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Mit den neuen Feinsicherungen Evolution II verfolgt Phonosophie erneut das Ziel von „mehr live“. Dafür greift die hanseatische Tuning-Schmiede zu edlen Rohstoffen, aufwändigen Produktionsverfahren und ihren eigenen Technologien. So sollen Sicherheit und guter Klang hier Hand in Hand gehen. Wie gut das funktioniert, zeigt unser Praxistest.

Mit kleinen Sicherungen will Phonosophie große Klangunterschiede erzeugen. Im Fokus standen dabei hohe Leitfähigkeit, gute Impulstreue und der Wunsch nach „mehr live“.

Stromzufuhr und Energiemanagement von Audiosystemen sind ein beliebtes und gleichzeitig vernachlässigtes Thema. Prinzipiell eher „unsexy“ und oft außer Sichtweite verbannt, tragen Stromkabel, -filter und weiteres Zubehör nicht offensichtlich zum Wow-Faktor einer guten Anlage bei. Wer aber einmal die Vorteile guter Energiezufuhr erfahren hat, kann in dem komplexen Thema eine enorme Spielwiese für die Performanceoptimierung seines hochwertigen Setups finden. Der Grund ist dabei prinzipiell simpel: Das einzige, was wirklich in eine Anlage hineingeht, ist Strom. Jedes Audiosignal, egal ob analog oder digital, ist im Grunde nichts anderes als eine sehr spezifische Art der Strom- oder Spannungsübertragung. Erst an den Lautsprechern wird aus dem, was aus der Steckdose kommt, wieder hörbarer Schall gemacht. Entsprechend hilfreich kann es also sein, gleich zu Beginn der Kette gute Voraussetzungen zu schaffen. Genau hier setzen die neuen Feinsicherungen von Phonosophie an. Neben den Netzkabeln, Multisteckern und Wanddosen, komplettieren sie nun das Energie-Sortiment des Herstellers.

Der Trip durch das Nadelöhr

In beinahe allen elektronischen Geräten kommen Feinsicherungen zum Einsatz. Die kleinen Zylinder sitzen meist direkt hinter dem Stromanschluss des jeweiligen Gerätes, um die elektrischen Bauteile bei einem möglichen Fehler vor Schäden zu bewahren. Die beiden Kontaktkappen an den metallischen Enden des Glaskörpers, sind dazu mit einem Draht verbunden, durch den aller eingehender Strom hindurch fließt. Liegt der fließende Strom über dem jeweiligen maximalwert des Audiogerätes, schmilzt der Draht und der Stromkreis wird unterbrochen. Ob man nun also Stromkabel mit daumendickem Durchschnitt nutzt, oder nicht, alles läuft irgendwann durch einen haarfeinen Leiter. Da es sich bei Feinsicherungen üblicherweise um Massenware handelt, die für unterschiedlichste Arten von Geräten genutzt werden, sind diese allerdings nicht speziell für die Audiowiedergabe ausgelegt. Hier setzte Phonosophie an und entwickelte mit den Evolution II eigene Sicherungen, die auf eben jene Belange zugeschnitten sind.

Erhältlich mit verschiedenen Auslösewerten und in unterschiedlichen Modellvarianten, werden die Evolution II in gepolsterten Kunststoffetuis geliefert.

Umfangreich

Da Geräte je nach Funktion mehr oder weniger Strom benötigen, gibt es eine Vielzahl von möglichen Auslösewerten für Sicherungen. Entsprechend deckt Phonosophie mit seiner Line von dreizehn verschiedenen Werten, die für Audiogeräte gängigsten Varianten ab. Angefangen bei 0,2 bis hinauf zu 10 Ampere, können Streamer, DACs, Verstärker, Mono-Blöcke und Aktivboxen mit den Evolution II ausgestattet werden. Bei den Maßen gibt es weniger Auswahl, denn die gewählten 20 Millimeter Länge bei 5 Millimetern Durchmesser, sind dann ziemlich universell. Auch die Auslösecharakteristik „Träge“ ist im Audiobereich die gängigste. Welche Sicherungen die eigenen Geräte genau benötigen sollte aber vor dem Kauf herausgefunden werden. Manchmal ist dies auf der Rückseite des Gerätes vermerkt. Gelegentlich findet man die passenden Werte auch in der Anleitung. Am sichersten ist ein Blick auf die ab Werk verbaute Sicherung, doch die ist nicht immer problemlos zugängig. In diesem Fall hilft für Information und Einbau der HiFi-Händler.

