lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Redakteur
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Vinyl-Wiedergabe mit Röhren-Klang: Diese Kombination verspricht gleich doppelten Analog-Genuss. Hierfür präsentiert der Röhren-Spezialist Canor mit dem neuen Asterion V2 eine extrem featurereiche Phono-Vorstufe: Der imposante Amp bietet freie MM- und MC-Wahl, umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten für beide Abtaster-Arten, parallelen MM- und MC-Anschluss für zweiarmige Plattenspieler, Subsonic-Filter – und sogar einen symmetrischen Eingang für MC. Im Test glänzt der Asterion V2 auch mit klanglicher Klasse.

Maximaler Wiedererkennungswert: Der Asterion V2 besitzt das charakteristische Canor-Design, das alle Komponenten der Slowaken auszeichnet. Dazu gehört auch, dass der Röhrenspezialist Canor auf die Präsentation der glimmenden Kolben verzichten kann: An optischen Highlights herrscht hier auch so kein Mangel.

Maximaler Wiedererkennungswert: Der Asterion V2 besitzt das charakteristische Canor-Design, das alle Komponenten der Slowaken auszeichnet. Dazu gehört auch, dass der Röhrenspezialist Canor auf die Präsentation der glimmenden Kolben verzichten kann: An optischen Highlights herrscht hier auch so kein Mangel.

Kennen wir uns nicht bereits? Das ist unser erster Gedanke, als der Asterion V2 vor uns auf dem Redaktionsschreibtisch steht. Kein Wunder: Dieser Phono-Vorverstärker ist quasi der Zwilling des von uns bereits getesteten Canor PH 1.10. Auch beim neuen Asterion V2 staunen wir allein schon aufgrund des optischen Auftritts, der Dimensionierung und des Gewichts. Satte 18 Kilo bringt dieser Verstärker auf die Waage, und mit 18 mal 44 mal 50 Zentimeter präsentiert er sich überaus raumgreifend. Diese für einen Phono-Vorverstärker ungewöhnliche Großvolumigkeit und Schwere verdankt sich der prinzipiell platz- und materialintensiven Röhrentechnik, einer sinnvollen räumlichen Trennung der Baugruppen samt Separierung des Netzteils – aber natürlich auch dem Design.

Canor-charakteristisch ist auch beim Asterion V2 die Frontgestaltung. Hier fällt als erstes der markant-massive, herrlich leichtgängige und fein rastende Drehgeber auf, Er ist zusätzlich durch einen ihn umgebenden Lichtkranz in Szene gesetzt. Auch das durchgängige schwarze Band, in das die Taster clever-dezent integriert sind, ist ein Canor-Kennzeichen.

Canor-charakteristisch ist auch beim Asterion V2 die Frontgestaltung. Hier fällt als erstes der markant-massive, herrlich leichtgängige und fein rastende Drehgeber auf, Er ist zusätzlich durch einen ihn umgebenden Lichtkranz in Szene gesetzt. Auch das durchgängige schwarze Band, in das die Taster clever-dezent integriert sind, ist ein Canor-Kennzeichen.

Charakteristischer Auftritt

Diese Gestaltgebung bleibt dem markanten Produkt-Profil der slowakischen High End-Schmiede treu: Wie die anderen Komponenten des Portfolios ist auch der Asterion V2 grundsätzlich im klassische HiFi-Format gehalten und bietet zugleich das charakteristische Canor-Design mit Wiedererkennungs-Garantie: Die zentimeterstarke Stirnseite aus fein gebürstetem, sauber eloxiertem Aluminium ist von einem breiten, schwarzglänzenden Band durchzogen. Dieser Streifen sorgt bei unserem in Silber gehaltenen Testmodell für einen maximalen optischen Kontrast. In das Band ist eine auffällige, große, mit gelben Lichtpunkten realisierte Dot-Matrix-Anzeige integriert. Mehr Retro-Flair geht hier kaum. Beleuchtet ist auch das zentrale Firmenlogo, zudem umfasst ein gelber Lichtkranz das prominent herausragende, großformatige, in purem Aluminium realisierten Stellrad. Die komplette Illumination ist in fünf Stufen dimmbar oder ganz abschaltbar. An diese Front schließt sich nun ein Korpus aus ebenfalls massiven, gebürstet-eloxierten Aluminiumplatten an. Das ist gegenüber dem pulverlacküberzogenen Stahlblech-Gehäuse des PH 1.10 deutlich solider. So strahlt der Asterion V2 auch eine wesentlich größere Hochwertigkeit aus.

