geht aber auch wireless. Dies verraten uns zwei Antennenanschlüsse: einer ist für WIFi ausgelegt, der andere für Bluetooth. Beim Blauzahn-Funk wurde leider auf den aptX-Codec verzichtet. Dafür ist die HiRes-Streaming-Potenz exzellent: Per LAN und USB gehen PCM 384 kHz/24 bit und DSD256, via WiFi sind PCM 192 kHz/24 bit und DSD128 möglich. Kein Wunder, denn hier kommt die gleiche superbe Streaming-Plattform wie beim Musicbook:Source zum Zuge.

Starkes Streaming: Das Musicbook:Combo bietet WiFi und LAN in Hi-Res – für die eigenen DSD und PCM-Files von der NAS oder, wie hier, für einen eingebundenen Musikdienst wie Qobuz. Alternativ geht die kabellose Zuspielung auch via Bluetooth.

Starkes Streaming: Das Musicbook:Combo bietet WiFi und LAN in Hi-Res – für die eigenen DSD und PCM-Files von der NAS oder, wie hier, für einen eingebundenen Musikdienst wie Qobuz. Alternativ geht die kabellose Zuspielung auch via Bluetooth.

Digitale Delikatessen: Re-Sampler und Femto-Clock

Dessen digitale Delikatessen bietet auch das Musicbook:Combo. So wirken gleich zwei ausgezeichnete DAC-Chips vom bestens beleumundeten Hersteller AKM im Dual Differential Mono Mode – also für jeden Kanal einer. Von selbiger Asahi Kasei Microdevices Corporation stammt auch der Re-Sampler. Er wird auf Wunsch im DSD-Mode aktiv. Dann konvertiert er sämtliche digitalen Zuspielungen in DSD256-Signale. Das sind Ein-Bit-Streams, deren Auflösung das 256fache der CD betragen. Erst nach diesem DSD-Re-Sampling macht der Wandler hieraus schließlich wieder ein Analogsignal. Dies geschieht mit rein analoger Filterung und Lautstärke-Regelung – und nicht digital durch einen Signalprozessor, denn diesem Verfahren attestiert Lindemann einen negativen Klangeinfluss. Das Re-Sampling bietet natürlich nicht mehr Informationen als das ursprüngliche File. Die höhere Abtastrate ermöglicht jedoch eine genauere und damit klanglich vorteilhafte Rekonstruktion des Analogsignals. Damit alle Prozesse mit perfektem Timing vonstatten gehen, wird die digitale Datenverarbeitung von einer Clock getaktet, die mit einer Präzision im Bereich von 500 Femtosekunden arbeitet.

Analogseitig glänzt der All-in-One-Player mit einem Phono-Anschluss für Plattenspieler mit Moving Magnet-System.

Analogseitig glänzt der All-in-One-Player mit einem Phono-Anschluss für Plattenspieler mit Moving Magnet-System.

Musikmanagement und Multiroom per App

Die Musik braucht dabei natürlich nicht der eigenen Bibliothek entstammen. Neben NAS, Festplatte, Stick oder externem CD-Laufwerk unterstützt das Musicbook:Combo die Musikdienste und Plattformen Tidal Connect, Qobuz, Deezer, HighResAudio und Spotify Connect. Dazu ermöglicht es den Empfang der Internet-Radiostationen und der Podcast-Angebote des World Wide Web. Da das Musicbook:Combo zudem Roon ready ist, lässt sich auch das exzellente Musikmanagement-System Roon nutzen. Doch mit der Lindemann App bieten die Bayern bereits eine eigene amtliche Plattform. Die für iOS und Android frei verfügbare App bietet eine übersichtliche, intuitiv nutzbare Bedienoberfläche. So gelingt die komplette Einrichtung und Handhabung des Musicbook:Combo, die Einbindung der abonnierten Dienste, die Erstellung von Playlists – und per Multi-Room-Funktion die Kopplung oder separate Nutzung mehrerer Lindemann-Streamer in verschiedenen Räumen. Die grundlegende Fernbedienung geht ebenso mit dem mitgelieferten Infrarot-Ferngeber. Er ermöglicht zudem das Navigieren in Playlists oder auf einer CD und das Starten, Stoppen und Skippen einzelner Tracks.

