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Redakteur
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Der Quad ERA-1 ist der erste Kopfhörer aus dem Hause Quad. Sein Funktionsprinzip kennt man von den legendären Quad-Magnetostaten, die Verarbeitung ist erstklassig und das Design zurückhaltend, stilvoll. Seine wahre Stärke liegt allerdings im Klang.

Edel und zeitlos. Der ERA-1 sieht richtig gut aus, ist aber alles andere als ein Mode-Accessoire.

Kopfhörer gibt es wie den sprichwörtlichen Sand am Meer. Egal, ob alteingesessener HiFi-Hersteller, Autobauer oder Rapper, wer was auf sich hält, hat mindestens einen eigenen Kopfhörer im Sortiment. Um aus der Masse an Geräten herauszustechen, muss man sich also etwas Besonderes einfallen lassen. Oder man besinnt sich auf seine ruhmreiche Vergangenheit und das über Jahrzehnte angesammelte Knowhow, wie es der britischer Hersteller Quad unlängst getan hat. Das Ergebnis dieser Arbeit ist der Over-Ear-Kopfhörer ERA-1, der hochtrabend eine neue Ära (das Wortspiel funktioniert im englischen wohl besser) einläuten möchte. Ob es ihm gelingt, habe ich im Test des hochwertigen Kopfhörers herausgefunden.

ERA-1 vs. Lautsprecher

Im Vergleich zu Lautsprechern bieten Kopfhörer eine ganze Reihe an Vorteilen: Sie fordern weniger Platz ein, sind meist signifikant kostengünstiger als Lautsprecher gleicher Qualität, sie belasten das Verhältnis zu Nachbarn und Partnern nicht über Gebühr und sie sind portabel. Nachteilig ist bei vielen Modellen jedoch, dass sie das besondere Live-Feeling oft nicht transportieren, welches man erlebt, sobald die Hosenbeine bei ausreichendem Schalldruck zu flattern beginnen. Mich hat bei Kopfhörern zudem oft gestört, dass die musikalische Darstellung fast immer ausschließlich zwischen den Ohren stattfindet und nicht außerhalb des Kopfes, wie es in der Realität eben der Fall ist. Trotzdem habe ich ein Faible für gute Kopfhörer, mich sofort für den Test des ERA-1 angeboten und mich sehr gefreut, dieses Modell als erster Redakteur im deutschsprachigen Raum unter die Lupe nehmen zu dürfen. Das hat gute Gründe, denn auch für mich hat die Marke Quad eine besondere Bedeutung.

Die Verbindung zum Zuspieler wird via Kabel hergestellt. Ein beidseitig geführter Signalleiter gehört zum Lieferumfang.

Direkt aus dem HiFi-Epizentrum

Hochwertiges HiFi kommt von der Insel hinter dem Ärmelkanal. Das habe ich schon das eine oder andere Mal in meinen Tests erwähnt. Diese Aussage bestätigt sich auch hier, denn auch das traditionsreiche Unternehmen Quad stammt aus Großbritannien. Nicht nur das, die Entwicklungsabteilung sitzt bis heute im Epizentrum der HiFi-Welt: Huntingdon in Cambridgeshire. Interessante Nebeninfo: Die Partnerstadt von Wertheim in Baden-Württemberg. Damit ist vermutlich auch alles Wissenswerte über das Örtchen erzählt, viel los ist hier ansonsten nämlich nicht wirklich. Zumindest nicht auf den Straßen, auf Viehweiden und in den Industriegebieten dagegen schon. In letzteren werden auch nach wie vor audiophile Perlen für die Welt entwickelt und produziert. Quad wurde hier im Jahr 1936 gegründet und hält seinen Sitz bis heute in dem 20.000-Einwohner-Ort nahe der Universitätsstadt Cambridge. Unter allen Produkten die dort entwickelt wurden, hat es eine Baureihe unbestritten zur Legende gebracht: Die ESL-Lautsprecherserie von Quad. Das erste Exemplar, die Quad ESL 57, wurde im Jahr 1956 vorgestellt, revolutionierte die HiFi-Welt und wurde fast 30 Jahre lang unverändert produziert und verkauft. Dabei war der Erfolg der besonderen Bauweise und dem dadurch einzigartigen Klangkonzept geschuldet. Die ESL 57 war etwas Besonderes, der erste kommerzielle elektrostatische Lautsprecher überhaupt. Was das genau bedeutet, dazu später mehr, jetzt aber schonmal soviel: Der ERA-1, um den es hier ja geht, knüpft an diese Tradition an und funktioniert nach einem ganz ähnlichen Prinzip.