Perfekte Anpassungs-Möglichkeiten sowohl für MM-Systeme …

Zurück zum Stellrad: Mit diesem wunderbar leichtgängigen und sanft rastenden Drehgeber wählt man, je nach Betriebsart, unter den vielfältigen Widerstands- und Kapazitätswerten die passende Einstellung aus. Dies erledigt man im Verbund mit den unauffällig in das schwarze Frontband eingelassenen Tastern. So ist der Asterion V2 für die gesamte Bandbreite der Moving Magnet (MM)- und Moving Coil (MC)-Systeme geeignet. Beginnen wir mit dem MM-Betrieb: In diesem Modus liefert diese Vorstufe eine Verstärkung von 46 Dezibel. Das ist für Moving Magnet-Abtaster, die systembedingt einen höheren Signal-Pegel als MC-Systeme liefern, eine ziemlich stattliche, aber absolut praxistaugliche Amplifikation. Im MM-Betrieb ist der Eingangswiderstand auf die üblichen 47 Kiloohm festgesetzt, die als Standardwert etabliert sind. Für die Kapazität hingegen sind acht verschiedene Einstellungen zwischen 50 und 840 Pikofarad einstellbar. So lassen sich Kapazitätseinflüsse des verwendeten Anschlusskabels kompensieren. Auf diese elektrische Eigenschaft der Leitung reagieren Moving Magnet-Systeme durchaus empfindlich.

Der Asterion V2 präsentiert sich überaus edel gewandet: Über die massive Front hinaus besteht sein Gehäuse auch ober- und wangenseitig aus fein gebürstetem und eloxiertem Aluminium. Hierfür unterhält Canor eine eigene CNC-Fräse sowie eine halbautomatische Eloxier-Straße im Firmensitz in Prešov. So erzielen die Slowaken eine erstklassige Material- und Fertigungsqualität.

Der Asterion V2 präsentiert sich überaus edel gewandet: Über die massive Front hinaus besteht sein Gehäuse auch ober- und wangenseitig aus fein gebürstetem und eloxiertem Aluminium. Hierfür unterhält Canor eine eigene CNC-Fräse sowie eine halbautomatische Eloxier-Straße im Firmensitz in Prešov. So erzielen die Slowaken eine erstklassige Material- und Fertigungsqualität.

… als auch für MC-Abtaster

Alternativ arbeitet der Asterion V2 mit allen marktüblichen Moving Coil-Systemen. Diese Abtaster sind in der Fertigung aufwändiger und dadurch deutlich teurer. Dafür erweisen sie sich in puncto Klang, Auflösung und räumlicher Abbildung als überlegen. Sie liefern jedoch ein deutlich schwächeres Signal. Es braucht deshalb eine wesentlich stärkere Kräftigung. Hierfür bietet der Asterion V2 zwei verschiedene MC-Optionen: Betätigt man den „MC1“-Taster, liefert der Verstärker einen Gain von 70 Dezibel. Drückt man den „MC 2“-Taster, beträgt der Gain sogar 76 Dezibel. Neben der Verstärkung benötigen MC-Systeme eine Impedanzanpassung. Hiier gibt es verschiedenste Anforderungen. Die deckt der Asterion V2 mit jeweils acht Einstellungen für den „MC 1“- und den „MC 2“-Modus ab. Die Werte liegen dabei zwischen 10 und 1.200 Ohm beziehungsweise zwischen 2 und 300 Ohm. Den benötigten Wert weisen die Hersteller der MC-Abtaster ihn ihren Datenblättern unter der Rubrik „Abschlusswiderstand“ aus.

Das Retro-LED-Display ist ein weiterer Canor-Klassiker. Diese Anzeige mit ihren großen, gelborangfarbenen Leuchtpunkten ist auch auf große Entfernung bestens ablesbar. Neben dieser aufälligen Anzeige übersieht man fast die Taster, mit denen die Einstellungen vorgenommen werden. So passt man mit den MM- und MC-Tastern den Asterion V2 an das System des Plattenspielers an, wobei „MC 1“ und „MC 2“ eine Wahl zwischen zwei verschiedenen Verstärkungen ermöglichen. Im MC-Modus zeigt das Display dann den aktuell eingestellten Impedanzwert an.

