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Mit dem nuGo! ONE präsentiert Nubert erstmalig einen Schallwandler für unterwegs. Und dabei haben sie sich richtig was einfallen lassen. In dem Stereo-Bluetooth-Lautsprecher stecken selbst ein Radio und einiges an Komfortfunktionen. Wie das ganze klingt und ob sich das Warten gelohnt hat, finden wir im Test heraus.

In Wohnzimmern und Heimkinos ist Nubert schon lange heimisch. Jetzt wollen die Schwaben auch draußen unterhalten.

Bluetooth-Lautsprecher mit integriertem Akku sind ja eigentlich ein alter Hut. Die Technik an sich gibt es seit Jahren und im Laufe der Zeit wurden die Geräte eigentlich nur noch weiter optimiert. Mehr Sound und höhere Akkulaufzeit. Da wundert es schon, dass sich ein etablierter Player wie Nubert so lange Zeit damit gelassen hat auch einen Lautsprecher für unterwegs herauszubringen. Aber soviel vorweg: Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. Es scheint als haben die Audio-Experten aus dem schwäbischen Ländle den Markt lange und ausführlich beobachtet, um dann eine Box zu bauen, die richtig gut klingt und etwas mehr kann als die Konkurrenz. Bei einem angemessenen Preis von 285 Euro hat das nuGo! ONE einiges zu bieten, was den Platzhirschen vielleicht ein wenig Schweiß auf die Stirn treiben dürfte. Wir sehen uns an, ob sich auch Patzer geleistet wurden oder der Testkandidat von vorne bis hinten überzeugt.

Dank der Teleskopantenne und des eingebauten Triple-Tuners, sind zusätzliche Geräte zum Musikhören nicht zwingend erforderlich.

Das nuGo! ONE ausgepackt

Geliefert wird der Proband, typisch Nubert, in einer minimalistischen Verpackung. Und wie es im Jahr 2022 längst zum guten Ton gehört, besteht die Innenverpackung zu einhundert Prozent aus ungebleichtem Papier und Pappe. Neben dem Speaker stecken noch ein Ladekabel mit Netzadapter und eine Kurzanleitung mit in der Verpackung. Bevor ich den Testkandidaten in Betrieb nehme, schaue ich mir Nuberts mobilen Erstling noch etwas genauer an. Aufgestellt wird er hochkant, somit sind Display und Jogwheel oben. Auf der Rückseite des Gehäuses befinden sich die Radio-Antenne, eine USB-C-Ladebuchse sowie eine Kombi-Klinkenbuchse. Welchen beachtlichen Mehrwert diese liefert, schauen wir uns später an. Erstmal bewundern wir noch die sehr schöne Netzbespannung des Lautsprechers. Die schwarz-grau melierte Optik verleiht dem Ganzen einen Touch von Retro-Stereo-Anlage. Und das ist in Anbetracht der akustischen Qualitäten des Probanden ein passendes Statement. Technisch ruft Nubert einiges ab.

Seine Stoffhülle gibt dem nuGo! One eine stylische Anmutung und einen kleinen Retro-Touch.

Hinter dem Netz

Unter dem Schutzgitter sorgen zwei Breitbandchassis mit je zwei Zoll Durchmesser für den guten Ton. Unterstützt werden sie dabei im Tieftonbereich von zwei schweren Passivmembranen. Eine ist nach vorne aufgerichtet und eine nach hinten. Gleichzeitig wurde den Membranen relativ viel Platz zum Schwingen gegeben. Durch die offene Gehäusekonstruktion strahlt der Nubert nuGo! ONE auch relativ viel nach hinten ab und es entsteht ein sehr räumlicher Klang mit sehr großem Abstrahlwinkel. Abgerundet wird diese extrem durchdachte Konstruktion durch Neodym Magnete. Belohnt wird deren Einsatz mit klaren Höhen und sehr guter Verständlichkeit bei niedrigen Lautstärken. Das Ganze wiegt dadurch natürlich auch etwas, aber mit 1,6 Kilogramm ist der Proband auf jeden Fall noch Rucksack-tauglich. Outdoor-Fähigkeiten sind hier auf jeden Fall gegeben. Die edle Box ist sehr robust und hochwertig gebaut. Eine Zertifizierung nach IPX5 belegt das nochmal. Spritzwasser oder kurze Regenschauer richten hier keinen Schaden an.