Hochwertiges Äußeres

Vorgestellt wurde der ERA-1 erstmals auf der diesjährigen High-End-Messe in München. Und wenn ein Unternehmen wie Quad seinen ersten Kopfhörer ankündigt, der dann auch noch an die legendären Lautsprecher des Hauses angelehnt ist, dann schlägt das hohe Wellen. Auch bei mir, weshalb ich mich auch gleich um das dort zugesagte Testmodell bemühte. Vier Monate später ist er nun endlich verfügbar und direkt bei mir im Test. Der Over-Ear erreicht mich in einem hochwertigen, voluminösen schwarzen Karton, der rundum mit Bildern bedruckt ist. Wer genau hinschaut, findet hier bereits einige der Highlights des ERA-1. Neben den nackten Daten sind diesbezüglich gleich auch ein paar technische Details bildlich dargestellt. Das ist schön, ich möchte aber direkt das Original in den Händen halten und mache mich ans Auspacken. Zieht man den äußeren Schuber des Kartons ab, kommt eine Schachtel zum Vorschein, die das Quad-Logo ziert und dem Käufer zum Erwerb des Kopfhörers gratuliert. Ob Gratulationen angebracht sind, muss sich später zeigen, jetzt wird erstmal weiter ausgepackt. Unter besagter Abdeckung befindet sich dann eine stabile Transportbox, in der das Objekt der Begierde ruht und in der es bei Nichtgebrauch oder auf Reisen sicher verstaut werden kann. Entnimmt man die Box der Schachtel und öffnet den umlaufenden Reißverschluss, kommt der ERA-1 endlich zum Vorschein.

Der Quad Over-Ear bietet einen hohen Tragekomfort. Diese EIgenschaft verdankt ert unter anderem dem bepolsterten und belederten Bügel.

Beste Materialien, stilvolles Design

Ein beeindruckender Anblick, der der hochwertigen Bebilderung in nichts nachsteht. Nimmt man den ERA-1 in die Hand, fällt sein Gewicht von 422 Gramm auf. Ultraleicht ist der Quad also nicht, zu schwer aber auch nicht. Das Gewicht ist der Bauweise des Kopfhörers geschuldet, billiges Plastik oder andere minderwertige Materialien sucht man hier vergeblich. Stattdessen Metall und Leder wohin das Auge reicht. Lediglich die Gabel, die Bügel und Hörmuscheln miteinander verbindet, besteht aus (hochwertigem) Kunststoff. Angesichts der aufwendigen Form dieses Bauteils geht das aber vollkommen in Ordnung, ansonsten müsste man für diesen Kopfhörer vermutlich auch ein bisschen tiefer in die Tasche greifen. Die Hörmuscheln, mit ihren charakteristischen Schlitzen auf der Rückseite, sind vollständig aus Aluminium gefertigt und titanfarbig eloxiert. Auf halber Höhe befindet sich eine kleine Erhebung, hier ist der Quad-Schriftzug eingraviert. Ein äußerst stilvolles Detail und einem hochwertigen HiFi-Gerät absolut angemessen. Die Erhebung ist jedoch nicht nur ein bloßes Designelement, unter ihr sitzt das Anschlussfeld für das mitgelieferte Kabel. Besonders weiche Polster sorgen zudem für den Anschluss zum Kopf. Der ERA-1 ist ein Over-Ear, er ist also als ohrumschließender Kopfhörer designt. Wie die Bezeichnung vermuten lässt, umschließt er das komplette Ohr, statt auf selbigem aufzuliegen. So ist er auf Dauer deutlich bequemer zu tragen als ein On-Ear. Hier drückt absolut nichts, das kann ich schonmal vorweg nehmen – auch mit Brille nicht. Der stabilisierende Bügel besteht aus Federstahl und ist sehr flexibel. Natürlich ist auch er sorgfältig bepolstert und unter einem akribisch perfekt aufgetragenem Lederbezug verborgen. Beim ersten Aufsetzen fällt mir dann auch gleich der besonders bequeme Sitz des ERA-1 auf, er ist jedoch auch recht groß. Auf meinem großen Kopf ist der verstellbare Bügel auf die kleinste Stufe eingestellt. Großer dürfte er auch nicht sein, sonst würde er nicht mehr passen. Das Gewicht fällt jetzt übrigens nicht mehr auf. Hat man den Quad erstmal auf dem Kopf, wirkt er federleicht und fast nicht mehr spürbar. Die Entwickler in Hundington haben also auch in dieser Beziehung ganze Arbeit geleistet. Das Thema Flexibilität wird ebenfalls groß geschrieben. Wem die montierten Ohrpolster mit ihrer leicht rauen Oberfläche aus Kunstleder nicht zusagen, der kann auf ein zweites Paar aus Schafsleder mit glatter Oberfläche ausweichen. Auch diese Option ist im Lieferumfang enthalten. In der Transportbox findet sich zudem ein hochwertiges baumwoll-bemanteltes Y-Anschlusskabel. Es hat eine Länge von gut zwei Metern und ist beidseitig mit vergoldeten Mini-Klinken-Steckern ausgestattet. Der Stecker auf der Verstärkerseite kann mittels beiliegendem Adapter auf 6,3-Millimeter gebracht werden. So findet der ERA-1 Anschluss an allen üblichen HiFi- und Kopfhörer-Verstärkern.

