lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

von

Redakteur
English
Zur Übersetzung unserer Seiten nutzen wir Google Translate. Dazu wird eine Verbindung zu Google-Servern hergestellt und Daten werden übertragen (weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung). Wenn Sie damit einverstanden sind, können Sie über folgende Buttons Google Translate aktivieren.

Voxativ erweitert sein exzellentes modulares 9.87-Schallwandler-System: Zwischen dem Pi-Monitor, der nun mit einem neuen Breitbänder ausgestattet ist, und dem aktiven RiPol-Bassmodul agiert nun zusätzlich ein frisches Mittel-Modul. Es befördert das pegelstarke High End-System namentlich zum 9.88, ermöglicht eine individuelle Klanggestaltung – und gibt der atemberaubend holografisch-dynamischen Wiedergabe einen Extra-Kick, wie wir bei der Premiere im lite-Magazin erleben konnten.

Das Voxativ 9.88 hat als dreiteiliges modulares High End-System einen ebenso imposanten wie attraktiven Auftritt.

Das Voxativ 9.88 hat als dreiteiliges modulares High End-System einen ebenso imposanten wie attraktiven Auftritt.

Wenn es um Breitband-Lautsprecher geht, ist Voxativ eine erste Adresse: Die Berliner High End-Manufaktur vollbringt das Kunststück, die Vorzüge des Ein-Chassis-für-alles-Prinzips zu nutzen, nämlich superbe Räumlichkeit und herausragende Homogenität, und mit reichlich Know-how und ästhetischer Grandezza die eigentlich einhergehenden Nachteile gegenstandslos zu machen. Breitbänder haben gerade im Bass ihre Schwäche. Bei großen Schallwandlern landet man, um bis in den Frequenzkeller Pegelstärke und Ausgewogenheit zu erzielen, deshalb schnell bei einer ausladenden Hornlösung. Das ist optisch nicht jedermanns Sache und auch akustisch durchaus knifflig. Und jetzt? Voxativs Antwort lautet: Pi. Dies ist ein Fullrange-Monitor, der in einem edel-eleganten Gehäuse ein Backloaded Horn integriert und mit einem ausgefuchsten Schallführungs-Design namens „Acoustic Stealth Technology“ (AST) kombiniert. Für noch mehr Wirkungsgrad und Basskraft ist dieser Pi-Monitor mit dem ebenfalls AST-optimierten Pi-Bassmodul zum 9.87-System erweiterbar – und nun, zur abermaligen Power- und Performance-Steigerung, mit dem neuen 0.1-Mittel-Modul zum in jeder Hinsicht imposanten 9.88-System komplettierbar.

Die elegante Erscheinung befördern sowohl das Finish wie auch die Fasung: Alle drei Module des Systems glänzen mit echtem, aufwändigem Klavierlack. Die Gehäuseecken und -kanten sind sanft gerundet und seitlich abgeschrägt. Beim hier zu sehenden Pi-Monitor sorgt eine komplexe Fasung für einen edelsteinartigen Schliff-Effekt.

Die elegante Erscheinung befördern sowohl das Finish wie auch die Fasung: Alle drei Module des Systems glänzen mit echtem, aufwändigem Klavierlack. Die Gehäuseecken und -kanten sind sanft gerundet und seitlich abgeschrägt. Beim hier zu sehenden Pi-Monitor sorgt eine komplexe Fasung für einen edelsteinartigen Schliff-Effekt.

Elegantes Design, echter Klavierlack

Diese Imposanz erleben wir gleich mit dem Auftritt dieses Modularsystems in unserer Redaktion: Vor uns steht ein Klangturm, der 1,4 Meter in die Höhe ragt, 40 Zentimeter breit ist und sich mit seinem Bassmodul ebenfalls 40 Zentimeter in die Tiefe erstreckt. Trotzdem verströmt dieser Tower Of Power herrliche Eleganz und edle Anmut: Jedes der drei Module ist mit einem wunderbar glänzenden, sattschwarzen Coating überzogen. Dies ist ein echter Klavierlack, makellos-meisterhaft appliziert von einem Fachmann eines bekannten Pianoforte-Herstellers. So besitzen die Oberflächen einen Hochglanz, eine Tiefenwirkung und eine Intensität, als wäre der Lack noch nass. Für die Eleganz sorgt zudem das Design: Alle Module weisen auf den Flanken ihrer Front eine leichte Abschrägung auf. Der zuoberst thronende Pi-Monitor ist zudem attraktiv tailliert und erinnert mit seinen zusätzlichen Fasungen hin zur Oberseite an einen geschliffenen Edelstein. Zwischen den Modulen sorgen Spikes für eine optische Luftigkeit – und für den akustisch nötigen Abstand.