Mit eingeklappter Antenne lasst sich das nuGo! One gut transportieren.

Display, Steuerung und Einrichtung

Die gesamte Bedienung des nuGo! ONE funktioniert mittels des Jogwheels und der Taste auf der Oberseite. Das schicke, helle Display zeigt an wo wir uns gerade befinden. Auf eine Steuerungsapp wurde verzichtet. Die Bedienung wirkt mit den diversen Doppelbelegungen oder längerem Drücken für den Menüaufruf im ersten Moment etwas sperrig, aber ich bin innerhalb von Minuten startbereit. Uhrzeit, Datum und Sprache müssen manuell eingegeben werden, da keine Internetanbindung besteht. Die fehlende Netzwerkfähigkeit ist, in Anbetracht des Preises, aber definitiv entschuldbar und bei einem Mobile-Speaker ohnehin nicht das klassischste Feature. Ansonsten finden sich im Menü auch noch ein Sleeptimer und ein Wecker. Letzterer kann wahlweise mit Klingelton oder einem Radioprogramm der Wahl in den Tag starten. Ansonsten können übers Menü noch die Quellen ausgewählt und Soundeinstellungen vorgenommen werden. Zu denen kommen wir später noch. Erstmal müssen wir dem Probanden ja ein paar Töne entlocken.

Durch Drehen und Drücken des Jogwheels werden alle Einstellungen am Gerät vorgenommen.

Verbindung aufbauen

Drei Möglichkeiten Musik zu hören, stehen zur Verfügung. Via Klinkenkabel, über den Triple-Radio Tuner und natürlich via Bluetooth. Letzteres ist denkbar einfach eingerichtet. Wird der Nubert nuGo! ONE zum ersten Mal eingeschaltet, geht er automatisch in den Pairing-Modus und kann mit dem Smartphone gefunden werden. Beim Wiedereinschalten verbindet er selbstständig das zuletzt genutzte Gerät. Soll ein anderer Bluetooth-Sender gekoppelt werden, kann der Lautsprecher durch ein schnelles, zweimaliges drücken des Jogwheels wieder in den Pairing-Modus versetzt werden. Multipoint ist nicht gegeben, aber bei so einem einfachen Verfahren ist das locker zu verschmerzen. Wer etwas Akku sparen möchte oder einen älteren Zuspieler hat, kann diesen über ein Klinkenkabel anschließen. Kudos an Nubert, dass sie die altehrwürdige Buchse mit an Bord genommen haben und somit mehr Konnektivität bieten. Das ist auch bei den Platzhirschen im Markt für mobile Lautsprecher in derselben Preiskategorie leider keine Selbstverständlichkeit mehr.

Mach mal das Radio an

Auf der Produkt-Website lässt sich sympathisch süffisant formuliert nachlesen, dass mit 24 Stunden Akkulaufzeit die nuGo! ONE länger durchhält als die meisten Smartphone Akkus und man deswegen noch ein Radio mit eingebaut habe. Auch wenn manche Zeitgenossen ein solches mit Achselzucken zur Kenntnis nehmen und für unnötig befinden, sehe ich hier einen klaren Mehrwert. Mit einem Receiver-Chip, der sonst im Automobil-Segment verwendet wird, ist bester Empfang garantiert. Dies ist das erste Radio, mit dem ich sogar im Keller glasklare Signale empfange. Und das selbst bei eingeklappter Antenne. Das hier ist definitiv kein “Alibi-Radio“, sondern ein volltauglicher Receiver wie ich ihn mir in mehr modernen Anlagen wünsche. Und hier kommt die Doppelbelegung der Klinkenbuchse auch ins Spiel. Diese ist nämlich auch ein TOSLINK-Ausgang. Somit kann der Nubert nuGo! ONE auch als Radio-Receiver zuhause an der großen Anlage genutzt werden.

