Home » Heimkino » BAREFOOT DESIGN erfüllt Heimkinoträume – Interview mit Nik Schweiger
22. Januar 2016Designer Nik Schweiger macht (Heim)-Kino zum besonderen Erlebnis. Die von ihm liebevoll gestalteten Räume schaffen eine außergewöhnliche Atmosphäre. lite-magazin-Autor Michael B. Rehders traf den Barefoot Designer in London zum Interview.
„Vergnügen ist eine der wenigen Gefühlslagen, die sich vervielfachen, wenn man sie teilt. Darum gehen Menschen auch zusammen ins (Heim)-Kino.“
– Zitat: Nik Schweiger –
Familienbande – Kino wird zu einem besonderen Erlebnis
Zusammen mit seinem Bruder Til Schweiger („Honig im Kopf“) gründete Nik Schweiger 2014 die Innenarchitektur- und Designfirma Barefoot Design. Der Name entstand in Anlehnung an den Film „Barfuss“ aus dem Jahre 2005. In diesem Film spielte Til nicht nur die Hauptrolle, sondern stand auch hinter der Kamera, als Regisseur und Produzent.
Die Liebe für formvollendetes Design und eine besondere Stimmung liegt offenbar in der Familie. Während sich Til Schweiger schon in frühen Jahren in der Filmbranche einen Namen machte – und es sogar bis nach Hollywood schaffte – zog es Nik Schweiger zunächst in die kreative Gesellschaft der großen Design-Meister. Schnell wurde er zum Liebling der Branche. Erst eine schwere Operation (1998) unterbrach seine Zusammenarbeit mit Größen wie Philippe Stark in Paris und Matteo Thun in Mailand.
Die Rehabilitation inspirierte Nik Schweiger zu einem neuen Ansatz, den er fortan mit seiner Frau Soryonne intensiv verfolgte. Hierbei ging es um den Themenbereich „Biorythm-Modern-Recreation“. Dahinter verbirgt sich eine ganzheitliche Philosophie, die auch soziale Aspekte beinhaltet. Im Grunde geht es darum, in einem Raum eine nachhaltige Balance zwischen Sinnlichkeit und Intellekt zu bewirken. Es steht also nicht nur der Nutzen im Mittelpunkt: Der Mensch soll sich in diesen Räumen auch wohlfühlen.
Ein Konzept, das von Barefoot Design übernommen wurde.
Somit kreiert Nik Schweiger „seine“ Heimkinos nicht nur für den Filmgenuss mit perfekter Bild- und Tonqualität, sondern auch für die Zeit davor und danach. Die Mixtur aus edlen und ansprechenden Materialen, homogenen Farbkompositionen und einem in sich stimmigen Light-Design sollen auch noch lange nach dem Filmvergnügen zum Verweilen einladen. Während Til die Kontakte knüpft, übernimmt Nik das Design im Familienunternehmen.
„Heimkino bedeutet für uns, Kino zu einem besonderen Erlebnis zu machen – nicht erst, wenn der Film startet.“
– Zitat: Nik Schweiger –
Heimkino auch für den kleineren Geldbeutel
Während die Sonne am blauen und wolkenlosen Himmel über der Westminster-Bridge strahlt, plaudert Nik Schweiger gut gelaunt aus dem Nähkästchen.
Nik Schweiger: „Heimkino bedeutet für uns, Kino zu einem besonderen Erlebnis zu machen – nicht erst, wenn der Film startet. Wenn wir also Räume bzw. Heimkinos gestalten, dann legen wir Wert auf eine außergewöhnliche Atmosphäre, die das Filmerlebnis perfekt inszeniert.“
lite-magazin: Eine Heimkino-Installation klingt zunächst sehr teuer. Nun stattet ihr aber auch Heimkinos mit vergleichsweise günstigeren Projektoren von BenQ aus. Wie passt das zusammen?
Nik Schweiger: „Teil einer guten Inszenierung ist selbstverständlich auch ein brillantes Bild, das Kinofilme so wiedergibt, wie sie vom Regisseur gedacht sind. Natürlich gibt es noch weitere Kriterien, warum wir hier auch mit BenQ zusammenarbeiten, denn die neuesten Projektoren bieten mit zahlreichen Features gute Voraussetzungen für die Bedürfnisse zahlreicher Heimkino-Anwender.“
lite-magazin: Wie werden die Heimkinos von den Eigentümern genutzt? – Nur zum Filmeschauen?
Nik Schweiger: „Das aktuelle Kino von uns ist eher ein Screeningkino und soll professionell für Vorführungen und Events genutzt werden. Die Nutzung von Heimkinos hat in meinen Augen ein große soziale Komponente, die sehr individuell sein kann. Der eine will privat einfach eine tolle Qualität genießen, der andere möchte das auch als Anlass nehmen, Freunde einzuladen und den Film gemeinsam zu erleben.“

8SEC. – Showroom Home Cinema: Während die Bild- und Tonqualität höchsten Filmgenuss versprechen, lädt die gemütliche Couch zum entspannten „Relaxen“ auch zwischen den Vorstellungen ein. Das angenehme Lichtambiente und die kreative Ausstattung heben sich wohltuend von den einfarbigen „Schachtelkinos“ und „schwarzen Löchern“ ab, die sonst vielfach in die heimischen Räumlichkeiten anzutreffen sind.
Foto: Barefoot Design
Heimkinos werden in verschiedenen Größen genutzt. Mal baut sich der Kinobetreiber einen kleinen Saal mit wenigen Sitzplätzen, weil die Räumlichkeiten nichts Größeres zulassen. Mal baut sich jemand einen riesigen Filmpalast mit mehreren Sitzreihen, Foyer und Bar zum gemütlichen Ausklang.
lite-magazin: Welche Mindestgröße sollte ein Raum besitzen, um diesen optisch und akustisch als Heimkinoraum nutzen zu können?
Nik Schweiger: „Das fängt bei einer Person an, aber natürlich will man sein Heimkino und das Vergnügen darin auch mit anderen teilen.“
lite-magazin: Kannst Du das ein wenig präzisieren?
Nik Schweiger: „Vergnügen ist eine der wenigen Gefühlslagen, die sich
vervielfachen, wenn man sie teilt. Darum gehen Menschen auch zusammen ins (Heim)-Kino, eben um ein soziales Erlebnis zu genießen.“
lite-magazin: Also sollten so viele Leute wie möglich ins Heimkino …
Nik Schweiger (lacht): „Das Kino, welches wir im Moment bauen, wird acht Sitzplätze haben und auch Dolby Atmos beinhalten. Sound ist ein sehr, sehr wichtiger Faktor neben der Projektion und einem umwerfenden Interieur.“
„Teil einer guten Inszenierung ist selbstverständlich auch ein brillantes Bild, das Kinofilme so wiedergibt, wie sie vom Regisseur gedacht sind.“
– Zitat: Nik Schweiger –
Die bekannte Melodie des Glockenspiels des Big Ben mahnt, dass die vereinbarte Zeit für das Interview bereits abgelaufen ist. Die Zeit verging wie im Flug. Ich bedanke mich bei Nik Schweiger für das Interview und mache mich mit vielen neuen Informationen auf den Heimweg.
Interview und Text: Michael B. Rehders
Fotos: Michael B. Rehders (2), Barefoot Design (3)