Durch die modulare Bauart mit Luft zwischen den drei Gehäusen und durch die Taillierung des Pi-Monitors wirkt das schwergewichtige, fast 90 Kilo auf die Waage bringende 9.88-System optisch überraschend leicht.

Durch die modulare Bauart mit Luft zwischen den drei Gehäusen und durch die Taillierung des Pi-Monitors wirkt das schwergewichtige, fast 90 Kilo auf die Waage bringende 9.88-System optisch überraschend leicht.

Pi-Monitor mit Backloaded Horn-Basskräftigung

Diese bodenseitige Freiheit dient beim Pi-Monitor der Ventilierung des Schallwandlungssystems. Das Gehäuse dieses Breitband-Lautsprechers ist nämlich mitnichten geschlossen, wie es den Anschein hat. Wer von unten in den Monitor blickt, entdeckt eine hornartige Korpusgeometrie mit einer Trichterform, die sich hin zum oben sitzenden Chassis verjüngt. Über den bodenseitigen Trichtermund tritt der vom Chassis ins Monitor-Gehäuse abgestrahlte Schall aus – mit genau berechnetem Abstand zum darunter anschließenden Mittelmodul. Durch diesen Spalt wird die Resonanzfrequenz mitdefiniert. So handelt es sich bei diesem „Backloaded Horn“ nicht um eine reine Hornlösung, sondern zugleich auch um eine eine Bassreflex-Abstimmung. Bei der Entwicklung des Gehäuses wendet Voxativ zudem ein geometrisches Leitsystem an, das vorhersehbare und berechenbare Reflexionen und stehende Wellen im Korpus verhindert. Dieses ausgeklügelte und patentierte Gehäuse-Tuning samt Strömungsoptimierung nennt Voxativ „Acoustic Stealth Technology“: Das Gehäuse tritt akustisch nicht in Erscheinung, unterstützt aber als Backloaded Horn den Breitbänder insbesondere durch die Bass-Kräftigung.

Der zuoberst thronende Pi-Monitor agiert als Full-Range-Schallwandler und ist bei Voxativ auch als eigenständiger Lautsprecher im Portfolio.

Der zuoberst thronende Pi-Monitor agiert als Full-Range-Schallwandler und ist bei Voxativ auch als eigenständiger Lautsprecher im Portfolio.

Breitbänder für homogene Schallabstrahlung

Wie auch bei den anderen Schallwandler-Modellen von Voxativ übernimmt beim Pi-Monitor einzig und allein ein Breitband-Chassis die komplette Schallwandlung. Es strahlt sämtliche Frequenzen des Musiksignals ab – im Gegensatz zu üblichen Mehrwege-Lautsprecher, bei denen sich zwei oder drei übereinander sitzende Chassis die Arbeit teilen. Dadurch kommt der Schall von verschiedenen räumlichen Stellen, er muss erst wieder zu einer Einheit zusammengefügt werden. Beim Breitbänder hingegen stammt das komplette Schallereignis von einem Ort – wie in der Natur. Das entspricht dem Ideal der Einpunkt-Schallquelle: Die integren akustischen Informationen breiten sich als homogene Kugelwelle im Raum aus. Dadurch wird am Hörplatz ein breiter Bereich gleichmäßig von einem natürlichen Klangfeld beschallt. Deshalb brillieren Breitbänder mit einer herausragend homogen-räumlichen Wiedergabe. Überdies benötigen Breitbänder auch keine Frequenzweiche, die bei konventionellen Lautsprecher den verschiedenen Chassis die Höhen-, Mitten- und Bass-Signalanteile zuweist. Diese Frequenzaufteilung gelingt nur mit Bauteilen, die den Klang beeinflussen. Hiervon ist der Breitbänder frei.

Die Schallwandlung im Pi-Monitor übernimmt ein handgefertigtes Breitband-Chassis. Beim 9.88 kommt der neue AC-4NP zum Zuge. Wie alle Voxativ-Breitbänder ist auch er mit einem Doppel-Konus ausgestattet. Die Membranen sind aus Kalligraphie-Papier gefertigt. Der innere Hochtonkegel sorgt wie der Phase Plug für ein optimales Abstrahlverhalten.

Die Schallwandlung im Pi-Monitor übernimmt ein handgefertigtes Breitband-Chassis. Beim 9.88 kommt der neue AC-4NP zum Zuge. Wie alle Voxativ-Breitbänder ist auch er mit einem Doppel-Konus ausgestattet. Die Membranen sind aus Kalligraphie-Papier gefertigt. Der innere Hochtonkegel sorgt wie der Phase Plug für ein optimales Abstrahlverhalten.