Der USB-C-Anschluss zum Laden und der 3,5-mm-Kombianschluss sind mit einer kleinen Klappe vor Spritzwasser geschützt.

Klar und kraftvoll

Kommen wir nun zu den klanglichen Qualitäten des Testkandidaten. Dafür verbinde ich via Bluetooth das Handy und streame das neue Album von Taylor Swift. Der Song „Maroon“ startet mit sehr tiefem schwebenden Synth-Bass und minimalistischen Drums. Diese werden von der kompakten Box erstaunlich druckvoll abgebildet. Die Tiefen klingen nicht überbetont, sondern natürlich und klar. In den höheren Lagen ist alles angenehm luftig und gut aufgelöst. Bei hochwertig ausproduzierter Popmusik ein Muss. Da der Sound so ausgewogen ist und kaum Wünsche offenlässt, hat Nubert wohlwissend auf einen Equalizer verzichtet. Es gibt zwei Möglichkeiten den Sound noch etwas anzupassen. Der Loudness-Modus hebt bei Aktivierung die Tiefen etwas an. So ist auch bei sehr niedrigen Lautstärken ein sehr ausgewogener Sound mit druckvollen Bässen möglich. Und es wirkt fast wie Magie mit welcher Präzision die Transienten selbst auf Flüsterlautstärke abgebildet werden. Perfekt um „Midnights“ um Mitternacht zu genießen.

Warmer Sound

Als zweite Option lässt sich der Klangmodus auf Klar oder Warm stellen. Klar ist vor allem bei hochwertigen Soundquellen und moderner Musik die erste Wahl. Warm ist immer einen Versuch wert, wenn der Sound etwas dünn ist. Oldie Radio scheint mir eine gute Anlaufstelle für eine Teststrecke zu sein. Grade läuft „Everlasting Love“ in der Version von 1968. Gemäß seiner Entstehungszeit ist der Song in den Tieftönen etwas spärlich. Wird der Soundmodus auf Warm gestellt, findet eine Anhebung der Tiefen bis tiefen Mitten statt. Und ich habe das Gefühl die Höhen werden auch ein wenig abgesenkt. Der Sound wird dadurch aber nicht mumpfig oder dröhnend, sondern erhält eine sehr musikalische Aufwertung und klingt einfach fetter. Wer die volle Bassdröhnung wünscht, kann parallel den Loudness-Modus aktivieren. Dann bewegen wir uns langsam in an Ghettoblaster erinnernde Gefilden, die man sonst nur von den fettesten Boxen der Mitbewerber kennt.

Das gut lesbare Display auf der Oberseite gibt Auskunft über Quelle, Akkuzustand, Uhrzeit und die Weckfunktion.

Sanfte Klänge

Aber genug der Extreme. Zurück auf Klar und ohne Loudness-Boost. Da ich noch etwas arbeiten will, suche ich mir eine Playlist mit klassischen Stücken und Soundtracks. Etwas Easy-Listening für den Hintergrund. Die Nubert nuGo! ONE scheint wirklich über jeden Zweifel erhaben, was die Genre Auswahl angeht. Erneut begeistern klare Transienten, klare Auflösung über das ganze Frequenzspektrum und eine Klangfülle, die wesentlich größer scheint als der Lautsprecher tatsächlich ist. Auch Hörbücher und Podcasts lassen sich sehr gut hören. Stimmen klingen ausgesprochen angenehm und auch auf niedrigen Lautstärken klar verständlich. Ein Gedanke kommt mir. Da bisher jeder Höreindruck positiv war, kommt nun der Einsatz als Soundanlage für den Filmgenuss unter freiem Himmel. Akkubetriebener Beamer auf die Mauer gerichtet, King Kong vs. Godzilla an und los. Und was soll ich sagen? Die Actionszenen ballern ordentlich laut und über eine erstaunlich breite Klangbühne. Die Dialoge sind gut zu verstehen.

