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Ein Over-Ear-Kopfhörer aus dem Traditionshaus, der dem In-Ear-Trend entgegentritt und mit dem ein oder anderen Einfall und einem Twist im Bedienkonzept daherkommt. Mit dem Over-Ear-Kopfhörer PH805 bietet Philips exakt das und will damit an seine guten alten Audio-Zeiten anknüpfen.

Edel geschwungener Bügel, zeitlos gestylt: Der Philips PH805 kommt ohne optisch störenden Schnickschnack daher.

Es ist eine laute und hektische Zeit. Um wieder etwas mehr Ruhe ins Leben zu bringen, haben sich ein paar kluge Köpfe das Active Noise Canceling, kurz ANC – zu Deutsch: “Antischall“ – einfallen lassen. Ein Verfahren, bei dem im Kopfhörer eingebaute Mikrofone den Schall von außen einfangen und durch Drehung der Schallwellen ein Signal erzeugen, das einen bemerkenswerten Teil der Umgebungsgeräusche reduziert. Soviel zur unvollständigen, grauen Theorie. Viel interessanter ist natürlich, was das Ganze in der Praxis bringt. So ein Kopfhörer will in erster Linie unterwegs genutzt werden und bietet sich vor allem auf Reisen oder im Büro an. In Zeiten schicker kleiner In-Ears mag der Over-Ear-Kopfhörer so manchem befremdlich vorkommen. Für mich gibt es vor allem beim längeren Hören jedoch nichts Besseres. Es bedeutet mehr Räumlichkeit beim Hören und auch etwas optische Signal-Wirkung an die Außenwelt: „Ich habe gerade zu tun. Ich genieße Musik.“

Dieser Over-Ear-Kopfhörer ist schick und zeitlos gestaltet und mit 259 Gramm auch erfreulich leicht.

Was ist für mich drin?

Und zu genießen gibt es hier einiges. Das beginnt bei der Verpackung des Philips PH805: Die befindet sich nämlich in einem Schuber und sowas liebe ich ja. Nicht nur bei Blu-ray-Boxen. Es wirkt einfach feierlicher. Im Inneren eine schlichte schwarze Box und darin ein schwarzes Etui. Darin der Kopfhörer, ein Klinkenkabel für den kabelgebundenen Betrieb, OnBoard-Adapter und ein etwas kurz geratenes Mini-USB Kabel zum Aufladen. Kommen wir zum Koppeln, um endlich den Hörtest zu starten. Dabei fällt eine kleine Eigenart ins Auge, die ich mir gleich noch etwas genauer ansehe. Der Einschalter ist ein Knopf, den man nicht nur nach unten, sondern auch nach links und rechts bewegen kann. Gekoppelt wird wie gewohnt. Der Einschaltknopf wird ein paar Sekunden gedrückt, um das Bluetooth-Pairing zu aktivieren. Im Smartphone oder Player suche ich den „Philips PH805BK“ raus, verbinde, fertig.

Geliefert wird der PH805 in einer soften Transporttasche (Herstellerfoto).

Ein kleiner Schalter für Philips – ein großer Schritt für die Benutzerfreundlichkeit

Was mich als Kind des Walkman-Zeitalters freut, ist ein Schalter an der rechten Ohrmuschel, der beim Antippen zum vorwärtsspringen der Titel dient. Sogar spulen kann er, wenn man ihn etwas in eine Richtung gedrückt hält. Eine Funktion, die ich bei den Touch-Funktionen anderer Kopfhörer vermisse. Die restlichen obligatorischen Touch-Funktionen sind ebenfalls an der Seite der rechten Ohrmuschel untergebracht: Nach oben oder unten wischen für die Lautstärkeregelung und tippen, um die Noise-Canceling Modi durchzuschalten. Einmal für aus, nochmal um verstärkt den Außenschall zu hören. Praktisch, wenn man doch mal intensiver auf die Umgebung achten will. Diese Aufteilung der Steuerung auf den Schalter und das Touch-Pad ist eine wirklich sinnvolle Idee. Wie oft ist es mir bei anderen Modellen passiert, dass ich beim Versuch die Lautstärke zu erhöhen den nächsten Track angewählt habe und andersherum. Das kann hier nicht passieren.