Das Retro-LED-Display ist ein weiterer Canor-Klassiker. Diese Anzeige mit ihren großen, gelborangfarbenen Leuchtpunkten ist auch auf große Entfernung bestens ablesbar. Neben dieser aufälligen Anzeige übersieht man fast die Taster, mit denen die Einstellungen vorgenommen werden. So passt man mit den MM- und MC-Tastern den Asterion V2 an das System des Plattenspielers an, wobei „MC 1“ und „MC 2“ eine Wahl zwischen zwei verschiedenen Verstärkungen ermöglichen. Im MC-Modus zeigt das Display dann den aktuell eingestellten Impedanzwert an.

Neuer Leckerbissen für MC: der symmetrische Eingang

All diese Einstellmöglichkeiten hat bereits der PH 1.10 geboten. Ihn übertrumpft der Asterion V2 nun mit einem Leckerbissen für MC: Moving Coil-Plattenspielern bietet der Verstärker über den unsymmetrischen Eingang hinaus auch einen Balanced Input für die symmetrische Signalübertragung. Dabei wird das Audiosignal doppelt durch das Kabel geschickt: einmal normal und einmal phaseninvertiert. In der Eingangssektion des Phono-Vorverstärkers wird das gegenphasige Signal wieder umgedreht und zum Originalsignal addiert. Alle elektromagnetischen Einstreuungen, die auf dem Kabelweg das Signal verschlechtern und als Rauschen, Sirren oder Brummen hörbar sind, treten dadurch nun gegenphasig auf und löschen sich somit aus. Diese symmetrische Signalübertragung ist gerade bei Phono-MC-Signalen, die mit extrem schwachem Pegel vom Plattenspieler angeliefert werden, überaus sinn- und wirkungsvoll, doch leider nicht allzu verbreitet. Wer aber ein derart ausgestattetes Analog-Laufwerk hat, für den ist der Asterion V2 der alternativlose Favorit im Canor-Portfolio.

Selbst die Rückseite des Asterion V2 ist in Aluminium realisiert. Hier stehen für Plattenspieler mit MM- und MC-System jeweils eigene unsymmetrische Cinch-Eingänge parat. Für MC bietet dieser Phono-Vorverstärker zusätzlich sogar einen symmetrischen Input. Für seine Nutzung drückt man den „XLR“-Taster auf der Front, dann ist auch der MC-Aufwärtsübertrager auf diese Signalübertragungsart eingestellt ist. Weil die MM- und MC-Eingänge frei von gegenseitiger Beeinflussung agieren, können sie gleichzeitig belegt werden. Um eine etwaige Brummschleife zu verhindern, ist der Phono-Vorverstärker mit einer Erdungsklemme ausgestattet. Hier wird die entsprechende Erdungsleitung des Plattenspielers angeschlossen.

Selbst die Rückseite des Asterion V2 ist in Aluminium realisiert. Hier stehen für Plattenspieler mit MM- und MC-System jeweils eigene unsymmetrische Cinch-Eingänge parat. Für MC bietet dieser Phono-Vorverstärker zusätzlich sogar einen symmetrischen Input. Für seine Nutzung drückt man den „XLR“-Taster auf der Front, dann ist auch der MC-Aufwärtsübertrager auf diese Signalübertragungsart eingestellt ist. Weil die MM- und MC-Eingänge frei von gegenseitiger Beeinflussung agieren, können sie gleichzeitig belegt werden. Um eine etwaige Brummschleife zu verhindern, ist der Phono-Vorverstärker mit einer Erdungsklemme ausgestattet. Hier wird die entsprechende Erdungsleitung des Plattenspielers angeschlossen.

