lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Redakteur
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Strikte Neutralität – dieses Tonstudio-Ideal trägt SPL nun auch mit seiner nagelneuen Stereo-Endstufe ins heimische HiFi-Ambiente. Im attraktiven Design und im kompakten Format des Performer s1200 steckt eine Potenz von über 500 Watt Leistung. Das verspricht Power, Schub und Dynamik – und die Voltair-Technologie bürgt bei der Verstärkung für sauber-klaren Klang.

Der SPL Performer s1200 tritt als kompakt-attraktives Kraftwerk auf.

Der SPL Performer s1200 tritt als kompakt-attraktives Kraftwerk auf.

SPL macht das clever: Die Niederkrüchtener Manufaktur, die seit Dekaden professionelle Audio-Technik entwickelt und mit ihren Tonstudio-Lösungen längst einen erstklassigen Ruf besitzt, findet mittlerweile auch den Weg in das Wohnzimmer anspruchsvoller Musikhörer. Dafür hat SPL die „Professional Fidelity“-Serie aufgelegt und packt hier die Profi-Technik in ein Studio-unübliches schickes Design. Diese gelungene Kombination haben wir bereits bei den Kopfhörer-Verstärkern Phonitor se und Phonitor xe kennen- und schätzen gelernt. Nun setzten die Niederkrüchtener ihr Konzept mit dem brandneuen Performer s1200 fort. Auch hier wählt SPL ein unkonventionelles Format. Mit den Maßen 21 mal 28 mal 38 Zentimeter tritt die Stereo-Endstufe als schlank-kompakter Quader auf. Diese Wohnraumfreundlichkeit wird durch die attraktive Optik gesteigert. Die Längskanten des Gehäuses sind geschmeidig gerundet. Dem millimeterdicken Stahlblech-Korpus, der mit einem fein strukturierten schwarzen Lack makellos überzogenen ist, steht eine ein Zentimeter massive Aluminium-Front vor. Mit ihrer feinen Bürstung und Eloxierung sorgt sie für die noble Erscheinung.

Die massive Frontplatte aus fein gebürstetem und eloxiertem Aluminium verleiht der Performer s1200 eine noble Anmutung. Die Abrundung der Ecken und die Fasung der Kanten erhöht die Geschmeidigkeit der Optik.

Die massive Frontplatte aus fein gebürstetem und eloxiertem Aluminium verleiht der Performer s1200 eine noble Anmutung. Die Abrundung der Ecken und die Fasung der Kanten erhöht die Geschmeidigkeit der Optik.

Potentes Kraftwerk

Unser Test-Modell ist in Schwarz gehalten, alternativ ist der s1200 mit silberner oder roter Front erhältlich. Der optische Clou ist nun die zentrale Zierblende: Die ebenfalls gebürstete und eloxierte Alu-Platte ist magnetisch haftend und somit wechselbar. Dafür liefert SPL drei Blenden in den verschiedenen Front-Farben. So lässt sich die Anmutung von dezent über kontrastreich bis farbenfroh gestalten. Cool! Optisch gleicht der s1200 damit seinem Verstärker-Bruder, dem Monoblock m1000. Tatsächlich sind die beiden eng verwandt: Der s1200 ist im Prinzip die Stereo-Version dieser referenzträchtigen Mono-Endstufe. Bei gleichen Gehäusemaßen sind da natürlich einige Veränderungen und Weiterentwicklungen nötig, und logischerweise ist auch die Leistung gegenüber dem Mono-Bruder etwas geringer. Doch das Konzept ist das gleiche: Der s1200 besitzt einen Class AB-Schaltungsaufbau mit einer Spannungsverstärkungsstufe und einer nachfolgenden Stromverstärkungsstufe. Eine Phalanx von 16 Hochleistungs-Transistoren sorgt für satte Potenz: Das Kraftwerk liefert 300 Watt an Acht-Ohm-Lautsprechern, 520 Watt an Vier-Ohm-Boxen und 550 Watt an Zwei-Ohm-Schallwandlern.

Zur Veredlung trägt auch die magnetisch haftende zentrale Zierblende bei. Der Endstufe sind drei dieser ebenfalls aus gebürstetem und eloxiertem Aluminium bestehenden Platten in Farben Schwarz, Silber Rot und beigelegt. Da auch die Endstufe in diesen drei Farben erhältlich ist, sind insgesamt neun verschiedene Kombinationen möglich. Bei unserem schwarzen Testmodell ergibt das also entweder ein durchgängig-dezentes Schwarz...