Die Lindemann App ist angenehm übersichtlich gestaltet und ermöglicht eine intuitive Bedienung.

Die Lindemann App ist angenehm übersichtlich gestaltet und ermöglicht eine intuitive Bedienung.

Integrierter Verstärker samt Kopfhörer-Kraftwerk

Als All-In-One-Musicplayer übernimmt das Musicbook:Combo auch die Amplifikation der musikalischen Kost. Der hier eingebaute Leistungsverstärker ist an das Musicbook:Power angelehnt und verspricht damit die gleiche audiophile Klasse. Die immense Leistung dieser reinen Endstufe erreicht das Musicbook:Combo natürlich nicht. Es bietet aber immer noch sehr kräftige 130 Watt pro Kanal an Vier-Ohm-Schallwandlern. Diese Leistung steht einerseits am Lautsprecherausgang zur Verfügung. Hier passen ausschließlich Laborhohlstecker mit vier Millimetern Durchmesser. Diese klemmenlose Lösung erlaubt es, das Musicbook:Combo kompakt zu halten. Einen weiteren Ausgang finden wir auf der Front: den Kopfhörer-Anschluss. Hier kommt dankenswerterweise eine Buchse für große Klinkenstecker zum Zuge. Dahinter agiert ein separater, hochwertiger und leistungsfähiger Verstärker. Er kann Kopfhörer von 16 bis 200 Ohm antreiben. Der dritte und letzte Ausgang ist der Stereo-Line Out auf der Rückseite. Er ermöglicht beispielsweise den Betrieb eines Subwoofers. So kann im Verbund mit zwei kleinen Satelliten an den Lautsprecherausgängen eine 2.1-Beschallungslösung realisiert werden.

Die Analog-Sektion bietet neben zwei Line-Inputs einen Phono-Anschluss für Plattenspieler mit Moving Magnet-Abtaster. Zur Vermeidung von Brummschleifen ist der Eingang mit einer Erdungsbuchse ausgestattet. Um sie nutzen zu können, legt Lindemann einen Laborstecker bei, mit dem ein Erdungskabel konfektioniert werden kann. Ausgangsseitig stehen ein Line Out und ein Lautsprecher-Anschluss zur Verfügung. Hier setzt Lindemann zur Platzersparnis auf Buchsen für Hohlbananen-Stecker.

Die Analog-Sektion bietet neben zwei Line-Inputs einen Phono-Anschluss für Plattenspieler mit Moving Magnet-Abtaster. Zur Vermeidung von Brummschleifen ist der Eingang mit einer Erdungsbuchse ausgestattet. Um sie nutzen zu können, legt Lindemann einen Laborstecker bei, mit dem ein Erdungskabel konfektioniert werden kann. Ausgangsseitig stehen ein Line Out und ein Lautsprecher-Anschluss zur Verfügung. Hier setzt Lindemann zur Platzersparnis auf Buchsen für Hohlbananen-Stecker.

Flüssig-flotte Einrichtung

Nach dem Anschluss aller physischen Komponenten wie Zuspieler und Lautsprecher geht das Musicbook:Combo ans Netz. Dafür legt Lindemann mit dem IsoTek Initium ein hochwertiges Netzkabel bei. Mit seiner massiven Kaltgerätekupplung macht es das Erreichen des Ein/Aus-Netzschalters etwas knifflig. Diesen Einschalt-Schritt vollführt man nur aber einmal, vom Plus der amtlichen Zuleitung profitiert man hingegen dauerhaft. Das Musicbook:Combo anschließend ins heimischen Netzwerk zu bringen, ist dann ein Kinderspiel. Entweder nutzt man für die Verbindung mit dem Router den WPS-Knopf am Gerät oder man geht über die App. Dafür schließt man den All-in-One-Player zwischenzeitlich an das LAN an, scannt mit der App die verfügbaren Netzwerke, wählt das eigene aus und gibt das Passwort ein – fertig! Wer jetzt noch seinen Musikdienst einbinden will, gibt zusätzlich die hierfür abgefragten Zugangsdaten ein. Der ganze Prozess geht flüssig-flott und ist in zwei, drei Minuten erledigt.