Neuere Breitbänder für optimierte Feinauflösung

Als alleiniges Chassis hat der Breitbänder allerdings widersprüchliche Anforderungen zu erfüllen: Klein und leicht muss er sein für die schnelle und impulstreue Wiedergabe auch der Höhen. Ausreichend groß muss er aber ebenfalls sein, um für die Mitten- und Bass-Schallwandlung genügend Membranfläche zu bietet. All diese Ansprüche erfüllen bei Voxativ selbstentwickelte Spezial-Breitbänder, welche die Manufaktur in Handarbeit herstellt. Die Konus-Membranen dieser Breitbänder werden aus japanischem Kalligraphie-Papier gefertigt. Es ist überaus leicht, zugleich extrem steif – und schwingt damit überaus impulstreu und flott. Auf der Hauptmembran sitzt zudem ein zweiter Konus: Dieser sogenannte Hochtonkegel verhindert die Breitbänder-übliche Schallbündelung hin zu höheren Frequenzen. Der zentrale Phase Plug sorgt schließlich für ein präziseres Abstrahlverhalten. Beim 9.88-System erfährt der Pi-Monitor nun mit dem frischen AC-4NP-Breitbänder ein Upgrade: Mit neuem Korb, veränderter Aufhängung, modifizierter Membran und einem vergoldeten Magnetsystem, das vom besten Voxativ-Passivtreiber, dem AC-4F Gold, abstammt, verheißt der Schallwandler eine noch bessere Feinauflösung und Artikulation.

Der Breitbänder agiert im Pi-Monitor mit einem Backloaded Horn. Diese Lösung kombiniert Horn- und Bassreflex-Prinzip. Deshalb ist das Gehäuse des Monitors unterseitig offen. Der Schall trifft auf die Oberseite des darunter positionierten Mittel-Moduls, dessen Korpusdecke somit der Schalldiffusion dient. Damit das Donwfiring funktioniert, sorgen vier Spikes für den definierten Abstand zwischen dem Lautsprecher und der Mittel-Modul.

Der Breitbänder agiert im Pi-Monitor mit einem Backloaded Horn. Diese Lösung kombiniert Horn- und Bassreflex-Prinzip. Deshalb ist das Gehäuse des Monitors unterseitig offen. Der Schall trifft auf die Oberseite des darunter positionierten Mittel-Moduls, dessen Korpusdecke somit der Schalldiffusion dient. Damit das Donwfiring funktioniert, sorgen vier Spikes für den definierten Abstand zwischen dem Lautsprecher und der Mittel-Modul.

Pi-Bassmodul: Linearer Tiefton dank RiPol-Prinzip

Nun haben Breitbänder grundsätzlich im Tiefton ihre Limitierungen, dies fällt bei höheren Pegelansprüchen deutlich ins Gewicht. Deshalb entlastet ein Aktiv-Bassmodul den Breitbänder. Er kann ohne die fordernde Tiefton-Beanspruchung eine umso bessere Performance bieten. Mit dem ebenfalls per „Acoustic Stealth Technology“ optimierten Pi-Bassmodul erreicht das System nun einen Bass bis runter zu abgrundtiefen zwanzig Hertz – und dies laut Voxativ absolut linear. Hierfür sorgt zum ersten das RiPol-Prinzip. Dies ist eine Sonderbauform eines offenen Bassdipols. Hier arbeiten zwei einander zugewandte, impulskompensiert schwingende 29-Zentimeter-Woofer ultraflott in einem völlig offenen System: Der Schall ihrer Vorwärts-Auslenkung wird nach frei nach vorn abgestrahlt, der Schall ihrer Rückwärtsauslenkung ungehindert nach hinten. Anders als beim normalen Bassdipol besitzt der nach vorne und hinten abgestrahlte Schall jedoch eine genau berechnete unterschiedliche Intensität und hat dadurch ein asymmetrisches Rundstrahlverhalten. Dies reduziert klangschädliche stehende Wellen und somit die wie Energiespeicher wirkenden Raummoden. Dadurch vermeidet der RiPol jegliche Trägheit und Schwammigkeit.

Das Pi-Bassmodul funktioniert nach dem RiPol-Prinzip: In dem offenen Gehäuse agieren zwei einander zugewandte Chassis impulskompensiert und ohne Bremsung durch einen geschlossenen Korpus.

Das Pi-Bassmodul funktioniert nach dem RiPol-Prinzip: In dem offenen Gehäuse agieren zwei einander zugewandte Chassis impulskompensiert und ohne Bremsung durch einen geschlossenen Korpus.

