lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

von

Redakteur
English
Zur Übersetzung unserer Seiten nutzen wir Google Translate. Dazu wird eine Verbindung zu Google-Servern hergestellt und Daten werden übertragen (weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung). Wenn Sie damit einverstanden sind, können Sie über folgende Buttons Google Translate aktivieren.

Können sie sich noch an Stereo-Receiver erinnern? Falls nein, frische ich ihre Erinnerung gerne auf: Stereo-Receiver, das waren diese meist etwas klobigen Vollverstärker mit integriertem Radio-Tuner, die sich ab den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wachsender Beliebtheit erfreuten. Kein Wunder, denn schließlich benötigte so ein Kombigerät deutlich weniger Platz als zwei einzelne Bausteine und war meist auch entsprechend günstiger. Ab den 90er-Jahren verschwanden die Receiver dann langsam von der Bildfläche. Bis jetzt, denn mittlerweile gibt es sie wieder in nennenswerter Anzahl von diversen Herstellern. So auch von Harman/Kardon, die mit dem HK3770 eine Schaltzentrale für die heimische HiFi-Anlage präsentieren, die in Sachen Ausstattung kaum Wünsche offen lässt.

Harman/Kardon HK3770, der hochleistungsfähige Stereo-Receiver mit 2 x 120 Watt Leistung, analogen und digitalen Eingängen, Bluetooth- und Netzwerk-Anschlussmöglichkeiten.

Harman/Kardon HK3770, der hochleistungsfähige Stereo-Receiver mit 2 x 120 Watt Leistung, analogen und digitalen Eingängen, Bluetooth- und Netzwerk-Anschlussmöglichkeiten.

 

 

Erfinder des Receivers
Für das New Yorker Unternehmen Harman/Kardon ist das Thema Verstärker mit eingebauter Quelle kein Unbekanntes. Und das ist eher untertrieben, denn tatsächlich haben die Ingenieure bei Harman die Gerätekategorie der Receiver überhaupt erst erfunden. Und das bereits im Jahr 1954, also nur ein Jahr nach der Firmengründung. Das Ergebnis war der Festival D1000, damals noch Mono-Ausführung. Also nur ein Kanal, statt der heute üblichen zwei. Aber auch der erste Stereo-Receiver, der Festival TA 230, wurde im Harman-Headquarter in New York entwickelt und kam bereits vier Jahre später auf den Markt. Natürlich hat das brandaktuelle Modell, der HK3770 nur noch wenig mit seinen Urahnen gemeinsam, denn schließlich gibts es mittlerweile neben dem Rundfunk und der Schallplatte noch eine ganze Reihe weiterer Quellen, die ebenso gerne bedient werden wollen wie seinerzeit das Tonband, das Tape-Deck oder der Plattenspieler.

 

 