Die digitale Abteilung bietet an physischen Schnittstellen USB, LAN, SPDIF elektrisch (Coax) und SPDIF optisch (TOSLink) Als kabellose Streaming-Wege bietet der All-in-One-Player WLAN und Bluetooth. Dementsprechend sind für den Empfang zwei bewegliche Antennen eingeschraubt.

Die digitale Abteilung bietet an physischen Schnittstellen USB, LAN, SPDIF elektrisch (Coax) und SPDIF optisch (TOSLink) Als kabellose Streaming-Wege bietet der All-in-One-Player WLAN und Bluetooth. Dementsprechend sind für den Empfang zwei bewegliche Antennen eingeschraubt.

Das Lindemann Musicbook:Combo in der Praxis

Wir haben als Lautsprecher unsere Audio Physic Midex angeschlossen und streamen per Qobuz „Birds“ von Dominique Fils-Aimé. Die begnadete Sängerin aus Kanada präsentiert hier Neo Soul mit kräftigem R&B-Einschlag – und das Musicbook:Combo präsentiert sich direkt von seiner Glanzseite: Der Song startet mit einem Bass-Thema und einem Handclap – und bereits diese markante Eröffnung hat ein sattes Bass-Volumen und eine Dynamik, die uns beim Klatschen der Hände zusammenzucken lässt. Wir hören in gehobenster Zimmerlautstärke, das Musicbook:Combo hat aber noch zwanzig Ein-Dezibel-Lautstärkestufen in petto. Doch bereits jetzt beeindrucken uns die Kraft und die Souveränität, die das Musicbook:Combo ausstrahlt. Bei den tiefen Tönen spüren wir selbst physisch die Macht des Basses. Ja, auch ein Kontrabass entfaltet in den untersten Lagen ein sattes Fundament, und der Lindemann kann es liefern. Er treibt mühelos unsere großen Standlautsprecher an. Nun nützt Kraft nichts ohne Präzision und Transparenz – und hier imponiert der All-in-One-Player ebenfalls.

Alternativ geht die grundlegende Bedienung auch über den mitgelieferten Ferngeber. Mit seinen Tasten ermöglicht er das Ein-/Standby- und Stumm-Schalten, die Lautstärke-Änderung, die Quellenwahl und die Einstellung der Display-Helligkeit. Bei Betätigung der Info-Taste informiert uns das Display über den Geräte- und Netzwerk-Status – und über die Aktivierung oder Deaktivierung des DSD-Re-Samplings. Zudem können Musikfiles gestartet, gestoppt und geskippt werden.

Alternativ geht die grundlegende Bedienung auch über den mitgelieferten Ferngeber. Mit seinen Tasten ermöglicht er das Ein-/Standby- und Stumm-Schalten, die Lautstärke-Änderung, die Quellenwahl und die Einstellung der Display-Helligkeit. Bei Betätigung der Info-Taste informiert uns das Display über den Geräte- und Netzwerk-Status – und über die Aktivierung oder Deaktivierung des DSD-Re-Samplings. Zudem können Musikfiles gestartet, gestoppt und geskippt werden.

Ausgezeichnete Dynamik, immense Klarheit

Die Impulstreue bemerken wir bereits beim präzise wiedergegebenen Bass-Saitenanschlag von Jacques Roy, vor allem aber beim reduzierten, jedoch wirkungsreichen Schlagwerk. Haben wir bereits beim anfänglichen Handclap gezuckt, so beweist die hernach einsetzende Percussion, welch ausgezeichnete Dynamikfähigkeit das Musicbook:Combo besitzt. Dabei setzt Laurent Saint-Pierre nur vereinzelt Schläge und Patterns. Sie wirken deshalb aber umso effektvoller – auch weil das Musicbook:Combo diese Schläge ansatzlos-direkt und mit toller Abstufung der Anschlagstärke wiedergibt. Hinzu kommt die immense Klarheit: Wir hören mehr als reine Basstöne und Percussion-Schläge. Wir vernehmen ebenso, wie Roy und Saint-Pierre ihre Instrumente bedienen, wie die Finger die metallumsponnenen Saiten zupfen, wie die Schlägel die Felle touchieren. Die beiden Musiker erscheinen als physisch anwesende Personen. Das gilt dann erst recht für Dominique Fils-Aimé: Die Sängerin scheint direkt mit ihrer ersten Lautäußerung vor uns zu stehen – es ist ein zartes, klitzekleines Geräusch ihrer sich öffnenden, tonformenden Lippen. Solche Details sorgen für Gänsehaut!

