Home » Tests » Acapella BassoNobile – Musikalisches Wunderhorn
15. März 2018von Volker Frech
RedakteurHornlautsprecher bieten eine ganz besondere Faszination: Sie sind tönende Skulpturen, die den Hörer durch ihre direkte Ansprache und Darstellungskraft sofort in ihren Bann ziehen. Einer der renommiertesten Horn-Spezialisten sitzt im nahen Duisburg, und weil Acapella Audio Arts die Leichtigkeit des Klangs durchweg mit schwergewichtigen Schallwandlern materialisiert, ist das lite magazin ins Mekka der Klangkunst gepilgert, um die 110 Kilo wiegende Acapella BassoNobile zu erleben – und um zu ergründen, was es mit dem hypersphärischen Horn dieses Lautsprechers auf sich hat.
Dies ist ein Test der etwas anderen Art: Raus aus dem gewohnten Hörraum, weg vom gewohnten Test-Equipment, hin zu einer High End-Manufaktur, die optische und akustische Kunstwerke fertigt – und jeden ihrer Lautsprecher als einzigartiges Musikinstrument versteht, das speziell für den Kunden gebaut und individuell abgestimmt wird. Eins haben aber fast alle Schallwandler gemein: Acapella Audio Arts setzt bevorzugt auf Lautsprecher mit Horn. Seit vierzig Jahren arbeiten Alfred Rudolph und Hermann Winters an der Perfektion dieser außergewöhnlichen Art der Musikwiedergabe. Sie besitzen einen weltweiten Ruf als Experten und Entwickler von Hornsystemen, sie beanspruchen für sich den Titel „Erfinder der sphärischen Hörner“ und haben diesen geometrisch wie akustisch komplexen Schallwandler zu einer herausragenden audiophilen Reife gebracht. Nun folgt die nächste Weiterentwicklung: Aus dem sphärischen Horn wird das hypersphärische Horn. Diese Kreation nobilitiert auch die aktuelle Acapella BassoNobile.
Famose Physis: Die Acapella BassoNobile
Nach Maßstäben der Manufaktur Acapella, deren legendäres Flaggschiff in neuen Wohnräumen fast an die Decke stößt, 620 Kilogramm wiegt und mit einer sechsstellige Summe das Konto strapaziert, ist die BassoNobile ein relativ kleiner und geradezu günstiger Lautsprecher: Sie misst mit Horn 162 mal 48 mal 68 Zentimeter, bringt rund 220 Pfund auf die Waage und kostet rund 28.000 Euro. Das ist natürlich kein Kleingeld, aber im wahrsten Sinne des Wortes preiswert – wer sich einen High End-Hornlautsprecher gönnt, erfüllt sich damit wohl einen Lebenstraum. Der Preis hängt aber auch von den Vorstellungen und Ausstattungswünschen des Kunden ab – so offeriert Acapella etwa die Lackierung in allen möglichen Farben des Automotiv-Bereichs oder in sämtlichen Kolorierungen des RAL-Kosmos. Das Vorführmodell im Hörraum von Acapella ist in Schwarz gehalten. Die Wangen bestehen dabei durchgängig aus Acryl.
Futuristische Formung
Opulente drei Zentimeter ist diese Wandung stark, innig verbunden mit dem darunter befindlichen Holz des Korpus. Dies ist ein aufwändiges Verfahren, es verlangt vom Gehäusefertiger, der für Acapella tätig ist, eine Menge Know-How. Zudem leistet dieser massive, akustisch tote Aufbau einen ordentlichen Beitrag zum Gesamtgewicht der Box. Durch ihre makellos ebene Ausführung gelingt den Wangen eine sehr schöne schwarze Spiegelung der Umwelt. Der Hingucker ist aber natürlich das Horn. Das liegt zum einen an seiner vorzüglichen Lackierung in herrlich leuchtendem Rot, das in absolutem Kontrast zum Schwarz des Korpus steht und mit seinen Glanzpartikeln das Horn optisch geradezu erstrahlen lässt. Es liegt zum anderen an der staunenswerten futuristischen Formung: Dieses eigen- und einzigartige Gebilde scheint nicht von dieser Welt zu sein. Dabei liegen der Geometrie des hypersphärischen Horns sehr irdische Gedankengänge zu Grunde. Dafür muss man aber erst mal wissen, wie ein Horn grundsätzlich funktioniert, wie man seine Stärken nutzen und seine Schwächen überwinden kann.