Konnektivität
Aus diesem Grund bietet der Harman/Kardon neben dem obligatorischen Tuner für Ultrakurz- und Mittelwelle, also FM und AM noch einen Haufen weiterer Ansteuerungsmöglichkeiten, die nicht nur die Herzen eingefleischter Technikfans höher schlagen lassen. Das sind zum einen gleich fünf analoge und drei digitale Eingänge und zum anderen ein USB- und ein Netzwerkanschluss, über die der HK3770 Signale von nahezu jeder Quellen entgegen nimmt. Das können zum Beispiel Kassettendecks oder CD-Player sein, DVD- und Blu-ray-Spieler, USB-Sticks oder mittels DLNA-Protokolls auch ein Computer oder Notebook sowie Netzwerkfestplatten.
Damit das funktioniert, haben sich vor einigen Jahren diverse Hersteller der Unterhaltungselektronik zur „Digital Living Network Alliance“ zusammengeschlossen und einen gemeinsamen Standard entwickelt, der es ermöglicht, Daten zwischen verschiedenen Endgeräten wie Fernseher, Verstärker, Smartphone und Computer auszutauschen.
Über das Netzwerk bzw. den USB-Anschluss nimmt der HK3770 somit Musik in gleich vier unterschiedlichen Formaten an: WAV, MP3, WMA und FLAC. Dabei ist die Dekodierung des verlustfreien FLAC-Standards in meinem Test eine echte Überraschung gewesen, denn in der Bedienungsanleitung ist keine Rede davon, dass der Receiver dieses Format ebenfalls beherrscht. Auch Freunde des Herstellers mit dem angebissenen Apfel kommen nicht zu kurz, denn an dem USB-Port können zusätzlich iPod, iPhone und iPad angedockt und und zur Audiowiedergabe genutzt werden. Wer keine Lust auf Kabelsalat hat, für den hält der Harman-Receiver darüber hinaus die Möglichkeit bereit, beispielsweise das Smartphone oder das Tablet kabellos via Bluetooth zu koppeln. Umgewandelt werden digital eingehende Signale übrigens von einem hochauflösenden 192kHz/24 Bit-DAC (Digital to Analog Converter), der weitaus dichtere Datenströme entgegennehmen kann als das, was normalerweise auf CDs gepresst wird. Das bietet vor allem Freunde hochaufgelöster Audiotracks die Möglichkeit ihre Hi-Res-Titel unkomprimiert und in ihrer ganzen Bandbreite zu geniessen.
Nun waren das jetzt ja schon eine ganze Menge Anschluss- und Verbindungsvarianten, das Beste kommt aber wie immer zum Schluss: Der HK3770 verfügt über einen Phono-Eingang zum Anschluss eines Plattenspielers, was mich als Vinyl-Liebhaber natürlich ganz besonders freut. Doch nicht nur mich, denn zweistellige Wachstumsraten auf dem Schallplattenmarkt zeigen zudem, dass Harman/Kardon mit diesem Feature tatsächlich den Nerv der Zeit trifft.

Der HK3770 verfügt neben diversen analogen und digitalen Anschlussmöglichkeiten  über hohe Leistung und bietet sogar einen integrierten 192 kHz/24 Bit DAC.

Der HK3770 verfügt neben diversen analogen und digitalen Anschlussmöglichkeiten über hohe Leistung und bietet sogar einen integrierten 192 kHz/24 Bit DAC.

 

 

Basspower und Multiroom
Ausgangsseitig stehen zwei paar Lautsprecheranschlüsse zur Verfügung, so dass Sie sich nicht für ein einziges Paar Lautsprecher entscheiden müssen, sondern gleich zwei anschließen und per Fernbedienung zwischen beiden hin und her wechseln können. Sollte ihre Wahl auf besonders kompakte und dadurch zwar unauffällige aber meist etwas bassärmere Lautsprecher gefallen sein, lässt sie der HK3770 ebenfalls nicht im Stich. Im Gegenteil, denn für dieses Einsatzgebiet bietet er einen Subwoofer-Ausgang, über den mit einem aktiven Bassmeister Abhilfe bei zu schlappem Bass geschaffen werden kann. Falls es hingegen einmal etwas leiser zugehen soll, bietet mein Testmodell natürlich auch die Möglichkeit einen Kopfhörer über die frontseitig eingelassene Buchse zu verbinden.
Die letzte Schnittstelle – damit haben wir dann wirklich alle Anschlussmöglichkeiten abgearbeitet – ist ein Tape-Ausgang. Auch wenn der Name anderes vermuten lässt, kann man mit diesem Ausgang eine ganze Menge mehr anstellen, als nur ein Kassetten-Deck anzuschließen. Um nur zwei Beispiele zu nennen, lassen sich analoge Audiosignale (z.B. von Schallplatte) zur Digitalisierung an den Computer liefern oder aber über ein ausreichend langes Kabel auch ein zweiter Raum mit Musiksignalen versorgen.