Berührende Intimität und unendliche Weiten

Nun betört uns Fils-Aimé mit ihrer attraktiven Stimme. Bereits das einleitend gehauchte, sanfte „mmmmhhh“ strahlt eine vokale Erotik aus, die auch ihr nachfolgender Gesang einlöst. Die kanadische Ausnahmesängerin schafft damit eine berührende Intimität und Nähe. Dieser Stimme kann man sich nicht entziehen! Das Musicbook:Combo bildet dabei jede Lippenbewegung, jedes Luftholen, jedes zarte Vibrato der Stimmbänder bis in die kleinste Nuance ab. Dieser Detailreichtum wird auch durch die Ruhe und Reinheit der Wiedergabe befördert. Dabei klingt das Musicbook:Combo aber nicht aseptisch-steril, sondern organisch-stimmig. Der Detailreichtum geht dabei mit einer schönen Offenheit der Abbildung einher. Bei „Birds“ von Dominique Fils-Aimé kreiert der Kunsthall, in den die Aufnahme eingebettet ist, eine schöne Räumlichkeit. So entschweben die Handclaps scheinbar ungehindert hin zu einem fernen Horizont. Die Wände unseres Hörraums sind dabei längst irrelevant geworden. Auch die Bühne direkt vor uns besitzt eine schöne Breite und Tiefe mit einer weiträumigen Staffelung der Musiker.

In der Lindemann App lässt sich auch das DSD-Re-Sampling aktivieren oder deaktivieren.

In der Lindemann App lässt sich auch das DSD-Re-Sampling aktivieren oder deaktivieren.

Mitten im Bayerischen Staatstheater

Diese Räumlichkeit und Offenheit zeigt sich auch bei der exquisiten Liveaufnahme von „Libiamo ne‘ lieti calici“, dem Trinklied aus Verdis „La Traviata“: Hier erleben wir, wie Anja Harteros als Violetta und Piotr Beczała als Alfredo sich im Duett necken und sich dabei vor unseren Ohren über die Bühne bewegen – wie bei einer echten Opernaufführung. Diese Livehaftigkeit wird durch den Chor intensiviert: Die Sänger agieren hinter den beiden Solisten als Gäste der geladenen Gesellschaft, wir hören beständiges Gläserklirren, Gemurmel, sogar eine kleines Kichern. Das schafft eine grandiose Gegenwärtigkeit und vermittelt zugleich einen schönen Eindruck der Bühnentiefe. Sie kommt dann bei den gesanglichen Tutti-Passagen, in denen Solisten und Chor im gemeinsamen Prosit verschmelzen, umso stärker und in ihrer ganzen Dimensionierung zur Geltung. Zusammen mit dem ebenfalls hervorragend gestaffelten Orchester und im Verbund mit der perfekt eingefangenen Saalakustik haben wir die schöne immersive Illusion, gerade in mitten im Bayerischen Staatstheater zu sitzen.

Zum aufgeräumt-dezenten Design gehört auch die Gravur des Firmenlogos in den mattsilbernen Aluminium-Korpus.

Zum aufgeräumt-dezenten Design gehört auch die Gravur des Firmenlogos in den mattsilbernen Aluminium-Korpus.