Zur Veredlung trägt auch die magnetisch haftende zentrale Zierblende bei. Der Endstufe sind drei dieser ebenfalls aus gebürstetem und eloxiertem Aluminium bestehenden Platten in Farben Schwarz, Silber Rot und beigelegt. Da auch die Endstufe in diesen drei Farben erhältlich ist, sind insgesamt neun verschiedene Kombinationen möglich. Bei unserem schwarzen Testmodell ergibt das also entweder ein durchgängig-dezentes Schwarz…

Performance-Plus durch Voltair-Technologie

Sorgen die Leistungstransistoren für die Kraft, so bürgt die von SPL entwickelte Voltair-Technologie für die Klarheit. In der Verstärkerschaltung agieren spezielle, ebenfalls selbstentwickelte Operationsverstärker. Ihre große Besonderheit liegt darin, dass sie mit einer vierfach höheren Betriebsspannung als üblich gespeist werden. Dadurch entfallen Limitierungen, welche durch die herkömmliche niedrige Versorgungsspannung entstehen. Die Operationsverstärker können nun nämlich mit höheren Signalpegeln arbeiten und haben mehr Aussteuerungsreserven. Sie arbeiten also immer in ihrer Komfortzone und nie im Grenzbereich. Das hat drei Vorzüge: Die Gefahr von Verzerrungen wird radikal vermindert, die Dynamikfähigkeit ist deutlich gesteigert und der Rauschabstand – das ist der Abstand zwischen dem Signalpegel und dem Rauschpegel, der von jeder Audioschaltung verursachten wird – ist signifikant größer. Doch bei allem Schaltungsaufwand: Die Güte eines Verstärkers hängt stark von der Stromversorgung und hier von der Qualität und Leistungsfähigkeit des Trafos ab.

… oder eine Akzentsetzung mit der roten Blende ...

… oder eine Akzentsetzung mit der roten Blende …

Mächtiger Trafo als Ruhe-Garant

Bei dem s1200 kommt ein mächtiger Ringkern-Transformator zum Zuge: Dieser Trafo-Trumm nimmt nahezu die Hälfte des unteren Gehäuse-Innenraums ein. Die Frage, warum der kompakte s1200 so schwer wiegt, ist damit schlagartig beantwortet. Die Leistungsaufnahme des Umspanners liegt bei sattesten 1.440 Voltampere. Das garantiert eine reservenreiche Stromversorgung, die nicht am Limit arbeitet oder Lieferengpässe hat. Dies wiederum trägt entscheidend zur Ruhe und Stressfreiheit des Verstärkers bei. Außerdem unterstützt das interne Linear-Netzteil die einzelnen Funktionsgruppen separat und bedarfsgerecht. Das minimiert die Gefahr einer gegenseitigen Beeinflussung – insbesondere der Eingangsstufenschaltung und der Endstufensektion. Beim weiteren Studium des Verstärker-Innenlebens fallen der Aufwand und die Detail-Liebe ins Auge. Auf jeder Platine dieses handgefertigten Verstärkers klebt eine Testplakette für die bestandene Funktions- und Qualitätsprüfung. Im Zentrum des amtlichen Verstärkeraufbau steht die zweireihige Phalanx der Transistoren: Sie sind vorbildlich mit Wärmeleitfolie und separaten Haltefedern an die Kühlbleche angeschraubt. So gelingt eine bestmögliche und dauerhaft zuverlässige Wärmeableitung.

… oder eine Kontrastbildung mit der silbernen Blende.

… oder eine Kontrastbildung mit der silbernen Blende.

Doppelschutz für Verstärker und Lautsprecher

Die beiden mächtigen, langgestreckten Kühlrippenareale, die einen Gutteil der oberen Hälfte des Gehäusevolumens einnehmen, führen rund 90 Prozent der Verstärkerwärme ab. Zu dieser passiven Kühlung gesellen sich nun noch sechs Ventilatoren. Sie agieren prozessorgesteuert insbesondere bei hoher Leistung – und vollführen dies unerhört leise. Sollte der (Un-)Fall eintreten, dass die Erwärmung zu groß wird, aktiviert sich ein Überhitzungsschutz. Er schaltet die Endstufe ab, sobald einer der Thermo-Fühler, die an den Kühlkörpern angebracht sind, eine Temperatur über 70 Grad Celsius registriert. Dies zeigt die Endstufe auf der Front über die gelb leuchtende Temperatur-LED an. Der s1200 bietet noch eine zweite Schutzschaltung: Sie greift ein, wenn an den Ausgängen des Verstärkers eine für Lautsprecher schädliche bis tödliche Gleichspannung festgestellt worden ist. Auch in diesem Fall schaltet sich die Endstufe selbständig ab. Auf der Front leuchtet dann die rote Protect-LED. Doppelschutz für Verstärker und Lautsprecher – das vermittelt ein gutes Gefühl.