 

 

Sonderpunkte fürs Design
Optisch gibt sich der Harman als Wolf im Schafspelz. Komplett in glänzendem Schwarz gehalten, steht der Receiver dezent und schick auf dem Rack und wartet auf seinen Einsatz. In der Front befindet sich neben dem gut ablesbaren Display ein großer Lautstärkeregler, der von einem beleuchteten Ring eingefasst ist. Gleich daneben sitzen die wichtigsten Tasten zur Steuerung des Geräts. Diese sind so geschickt platziert, dass sie zunächst wie eine Zierleiste wirken und sich erst auf den zweiten Blick als Bedienelemente zu erkennen geben. Auf der linken Seite der Gerätefront (gleich unter dem Einschalter) kommt bei genauem Hinsehen eine kleine Klappe zum Vorschein, hinter der sich die Schnittstellen für USB-Datenträger und Kopfhörer verbergen.
Dank seines modernen Schaltungsdesigns bringt der Receiver – und zwar trotz Standardbreite von 44 Zentimetern und einer stattlichen Ausgangsleitung von 120 Watt pro Kanal, gerade einmal 6 Kilo auf die Waage. Zu verdanken ist dies seiner cleveren, digitalen Verstärkerschaltung, die zudem kaum Abwärme entwickelt. Dennoch empfiehlt der Hersteller die Kühlschlitze auf der Oberseite des Gerätes nicht dauerhaft abzudecken, um dem Gerät die jederzeit die Möglichkeit „zum Atmen“ zu geben.

Das sehr gut ablesbare Display fügt sich ebenso, wie der beleuchtete Ring zur Lautstärkejustage perfekt in die schwarz-glänzende Front des HK3770 ein.

Das sehr gut ablesbare Display fügt sich ebenso, wie der beleuchtete Ring zur Lautstärkejustage perfekt in die schwarz-glänzende Front des HK3770 ein.

 

 

Fernbedienung & App: Klassik und Moderne
Natürlich lassen sich sämtliche Funktionen des Receivers über die beiliegende Fernbedienung steuern. Diese funktioniert zwar sehr gut und kann auch für weitere Geräte des Harman-Ökosystems benutzt werden, gehört aber leider nicht zu den hochwertigsten Modellen ihrer Art. Eine durchaus elegantere Art den Receiver zu bedienen, bietet dagegen die zum Download bereitstehende „HK Remote“-App, die sowohl für Android- und iOS-basierende Geräte verfügbar ist und sich schnell einfach im jeweiligen App-Store kostenlos herunterladen lässt. Die einzige Voraussetzung für die Steuerung ist, dass sich sowohl der HK3770, wie auch das Steuergerät (Smartphone, Tablet etc.) im gleichen Netzwerk befinden. Eine Vorraussetzung, die in den meisten „Einsatzgebieten“ aber ohnehin selbstverständlich sein dürfte. Sowohl über die App, als auch mit der Fernbedienung lassen sich die üblichen Funktionen wie Lautstärkejustage und Quellenwahl vornehmen auch auch das Display dimmen bzw. abschalten. Ausserdem können Bässe und Höhen über die an Bord befindliche Klangregelung dem eigenen Geschmack angepasst werden. Mit der Funktion „Harman Volume“ haben die Amerikaner ihrem HK3770 zudem ein weiteres Schmankerl spendiert. Im Detail handelt es sich hierbei um eine Dynamikkompression, die zum Beispiel verhindert, dass Werbeunterbrechungen im Radio (oder Fernsehen) deutlich lauter wiedergegeben werden, als das eigentliche Programm.

Die übersichtlich strukturierte Harman Kardon Remote App bietet die Steuerung über iOS-und Android-Plattformen als Teil des Harman Kardon-Ökosystems.

Die übersichtlich strukturierte Harman Kardon Remote App bietet die Steuerung über iOS-und Android-Plattformen als Teil des Harman Kardon-Ökosystems.