Subsonic-Filter gegen Rumpeln und Trittschall

Ein letzter Taster auf der Front bedarf noch der Erklärung: das mit „Hz“ beschriftete Subsonic-Filter. Ist er aktiviert, senkt er die ultratiefen Frequenzen ab. So können Trittschallgeräusche ausgesiebt werden, ebenso Schwingungen, die wellige Platten erzeugen. All dies ist als störendes Rumpeln hörbar. Das Subsonic-Filter dämpft deshalb alle Frequenzen unterhalb von 18 Hertz um 18 Dezibel pro Oktave. Das ist eine deutliche Absenkung, der Verlust an Musikinformation ist jedoch überaus gering: Der für das menschliche Ohr wahrnehmbare Frequenzbereich beginnt bei rund 20 Hertz – bei jungem und gesundem Gehör. Überdies sind nur die wenigsten auf Platte gepressten Aufnahmen mit derartigem Frequenztiefgang gemastert. Der Genuss-Gewinn ist dagegen groß: Das Filter entlastet sowohl die Lautsprecher, die für die tieffrequenten Störgeräusche viel Hub vollführen müssen, als auch den Verstärker, dem die Rumpel-Frequenzen viel Leistung abverlangen, die somit nicht mehr für das eigentliche Musiksignal zur Verfügung steht. Für Rumpel- und Trittschall-Geplagte ist dieses Filter-Feature Ohren-Balsam.

Der Subsonic-Filter ist bei Bedarf mit dem „Hz“-Taster zuschaltbar – und zeigt dann eine segensreiche Wirkung: So werden Nadel-Erschütterungen durch Trittschall oder wellige Platten erst gar nicht mitverstärkt. Dadurch entfällt das unangenehme Rumpeln, welches dem Verstärker viel Energie abverlangt und unbekömmlich für die Lautsprecher ist.

Der Subsonic-Filter ist bei Bedarf mit dem „Hz“-Taster zuschaltbar – und zeigt dann eine segensreiche Wirkung: So werden Nadel-Erschütterungen durch Trittschall oder wellige Platten erst gar nicht mitverstärkt. Dadurch entfällt das unangenehme Rumpeln, welches dem Verstärker viel Energie abverlangt und unbekömmlich für die Lautsprecher ist.

Amtliches Anschluss-Angebot

Der Asterion V2 punktet auch mit seiner Rückseite: Das Anschluss-Angebot ist amtlich. In der Input-Sektion finden wir neben dem schon beschriebenen symmetrischen MC-Eingang separate unsymmetrische Anschlüsse für MM- und MC-Systeme. Die Cinch-Buchsen sind hochwertige vergoldete Modelle. Diese MM- und MC-Buchsen können gleichzeitig belegt werden, ohne dass eine gegenseitige Beeinflussung stattfindet. So lässt sich ein zweiarmiger Plattenspieler, der mit MM- und MC-Abtaster bestückt ist, komfortabel ohne Umstecken betreiben. Hinzu kommt ein zentraler Erdungsanschluss. Mit ihm lassen sich Brummschleifen aller angeschlossenen Laufwerke verhindern. Nun zur Ausgangssektion des Asterion V2: Sie bietet ebenfalls die Wahl zwischen symmetrischer und unsymmetrischer Signalführung. Wenn der nachfolgende Verstärker es möglich macht, sollte man auch hier den XLR-Anschluss wählen. Das Signal ist auf dem weiteren Kabelweg immer noch anfällig für Einstreuungen, auch wenn es durch das Verstärkungswerk des Asterion V2 nun Line-Level-Niveau besitzt.

Erstklassiger Aufbau, beste Bauteile

Apropos Verstärkungswerk: Um das sensible Signal vom Plattenspieler in punkto Pegel und Klang auf ein Top-Level zu befördern, agiert der Asterion V2 mit einer vorbildlich aufgebauten Röhren-Verstärkerschaltung. Nimmt man die massive Deckenplatte ab, offenbaren sich durchgängig separate Verstärker-Platinen. Dies begünstigt eine perfekte Kanaltrennung. Die Entwicklung und Fertigung der klangoptimierten Spezial-Platinen leistet Canor übrigens im eigenen Haus. Dies beiden Verstärkerzüge sind nun, abgetrennt durch abschirmende Metallbleche, von der Stromversorgung separiert, deren Trafo wiederum maximale Entfernung vom restlichen Netzteil und der Audio-Schaltung aufweist. Dies beugt elektromagnetischen Einstreuungen vor. Zur Verhinderung von Vibrationen ist der vakuumimprägnierte Transformator mit einer Antivibrationsmasse vergossen und beim Asterion V2 in ein noch massiveres, geschweißtes Gehäuse gesetzt. Die Ausgangsübertrager sind ebenfalls in eigenen abschirmenden Gehäusen untergebracht. Die für die MC-Verstärkung nötigen Aufwärtsübertrager stammen von Lundahl, auch die anderen Bauteile – etwa die von Obbligato gelieferten Audio-Polypropylen-Kondensatoren im Signalweg oder die von Mundorf kommenden Zinnfolien-Ausgangskoppelkondensatoren – haben allerhöchste Qualität.