Basskraft durch Woofer-Doppel und Verstärker-Modul

Für die akkurate Wiedergabe sorgen zudem die beiden Woofer: Weil der RiPol ein sogenannter Schnelle-Wandler ist, müssen die Chassis zu einem großen linearen Hub fähig sein. Viele herkömmliche Woofer entfallen daher, auch wegen ihrer Eigengeräuschentwicklung. Voxativ setzt deshalb auf ein 12-Zoll-Modell aus dem PA-Bereich, das in der High End-Manufaktur gemäß den eigenen Ansprüchen modifiziert wird. Im Zusammenspiel erreichen die beiden Woofer einen satten Wirkungsgrad von 99 dB. Für diese Power samt Präzision bürgt natürlich auch die Amplifikation des aktiven Pi-Bassmoduls: Die Chassis treibt ein 250 Watt leistender Class AB-Plattenverstärker an. Dieses Verstärkermodul bietet nun etliche Anpassungsmöglichkeiten, wie man sie von einem Subwoofer kennt. Die Crossover-, Phasen- und Gain-Regler der aktiven Frequenzweiche sowie alle Anschlüsse sind auf der Rückseite zugänglich. So ist das Pi-Bassmodul für eigentlich jedes Audio- oder Home Cinema-System als Ergänzung oder Upgrade einsetzbar. Pi-Bassmodul und Pi-Monitor ergeben im Verbund das Schallwandler-System 9.87, das bislang Voxativs hochgelobtes Referenz-System darstellte.

Das Pi-Bassmodul ist mit einem Verstärker ausgerüstet. Er treibt die Chassis mit 250 Watt an. Dazu bietet er die Subwoofer-typischen Pegel-, Crossover-, Boost- und Phase-Einstellmöglichkeiten.

Das Pi-Bassmodul ist mit einem Verstärker ausgerüstet. Er treibt die Chassis mit 250 Watt an. Dazu bietet er die Subwoofer-typischen Pegel-, Crossover-, Boost- und Phase-Einstellmöglichkeiten.

Neuer Mitspieler: das .01-Mittelmodul

Nun legt Voxativ noch einen drauf, besser: schiebt einen dazwischen. Mit dem .01-Mittelmodul wächst der 9.87-Lautsprecher zum dreiteiligen 9.88-System. Dies bewirkt ein Performance-Plus und eröffnet die Möglichkeit zur individuellen Klanggestaltung. Das Bassreflex-abgestimmte Modul ist mit seinem Acht-Zoll-Treiber für den Bereich zwischen 60 und 300 Hertz ausgelegt und sorgt dafür, dass seine beiden Spielpartner in ihrer Komfortzone schallwandeln können. Der RiPol-Subwoofer, der ab 140 Hertz nichts mehr liefert, muss nicht so weit hochspielen. Der Breitbänder wiederum, der im unteren Bereich eine leichte „Beule“ aufweist, bekommt diese durch das Mittelmodul ausgebügelt. Anschlussseitig bietet das Mittel-Modul nun drei verschieden Abgriffe für die Verbindung mit dem Pi-Modul. Jeder dieser Abgriffe verändert den Mittelmodul-Pegel um drei Dezibel und damit natürlich den Klangcharakter des kompletten Systems. Mit diesen drei Klangkurven kann man nach persönlichem Geschmack jenen Bass/Grundton-Bereich anpassen, in dem, wie Voxativ es beschreibt, das Knurren und der Knall, der Körper und das musikalische Volumen liegen.

Das neue Mittel-Modul wird zwischen Pi-Monitor und Pi-Bass eingefügt und erweitert das modulare System zum 9.88. Es entlastet seine beiden Mitspieler im Bereich zwischen 60 und 300 Hertz.

Das neue Mittel-Modul wird zwischen Pi-Monitor und Pi-Bass eingefügt und erweitert das modulare System zum 9.88. Es entlastet seine beiden Mitspieler im Bereich zwischen 60 und 300 Hertz.

Aufbau und Setup

Nun setzen wir im Hörraum die Monitor-, Mittel- und Bass-Module zum Gesamtsystem zusammen. Das macht man am besten zu zweit, um beim Auftürmen mit den Spikes des jeweils oberen Moduls die Aufnahmen des unteren Moduls zu treffen – und nicht den empfindlichen Lack. Bei der Aufstellung beginnen wir mit einem Wandabstand von rund 50 Zentimetern. Die beiden Lautsprecher-Systeme stehen dabei 2,30 Metern voneinander entfernt. Die Distanz zum Hörplatz beträgt etwa 2,70 Zentimeter. Die Einwinklung zum Hörplatz ist erst mal gering. Hier lohnt sich ein ausgiebiges Ausprobieren: Über Abstände und Ausrichtung lässt sich der Klangcharakter und damit die Performance des 9.88-System deutlich verändern und optimieren – abseits der Einstellmöglichkeiten des Bass-Moduls und der Klangkurvenauswahl des Mittel-Modus. Bei ihm starten wir mit dem Abgriff „1“, also dem geringsten Pegel. Beim Bass-Modul folgen wir Voxativs Start-Empfehlung: Level 25 %, Übergangsfrequenz 60 Hertz, Boost bei 30 Hertz und +3 Dezibel, Sub-Phase auf 180 Grad.