Re-Sampling mit erstaunlichen Effekten

Bislang haben wir diese Oper via Qobuz als FLAC gestreamt, also als pures PCM-File. Was passiert nun, wenn wir das Re-Sampling aktivieren? Die Umwandlung in DSD265-Signale hat erstaunliche Effekte: Die Wiedergabe gewinnt an Transparenz, aber auch an Dynamik. Das merken wir gleich bei den Streichern, die im Verbund das Walzer-artige Motiv spielen: Der Bogenstrich ist etwas kerniger, griffiger, akzentuierter. Anja Harteros und Piotr Beczała haben nun eine noch größere Präsenz, wir scheinen uns im Opernhaus auch bei der Platzkategorie verbessert zu haben und sind dem Geschehen noch näher. Zudem ist die Wiedergabe ausbalancierter: War der Chor mit seiner geballten Sangeskraft in den Mitten ein wenig überrepräsentiert, so ist die Wiedergabe nun auch hier wunderbar konturiert. Eine Überprüfung mit anderen Musikstücken bestätigt uns diese Veränderungen beim Einsatz des Re-Samplings. Beim umfangreichen Ausprobieren fällt uns auch immer wieder die gute Handhabbarkeit, die flotte Reaktionszeit und die Übersichtlichkeit der Lindemann App auf.

Das Musicbook:Combo ist roon ready – und damit auch über die Musikmanagement- und Multiroom-Plattform Roon bedienbar.

Das Musicbook:Combo ist roon ready – und damit auch über die Musikmanagement- und Multiroom-Plattform Roon bedienbar.

Top-Performance bis zu Phono und Headphones

Deshalb geht auch der Check der anderen Zuspielwege flott. Das Musik-Streaming vom eigenen Server klappt vorzüglich und selbst per WiFi in superber HiRes-Qualität, auch die angeklemmte Festplatte lässt sich flott einbinden. Die via CD-Player zugespielte Musik klingt auf analogem Weg ein wenig weicher als auf digitalem Weg. Hier zeigt sich, dass der zuspielende Oppo UDP-203 anders wandelt als das Musicbook:Combo, dessen Wiedergabe noch mehr Details aufdeckt und auf digitalem Weg zudem noch die Möglichkeit des verfeinernden Re-Samplings bietet. Davon profitiert auch die Bluetooth-Wiedergabe, die ansonsten ohne den klangstarken Codec aptX vonstatten geht. Rein analog geh’s nun noch über den Plattenspieler-Eingang – und hier liefert das vom Limetree abstammende Phono-Modul amtliche Arbeit: Patricia Barbers „The Thrill Is Gone“ vom toll aufgenommenen „Cafe Blue“-Album knüpft an die bislang erlebte akustische Top-Performance an. Der Song ist auch über den Kopfhörerausgang ein Genuss – auf diesem Ausspielweg beweist das Musicbook:Combo ebenfalls seine Klasse.

Das Musicbook:Combo glänzt als kompakter Vielkönner, der sowohl klassisches HiFi als auch modernes Musikhören ermöglicht. Mit seinem schicken Design ist dieser All-in-One-Player auch optisch ein Highlight.

Das Musicbook:Combo glänzt als kompakter Vielkönner, der sowohl klassisches HiFi als auch modernes Musikhören ermöglicht. Mit seinem schicken Design ist dieser All-in-One-Player auch optisch ein Highlight.

Fazit

Die Verschmelzung ist vorzüglich gelungen: Das Lindemann Musicbook:Combo kombiniert in konzentrierter Form die Highlights des Musicbook:Source und des Musicbook:Power. So bietet der All-In-One-Musicplayer beim Streaming, aber auch über seine digitalen und analogen Schnittstellen eine Wiedergabe, die mit exzellenter Klarheit, Detailtreue und Dynamik und kräftig-souveräner Verstärkung glänzt. Das DSD-Re-Sampling kann die Klangqualität bei digitaler Zuspielung sogar noch steigern. Digitalseitig beeindruckt das Musicbook:Source insbesondere durch sein HiRes-Streaming von DSD- und PCM-Files via WLAN, LAN und USB. Analogseitig punktet der Player mit seinem hochwertigen Phono-MM-Eingang und dem amtlichen Kopfhörer-Ausgang. So verbindet der All-In-One-Musicplayer traditionelles HiFi und modernes Musikhören. So oder so: Dank der Lindemann App ist die Einrichtung, die Einbindung von Musikdiensten und die Bedienung samt Multiroom-Management ein Kinderspiel. Alternativ klappt das Handling dieses Vielkönners auch über roon. Das Musicbook:Combo zeigt: So geht High End in exzellenter Qualität, kompaktem Format und stylischem Design.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