Ausgangsseitig offeriert der Asterion V2 für den nachfolgenden Verstärker sowohl einen unsymmetrischen als auch einen symmetrischen Anschluss.

Ausgangsseitig offeriert der Asterion V2 für den nachfolgenden Verstärker sowohl einen unsymmetrischen als auch einen symmetrischen Anschluss.

Reine Röhrenverstärkung in sauberem Class A

Dies gilt auch für die Röhren: Sie stammen durch die Bank von Electro-Harmonix. Diese Premium-Röhren werden bei Canor mit einem selbst entwickelten Prüfstand einer abermaligen Qualitätskontrolle unterzogen und auf identische Betriebswerte hin selektiert. Dieses Matching ermöglicht eine saubere Signalverstärkung und eine hohe Kanalgleichheit. Eine Gleichrichterröhre vom Typ 6CA4 sorgt für die reine Anodenspannung, dann übernehmen pro Kanal vier 6922-Doppeltrioden die Verstärkung. Diese auch als ECC88 bekannte Vorstufenröhren halten manche Audiophile für die am detailliertesten klingende Glimmkolben auf dem Markt. Zum Schutz vor Mikrofonie und Vibrationen sitzt jede Röhre in einem schirmenden, mit Sprungfedern bewehrten Metallbecher. Die Röhren jedes Kanals arbeitet in sauberer Class A-Schaltung, zur Verstärkung wird also nur ihr linearer Arbeitsbereich genutzt. Auf eine Über-Alles-Gegenkopplung der gesamten Verstärkerschaltung verzichtet Canor hingegen: Diese Maßnahme sorgt bei Transistorverstärkern für höhere Linearität und Verzerrungsarmut, ist bei Röhrenamps hingegen eher kontraproduktiv. Die positiven Effekte erreicht man hier durch eine Gegenkopplung jeder einzelnen Verstärkerstufe.

Der Canor Asterion V2 in der Praxis

Wie schlägt sich dieser hohe Aufwand klanglich nieder? Zur Beantwortung schließen wir den Asterion V2 an unseren Vollverstärker Hegel H360 an. Die Diesis Aura und später die Audio Physic Tempo übernehmen die Schallwandlung. Als Plattenspieler kommt der Transrotor Dark Star zum Zuge. Er ist zum Testbeginn mit dem MM-System Uccello bestückt und findet am unsymmetrischen Verstärker-Eingang Anschluss. Diese Klangkette nehmen wir nun in Betrieb – und warten erst mal eineinhalb Minuten, bis der Asterion V2 bereit ist. Diese 90 Sekunden sind bestens investierte Zeit, denn das langsame Aufwärmen schont die Röhren und verlängert ihre Lebensdauer. Ein deutlich vernehmbares Klacken signalisiert uns schließlich, dass der Verstärker spielbereit ist – und gibt uns die Gewissheit, dass das Schalten der Signalwege sicher und akustisch sauber über Relais geschieht. Trotz dieser Freischaltung bleibt eines auch jetzt unverändert: Wir hören nichts. Der Asterion V2 verrichtet seine Arbeit ohne störendes Rauschen, still und leise. Top!

Bei der Anwahl des „MM“-Modus zeigt der Amp den aktuell festgelegte Kapazitätswert, mit dem etwaige Einflüsse des Anschlusskabels ausgeglichen werden können – hierauf reagieren Moving Magnet-Systeme durchaus empfindlich.

Bei der Anwahl des „MM“-Modus zeigt der Amp den aktuell festgelegte Kapazitätswert, mit dem etwaige Einflüsse des Anschlusskabels ausgeglichen werden können – hierauf reagieren Moving Magnet-Systeme durchaus empfindlich.