 

 

Frischer Sound
Im Praxistest musste der Harman/Kardon HK3770 sein Können dann an einem Paar Canton Chrono 509.2 DC unter Beweis stellen. Dank seiner großen Leistungsreserven bereitete dem Receiver aber auch der Einsatz grösserer Standlautsprecher keinerlei Probleme. Für den ersten kurzen Test musste allerdings zunächst ein über Bluetooth gekoppeltes Smartphone herhalten. Das ist soundtechnisch natürlich nicht unbedingt High-End, funktionierte in Sachen Verbindungsaufbau und Stabilität aber schonmal sehr gut. Als klanglich deutlich hochwertiger erweist sich dagegen die herkömmliche Ansteuerung über die analogen Cinch-Eingänge. So angespielt, lässt der Harman-Receiver schnell seine Qualitäten erkennen und liefert ein Klangbild, dem es weder an Wärme im Bass, noch an Auflösung im Hochton fehlt. Das ist überraschend und imponierend zugleich, denn schliesslich habe ich es hier mit einem Gerät der 450-Euro-Preisklasse zu tun. Und in selbiger erlebt man nur selten eine solche Klangqualität wie diese, die ich hier gerade erlebe. Noch deutlich mehr Spaß macht aber die direkte Zuspielung digitaler Signale auf den internen, hochauflösenden DAC. Auf diesem Wege mit Signalen gefüttert, offenbart der HK3770 dann sein ganzes können als echter Feingeist. Besonders beeindruckt hat mich dabei Katie Meluas Interpretation des Canned Heat Klassikers „On The Road Again“. Ein Song, der in diesem Fall eher untypisch mit einer kompletten Big Band eingespielt wurde und daher eine besonders breite Palette an Klangfarben beinhaltet. Von der eher sanften Stimme der Sängerin, über harte Bläsereinsätze bis zum tiefen Bass ist da alles dabei. Der Harman/Kardon meisterte die anspruchsvolle Übung mit Bravour und lieferte ein Klangerlebnis, das man sich besser kaum wünschen könnte. Daumen hoch! Der Phono-Eingang steht diesem Klangerlebnis übrigens in keinster Weise nach und macht – wie sein digitaler Bruder – durchweg eine gute Figur und überzeugt durch eine tolle Auflösung, eine hervorragende Raumabbildung und seine agile Spielweise. Sollten sie also noch alte Schallplatten und den dazu passenden Plattenspieler besitzen, zögern sie nicht mal wieder Musik von Vinyl zu genießen!

Harman/Kardon eilt der Ruf voraus für ausgezeichnete Klangqualität zu stehen. In unserem Test wurde der HK3770 seinem Ruf vollauf gerecht!

Harman/Kardon eilt der Ruf voraus für ausgezeichnete Klangqualität zu stehen. In unserem Test wurde der HK3770 seinem Ruf vollauf gerecht!

 

 

Fazit
Genau 60 Jahre nach der Einführung des weltweit ersten Receivers hat Harman/Kardon das Receiver-Prinzip mit dem HK3770 ins 21. Jahrhundert geholt. Reichlich Leistung und eine Anschlussvielfalt, die ihresgleichen sucht, machen den HK3770 zur perfekten Schaltzentrale für das heimische Stereo-System. Das elegante Äußere und die komfortable Steuerung über die Smartphone-App runden das gelungene Gesamtpaket ab und machen den HK3770 zur echten Empfehlung.

 

Test & Text: Jonas Bednarz

Modell:Harman/Kardon
HK3770
Gerätekategorie:HiFi-Receiver
Preis:449,00 Euro
Garantie:24 Monate
Ausführungen:schwarz
Vertrieb:Harman Deutschland/Heilbronn
Tel.: 0724 / 8711132
www.de.harmankardon.com
Abmessungen (HBT):121 x 440 x 300 mm
Gewicht:6,0 Kg
Eingänge:6 analoge Eingänge
1 Koaxial
2 Optical
1 Ethernet
1 Antenne
1 USB
Bluetooth
Ausgänge:1 Kopfhörer-Ausgang (Front)
1 Analogausgang
Lieferumfang:- HK3770
- Fernbedienung
- Bedienungsanleitung
- Wurfantenne
Besonderes:- Steuerbar über HK Remote App
- Bluetooth-fähig
- DLNA-fähig
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut
lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN Über uns | Impressum | Datenschutz | Kontakt