Wharfedale Aura 2 – imposanter High End-Lautsprecher zum Oberklassenpreis

Maximaler Bass(c)hub

In Sachen Reflexport hat sich Wharfedale etwas Besonderes ausgedacht: In der Aura 2 befindet er sich im Gehäuseboden und strahlt auf die festmontierte Bodenplatte ab. Von hier werden die Bassanteile dann über seitliche Öffnungen nach draußen geleitet. Clever, denn so kann der Lautsprecher flexibler und auch wandnäher positioniert werden. Entnimmt man die magnetisch haftende Frontabdeckung, kommt das Chassis-Trio zum Vorschein. Besonders imposant erscheint hier der 130 Millimeter durchmessende Tieftöner. Seine Membran besteht aus extrem leichtem, beschichtetem Glasfasergewebe, was ihn sehr flink macht und zugleich zur weitgehenden Vermeidung von Eigenschwingungen führt. Eingebettet ist dieses Schwingsystem in eine äußerst flexible Gummisicke. Das verspricht optimale Beweglichkeit und einen maximalen Hub. Der Staubschutz in der Mitte präsentiert sich als vergleichsweise großer Kegel, der das Abstrahlverhalten des Treibers weiter verbessern soll. Der Mitteltöner ist auf ähnliche Weise konstruiert, weist jedoch einen etwas kleineren Durchmesser von 100 Millimetern auf.

Superflink

Im oberen Abteil der Wharfedale thront unterdessen der Air-Motion-Transformer (AMT). Dieser Magnetostat besteht aus einer gefalteten, hauchdünnen Membran, auf der die Leiterbahnen das Signal führen. Umgeben von einem Permanentmagneten bewegt sich diese Folie und wandelt das elektrische Signal in hörbare Luftbewegungen. Der Vorteil dieser kostspieligen Konstruktion ist der beeindruckend hohe Wirkungsgrad. Dieser AMT zeichnet sich zudem durch einen vergleichsweise sanfteren und weniger spitz klingenden Sound aus. Um aber erstmal spielen zu können, muss die Aura 2 mit Signalen versorgt werden. Das geschieht hier über das rückseitig platzierte Anschlussfeld. Dieses ist mit Bi-Wiring-Schraubklemmen ausgestattet, kann jedoch auch mit nur einem Paar Stecker betrieben werden, indem man die mitgelieferten, ansprechend gestalteten Brückenkabel verwendet. Wharfedale empfiehlt übrigens für den Betrieb einen Verstärker mit einer Leistung zwischen 25 und 150 Watt, eine Empfehlung, die ich mit unserem Hegel bestätigen kann. Und es gibt noch eine Empfehlung: Lautsprecher-Ständer:

Ideale Unterstützung

Eine sehr ansprechende Variante bietet Wharfedale mit dem Modell Aura 2 Stand an. Dieses Stativ ist perfekt auf des Style der Aura 2 abgestimmt. Ein erstes Detail wäre die obere Platte, auf der der Lautsprecher später steht. Diese Platte entspricht exakt und millimetergenau der Bodenplatte des Lautsprechers. Dank seiner umlaufenden Chromleiste wirkt es später, als wären Lautsprecher und Ständer eine zusammengehörige Einheit. Die leicht geschrägte Säule lässt das Stativ zudem weniger wuchtig erscheinen und seine clevere Kabelführung, macht die Signalstrippen fast unsichtbar. Um ideale Voraussetzungen für bestmöglichen Klang zu bieten, ist der Aura 2 Stand mit massiven Spikes ausgestattet, die ganz nebenbei auch noch die wackelfreie, perfekte Ausrichtung des Duos erlauben. Das macht sich bemerkbar, denn klanglich spielt die Aura 2 deutlich über dem, was man in dieser Preisklasse erwarten würde. Dabei beeindruckt die Wharfedale Aura durch ihre bemerkenswerte Präzision. Auch die Abstimmung ist nahezu perfekt neutral.

Klangmeister

Der leichte Hauch von Wärme, dürfte den meisten Hörgewohnheiten entgegenkommen. Sehr praktisch ist zudem die Flexibilität der Wharfedale. Selbst bei einem Wandabstand von rund 30 Zentimetern neigt die schicke Britin nicht dazu im Bass nervig aufzudicken oder unkontrolliert herumzuwummern. In „Fast Car“ wird Tracy Chapmans Stimme in all ihren Facetten wiedergegeben und harmoniert optimal mit den glasklaren Begleitgitarren. Das eher im Hintergrund agierende Schlagzeug, bestehend aus Bass-Drum und Rim-Shots, fügt sich in den Strophen nahtlos in das Gesamtklangbild ein. Die Becken hauchen sanft im Chorus, während die Snare die nötige Durchsetzungskraft bietet, um den eher knackigen Refrain aufzulockern. Dabei bleibt die Darbietung stets ausgewogen und erfreut mit einer klaren Plastizität. Weitere Höreindrücke, unter anderem wie die Aura 2 mit hochdynamischen Songs umgeht, beschreiben wir in unserem ausführlichen Testbericht.

Technische Daten