Pi-Monitor, Mittel-Modul, Pi-Bass – in dieser Dreifaltigkeit liefert jede Seite des 9.88-System eine atemberaubende und anpassbare Wiedergabe.

Pi-Monitor, Mittel-Modul, Pi-Bass – in dieser Dreifaltigkeit liefert jede Seite des 9.88-System eine atemberaubende und anpassbare Wiedergabe.

Das Voxativ 9.88 in der Praxis

Als Spielpartner wählen wir zuerst den bestens passenden Röhren-Vollverstärker Voxativ T-211. Er bietet jenen Pre Out, über den man das Bass-Modul optimalerweise ansteuert. Mit zwölf Watt liefert dieser superbe Verstärker eine nominell sehr überschaubare Leistung. In unserem damaligen Test hat er aber bereits mit mehr als genügender Lautstärke gepunktet. Nun, mit dem 9.88-System, bleiben in unserem Hörraum überhaupt keine Fragen offen: Das wirkungsgradstarke 9.88 sorgt für einen satten Pegel, sodass wir den Verstärker deutlich unterhalb seines oberen Pegel-Bereichs fahren können. Das erleben wir bei der treibenden Blues-Nummer „Child Of The Mighty Mighty“ von Mighty Sam McClain. Der Bluesbarde hat den Song mit seiner vierköpfigen Begleitband eingespielt – und das 9.88 zeigt hier schon reichlich Kraft und eine grandiose Dynamik: Direkt beim unvermittelten Songbeginn zucken wir zusammen, so ansatzlos kommt der auf den Punkt gespielte, gleichzeitige Einsatz von Hi-hat-Becken und Bassdrum, Bass und Gitarre.

Hochgradige Feinauflösung, herausragender Offenheit

Klanglich sind wir noch nicht am Ziel, daher ändern wir die Einwinklung – und hier staunen wir, wie schon wenige Grad den Charakter merklich verändern. Mit einer sehr sanften Winklung ist es dann genau richtig: Die Wiedergabe ist wunderbar transparent und feinauflösend bis in den höchsten Frequenzbereich und dabei herrlich perlend-brillant, ohne überbetont oder gar spitz zu wirken. Hier liefert der neue Breitbänder des Pi-Monitors also die versprochenen Meriten. So hören wir jede filigrane Finesse – und staunen etwa über die Hi-hat des Schlagzeugs: Eigentlich spielt Lorne Entress das Doppel-Becken ziemlich gradlinig, aber der Drummer variiert bei seinen Schlägen subtil die Intensität. Diese Feinheit macht das 9.88 locker hörbar, obwohl eine Hi-hat sich bei einem massierten Bandsound eher nicht so souverän und mühelos durchsetzt. Da sind wir gleich bei der nächsten Delikatesse: Das 9.88 liefert eine Wiedergabe von herausragender Offenheit und Unbegrenztheit, mit einer geradezu spürbaren Freiheit und Leichtigkeit.

Das Pi-Bassmodul von hinten: Hier sieht man abermals die Offenheit des RiPols. Durch dieses spezielle Dipol-Prinzip wird der Schall nach vorne und hinten mit unterschiedlicher Intensität abgestrahlt. Dieses asymmetrische Rundstrahlverhalten verhindert stehende Wellen und befördert die konturierte, lineare Wiedergabe bis runter zu 20 Hertz.

Das Pi-Bassmodul von hinten: Hier sieht man abermals die Offenheit des RiPols. Durch dieses spezielle Dipol-Prinzip wird der Schall nach vorne und hinten mit unterschiedlicher Intensität abgestrahlt. Dieses asymmetrische Rundstrahlverhalten verhindert stehende Wellen und befördert die konturierte, lineare Wiedergabe bis runter zu 20 Hertz.

Herrliche Räumlichkeit, famose Plastizität

Hierbei spielt der Breitbänder mit Bravour seine Kernkompetenz aus: Er liefert eine herrlich räumliche Wiedergabe mit großzügiger Darstellungsbreite und Tiefe. So haben Sänger Mighty Sam und seine aus Schlagzeug, Bass, Keyboard und Gitarre bestehende Band eine wahrnehmbare, absolute Entfaltungsfreiheit auf der Bühne. Dazu liefert der Breitbänder eine schlichtweg famose Plastizität: Haben uns zu Beginn die Hi-hat und hernach das ganze Schlagzeug fasziniert, so zaubert uns nun die Gitarre das Grinsen ins Gesicht: Der leicht links stehende Kevin Barry scheint zum Greifen nah direkt vor uns zu spielen. Wir hören jeden Anschlag, auch die coolen Palm Mutes und Dead Notes, mit denen Barry sein Spiel ungemein perkussiv und treibende gestaltet. Dazu hören wir bei jedem Anschlag den Stahl der Saiten, das Holz von Hals und Korpus, aber auch das Plektrum und die Finger, die diese Saiten ziehen, die auf ihnen rutschen und ihnen Gänsehaut-Licks entlocken.