Der magische Knopf: Über ihn skippt man durch seine Playlist (Herstellerfoto).

Philips PH805: Passt, wackelt nicht und hat Luft

Was beim Aufsetzen ebenfalls direkt auffällt: Angenehm weiche Ohrpolster aus Viskose, die auch nach mehrstündigem Tragen für angenehmes Klima um die Ohren sorgen. Im ersten Moment wirkt der Anpressdruck des Kopfhörers doch etwas stark auf mich. Hier kann ich aber auch nach längerem Tragen nichts wirklich Negatives finden. Es wackelt und klappert nichts durch den festen Sitz. Das habe ich schon ganz anders erlebt. Was nützt einem das Noise-Canceling, wenn der Kopfhörer ein geräuschvolles Eigenleben führt? Es ist aber definitiv auch eine Frage des persönlichen Empfindens. Meine Ohren jedenfalls fühlen sich auch nach Stunden noch angenehm an und zeigen keinerlei Ermüdung. So muss das sein. Die Pluspunkte überwiegen eindeutig – der PH805 und ich werden auf jeden Fall Freunde! Ausgiebigem Klanggenuss auf langen Reisen oder akustisch veredelten Deep-Work-Phasen im Büro stehen nichts im Wege.

Das dicke Polster unter dem Bügel sorgt auch bei längerer Nutzung für einen hohen Tragekomfort.

Klar wie Kristall – Druck mit vollem Dampf

Nun aber erstmal raus auf die Straße und Musik an. “It’s Time“ von den Imagine Dragons ist immer ein guter Start für eigentlich alles und sofort fällt mir der kristallklare Klang auf. Ein druckvoller Bass ohne das kleinste Dröhnen. Aufgeräumte Mitten und angenehme Höhen. Da geht die Sonne auf. Um zu sehen, ob der positive Ersteindruck auch in anderen Genres bleibt, wird mein nächster Wegbegleiter “Rush Over Me“ von Seven Lions. Es wobbelt wie im Club und einen Drop später weiß ich: Fans von Dubstep, Future Bass und modernem Pop werden hier ihre Freude haben. Selten habe ich einen Kopfhörer auf den Ohren gehabt, der so detailliert klingt und trotzdem einen dermaßen druckvollen Bass auf die Ohren gibt. Und das alles ohne jeglichen Mumpf oder Übersteuerungsartefakte. HiRes-Audio kann der Kopfhörer auch, sofern mit dem Kabel verbunden. Es kann also sogar noch eine Schippe Musikgenuss draufgelegt werden.

Der PH805 sitzt fest und zugleich bequem.

Entspannt wie in der Badewanne

Als “Badewannen-Sound“ wird gerne das Klangbild bezeichnet, wenn Höhen und Tiefen angehoben sind und der Frequenzgang aussieht wie eine Badewanne. Das macht den Klang spannend und druckvoll. Und diesen Sound liefert der Testkandidat auf hohem Niveau. Aber bleibt der positive Eindruck, wenn es etwas klassischer wird? “Objects In The Tear View Mirror“ von Meat Loaf soll diese Frage beantworten. Jedes kitschige, opulente Detail ist zu hören und ich fühle geradezu wie Jim Steinman zu meiner rechten in die Tasten haut. Der Detailgrad begeistert nach wie vor. Musik wurde früher definitiv mit weniger Bass abgemischt und das gibt mir an manchen Stellen ein bisschen das Gefühl, dass das Klangbild kippt. Aber wie so oft ist Kontrast das Zauberwort. Nach ein paar Songs von Queen und Falco höre ich nochmal bei Meat Loaf rein und die Musik klingt perfekt wie eh und je.

Die weichen Ohrpolster tragen ebenso zum angenehmen Tragekomfort bei.