Zum Lieferumfang gehören das schicke Transportetui, Signalkabel und Ersatzpolster.

Revolutionäres Inneres

Wie eingangs bereits erwähnt (und auch von Quad vollmundig angekündigt), soll der ERA-1 an die legendären elektrostatischen Lautsprecher-Meilensteile aus der eigenen Historie anknüpfen. Um zu erklären was das bedeutet, führen wir uns zunächst die verschieden Lautsprecherbauarten vor Augen. Konventionelle Lautsprecher funktionieren nach dem permanentdynamischen Tauchspulen-Prinzip. Das heißt: Ein Ringmagnet stellt das permanente Magnetfeld zur Verfügung, in seinem Innern befindet sich eine bewegliche Spule. Durch den Verstärker angetrieben, erzeugt sie das dynamische Magnetfeld. Da sich die beiden Magnetfelder wechselseitig anziehen oder abstoßen, entsteht die sogenannte Lorentzkraft. Diese Kraft treibt die Membran an. Klassisch ist die Schwingfläche konusförmig und oft aus Papier gefertigt, mit einer Staubkappe in der Mitte oder im Hochtonbereich als Kalotte ausgeführt. Das klassische Aussehen üblicher Lautsprecher eben. Die legendären ESL-Lautsprecher hingegen arbeiten nach dem elektrostatischen Prinzip. Die Boxen basieren auf zwei Metallgittern zwischen denen eine leitfähige dünne Folie aufgespannt wurde. Die Folie ersetzt zugleich Membranfläche und Spule. Neben der Folie werden aber auch die beiden Gitter unter eine recht hohe Spannung gesetzt. So entsteht zwischen Folie und Gittern die elektrostatische Kraft, die man aus dem berühmten Versuch mit dem Luftballon kennt, der am Kopf gerieben wird und anschließend die Haare zu Berge stehen lässt. Zu den Vorteilen dieser Konstruktionsmethode gehört einerseits: Das besonders flache Design. Andererseits haben Elektrostaten aber auch enorme klangliche Vorteile: Die extrem leichte Membran folgt dem Musiksignal dynamischer und schneller. Das macht sich dann in einem hochauflösenderen, transparenteren und direkteren Klangbild bemerkbar. Schwächen haben entsprechende Systeme hingegen im Bassbereich und beim Konstruktionsaufwand.

Das mitgelieferte Kabel wird direkt in die dafür vorgesehene Buchse unter dem Quad-Logo gesteckt.

Ähnlich wie elektrostatische Lautsprecher funktionieren Magnetostaten, sie basieren auf einer nichtleitenden Folien-Membran mit aufgebrachten Leiterbahnen. Das anderseits benötigte Magnetfeld wird hier wiederum von Permanentmagneten bereitgestellt. Somit entfällt hier die Notwendigkeit besonders hoher Spannungen. Exakt nach diesem Prinzip funktioniert auch mein ERA-1. Seine Membrane besteht aus einer besonders dünnen und ultraleichten Folie, die laut Quad dünner als ein menschliches Haar und leichter als Luft ist. Auf ihr ist eine Leiterbahn aufgebracht, die das Musiksignal in elektromagnetische Kräfte wandelt und im Zusammenspiel mit den davor und dahinter platzierten Stabmagneten für Bewegung sorgt. Durch diese Konstruktionsweise kommt der ERA-1 auf eine Impedanz von 20 Ohm. Bedeutet: Er kann an nahezu jedem handelsüblichen Kopfhörerverstärker betrieben werden, behält jedoch die Vorteile des Prinzips. Genau das macht mich besonders neugierig …