Grandiose Dynamik, vitale Wiedergabe

Diese Wahnsinns-Präsenz von Kevin Barry befördert auch der grandiose Punch, den die Gitarre beim spielen hat. Diesen Punch und generell einen impulstreuen Attack liefern aber auch die anderen Instrumente. Dies verdankt sich wiederum der grandiosen Dynamik, mit der uns das 9.88 auch nach dem beeindruckenden Tutti-Anfang dauerhaft verwöhnt: Die vitale Wiedergabe klingt frisch und unglaublich lebendig. Davon profitiert dann natürlich auch Mighty Sam McClain. Der Mann ist eine Urgewalt, mit seiner charismatischen, sonoren, aber auch immer leicht rauen Bluesstimme röhrt, shoutet, knurrt er, zeigt dann mit lässig und leise eingestreuten „Yeahs“ seine Coolness und Souveränität und schlägt in den erzählerischen Phrasen auch mal leise Töne an. Was für eine stimmgewaltige Erscheinung! Trotzdem sind selbst die feinen Atmer zwischen den Gesangslinien, die beim Gesang für das Wie-echt-Gefühl sorgen, hörbar. So stellt ihn das 9.88 vor uns in den Raum, und wir können der magischen Physis und Performance dieses Sängers nicht entziehen.

Der Klavierlack der Gehäuse hat eine herrliche Sattheit und Tiefe: So wirkt das Finish, als wäre der Lack noch nass.

Der Klavierlack der Gehäuse hat eine herrliche Sattheit und Tiefe: So wirkt das Finish, als wäre der Lack noch nass.

Konturiert-behender Tiefton statt bräsig-dickem Bass

Zu all dem trägt natürlich auch der Bass bei. Wir erleben einen Tiefton, der bereits in der Anfangs-Einstellung ein tolles Tiefton-Fundament liefert, aber völlig frei von dem dick auftragenden, manchmal fast bräsigen Bass ist, den ein geschlossenes Gehäuse liefert. Weil dieser Bass sich nicht so breit macht und frei von jeglichem Anflug eines Wummerns ist, lässt er den anderen Instrumenten wohltuend Raum im Frequenzgefüge. Und weil dieser Bass herrlich behände ist, bleibt das schnelle Rhythmus-Pattern, das Michael Rivard bei diesem Song auf seinem Viersaiter spielt, präzise und absolut konturiert. Wir erhöhen am Pi-Bass-Verstärkermodul nun mal die Boost-Frequenz auf 40 Hertz, das zeitigt aber keine Verbesserung. Die leichte Anhebung des Boost-Levels bei 30 Hertz hingegen bringt im Bass bei anhaltender Klarst-Konturiertheit nochmals eine Portion Extra-Schub und damit Zusatz-Spaß: Der Song groovt wie Hölle, der Druck, der uns beim unvermittelten Songbeginn bereits zusammenzucken ließ, ist nochmals größer.

Meritenreiches Mittelmodul

Was trägt zu dieser superben Wiedergabe nun das Mittel-Modul bei? Wir haben es bislang auf der dezentesten Stufe betrieben, also am Abgriff 1. Nun machen wir erst mal einen kompletten Rückschritt, nehmen das Modul aus dem System und wandeln es so zum 9.87 um. Das bedarf freilich einer entsprechenden Anpassung des Bassmoduls. Trotz etlicher verschiedener Einstellungen der Crossover- und Boost-Regler, die wir ausprobieren, kommt diese Kombi nicht an die 9.88-Konfiguration heran: Mit dem Mittelmodul spielt der Pi-Bass definierter, souveräner und druckvoller, der Pi-Monitor wiederum klarer, plastischer, räumlicher und insgesamt entspannter. Das ist nun Meckern auf höchstem Niveau, trotzdem klinken wir schließlich das Mittelmodul wieder ein – und schon ist die Klangexzellenz wieder da. Geht’s noch besser? Zur Beantwortung wählen wir den Abgriff 2 des Mittelmoduls. Damit liefert es selbst drei Dezibel mehr und erhöht auch den Wirkungsgrad des gesamten Systems.

Das Mittel-Modul in der Rückansicht. Hier bietet es verschiedene Anschlussmöglichkeiten. So lässt sich der Anteil des Mittel-Moduls in drei Stufen um jeweils drei Dezibel steigern. Dadurch kann der Klang im Oberbass-/Grundtonbereich nach eigenen Vorlieben individuell gestaltet werden.

