Home » Tests » ScreenExcellence Reference – Schalldurchlässige Leinwand für höchste Ansprüche
18. Juli 2023von Michael B. Rehders
RedakteurScreenExcellence möchte mit seiner Reference-Rahmenleinwand, hochwertige Materialqualität und innovative Montage, mit bester Bild- und Tonqualität verbinden. Ob das anspruchsvolle Vorhaben aufgeht, zeigt unser Test.
Guter Ton direkt aus dem brillanten Bild: Genau das wünschen sich viele Heimkinobesitzer von einer sehr guten Rahmenleinwand. Überdies sollte das Modell leicht zu montieren sein; denn wer hat schon große Lust dazu, stundenlang und mit fremder Hilfe eine Leinwand zu bauen. Wir jedenfalls nicht. Darüber hinaus sollte die Gewebestruktur des Tuches nicht zu sehen sein und schon gar keine Bildfehler verursachen. Letztendlich sollten die aufprojizierten Bilder möglichst farbneutral sein, keinen unschönen Farbstich besitzen, oder gar glitzern. Dass diese Eigenschaften in der Produktion nicht immer ganz leicht zu kombinieren sind, haben wir schon öfter während der Testprozedere erfahren. Der deutsche Distributor WS Spalluto hat das ebenfalls erkannt. In Zusammenarbeit mit ScreenExcellence wird eine neue Rahmenleinwand produziert und vertrieben, die extrem hochwertig verarbeitet und ganz leicht zu montieren ist. Für den Test haben wir die Reference mit schalldurchlässigem Gewebetuch geordert. Spalluto veranschlagt für das 3,05 Meter breite Modell 4.599 Euro.
Ausstattung und Technik
Die Preise für die Reference variieren je nach Wunschformat, da es sich stets um eine Maßanfertigung handelt. Der Vorteil: Die Rahmenleinwand kann auf den Millimeter präzise gefertigt werden. Geliefert wird sie in einem Paket aus stabiler Pappe, das von innen stoßsicher mit Rollenverstrebungen ausstaffiert ist. Die vier mit samtähnlichem Material bezogenen Aluminiumprofile des Rahmens sind separat in Luftpolsterfolie eingewickelt, damit diese bei unsachgemäßer Behandlung unterwegs keinen Schaden nehmen. Eine Wandhalterung gehört ebenso dazu wie das gesamte Montagematerial, inklusive Werkzeuge, ein Paar weiße Gummihandschuhe, Montagespachtel und eine dünne Unterlegfolie. Das Leinwandtuch ist auf eine Rolle gewickelt, während das Black Backing locker zusammengelegt im Karton liegt. Beim Black Backing handelt es sich um ein schwarzes schalldurchlässiges Gewebe, das hinterrücks auf das Leinwandtuch gespannt wird. Dadurch wird verhindert, dass Streulicht von hinten das Bild aufhellt und es verblasst (siehe A/B-Bildvergleich weiter unten). Eine bebilderte englischsprachige Montageanleitung komplettiert den Lieferumfang.
Innovative Montage
Zunächst stecken wir den Rahmen zusammen. Dank stabiler Metallwinkel, welche zuvor in die Profile eingeschoben werden, gelingt das im Handumdrehen. Zur Stabilisierung werden diese noch verschraubt. Das Prozedere dauert keine 10 Minuten, weil alles passgenau gefertigt ist. Nun stehen wir aber vor einem Rätsel: Üblicherweise besitzen Leinwandtücher für die Montage am Rahmen Druckknöpfe, Metallösen, offene Taschen für Aluminium/Kunststoffstangen oder Klettbänder. Die Anbringung erfolgt dann mit Spannfedern, Gummis, oder Kabelbindern. Nicht so bei der ScreenExcellence Reference. Gewebetuch und Black Backing besitzen nichts dergleichen. Aus der Bedienungsanleitung werden wir auch nicht viel schlauer. Erst ein Montagevideo hilft uns weiter. Wir drücken das Tuch mit dem Montagespachtel in die Gummilippe, die sich auf der Rückseite des Rahmens befindet. Da wir beim ersten Versuch nicht die optimale Spannung erreichen, lösen wir das Tuch an den passenden Stellen und ziehen es nach. Das geht kinderleicht von der Hand.
Schalldurchlässiges Gewebetuch
Das Leinwandtuch von ScreenExcellence heißt: Enlightor Neo. Es ist überraschend dünn und leicht, dafür extrem dicht gewebt. Bereits aus einer Distanz von 1,20 Meter erachten wir die Struktur nicht mehr als störend. Die akustische Dämpfung fällt mit 2 Dezibel (ohne Backing) und 3 Dezibel (mit Backing) in der Spitze hervorragend gering aus. Das lässt sich spielend im AV-Receiver ausgleichen. Wir empfehlen: Wer die Leinwand im Wohnzimmer mit weißen Wänden nutzt, sollte unbedingt das Black Backing anbringen. Wer die ScreenExcellence Reference im dedizierten Heimkino einsetzt, kann zugunsten einer noch besseren Tonqualität darauf verzichten, wenn hinter der Leinwand alles Schwarz ist. Den Leuchtdichtefaktor des Enlightor Neo beziffert der Hersteller mit 0,80 Gain. Diese Angabe ist überaus ehrlich. Wir messen sogar 0,81 Gain. Das bedeutet: Das Licht des Projektors wird lediglich um 19 Prozent anstatt 20 Prozent durch das Leinwandtuch reduziert. Die Farbreproduktion ist tadellos und liegt innerhalb üblicher Messtoleranzen.