Hörnerne Schallwandlung
Grundsätzlich besteht ein Horn aus einem Treiber und einem Trichter. Im Treiber erfolgt die Schallwandlung: In dieser sogenannten Druckkammer, die sich am hinteren schmalen Ende des gesamten Hornlautsprechers befindet, sitzt eine kleine Membran. Die Acapella BassoNobile funktioniert allerdings ein wenig anders: Ihre gerade mal zweieinhalb Zentimeter kleine Membran kommt ohne Druckkammer aus. Der Vorteil einer kleinen Membran: Sie besitzt eine geringe Masse. Deshalb braucht es nur wenig Energie, um sie in Bewegung zu versetzen. Die geringe Masse bürgt zudem für eine ebenso geringe Trägheit, die Membran spricht also auch schnell auf die Impulse an. Die kleine Fläche sorgt zudem für die Stabilität und Steifheit der Membran, so schwingt sie nicht nur ungemein impulstreu und flott, sondern auch sehr präzise – und weil die Membran nur geringe Auslenkungen leisten muss, gelingt ihr die Schallwandlung äußerst verzerrungsarm und weitgehend ohne Beschränkung ihrer Bewegungsfreiheit, also ohne Dynamikkompression. Jetzt kommt das Aber: Die so erzielbare Lautstärke ist bescheiden. Nun kommt das Horn ins Spiel. Durch diesen Vorsatz steigt der Wirkungsgrad immens, der leise Schall wird wie durch einen Verstärker laut. Das geschieht, weil die von der Membran bewegte Luft nicht einfach zu allen Seiten hin entweichen kann, sondern durch eine Schallführung geleitet wird, die an ihrem Anfang, der Halsöffnung, noch kleiner ist als die Membran. Die Luft muss also erst einmal durch einen Engpass, dadurch steigt ihre Strömungsgeschwindigkeit – so ähnlich wie bei einem Wasserschlauch, bei dem man die Öffnung leicht zudrückt, um einen stärkeren Wasserstrahl zu erreichen. Acapella weicht auch hier von diesem allgemeinen Prinzip ab: Membran und Halsöffnung sind bei den Duisburgern gleich groß, dadurch gibt es keine Kompressionsbeschleunigung. Zurück zum Rest der Welt und zu vergangenen Zeiten: Beim Lautsprecher wurde anfangs ein sich gleichmäßig öffnender Trichter als Schallführung verwendet. Diese konische Formung verfärbt jedoch den Klang. Deshalb ist man schnell auf den Exponentialtrichter gekommen, er öffnet sich nach vorne, also hin zum Hornmund, immer stärker. Physikalisch sorgt diese exponentielle Hornform für einen geschmeidigen Übergang von dem Hochdruck im Horn hin zum Normaldruck in der Umgebungsluft. Akustisch führt diese Lösung zu einem weitaus weniger verfärbten Klang. Es geht aber noch besser: Die Kontur des Horns lässt sich so verändern, dass es eine kugelförmige Abstrahlung der Schallwellen befördert – so, wie sich in der Natur der Schall von einer Punktschallquelle weg ausbreitet. Durch diese Kugelwellentrichter oder sphärischen Hörner wird die gerichtete Abstrahlung des Exponentialhorns stark reduziert.