Das Mittel-Modul in der Rückansicht. Hier bietet es verschiedene Anschlussmöglichkeiten. So lässt sich der Anteil des Mittel-Moduls in drei Stufen um jeweils drei Dezibel steigern. Dadurch kann der Klang im Oberbass-/Grundtonbereich nach eigenen Vorlieben individuell gestaltet werden.

Schubstärke und Druck für maximalen Spaß

Prompt haben wir das nächste Grinsen im Gesicht: Die gesamt Wiedergabe gewinnt an Power und Punch. Insbesondere das Schlagzeug hat abermals mehr Kick, aber eigentlich klingt die gesamte Band vitaler und dynamischer. So ist die Wiedergabe noch mitreißender und unwiderstehlicher, nach nicht mal zwei Takten wippen wir auf dem Sofa mit. Weil das Mitttelmodul auf das gesamte System klangverändernd wirkt, können wir sogar den Bass-Boost wieder etwas zurücknehmen. Insgesamt spielt das 9.88 auf Stufe 2 noch homogener. Aber: Das Mittelmodul besitzt ja noch den Abgriff 3. So kommen nochmal drei Dezibel drauf. Dadurch spielt das System abermals schubstärker, druckvoller und spürbarer, aber ebenso noch souveräner – und insgesamt noch grandioser. Was macht diese treibende Blues-Nummer, was machen diese frisch-vital spielenden Musiker nun für einen Spaß! Wir haben wir unsere Lieblingseinstellung gefunden. Nun wechseln wir den Verstärker: Statt des Voxativ T-211, der mit seinen Röhren für magische Stimm- und Instrumentenabbildung sorgte, …

Mühelose Mächtigkeit

… kommt der Hegel H360 in die Klangkette, der mit seiner Transistor-Verstärkung nüchterner agiert, aber mit 250 Watt deutlich mehr Leistung bietet. Mit ihm liefert das 9.88 eine umso imposantere Performance: Das System strotzt nur so vor Kraft und spielt mit immensem Druck. Trotzdem bleibt die Wiedergabe absolut sauber, klar und entspannt. Wir gehen mal kurz aus dem Hörraum, um von außen zu erleben, welch hohen Pegel wir fahren. Hui! Diese mühelose Mächtigkeit zeichnet eine exzellente Wiedergabe aus. Sie erleben wir auch beim Hören verschiedenster Musiken aus unterschiedlichsten Genres. Das beginnt beim Progressiv Metal und mit Tool, wo wir beim hypnotischen „Fear Innoculum“ in herrlicher Aufgeräumtheit die verschiedenen Soundschichten wahrnehmen: Wir genießen die druckvollen verzerrten Gitarrenspuren, den komplexen Bass – und insbesondere die geniale Drums- und Percussion-Kunst des begnadeten Danny Carey. Electro-Pop Marke Yello ist erst recht ein audiophiles Fest: Das Schweizer Duo ist für sein perfekten Produktionen berühmt …

Inmitten der Lyoner Oper

… und demonstriert diese Soundperfektion bei „Kiss In Blue“ mit der Sängerin Heidi Happy: Der Song lotet mit seinem abgrundtiefen Bass und seinen unzähligen Sound-Samples das 9.88 in allen Disziplinen aus – und der Tower Of Power liefert einen atemberaubend klaren Klang-Kosmos mit einem grandios real-authentischen und zudem hochattraktiven Gesang. Wow! Wir landen schließlich in der Lyoner Oper, hier intoniert Joyce DiDonato in Begleitung des hiesigen Chors und Orchesters die Arie „Io vi rivedo alfin“ aus Donizettis „Maria Stuarda“. Auch hier ist die lebensechte Wiedergabe, die großartig plastisch-räumliche Wiedergabe des Klangkörpers, des Sängerensembles und der Star-Sopranistin ein grandioses Erlebnis. Mit geschlossenen Augen sitzen wir im prächtigen Theatersaal, erleben in perfekter Staffelung die Musiker auf der Bühne und lassen uns von DiDonato und ihrer Vokalkunst verzaubern: Bei ihrem gesungenen Abschied vom Leben und von ihren Lieben halten wir zwischenzeitlich den Atem an – so fesselnd und vereinnahmend kann eine Wiedergabe sein.

Das Voxativ 9.88 im Hörraum. Hier spielt es mit einem fabelhaft passenden Verstärker, dem Voxativ T-211 – und bietet trotz der begrenzten Leistung des Amps eine ebenso audiophile wie pegelstarke Vorstellung.

Das Voxativ 9.88 im Hörraum. Hier spielt es mit einem fabelhaft passenden Verstärker, dem Voxativ T-211 – und bietet trotz der begrenzten Leistung des Amps eine ebenso audiophile wie pegelstarke Vorstellung.