Feine Vitalisierung

Nun kommt aber endlich Musik: Tom Petty spielt „Saving Grace“, den ersten Song seiner Klasse-LP „Highway Companion“. Die deutlich an ZZ Top erinnernde Bluesrock-Nummer klingt auf Anhieb klasse: Pettys unverzerrter Sechssaiter ist knackig und hat den körperhaften Sound, für den man eine halbakustische Gitarre schätzt. Die abgestoppten Powerchords besitzen einen satten Attack mit schön perkussiver Note. Nun fällt uns mit einem Blick auf das Display auf, dass wir die Kapazität noch gar nicht angepasst, sondern auf dem Startwert 50 belassen haben. Für das MM-System Uccello empfiehlt Transrotor rund 150 Pikofarad – und mit dieser Belastungskapazität klingt das Gitarrenintro noch offener, luftiger. Dieser Frische-Zugewinn gilt auch für den nun einsetzenden Gesang und alle weiteren hinzutretenden Instrumente, angefangen bei Handclaps und Keyboards über die verzerrte Gitarre bis hin zu Bass und Schlagzeug. Beim Hin- und Herschalten zwischen verschiedenen Kapazität fällt die feine Vitalisierung auf, die diese Anpassung bewirkt.

Zugewinn durch symmetrische Signalübertragung

Als nächstes wechseln wir die Verkabelung zwischen Phono-Preamp und Vollverstärker, gehen von der unsymmetrischen zur symmetrischen Signalübertragung über – und wieder erleben wir einen Zugewinn: Die Gitarren klingen etwas crisper, zudem sind Transparenz und Definition geringfügig gesteigert. So können wir die schließlich drei übereinander liegenden Gitarrenspuren, das schillernde Keyboard und die zuletzt hinzutretende Rhythmusfraktion noch besser herauszuhören. Auch die als Percussion-Effekt eingesetzten Schläge auf das Hi-Hat-Gestänge, die von links nach rechts und später dann wieder zurück durch den Raum schweben, sind nun feiner aufgelöst und wandern eindrucksvoller durch die Stereo-Abbildung. Die Bühne, die durch das Nacheinander-Einsetzen der verschiedenen Instrumente wirkungsvoll aufgebaut und peu à peu erweitert wird, ist nun realer und intensiver wahrnehmbar. Die Musiker haben jetzt mehr Platz zur Entfaltung. Dabei verleihen gerade Bass und Schlagzeug, die den Bandsound komplettieren, dem Song nun einen noch mächtigeren Schub. So sitzen wir bereits nach einer Minute mitwippend auf dem Sofa.

Hier spielt der Phono-Vorverstärker mit dem Plattenspieler Transrotor Dark Star, als Verstärker agiert der Symphonic Line RG 10 MK 5 Reference, der Im Test vom Hegel H360 abgelöst wird.

Hier spielt der Phono-Vorverstärker mit dem Plattenspieler Transrotor Dark Star, als Verstärker agiert der Symphonic Line RG 10 MK 5 Reference, der Im Test vom Hegel H360 abgelöst wird.

Wechsel von MM zu MC: Klang-Plus in allen Disziplinen

Nun rüsten wir unseren Plattenspieler auf das MC-System Goldring Ethos um und wechseln ebenso beim Asterion V2 auf MC – anschlusseitig wie auch per Taster. Hier fangen wir mit dem Modus „MC1“ an, der eine 70 Dezibel-Verstärkung liefert. Wir stellen die Abschlussimpedanz auf 80 Ohm ein. Dies entspricht dem für das Ethos empfohlenen Wert von 100 Ohm ziemlich gut. Jetzt also nochmal „Saving Grace“ von Tom Petty – und gleich ab dem ersten Gitarrenton machen wir große Augen: Was für ein Zugewinn an Frische und Klarheit, an Dynamik und Artikulation! Pettys Gitarre hat nun so richtig Grip, besitzt aber ebenso mehr Präsenz und Materalität. Sein Anschlagen der metallenen Saiten, sein Abstoppen und Abdämpfen der Töne mit dem Handballen – all das können wir spüren und förmlich sehen, als stünde Tom Petty vor uns. Klingt schon das Saitenspiel vitaler, so zucken wir bei dem Percussion-Effekt mit der angeschlagenen Hi-hat-Hardware zusammen, …

Audiophile Demonstration

… denn das Auftreffen der Holzsticks auf das Metall des Gestänges kommt nun noch impulstreuer und unvermittelter aus dem Nichts. Auch das Wandern dieses Effekts im Panorama ist nun noch eindrucksvoller – und das gilt für die gesamte Räumlichkeit der Wiedergabe: Die Darstellung der Instrumente hat mehr Tiefe. Hinzu kommt eine größere Offenheit und Luftigkeit, was die Dreidimensionalität und die Grenzenlosigkeit der Abbildung abermals intensiviert. In puncto Definition erleben wir nicht nur mehr Feinheit etwa bei den verschiedenen Gitarren, sondern ebenso beim Keyboard, wo die Akkorde tonal noch intensiver schillern. Auch die Rhythmusfaktion gewinnt: So heben sich die Bassdrum-Schläge, die genau auf die gezupften Töne des nun ebenfalls konturierteren Basses gesetzt sind, jetzt präziser ab. So macht dieses groovende Fundament noch mehr Spaß, hat abermals größeren Schub und animiert noch stärker zum Mitwippen auf der Couch. Der Asterion V2 zeigt uns hier audiophil die eindrucksvolle Überlegenheit eines erstklassigen Moving Coil-Abtasters.