Höhepunkt: Das hypersphärische Horn
Doch auch das ist noch nicht das Finale. Seit Acapella 1978 das sphärische Horn präsentiert hat, spukte in den Köpfen von Hermann Winters und Alfred Rudolph die Idee, das Prinzip des sphärischen Horns weiterzuführen. Die zunehmend größer werdende Krümmung des Trichters beträgt an der Öffnung schließlich 180 Grad, wenn man das sphärische Horn an eine Wand andrückt, ist der Übergang vom Hornmund zur Wandebene bruchlos. Was wäre nun, wenn man über die 180 Grad hinausginge? Rudolph hat das in langen Experimenten ausprobiert, herausgekommen ist das hypersphärische Horn: Es sieht aus, als hätte man sein Ende umgestülpt – allerdings äußerst kunstvoll, denn der nach hinten fliehende Teil des Horns ist asymmetrisch gestaltet. Der große Fortschritt gegenüber der klassischen Hornform: Das hypersphärische Horn arbeitet breitbandiger, ohne nennenswert größer zu sein – das heiß: ohne zum raumfressenden Monster mit Riesenmaul zu mutieren, erreicht das Horn nun einen größeren Übertragungsbereich, er weitet sich von drei auf fünf Oktaven.
Bei der Acapella BassoNobile übernimmt der hypersphärische Hornlautsprecher die komplette Schallwandlung bis runter zu etwa 700 Hertz. Damit nähert sich die High End-Manufaktur dem Traum und Ideal, die ganze Musik mit einem einzigen Chassis zu übertragen, weil das Breitband-Horn auch den besonders kritischen Frequenzbereich zwischen einem und vier Kilohertz abdeckt. Auf ihn reagiert das menschliche Ohr besonders sensibel. Darum muss das hypersphärische Horn erst recht frei von allen klanglichen Verfärbungen arbeiten, auch dieser audiophile Anspruch strikter Neutralität ist in die geometrische Gestaltung eingegangen. Zum außergewöhnlichen Horn gesellen sich nun zwei konventionelle Konus-Lautsprecher, diese beiden Zehnzöller kümmern sich als Team um den weniger kritische Bereich unterhalb von 700 Hertz, sitzen ober- und unterhalb des Horns und verrichten ihre Arbeit in einem geschlossenen Gehäuse. Damit haben wir insgesamt einen Zwei-Wege-Lautsprecher. Um die Abstimmung mit der davor spielenden Anlage perfektionieren zu können, lässt sich der Pegel für das Mittelhochton-Horn in ganz geringem Umfang verändern. Bei einer ordentlichen Klangkette kann man auf dieses Tuning aber verzichten – und damit sind wir schon bei den Spielpartnern.
Die Klangkette
Um die BassoNobile zu hören, treffen wir uns mit Hermann Winters im Vorführraum von Acapella Audio Arts. Eine Terminvereinbarung ist auch für künftige Kunden der erste Schritt auf dem Weg zum Wunsch-Wandler. Wer nun den Vorführraum betritt, ist erst einmal beeindruckt: Hörner, Hörner, Hörner – die heilige Halle der Schallwandler-Kunst ist mit verschiedensten Exponaten des ziemlich imposanten Lautsprecher-Portfolios bestens bestückt. Der zentrale Bereich dieser großzügigen Räumlichkeit ist dem Hören und Genießen vorbehalten, in diesem Areal ist auch die Klangkette aufgebaut, die wir gleich hören werden. Es handelt sich um eine Anlage von bestechend simplem Aufbau: Zuspieler, Verstärker, die BassoNobile, dazu eine anständige Verkabelung – fertig. Nun sind die Komponenten natürlich von erlesener Qualität. Als Quelle fungiert „The Beast“, ein erstklassiger Musikserver von ReQuest Audio. Zur Amplifikation kommt mit dem Acapella LaMusika ein feiner Hybrid-Vollverstärker aus eigener Entwicklung zum Einsatz.