Fazit

Das Voxativ 9.88 liefert eine atemberaubende Wiedergabe – mit einem frischen Breitband-Chassis, das eine noch größere Feinauflösung und Offenheit bietet, vor allem aber mit einem neuen Mittel-Modul, welches optisch wie akustisch zwischen Pi-Monitor und Pi-Bass agiert. Dieses Mittel-Modul, das mit drei verschiedenen Klangeinstellungen eine individuelle Soundgestaltung ermöglicht, beschert dem modularen High End-System ein erstaunliches Performance-Plus: Die Wiedergabe legt bei der eh schon beträchtlichen Pegelstärke zu – und liefert diesen Zugewinn an Schub, Kraft und Druck mit allergrößter Gelassenheit. Doch ebenso sorgt es für eine noch eindrucksvollere Räumlichkeit und eine fantastische Plastizität. Weil die beiden anderen Module entlastet werden, ist die Wiedergabe insgesamt noch homogener und klarer. Sie gewinnt abermals an Dynamik und Lebendigkeit und bietet bis in den Bass, der Dank RiPol-Prinzip tiefreichend und zugleich sauber, konturiert und behende ist, eine noch größere Souveränität. So liefert das 9.88 mit müheloser Mächtigkeit eine audiophile Exzellenz, die ein geradezu fesselndes Wie-echt-Erlebnis ermöglicht.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Carina Burau

Gesamtnote: 100+
Klasse: Luxury-Klasse
Preis/Leistung: angemessen
Luxury Klasse_Testsiegel 100_272x192px_144dpi.indd

Technische Daten

Modell:Voxativ
9.88
Produktkategorie:Lautsprecher
Preis:um 68.700,00 Euro / Stereo-System
Garantie:- Chassis, Gehäuse: 10 Jahre
- Elektronik: 1 Jahr
- Klavierlack Schwarz

- andere Ausführungen (gegen Aufpreis) auf Anfrage
Ausführungen (Lautsprecher):- Klavierlack (Schwarz, Weiß),
- Holzfurnier (verschiedene Furniere)
- andere Ausführungen auf Anfrage
Vertrieb und Händler:Voxativ GmbH, Berlin
Tel.: +49 179 292 42 24
https://voxativ.berlin

Lyric Audio, Schlüchtern; Einklang Hifi, Berlin
Abmessungen (H x B x T):1.400 x 400 x 400 mm
Gewicht:ca. 87 kg
Prinzip:modulares System, teilaktiv, Breitband-System mit ergänzendem Mittel- und Bass-Modul
Chassis:- Pi-Monitor: 1 x 190 mm Breitband-Chassis Voxativ AC-4NP (Papier-Konus mit Papier-Kegel)
- .01-Mittelmodul: 1 x 200 mm (Papier-Konus)
- Subwoofer: 2 x 300 mm (Papier-Konus)
Frequenzgang:20 Hz - 20 kHz (Herstellerangabe)
Schalldruckpegel (Lautsprecher):101 - 110 dB/1W/1m (abhängig von Mittelmodul-Einstellung) (Herstellerangabe)
Leistung (Absolut Box):Leistung (Verstärker des Bass-Moduls):1 x 250 W
Eingänge( Verstärker des Bass-Moduls):1 x Line
1 x Lautsprecher
Impedanz:8 Ω
Lieferumfang:- Voxativ 9.88
- Kabelbrücken für Mittel-Modul-Abgriffe und Pi-Modul Verbindung
- Bedienungsanleitung (Englisch)
Pros und Contras:+ fantastische Feinauflösung
+ offen-unbegrenzte, hochgradig transparente Wiedergabe
+ exzellente räumliche Abbildung
+ superbe Plastizität
+ herausragend homogene, natürliche entspannte Wiedergabe
+ famose Dynamik
+ hoher Wirkungsgrad ermöglicht satte Pegel für schub- und druckvolle Performance
+ Mittel-Modul bietet Wahl zwischen drei verschiedenen Klangkurven
+ RiPol-Bass ermöglicht tiefreichende, konturierte, agile Basswiedergabe
+ attraktives Design
+ exquisite Verarbeitung
+ Finish in echtem Klavierlack

- akribisches Ausprobieren zur Erreichung der vollen Performance
Benotung:
Gesamtnote:100+
Klasse:Luxury-Klasse
Preis/Leistung:angemessen
Getestet mit:- CD-Player: Oppo UDP-203
- Verstärker: Voxativ T-211, Hegel H360
- Signalkabel: Audioquest Black Beauty
- Lautsprecherkabel: Audioquest Rocket 88
- Netzkabel: Audioquest Monsoon
lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN Über uns | Impressum | Datenschutz | Kontakt