Umwerfender Klang

Ich mache es einfach mal nicht unnötig spannend: Der Quad ERA-1 ist ein hervorragender Kopfhörer! Hat man ihn erstmal auf dem Haupt, fällt er durch seinen bequemen Sitz bereits nach ein paar Minuten nicht mehr auf. Tatsächlich habe ich ihn beim Tragen teilweise gar nicht mehr wahrgenommen. Was hingegen sofort festzustellen ist, ist der hervorragende Klang. Bereits der erste Takt von Mark Oliver Everetts (kurz E von den EELS) Opus Magnum in „Blinking Lights And Other Revelations“ stellt der ERA-1 seine direkte und glasklare Spielweise eindrucksvoll heraus. An meiner Accuphase-Vorstufe – mit dem berühmten Linn LP12 als Zuspieler – stellt der Quad sein Können dann sofort und spektakulär unter Beweis. Über den ERA-1 wiedergegeben wirkt es fast, als säßen winzige Instrumente direkt in meinen Ohren, so unvermittelt und direkt erscheint die Wiedergabe. Der Quad-Philosophie „The Closest Approach To The Original Sound“ wird der ERA-1 auf jeden Fall gerecht, das wird sofort klar. Dabei keine Spur von typischem Kopfhörerklang, der ausschließlich zwischen den Ohren stattfindet. Ob es an der magnetostatischen Bauweise liegt oder daran, dass der bequemen Sitz einen vergessen lässt einen Hörer auf dem Kopf zu haben, die Bühnendarstellung scheint sich tatsächlich über den physikalischen Bereich der Kopfhörer hinweg auszudehnen. Gemeint ist neben der räumlichen Breite und Tiefe vor allem die Höhe. Die Eigenschaften eines Lautsprechers oder Kopfhörers lassen sich hier in der Stimmwiedergabe am Besten beurteilen. Der erste Eindruck: Der ERA-1 klingt wahrlich alles andere als flach. Was mich dann aber ein wenig irritiert: Der Stimmbereich scheint jetzt etwas unterrepräsentiert, Everett klingt eher dünn und nasal. Meine Enttäuschung legt sich aber schnell, denn im folgenden Titel stellt sich heraus, dass der gewonnene Eindruck der Aufnahme geschuldet war. In „If You See Natalie“ klingt die Stimme dann nämlich wieder wie gewohnt. Ein Schönspieler oder Weichfärber ist der ERA-1 also nicht. Jeder zugespielte Klanganteil wird blitzsauber, neutral und unverfälscht wiedergegeben. Ehrlich gesagt, war mir war die unterschiedliche Abmischung der Stimme bisher nicht aufgefallen, bis ich das Album über diesem Kopfhörer abhörte.

Sehr gut: Zum Lieferumfang des ERA-1 gehören auch ein zweites Paar Ohrpolster. Jetzt lässt sich zwischen Kunst- oder Schafsleder wählen.