Mit seiner Mischung aus Röhren und MosFet und seinem üppig dimensionierten Netzteil treibt der LaMusika auch leistungshungrige Boxen an, der Amp ist hier in der Praxis kaum begrenzt. Wichtiger sind aber seine klanglichen Qualitäten, denn die BassoNobile arbeitet mit Verstärkern ab einer Leistung von 15 Watt. Damit ist das Ensemble komplett und spielt rund – wenn man von den akustischen Verfeinerungen absieht, mit denen Hermann Winters‘ Partner Alfred Rudolph die Klangkette optimiert: Die Elektronik steht in einem resonanzoptimierten Rack, für den akustischen Feinschliff hat Rudolph gezielt kleine Holz- und Kunststoff-Elemente zur Absorbierung minimaler noch verbliebener Vibrationen eingesetzt und insbesondere bei den Lautsprecherkabeln für einen Abstand zum Boden gesorgt. Solche Maßnahmen führen erst ab einer hohen Wiedergabequalität der Anlage zu einer hörbaren klanglichen Verbesserung. Die aktuelle Klangkette macht diese Streben nach den letzten Prozenten möglich, und da Alfred Rudolph die Anlage für uns aufgebaut und eingerichtet hat, nehmen wir diese Optimierung dankend an. Hermann Winters betont aber, dass man auch ohne diese Verfeinerungen guten Gewissens glücklich werden kann. Grundlegender ist da die richtige Positionierung, die Schallwandler werden ziemlich stark auf den Hörplatz ausgerichtet – und den nehmen wir jetzt ein.
So klingt die Acapella BassoNobile
Weil die Anlage perfekt eingerichtet und die Boxen optimal ausgerichtet sind, erleben wir sofort den Wow-Effekt, mit dem Hornlautsprecher den Hörer in ihren Bann ziehen. Wir hören als Erstes Musik von Nils Lofgrens „Acoustic Live“-Album, diese audiophile Aufnahme gilt als eine Referenz in Sache Stereo-Wiedergabe eines Live-Konzerts. Lofgren spielt „Keith Don’t Go“, eine Hommage an den Rolling Stones-Gitarristen Keith Richards, genauer: an dessen Problem mit bewusstseinserweiternden Substanzen. Wir erleben eine Horizonterweiterung ganz ohne Nebenwirkungen, denn die Acapella BassoNobile bietet eine phänomenale, unglaublich realistische und weiträumige Wiedergabe: Die Boxen sind akustisch absolut unsichtbar, dafür versetzen sie uns direkt vor die Bühne der Barns at Wolf Trap-Halle in Virginia, in der Nils Lofgren sein Konzert gibt. Was für ein Erlebnis: Gleich mit den ersten Tönen hebt der Applaus der frenetischen Fans an, wir hören jede einzelne der klatschenden Hände, die Zurufe rechts und links von uns – die Wiedergabe reicht zu allen Seiten weit über den Standort der Boxen hinaus und scheint keine Grenzen zu haben. Darum sind wir sofort Teil der Halle, Teil des Publikums – und was wir von der vor uns liegenden Bühne hören, ist Energie pur: Lofgren interpretiert den Song ganz allein, nur er und seine Gitarre – und diese Sechssaitige klingt derart real und präsent, dass wir sie förmlich vor uns sehen, zum Greifen nah. Die Acapella BassoNobile ist in der Lage, jede noch so kleine Nuance von Lofgrens virtuosem Spiel abzubilden: Wie er mit der Anschlagshand vom Steg zum Hals wandert und dadurch den Ton von hart nach weich verändert, wie er mit der Greifhand über Hals und Saiten fährt und dabei die typischen Begleitgeräusche erzeugt: das metallische Schaben beim Rutschen auf den umsponnenen Basssaiten, das leichte Quietschen bei den blanken Diskantsaiten. Das ist schlicht grandios! Für Perkussionseffekte nimmt Lofgren bald auch Decke und Zargen der Gitarre in Anspruch, das Klopfen auf den Korpus erklingt mit einer geradezu unglaublichen Holzhaftigkeit. Diese Wiedergabe ist quasi eine akustische Erschließung der gesamten Gitarre.