97 of 100

98 of 100

97 of 100

220823.Lindemann-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Lindemann
Musicbook:Combo
Produktkategorie:All-in-One-Player / Streaming-Verstärker / Stereo-Vollverstärker, streaming- und netzwerkfähig
Preise:4.490,00 €
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:- Silber
Vertrieb:Lindemann Audiotechnik, Wörthsee
08153 9533390
www.lindemann-audio.de
Abmessungen (HBT):63 x 280 x 220 mm
Gewicht:3,0 kg
Leistung:- 2 x 130 W / 4 Ω
- 2 x 70 W / 8 Ω
Eingänge analog:1 x Phono MM (47 kΩ, 150 pF, 40 dB Verstärkung) (Cinch)
2 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Streaming/Eingänge/Schnittstellen (digital):1 x WLAN (Dual-Band 802.11 n/ac [2.4GHz /5 Ghz]), WPS-Unterstützung
1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x Bluetooth (4.2, A2DP, Codecs SBC/AAC)
1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch (Cinch)
1 x USB-A (für Stick und Festplatte [Formatierung: FAT32, NTFS, ext3 oder ext4] oder CD-ROM-Laufwerk)
Ausgänge analog:1 x Kopfhörer (Klinke, 6,35 mm)
1 x Line Out unsymmetrisch
1 x Lautsprecher
Unterstützte/einbindbare Musikdienste/Plattformen:- Deezer, HighResAudio, Qobuz, Spotify Connect, Tidal Connect
- Internet-Radio, Podcast
- Roon (Roon ready)
Unterstützte Audio-Formate/Codecs:DSD, PCM, WAV, FLAC, AIFF, ALAC, MP3, AAC, Ogg Vorbis, WMA, SBC, AAC
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
- USB, LAN: PCM 384 kHz/24 bit, DSD256
- SPDIF elektrisch: PCM 192 kHz/24 bit
- SPDIF optisch: PCM 96 kHz/24 bit
- WLAN: PCM 192 kHz/24 bit, DSD128
Lieferumfang:- Lindemann Musicbook:Combo
- 2 Antennen (WLAN, Bluetooth)
- Fernbedienung-
- Batterie (CR2032)
- Netzkabel IsoTec EVO3 Initium (2,0 m)
- CAT 6 LAN-Kabel (2,0 m)
- Laborstecker für Phono-Masseverbindung (2 mm)
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch)
Pros und Kontras:+ elegant-stylisches Design
+ kompakte Maße
+ ausgezeichnete Verarbeitungsqualität
+ exzellente Klarheit, Detailtreue und Dynamik
+ saubere, rauschfreie Wiedergabe
+ kräftig-souveräne Verstärkung
+ Wireless-Streaming
+ HiRes-Streaming per WLAN, LAN, USB, S/PDIF
+ üppiges Angebot analoger und und digitaler Anschüsse
+ Phono-MM-Eingang mit Erdungsanschluss
+ Kopfhörer-Anschluss
+ Kopfhörer-Verstärkung einstellbar (0 dB / 12 dB)
+ DSD-Re-Sampling (deaktivierbar)
+ schnell agierender Streamer
+ leicht bedienbar
+ Multiroom-fähig
+ roon ready
+ bedienbar auch über andere UPnP/DLNA-Apps oder roon
+ Gapless Playback
+ gut ablesbares Display
+ hochwertiges Netzkabel im Lieferumfang

- Bluetooth ohne aptX
- kein HDMI
Benotung:
Klang (60%):97/100
Praxis (20%):99/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:gut
Getestet mit:- Plattenspieler: Transrotor Dark Star
- SACD-Player: Oppo UPD-203
- Lautsprecher: Audio Physic Midex
- Kopfhörer: Focal Beryllium
- Signalkabel: Viablue SC-6 Air
- Netzkabel: IsoTec EVO3 Initium
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