ANC mit individueller Note

Klanglich ist also alles in Butter? Nicht ganz. Die Umgebung ist doch wesentlich besser zu hören, als gedacht. Negativ ist das aber nicht. Sich nähernde Autos und Fahrradklingeln zu hören ist aber sicher auch nicht das Schlechteste. Und dDas in Großstädten oder Zügen omnipräsente Dröhnen wird angenehm ausgeblendet. Stimmen-Wirrwarr und alles was rattert ist aber nach wie vor deutlich zu hören. Mit tiefen Tönen kommt die ANC-Technologie einfach besser zurecht. Mir soll es recht sein, der Sound macht einfach Spaß. Und wem das ANC anderer Modelle zu stark ist, findet in diesem Modell vielleicht auch genau seine individuelle Wohlfühlmischung aus dem eigenen Sound und der Welt um sich herum. Als netter Nebeneffekt wird dann auch zu Hause das Dröhnen der Waschmaschine, der Heizung oder Nachbars Bohrmaschine akustisch ausgeblendet. Trotzdem kriege ich noch mit, wenn plötzlich meine Mitbewohnerin neben mir auftaucht.

Wird der PH805 nicht mehr genutzt, lässt er sich schnell und einfach platzsparend zusammenfalten (Herstellerfoto).

Ein Kopfhörer für (fast) jeden

Beim Anhören von Hörbüchern oder Podcasts kommt leider ein wenig die Kehrseite des von mir eben noch umjubelten Badewannen-Sounds zum Vorschein. Das vor allem in Tiefen und Höhen volle Klangbild macht ein längeres Zuhören einer Vorlese-Stimme etwas ermüdend. Bei Filmen ist alles aber wieder auf der Sonnenseite und meine Ohren freuen sich an dem dynamischen und druckvollen Klang, während die Avengers Thanos und seine Schergen vermöbeln. Das klingt um Welten besser, als der Sound vom Fernseher. Und wenn Filme schon so gut kommen, werde ich auch noch einen Versuch auf der Playstation riskieren. Beim Zocken macht der Sound dann erneut richtig Freude. Sehr gut, so kann man auch mal abends aufdrehen, ohne die Nachbarn zu belästigen. Und wenn der Spaß dann vorbei ist, lässt sich der faltbare Kopfhörer schnell und platzsparend im stabilen Etui verstauen und somit sicher im Rucksack und der Tasche transportieren.

Zusammengefaltet passt der Kopfhörer perfekt in die Transporttasche. So ist er bei Nichtnutzung immer sicher geschützt.

Fazit

Der Philips PH805 macht fast alles richtig und ist definitiv einen oder zwei Blicke wert. Der Tragekomfort stimmt. Auch nach längerer Zeit drückt und nervt hier nichts. Dazu kommt die effektiv arbeitende Geräuschunterdrückung, die für allerdings gern noch intensiver hätte sein dürfen. Klanglich gibt es nichts zu bemängeln. Vor allem beim Genuss moderner Musik-Genres und Bombast Filmen kommt mit diesem Kopfhörer Freude auf. Ein Blick auf den sehr fairen Preis dürfte diese Freude definitiv noch befeuern.

Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: Simone Maier, Herstellerfotos

Gesamtnote: 78
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

78 of 100

79 of 100

79 of 100

Technische Daten

Modell:Philips
PH805
Produktkategorie:Kopfhörer, Over-Ear,
Noise Cancelling
Preise:- um 130 Euro (uvP)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:TP Vision, Hamburg
Tel.: 069 / 66801010
https://www.philips.de
Gewicht:- 0,259 kg (ohne Kabel)
Prinzip:- Bluetooth-Over-Ear (ohrumschließend)
Treiber:40 mm
Ladezeit:ca. 2 Stunden
Wiedergabezeit:bis 30 Stunden
Standby-Zeit:bis 160 Stunden
Anschluss:- Bluetooth (5.0)
- Kabel
Lieferumfang (Standard-Ausführung):- PH805
- Signalkabel
- OnBoard-Adapter
- Mini-USB-Kabel
- Transportetui
Pros und Contras:+ hoher Tragekomfort
+ einfache Bedienung
+ basstarker Sound
+ gute Verarbeitung
+ stabile Bluetoothverbindung
+ Freisprechfunktion
+ bis 30 Stunden Akkulaufzeit
+ fairer Preis

- leichte Senke in den Mitten
Benotung:
Klang (60%):78/80
Praxis (20%):79/80
Ausstattung (20%):79/80
Gesamtnote:78/80
Klasse:Mittelklasse
Preis/Leistungsehr gut
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