Fast noch faszinierender wird es beim Gesang. Hornlautsprecher schaffen es, die Stimme mit jener Anziehungskraft wiederzugeben, die diesem menschlichen Musikinstrument von Natur aus innewohnt. Das sorgt schon während Lofgrens Vortrag dafür, dass wir ihm bei seiner eindringlich erzählten Bitte an den Kollegen Keith geradezu an seinen Lippen hängen. Wir spüren Lofgrens direkte Ansprache und eine Aura, wie sie eigentlich nur die reale Gegenwart eines Gegenübers erzeugen kann. Die Acapella BassoNobile kann durch ihre phänomenale Dynamik auch Lofgrens zarteste Atemgeräusche und kleinste Mundbewegungen abbilden. Dank dieser Illusionsmacht wirken auch alte Aufnahmen wunderbar aktuell: Der begnadete Tenor Fritz Wunderlich singt in Richard Wagners Oper „Der fliegende Holländer“ als Steuermann die Arie „Mit Gewitter und Sturm“. Die Aufnahme stammt von 1960, doch Wunderlich klingt derart gegenwärtig, dass die sechs Dekaden Differenz zwischen Einspielung und Wiedergabe wie weggewischt sind. Ein herrlicher Schmelz liegt in Wunderlichs Stimme, eine Sicherheit und Selbstverständlichkeit, als könnte es gar nicht anders sein. Diese Wahrhaftigkeit der Wiedergabe gelingt der BassoNobile meisterhaft. Das gilt auch für das große Ganze: Die Staatskapelle Berlin besitzt eine phänomenale physische Präsenz und erweist sich als raumgreifender Klangkörper. Die BassoNobile vermag es, sowohl die beträchtliche geometrische Tiefe als auch die immense tonale Tiefe des Orchesters abzubilden – und zwar mit Kraft. Schwer beeindruckend sind die rasanten Streicherläufe, die das Aufbrausen der Wasserwogen illustrieren, gerade bei den ganz tiefen Tönen fahren uns die Bogenstriche der Celli und Bässe mit einer Nachdrücklichkeit in die Glieder, die wir von so einer alten Aufnahme kaum erwartet haben. Chapeau!
Die Acapella BassoNobile vermag auch Skeptiker zu überzeugen, die sich mit Operngesang, insbesondere Sopran, bislang nicht anfreunden können. Joyce DiDonato, die große amerikanische Mezzosopranistin, singt als Zelmira aus Gioachino Rossinis gleichnamiger Oper die Abschluss-Arie „Riedi al soglio“ – und die Attraktion und Verführungskraft ihrer Stimme ist einfach unwiderstehlich. Leiste Gefühlsregungen, zarteste Seufzer, helle Freude über das Ende der Qualen – wir begeben uns mit Joyce DiDonatos koloraturenreichem Gesang auf eine Achterbahn der Emotionen, die Acapella BassoNobile lässt uns geradezu mitfühlen und mitfiebern. So etwas klappt nur, wenn die Schallwandlung stimmig und organisch ist. Dann wird aus einer bloßen Wiedergabe der Musik eine musikalische Wiedergabe. Die bietet die BassoNobile auch bei hohem Pegel mit rustikalerem Liedgut: Hubert von Goisern singt seinen berühmten Kokain-Blues, begleitet sich auf dem Akkordeon und hat dazu mit den Alpinkatzen eine gnadenlos gute Begleitband hinter sich. Das ist schweißtreibender Mundart-Rock, gespielt in einem kleinen Club, und wir sind mit Haut und Haar dabei, denn wir hören auf realem Niveau, auf Live-Band-Level, also: richtig laut. Trotzdem ist die Klarheit der Wiedergabe, die Transparenz des abgebildeten Bühnengeschehens, fantastisch. Diese Livehaftigkeit und Intensität der Wiedergabe bleibt auch weit abseits vom Hörplatz erhalten. Wir bewegen uns im Vorführraum, wandern von links nach rechts, von vorn nach hinten, und stets haben wir die Gewissheit, Teil des Konzerts zu sein, mittendrin zu sein – und das ist ja das Ideal jeder Musikwiedergabe.