Feines Silber, feine Sicherung

Um dem genutzten Gerät, trotz der Engstelle der Sicherung, möglichst viel Strom zur Verfügung zu stellen, setzt Phonosophie auf spezielle Materialien. Üblicherweise nutzen Sicherungen einen Kupferdraht als Leiter. In den Evolution II kommen hingegen Schmelzleiter aus einer Silberlegierung zum Einsatz. Grund dafür ist die erhöhte Leitfähigkeit des Edelmetalls, die noch über den Werten von Gold oder Kupfer liegt. Auch die Kontaktkappen an den beiden Enden der Sicherungen sind daher mit versilberten Kontaktflächen versehen, die per aufwändigem Induktionsverfahren, mit dem Leiter verlötet werden. Kleiner Nachteil bei der Wahl des Werkstoffes ist allerdings die Anfälligkeit für Oxidation. Luftfeuchtigkeit und fließender Strom sorgen für eine chemische Veränderung des Silbers. Funktionell soll dies praktisch keine Auswirkungen haben und an den Kontakten spielt dies garkeine Rolle. Optisch macht sich der Prozess schon eher bemerkbar, doch das ist bei einer Sicherung letztlich wohl auch ziemlich egal.

Dank des verwendeten Feinsilbers besitzen die Evolution II eine hohe Leitfähgikeit. Damit kann die „Engstelle“ der Stromversorgung also ein wenig erweitert werden.

Sicher ist sicher

Auch beim Trägerröhrchen setzt Phonosophie auf einen anderen Werkstoff als das übliche Glas. Für die Verminderung von Resonanzen wird stattdessen ein Keramikröhrchen verwendet. Gefüllt wird dieses wiederum mit einem Quarzsand, der ebenfalls Resonanzen verhindern soll, aber auch einen Sicherheitsaspekt hat. In einer mit Luft gefüllten Sicherung kann in seltenen Fällen auch nach dem Schmelzen noch einmal ein leitfähiger Kontakt hergestellt werden. Der Quarzsand hingegen kühlt den entstehenden Lichtbogen so ab, dass nach dem Durchbrennen kein kontaktfähiges Material entsteht. Allerdings führt er dazu, dass nicht mehr durch einfaches Anschauen überprüft werden kann, ob die Sicherung ausgelöst wurde. Während die Entwicklung und Werkstoffwahl der Evolution II bei Phonosophie selbst passierten, überlassen die Audiotuner die eigentliche Produktion dann einem Spezialisten. Für die Galvanisierung der Oberflächen und das Verlöten zeigt sich ein Spezialunternehmen aus Schleswig-Holstein verantwortlich, das unter anderem auch für die Medizin-, Labor- und Raumfahrtindustrie arbeitet.

Im Einsatz

Die Nutzung der Evolution II pendelt dann zwischen kinderleicht und kompliziert, denn der Einbau variiert je nach Gerät. Wir haben für unseren Test zwei 6,3 Ampere Sicherungen kommen lassen, die in einen Hegel H360 Vollverstärker eingesetzt werden. Dort lassen sich die Sicherungen einfach in eine kleine Schublade am Netzanschluss einklemmen. Andere Geräte erfordern für den Austausch aber eventuell das Öffnen des Gehäuses, was je nach Geschick oder Garantieanspruch, vom Händler der Wahl gemacht werden sollte. Beim Einbau in das Gerät ist außerdem die Phasenlage zu beachten. Da die Evolution II laufrichtungsgebunden sind, sollte der Kontakt, der am Anfang des Herstellerschriftzuges liegt, an der Phase angeschlossen werden. Während unser Verstärker bereits entsprechend markiert ist, muss eventuell auch hier der Händler um Rat gefragt werden. Und natürlich nützt dies nichts, wenn man am Ende das Stromkabel falsch herum in die Dose steckt. Also auch hier zunächst die Phase checken.

Wo genau die Sicherung eingesetzt wird, ist von Gerät zu Gerät unterschiedlich. Manchmal ist die Sicherung in einer kleinen Schublade untergebracht, doch bei anderen Geräten muss das Gehäuse geöffnet werden.

Phonosophie Evolution II – Kleines Teil, große Bühne

Für die Strecke zwischen Steckdose und Gerät greifen wir dann noch zu einem Phonosophie AG Power Chord 1 MK 2.1 Netzkabel, um Feinsicherungen und Gerät eine gute Grundlage zu bieten. Umgehend legt der interne Streamer des Hegel dann mit dem akustischen Gitarrenrock von This Wild Life los und zeigt dabei schnell die Vorteile der optimierten Stromzufuhr. Im Vergleich mit der Standard-Glassicherung wirkt die Bühne nun etwas offener. Instrumente und Musiker scheinen einen Schritt nach vorne zu machen, kommen auf die Hörposition zu und setzen sich besser von einander ab. Die Gitarren geben den Ton an und tun dies mit fokussiertem aber natürlich wirkendem Sound. Zu Beginn scheint die Tonalität noch eher ins Helle zu tendieren. Mit zunehmender Einspielzeit der Sicherungen legt sich dieser Eindruck allerdings. Insgesamt wird das Spiel nach einer Weile sogar dezent sahniger als zuvor.

Auch ein gutes Stromkabel kann dem Klang förderlich sein. Hier bietet Phonosophie ebenfalls verschiedene Modelle an.