Die linksseitigen Taster bewirken per „MUTE“ die Stummschaltung des Asterion V2 und über „DIMM“ die Abschwächung oder Abschaltung der kompletten Beleuchtung.

Die linksseitigen Taster bewirken per „MUTE“ die Stummschaltung des Asterion V2 und über „DIMM“ die Abschwächung oder Abschaltung der kompletten Beleuchtung.

Entspannt, natürlich, stimmig

Probieren wir mal den „MC2“-Modus aus, der eine Verstärkung von 76 Dezibel bietet. Überraschung: Nach der Angleichung der Lautstärke erleben wir die Wiedergabe ein geringfügig fokussierter, kerniger und durchsetzungskräftiger, im Bass hingegen etwas verschlankt und insgesamt etwas weniger luftig. Beide Klangcharaktere haben ihre Vorzüge, da g´fäält die Wahl schwer – doch schließlich entscheiden wir uns für den „MC1“-Modus. Prima, dass der Asterion V2 uns solche Anpassungsmöglichkeiten bietet! Tom Petty ist übrigens längst bei seinen nächsten Songs angelangt: dem ruhig-melancholischen „Square One“ und dann dem entspannt-poppigen „Flirting With Time“ – und uns fällt im Verlauf der LP auf, wie entspannt das Zuhören ist. Die Musik klingt natürlich, absolut stimmig und und harmonisch, die Wiedergabe besitzt eine wunderbare Selbstverständlichkeit und Mühelosigkeit. Da leistet die Röhrenverstärkung Großes. Bei aller Wärme ist der Asterion V2 aber kein Weichzeichner. Das hat er bei Tom Pettys rauer Rocknummer bewiesen.

Strahlkraft der Stimmen

Der Verstärker liefert aber über die harmonische Wiedergabe hinaus eine tolle Darstellung von Einzelinstrumenten und Stimmen. Das erleben wir auch bei anderer Musik, etwa beim Singer/Songwriter Jacob Dinesen – oder beim Opern-Abend mit Anna Netrebko und Rolando Villazón. Die beiden Weltstars singen aus Puccinis „La Bohème“ das romantische Duett „O soave fanciulla“, in dem Mimi und Rodolfo ihre Liebe erkennen. Es dauert keine zehn Sekunde, bis wir die Augen schließen, um dieses Belcanto-Bad zu genießen: Villazóns intensiver Tenor wirkt in dieser Wiedergabe noch leidenschaftlicher, Netrebkos attraktiver Sopran klingt hier noch verführerischer. Die beiden Weltklasse-Sänger haben eine überragende Präsenz, ihre Stimmen entfalten eine herrliche Strahlkraft – und beim Schwelgen in dieser Arie, beim Verschmelzen der beiden Gesänge, ist diese Gravitation ihrer gegenseitigen Anziehungskraft regelrecht spürbar. Wie das intime, uns gerade noch so nahestehende Liebespaar dann in der Ferne verschwindend uns ein dreifaches „Amor!“ zuruft, ist das wirkmächtige Finale dieser glänzenden Opern-Gala.

Der Asterion V2 zeigt sich im Test als vielseitiger Phono-Vorverstärker mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten und praxtischen Features.

Der Asterion V2 zeigt sich im Test als vielseitiger Phono-Vorverstärker mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten und praxtischen Features.