Fazit
Die Acapella BassoNobile zeigt, zu welch famoser Wiedergabe Hornlautsprecher fähig sind. Dabei zählt sie im Portfolio der Duisburger High End-Manufaktur noch zu den kleinen Schallwandlern. Die rund 160 Zentimeter hohe Box agiert mit einem Horn und zwei Tieftönern als Zwei-Wege-Lautsprecher, das hypersphärische Horn ist hierbei der optische und akustische Star: Es besorgt als Breitbänder den Großteil der Schallwandlung und erreicht durch seine einzigartige Formung eine ungemein realistische und räumliche Abbildung. Dabei ist der Klang frei von tonalen Verfärbungen. Er ist Dank der immensen Dynamikfähigkeit zudem ungemein lebhaft und aufgrund der großen Verzerrungsarmut wunderbar klar. Vor allem klingt die Wiedergabe stimmig und musikalisch. Kein Wunder: Jeder Lautsprecher von Acapella wird vor der Auslieferung an den Kunden abgestimmt. Er wird auch erst auf Bestellung gefertigt. Jeder Schallwandler ist also ein Unikat, in Handarbeit gefertigt und optimiert. Deshalb hat auch die „kleine“ Acapella BassoNobile ihren Preis, sie ist ihn aufgrund der herausragenden Qualität allerdings auch wert. Mit einem solchen Lautsprecher erfüllt sich mancher Audiophile seinen Lebenstraum. Aufgrund des hohen Gewichts der Box haben wir diesen Test nicht in der lite-Redaktion durchgeführt, sondern im Vorführraum von Acapella. Deshalb vergeben wir für die BassoNobile keine Note, aber guten Gewissens eine ganz klare Empfehlung. Wer die Klangmagie dieses musikalischen Wunderhorns erleben möchte, sollte einen Hörtermin bei Acapella verabreden.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen
Preis-/Leistung: angemessen
Technische Daten
Modell: | Acapella BassoNobile |
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Produktkategorie: | Standlautsprecher |
Preis: | ab 28.000,00 Euro / Paar |
Garantie: | - 2 Jahre |
Ausführungen: | - nach Wunsch - alle Automotiv- oder RAL-Farben |
Vertrieb: | Acapella Audio Arts, Duisburg +49 203 36 12 22 www.acapella.de |
Abmessungen (HBT): | - 1620 x 335 x 620 mm (ohne Horn) - 1620 x 475 x 675 mm (mit Horn) |
Gewicht: | ca. 110 kg / Stück |
Prinzip: | Passiver Horn-/Konus-Lautsprecher, 2-Wege, geschlossenes Gehäuse |
Hochtöner: | 1 x 25 mm Treiber mit hypersphärischem Horn |
Mitteltieftöner: | 2 x 250 mm Konus-Lautsprecher (SEAS) |
Frequenzbereich: | nach Wunsch abgestimmt |
Übergangsfrequenz: | ca. 700 Hz |
Wirkungsgrad: | ca. 93 dB / 1 W / 1 m |
Impedanz: | 8 Ohm |
Lieferumfang: | - Acapella BassoNobile - Bedienungsanleitung |
Besonderes: | - Lautsprecher mit breitbandigem sphärischen Horn - herausragende holografische, dynamische Abbildung - verzerrungs- und verfärbungsfreie Schallwandlung - exzellente Verarbeitung - Fertigung auf und nach Wunsch des Kunden |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis-/Leistung | angemessen |