Schritt nach vorn

Unschöne Spitzen und Kanten, die zuvor im Signal waren, scheint die Evolution II ein wenig auszubügeln, geht dabei aber mit Sorgfalt vor. Dynamik und Feinheiten in den Obertönen werden nicht verschluckt. Hier kommen sogar eher noch einige Details dazu. So wirken die Drums bei Tools „Fear Inoculum“ wunderbar straff und kraftvoll. Als säße man direkt neben dem Schlagzeug, wenn der Stick mit Power auf die Felle knallt, wirft das Setup die Drums in den Raum. Mit schnellen, kräftigen Impulsen hat die Sicherung keinerlei Probleme. Wird Energie benötigt, bekommt das Netzteil sie auch zur Verfügung gestellt. Dazu rückt das ganze Klangbild vom Boden weg nach oben und setzt sich gut vom Hintergrund ab. Das schafft Zugewinne in der Plastizität. Zuvor nahm man die schweren Basssaiten wahr, doch mit verbesserter Stromversorgung scheint man sie wirklich zu spüren. Die Musik wirkt so einfach realer und lebendiger als zuvor.

Aktiviert

Schluss ist hier aber noch nicht. Neben den Evolution II in der AG-Ausführung, bietet Phonosophie seine Feinsicherungen auch noch in einer Variante an, bei der das Trägerröhrchen mit der hauseigenen Aktivator-Technologie behandelt wurde. Erkennbar am roten statt schwarzen Schriftzug, sollen diese zusätzliche Beeinflussungen des Signals unterdrücken. In der Praxis äußert sich dies in einer noch etwas offeneren und differenzierteren Bühnendarstellung. Orchester wirken so wunderbar mächtig, warten mit schmeidigen Streichern und klaren Bläsern auf. Auch die Tiefenstaffelung schient sich nochmals minimal zu verbessern. Während der Zugewinn zwischen Standard-Sicherung und Evolution II aber durchaus merklich erscheint, ist der Schritt von der Evolution II zur Aktivator-Variante, zumindest bei unserem Vollverstärker, deutlich subtiler. Wer dieses Zusätzliche Quäntchen an Performance ausnutzen möchte, muss dafür aber auch einen merklich gesteigerten Preis von 130 Euro, statt den moderaten 70 Euro für die „normale“ Evolution II einplanen.

Erkennbar am roten Schriftzug auf dem Keramik-Trägerröhrchen, soll die Aktivator Version der Evolution II nochmals zusätzliche Beeinflussungen verhindern.

Fazit

Beim Strom fängt alles an, denn er ist für eine gute Anlage die Luft zum Atmen. Mit den Evolution II Feinsicherungen hat Phonosophie ein praktisches Mittel, um die Stromversorgung, und damit den Sound eines guten Musiksystems, noch zu verbessern. Erhältlich in allen gängigen Auslösewerten sorgen die aufwändig produzierten Sicherungen für mehr Performance. Gleichzeitig profitiert auch die Sicherheit von der durchdachten Konstruktion. Nach dem Auslösen unterbrechen die Sicherungen die Stromzufuhr konsequent und verhindern so teuere Schäden an der heimischen Elektronik. Ein Wundermittel für jede Gelegenheit sind die Feinsicherungen natürlich nicht. Um wirklich zu profitieren braucht es auch eine korrekte Aufstellung der Lautsprecher, etwas Raumakustik und eine gute Signalübertragung. Wer dann noch die letzten Prozent Potential seiner HiFi-Komponenten ausschöpfen möchte, kommt mit den Evolution II von Phonosophie nochmal ein gutes Stück näher an sein Ziel.

Test & Text: Philipp Schneckenburger
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: Empfehlung
Preis-/Leistung: angemessen

Technische Daten

Modell:Phonosophie Evolution II
Gerätekategorie:Feinsicherung
Preis:AG: 70 Euro/ Stück
Aktivator AG: 130 Euro/ Stück
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Evolution II AG
Evolution II Aktivator AG
Vertrieb:Phonosophie, Hamburg
040 837077
www.phonosophie.de
Maße (Ø x L)5 x 20 mm
Spannnung:250V, AC
Auslösecharakteristik:Träge
Verfügbare Werte:0,2 AT, 0,4AT, 0,63AT, 1AT, 1,6AT, 2AT, 2,5 AT, 3,15AT, 4AT, 5AT, 6,3AT, 8AT, 10AT
Schmelzleiter:Feinsilber
Trägerröhrchen:Keramik
Füllung:Quarzsand
Endkappen:versilbert
Lieferumfang:1 x Evolution II
Pro & Contra:+ offenes Klangbild
+ gute Bühnendarstellung
+ plastischer und differenzierter Klang
+ hohe Impulstreue
+ gesteigerte Präsenz und Musikalität
+ verbesserter Geräteschutz

+/- Einbau stark variabel

- Schmelzleiter nicht optisch überprüfbar
Benotung:
Empfehlung
Preis/Leistung:angemessen
Getestet mit:Hegel H360
Elac Concentro
Canton Vento 80
Omnes Audio InStyle L MKII
ViaBlue SC-4
Phonosophie AG Power Chord 1 Mk 2.1
Innuos ZENmini Mk3
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