Fein, dynamisch und ohne künstliche Aufdickung

Die feingeistige und filigrane Spielweise des Quad bringt mich dann unweigerlich zu der Frage, ob dieser Over-Ear wohl auch mit einer etwas härteren Gangart zurecht kommt. Die Suche in meiner iTunes Bibliothek (selbstverständlich in verlustfreien Datei-Formaten) endet dann mit der Auswahl eines Klassikers „Back in Black“ von AC/DC. Hier geht es dann wie gehabt weiter, der ERA-1 behält seine hochauflösende Spielweise auch in der Hard-Rock-Wiedergabe. Er zeigt aber auch, dass er durchaus in der Lage ist auf die Pauke zu hauen. Und das ist mehr als beeindruckend und macht richtig Spaß! Während ich auch hier den sonst kaum wahrnehmbaren Details lausche, haut der Quad mir staubtrockene und knackige Bässe um die Ohren, ohne jegliche „Andickung“ in der Darbietung oder einem Verlust der Auflösung. Im Gegenteil, der ERA-1 spielt einfach souverän und das macht richtig Spaß. Das Stichwort „Pauke“ lässt mich dann zu Erich Kunzel und dem Cincinnati Pops Orchestra wechseln, die mit „Great Film Fantasies“ eine Kompilation mit einigen der besten Filmsoundtracks in hervorragender Qualität abgeliefert haben. Darunter selbstverständlich auch die Highlights der Star-Wars-Saga. Bereits die eingängige Titelmelodie stellt der Quad körperhafter und stimmiger dar, als ich es jemals über Kopfhörer, vielleicht sogar generell, gehört habe. Der „Imperial March“ hat mich schon immer ob seiner knackigen und ultratiefen Pauke begeistert, der ERA-1 weiß auch dieses Stück und besonders das genannte Instrument erstklassig in in den Fokus der Aufnahme zu setzen. Ein wichtiger Punkt des Konstruktionsprinzips dieses Kopfhörers sei an dieser Stelle noch genannt: Sowohl elektrostatische als auch magnetostatische Lautsprecher (wie auch Kopfhörer) sind beidseitig offen, sie strahlen den Schall somit an beiden Seiten der Folie ab. Im Umkehrschluss bedeutet das: Der Quad ist daher auch von anderen Anwesenden im Raum gut hörbar. Er eignet sich also nicht bzw. kaum für den mobilen Einsatz, sondern ist eher für die stationäre Nutzung vorgesehen. Hier machen sich dann auch die Vorteile dieses Prinzips bemerkbar, die sich in einer freien, luftigeren und raumgreifenderen Klangwiedergabe im Vergleich zu geschlossenen Modellen niederschlägt. Idealerweise wird der ERA-1 zuhause dann mit einem standesgemäßen Kopfhörerverstärker gepaart. Ich habe neben dem Accuphase C-265 auch den kompakten Kopfhörer-DAC „USB Bridge“ von Oehlbach versucht, beide unterstützten den Kopfhörer hervorragend in seiner freien Entfaltung. Den von Quad empfohlenen Röhren-Kopfhörerverstärker müssen wir auch noch probieren, das ist auch jeden Fall vorgemerkt! Direkt am Kopfhörerausgang des Macbooks schien der ERA-1 dagegen etwas von seiner Brillanz einzubüßen. Eine solche Kombination sollte aber auch tatsächlich nur eine Notlösung sein. Was in diesem Zusammenhang auffällt: Der Quad eignet sich nicht ausschließlich für die Wiedergabe audiophiler Edel-Aufnahmen, auch einfache Produktionen spielen plötzlich auf einer neuen Klangebene. Der ERA-1 wurde offensichtlich nur zu einem Zweck entwickelt: Jegliche Art von Musik auf ein neues Klangniveau zu heben. Für diesen hervorragenden Kopfhörer würde ich daher nicht nur eine Kaufempfehlung, sondern fast schon einen Kaufbefehl aussprechen, falls bei Ihnen gerade die Anschaffung eines neuen Over-Ears ansteht!

Die im Ausliegferungszustand montierten Ohrpolster bestehen aus Kunstleder und sind mit einer Velours-Oberfläche bestückt.

Fazit

Mit dem Quad ERA-1 präsentiert Quad seinen ersten Kopfhörer – und was für einen. Vom Start weg würde ich den brandneuen ERA-1 als einen der drei besten Kopfhörer einordnen, den ich bisher gehört habe. Bezieht man seinen vergleichsweise günstigen Preis von knapp 700 Euro ein, so ist er vielleicht sogar der Beste. In den Disziplinen Design, Material und Verarbeitung braucht er sich ebenfalls nicht vor der Konkurrenz zu verstecken. Im Gegenteil: Das Gesamtpaket aus Lieferumfang, Optik, Tragekomfort, Fertigung und dem hervorragenden Klang stimmt in jedem Detail und macht den ERA-1 zu einer unbedingten Empfehlung für jeden anspruchsvollen Musikliebhaber!

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1+
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 of 100

95 of 100

96 of 100

180906.Quad-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Quad
ERA-1
Produktkategorie:Kopfhörer, Over-Ear
Preis:699,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:anthrazit
Vertrieb:IAD GmbH, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.audiolust.de
Gewicht:- 0,40 kg (ohne Kabel)
Prinzip:- Magnetotstat
- offene Bauweise
- ohrumschließend
Frequenzbereich (Herstellerangabe):10 - 40.000 Hertz
Impedanz:20 Ohm
Wirkungsgrad:94 dB
Anschluss:Kabel (beidseitig geführt)
Lieferumfang:- ERA-1
- Kabel
- Transport-Etui
- Anleitung
Besonderes:- Magnetostat als Schallwandler
- sehr räumliche, neutrale und natürliche Abbildung
- offener Klang
- hervorragende Verarbeitung
- hoher Tragekomfort
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistung
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