Der Nubert nuGo! ONE ist überall am Start

Meinerseits bleiben in Sachen Sound keine Wünsche offen. Anfangs war ich etwas irritiert, dass der Testkandidat so wenig Anpassungen am Sound zulässt. Die Soundmodi sind mit je zwei Optionen zwar überschaubar, laden aber zum umfangreichen experimentieren ein. Je nach Genre, Qualität der Quelle und Umgebung in der gehört wird, lohnt es sich, die Modi kurz durchzuschalten, um die optimale Kombination herauszufinden. Natürlich macht es einen Unterschied, ob man am Baggersee Bushido hören möchte, oder auf der Terrasse Nils Frahm. Oder Godzilla im Wintergarten. Das Alles und noch viel mehr kann der der Testkandidat mit Bravour leisten. Zusammen mit dem Radio und der Möglichkeit das Gerät als Receiver und Wecker zuhause zu verwenden, wird hier einiges geboten. Dass Nubert dafür darauf verzichtet hat eine Power-Supply Funktion einzubauen – also den Speaker als Power-Bank zu benutzen – ist meiner Meinung nach zu verschmerzen.

Dank langer Akkulaufzeit lässt sich der kompakte Lautsprecher den gesamten Tag auch abseits von Steckdosen nutzen.

Fazit

Man sieht dem nuGo! ONE an, dass die Ingenieure bei Nubert sich richtig Gedanken gemacht haben, mit welcher Technik sich auf wenig Raum und Gewicht das Maximum an Sound rausholen lässt. Mit 285 Euro wird ein ausgesprochen fairer Kurs abgerufen. Durch die Klangmodi habe ich das Gefühl hier im Grunde zwei verschiedene Lautsprecher vor mir zu haben. Die Zusatzfunktionen machen das Gerät auch zu einer sinnvollen Ergänzung für die heimische Stereo-Anlage. Mit gut 24 Stunden Akkulaufzeit geht einem so schnell nicht der Saft aus. Die Box ist stabil, hochwertig verarbeitet und sieht ziemlich schick aus. Wer nach einem Bluetooth-Lautsprecher sucht, darf diesen hier auf keinen Fall links liegen lassen. Probehören und mit den verschiedenen Soundmodi experimentieren lohnt sich auf jeden Fall. Es bleibt nur zu sagen: Nubert hat mal wieder abgeliefert. Der einzige echte Kritikpunkt ist, warum wir bis Ende 2022 auf diesen Lautsprecher warten mussten.

Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: Björn Kanka

Gesamtnote: 95/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 of 95

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Technische Daten

Modell:Nubert nuGo! One
Produktkategorie:Mobiler Bluetooth-Lautsprecher/ Radio
Preis:285 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz/ Grau
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
07171 87120
www.nubert.de
Abmessungen (H x B x T):141 x 250 x 76 mm
Gewicht:1,6 kg
Bestückung:2 x 66 mm Breitbänder
2 x Passivmembran
Dauerleistung:2 x 20 Watt
Frequenzbereich:55 Hz– 22 kHz (Herstellerangabe)
Akkukapazität/ -ladezeit:4,9 Ah/ 2,5 h (bei 12 V)
Akkulaufzeit:bis 24 Stunden
Anschlüsse- Bluetooth (aptX, SBC, AAC)
- Antenne (UKW/DAB+/ FM HD)
1 x 3,5-mm/optisch-Kombibuchse
1 x USB-C (Ladeanschluss)
Lieferumfang:1 x nuGo! One
1 x USB-C-Kabel
1 x Netzteil
1 x Anleitung
Pro & Contra:+ ausgezeichneter Klang
+ durchdachte Soundmodi
+ integrierter Triple-Tuner
+ lange Akkulaufzeit
+ stylische Optik
+ stabil und spritzwassergeschützt
+ an Anlage nutzbar

- keine Power-Supply-Funktion
- keine App-Steuerung
Benotung:
Klang (60%):95/5
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):94/95
Gesamtnote:95/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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