Für anspruchsvolle Heimkinos entwickelt
Die Anbringung des Black Backings ist ebenso simpel wie die Befestigung des Enlightor Neo: Das schwarze Gewebe wird mit Hilfe des Montagespachtels in dieselbe Nut gedrückt, in der sich auch das Leinwandtuch befindet. Anschließend wird die Wandhalterung am Rahmen verschraubt. Das Gegenstück wird an der Wand befestigt. Jetzt wird die gesamte Leinwand einfach nur dort eingehängt. Besonders erfreulich finden wir, dass Rahmen, Black Backing und Enlightor Neo geruchsneutral sind. Es riecht nichts unangenehm nach Chemie. Demzufolge muss die Leinwand nicht tagelang bei geöffnetem Fenster ausdünsten. Der Filmspaß kann sofort beginnen, ohne dass man sich Gedanken über die Gesundheit seiner Zuschauer machen muss. Das Tuch ist ganz plan gespannt. Es glitzert nichts. Störende Moiré-Effekte sind nicht auszumachen, weil das Tuch extrem dicht gewebt ist. Die Überprojektion wird zuverlässig vom Rahmen aufgenommen. Das samtartige Material auf den Aluminium-Profilen absorbiert sogar Inhalte von hellen Projektoren zuverlässig.
Bildreferenz mit Black Backing
Bevor wir uns dem ganz großen Filmerlebnis hingeben, führen wir noch ein paar Untersuchungen durch. Es interessiert uns, in wie fern sich das Black Backing auswirkt. Dafür hängen wir die ScreenExcellence vor eine weiße Wand und projizieren „Elvis“ aus dem Jahr 2021 darauf. Zunächst betrachten wir das Bild ohne das schwarze Gewebetuch. Die gleichmäßige Ausleuchtung gefällt uns bereits sehr gut. Alle Feindetails werden bis UHD-Pixelauflösung reproduziert. Die Schärfe ist sensationell. Aus einem Betrachtungsabstand von 2,80 Meter können wir komplett ins Filmerlebnis eintauchen. Eine Gewebestruktur ist nicht auszumachen, selbst mit Adleraugen nicht. Als nächstes bringen wir das Black Backing hinten am Rahmen an und sind sofort begeistert. Vor der weißen Wand nimmt die Plastizität mit dem schwarzen Gewebe noch deutlich sichtbar zu. Es wird förmlich ein Grauschleier vom Bild abgezogen. Während Elvis einen Comic liest, sind die Farben satter und Schwarz viel tiefer, bei identischer Durchzeichnung.
Herausragende Tonwiedergabe
Dem exzellenten Bildeindruck steht der Sound nicht nach. Wir haben Front- und Centerlautsprecher hinter der Leinwand platziert. Mit Black Backing ergibt sich ein überaus stimmiger Klang. Bass, Grundton und Mitteltöne erklingen unverfälscht. Ebenso zeigen sich die Höhen unbeeindruckt vom Tuch zwischen Lautsprecher und Zuschauer. Typische Kammfilter-Effekte, die schalldurchlässige Leinwände immer wieder mal erzeugen können, sind der ScreenExcellence Reference völlig fremd. Stimmen tönen nicht nasal, sondern herrlich frei. Wenn Elvis im Nachwuchswettbewerb auftritt sind sogar die leisesten Schreie der weiblichen Fans klar und deutlich im Raum auszumachen. Nichts hallt hinter der Leinwand. Als nächstes entfernen wir das Black Backing – und sind positiv überrascht. Zunächst tönt alles eine Spur lauter. Ein Dezibel Pegelunterschied können wir ausmachen. Hören wir etwas genauer hin: Die „Klarheit“ nimmt sogar noch eine Spur zu. Von heftigen Basseinsätzen zeigt sich die Reference völlig unbeeindruckt. Nichts schwingt mit. Das Tuch bleibt spiegelglatt gespannt. Großartig!
Fazit
Dem deutschen Distributor WS Spalluto gelingt mit der ScreenExcellence Reference der ganz große Wurf. Neben hochwertigen Materialien, die zum Einsatz kommen, überzeugt die innovative Montage des Leinwandtuches. Das Enlightor Neo ist ganz fein gewebt und zeigt alle Details bis UHD-Pixelauflösung fehlerfrei. Darüber hinaus sind die akustischen Eigenschaften auf Referenzniveau. Wer für Wohnzimmer und dedizierte Heimkinoräume die beste Bild- und Klangperformance anstrebt, macht mit dieser Leinwand alles richtig – und das Beste: Sie wird wunschgemäß auf Maß angefertigt.
Test, Text & Fotos: Michael B. Rehders
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: hervorragend
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Technische Daten
Modell: | ScreenExcellence Reference (mit Enlightor Neo) |
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Produktkategorie: | Schalldurchlässige Rahmenleinwand |
Preis: | je nach Maß (3,05 Meter Breite: 4.599 Euro) |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | Aluminiumträger, schwarz |
Vertrieb: | WS Spalluto 07222 91900 www.wsspalluto.de |
Abmessungen (Breite): | 3,05 x 1,21 Meter (2,39:1) Andere Formate auf Wunsch |
Technik: | Rahmenleinwand mit akustisch transparentem Gewebetuch |
Lieferumfang: | - ScreenExcellence Reference
- Enlightor Neo - Black Backing - Wandhalterung - Montagematerial - Montagewerkzeuge - Montagespachtel - Gummihandschuhe - Anleitung |
Pro & Contra: | + Bild- und Tonqualität auf Referenzniveau + spiegelglattes Tuch + sehr gleichmäßige Ausleuchtung + luxuriöses Material + einfache Montage und Installation - keine deutschsprachige Montageanleitung |
Benotung: | |
Bildqualität (50%): | 100/100 |
Praxis (25%): | 100/100 |
Ausstattung (25%): | 100/100 |
Gesamtnote: | 100/100 |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis-/Leistung | hervorragend |