Fazit

Der Canor Asterion V2 bietet als Glimmkolben-bewehrte Phono-Vorstufe gleich doppelten Analog-Genuss. Aufgrund der Class-A-Schaltung gelingt ihm eine audiophile Amplifikation mit großer Reinheit und Transparenz sowie toller Akkuratesse und Dynamik. Dank der Röhrenverstärkung ist die Vinyl-Wiedergabe zudem herrlich homogen, stimmig und entspannt. Dabei haben insbesondere Stimmen und Solo-Instrumente eine fesselnde Präsenz. So bietet der Asterion V2 Röhrenmagie für Vinylisten. Das gilt sowohl für MM-Abtaster als auch für MC-Systeme, da der Asterion V2 über eine umfangreiche Impedanz-, Kapazitäts- und Pegel-Anpassung verfügt. Für zweiarmige Plattenspieler ist sogar der parallele MM- und MC-Anschluss möglich, weil die Schaltung eine gegenseitige Beeinflussung unterbindet. Ein zuschaltbares Subsonic-Filter schafft überdies segensreiche Ruhe im Fall von Trittschall-Problemen. Bei den Anschlüssen punktet dieser Verstärker dann eingangsseitig mit einem zusätzlichen, selten anzutreffenden symmetrischen MC-Input und ausgangsseitig mit unsymmetrischer sowie symmetrischer Signalbereitstellung. So glänzt der Asterion V2 als Feature-reicher Phono-Vorverstärker mit klanglicher Exzellenz.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: sehr gut

98 of 100

96 of 100

99 of 100

231226.Canor Audio-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Canor
Asterion V2
Produktkategorie:Phono-Vorverstärker (Röhre)
Preis:7.199,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Silber
- Schwarz
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):175 x 435 x 500 mm (mit Bedienelementen und Anschlüssen)
Gewicht:17,7 kg
Eingänge (analog):1 x MC symmetrisch (Cinch)
1 x MC unsymmetrisch (Cinch)
1 x MM unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Anpassungsmöglichkeiten (MM):- Verstärkung: 46 dB
- Kapazität: 50, 150, 270, 370, 520, 620, 740, 840 pF
Anpassungsmöglichkeiten (MC):MC 1-Einstellung:
- Verstärkung: 70 dB
- Impedanz: 10, 20, 40, 80, 150, 300, 600, 1.200 Ω

MC 2-Einstellung:
- Verstärkung: 76 dB
- Impedanz: 2, 5, 10, 20, 40, 80, 150, 300 Ω
Ausgangsimpedanz:100 Ω
Klirrfaktor:MM / MC <0,1 % / 1 V RMS (Herstellerangabe)
Subsonic-Filter:18 dB / Oktave
RIAA-Genauigkeit:0,3 dB / 20 Hz - 20 kHz (Herstellerangabe)
Geräuschspannungsabstand:- MM: ≤72 dBV (87 dBV – IEC A) (Herstellerangabe)
- MC: ≤68 dBV (82 dBV – IEC-A) (Herstellerangabe)
Verwendete Röhren:- Verstärkung: 8 x 6922
- Gleichrichtung: 1 x 6CA4
Lieferumfang:- Canor Asterion V2
- Netzkabel (1,5 m)
- Handschuhe
- Bedienungsanleitung (Englisch)
Pros und Contras:+ charakteristisches Top-Design
+ exzellenter, warmer Röhren-Klang
+ homogene, stimmige Wiedergabe
+ beeindruckende räumliche Abbildung
+ superbe Präsenz von Stimmen und Instrumenten
+ ausgezeichnete Dynamik
+ hohe Linearität, geringe Verzerrung, kein Rauschen
+ hervorragende Verarbeitung
+ einsetzbar für Analoglaufwerke mit MM- und MC-Abtaster
+ zusätzlicher symmetrischer MC-Eingang
+ passend für fast alle MC-/MM-Abtaster durch zahlreiche Einstellungen für Verstärkung, Widerstand und Kapazität
+ zweiarmige Plattenspieler mit MM- und MC-Abtaster sind ohne gegenseitige Beeinflussung gleichzeitig anschließbar
+ symmetrischer und unsymmetrischer Ausgang
+ zuschaltbares Subsonic-Filter

- keine Fernbedienung
Benotung:
Klang (60%):98/100
Praxis (20%):96/100
Ausstattung (20%):99/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:sehr gut
Getestet mit:- Plattenspieler: Transrotor Dark Star
- Abtaster: Transrotor Uccello (MM), Goldring Ethos (MC)
- Lautsprecher: Diesis Aura, Audio Physic Tempo
- Signalkabel: Audioquest Yukon RCA, Audioquest Yukon XLR
- Lautsprecherkabel: Audioquest Rocket 44
- Netzkabel: Audioquest Monsoon
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