Beste Anschlüsse mit voller Kompatibilität

Kommen wir zu den Anschlüssen auf der Rückseite. Bei der Konzeption war ein mitdenkender Praktiker am Werk. Die Beschriftungen der Anschlüsse ist nämlich doppelt ausgeführt: normal sowie auf dem Kopf stehend. Der Sinn wird sofort klar, wenn man die Endstufe hingestellt hat, sich dann von vorn über die Komponente beugt und sie nun verkabeln und einstellen möchte. Zum Top-Eindruck tragen auch die hochwertigen Bauteile bei. Dies beginnt bei den Eingangsbuchsen. Hier bietet der Performer s1200 sowohl einen symmetrischen XLR- als auch einen unsymmetrischen Cinch-Input von bester Qualität. Dadurch ist der s1200 ohne irgendwelche Adpapter-Umwege mit allen HiFi-Vorstufen des Markts kompatibel. Das ist ein echter Pluspunkt gegenüber den anderen Endstufen der Performer-Serie, die rein für XLR ausgelegt sind. Für den sauber-unbeeinflussten Betrieb wird am s1200 per Kippschalter der genutzte Eingang frei- und der ungenutzte Eingang abgeschaltet. Eine gleichzeitige Nutzung beider Eingänge ist nicht möglich – und wird so auch sicher verhindert.

Die Performer s1200 punktet mit einem symmetrischen XLR-Eingang als auch mit einem unsymmetrischen Cinch-Input. Die Auswahl der Anschlussart nimmt man mit dem „Input Select“-Schalter vor. Über den Trimm-Schalter passt man die Eingangsempfindlichkeit an. Der hochwertige Drehschalter punktet mit perfekter, strammer Rastung – auch das bürgt für einen dauerhaft verlässlichen Betrieb.

Die Performer s1200 punktet mit einem symmetrischen XLR-Eingang als auch mit einem unsymmetrischen Cinch-Input. Die Auswahl der Anschlussart nimmt man mit dem „Input Select“-Schalter vor. Über den Trimm-Schalter passt man die Eingangsempfindlichkeit an. Der hochwertige Drehschalter punktet mit perfekter, strammer Rastung – auch das bürgt für einen dauerhaft verlässlichen Betrieb.

Top-Trimmer am Eingang, Klasse-Klemmen am Ausgang

Zur Eingangssektion jedes Kanals gehört ein stramm rastendender, ultrasolider Trimm-Drehschalter. Mit ihm lässt sich die Eingangsempfindlichkeit in halben Schritten im Bereich von 0 bis -5,5 Dezibel einstellen. So kann man den Performer s1200 an den Arbeitsbereich der Lautsprecher und der Vorstufe anpassen oder die Lautstärke abstimmen, wenn man mit mehreren Endstufen-/Lautsprecher-Kombinationen arbeitet. Die Anschlüsse für die Lautsprecher sind ebenfalls vom Feinsten: Die Polklemmen erweisen sich hochrobust. Ihre massiv-metallenen Überwurfmuttern haben eine schön Griffigkeit. Sie sind mit freilaufenden Andruckscheiben ausgestattet. Das schont bei Verwendung purer Kabel die feinen Litzen-Äderchen. Dank großer Klemmen-Aufnahmen sind Litzen mit einem Durchmesser bis vier Millimeter einführbar. Alternativ ist natürlich auch das Anklemmen von Leitungen mit Kabelschuhen möglich. Durch die Abflachung der Klemmenachsen passen sogar relativ kleine Schuhe. Ebenso geht das Einführen von Kabeln mit Bananensteckern. Sie lassen sich wegen der großen Klemmenlänge vollständige einführen. Der Performer s1200 bietet vier Klemmen, sie ermöglichen den Anschluss eines Lautsprecherpaars.

Mit zwei Klemmpaaren ermöglicht die Performer s1200 den Anschluss eines Lautsprecher-Paares. Die Klemmen sind von erstklassiger Qualität. Sie erlauben die Verwendung großer Litzenquerschnitte und schonen die Äderchen mit einer freilaufenden Anpress-Scheibe. Bananenstecker wiederum lassen sich komplett einführen – und durch die Abflachung der Klemmenstifte sind auch Kabel mit kleinen Kabelschuhen anklemmbar. Über die unten zu sehende Trigger-Buchse kann die Endstufe mit einer SPL-Vorstufe aus der Professional Fidelity-Serie verbunden werden, um ein gemeinsames Ein- und Ausschalten zu ermöglichen.

Mit zwei Klemmpaaren ermöglicht die Performer s1200 den Anschluss eines Lautsprecher-Paares. Die Klemmen sind von erstklassiger Qualität. Sie erlauben die Verwendung großer Litzenquerschnitte und schonen die Äderchen mit einer freilaufenden Anpress-Scheibe. Bananenstecker wiederum lassen sich komplett einführen – und durch die Abflachung der Klemmenstifte sind auch Kabel mit kleinen Kabelschuhen anklemmbar. Über die unten zu sehende Trigger-Buchse kann die Endstufe mit einer SPL-Vorstufe aus der Professional Fidelity-Serie verbunden werden, um ein gemeinsames Ein- und Ausschalten zu ermöglichen.

Der SPL Performer s1200 in der Praxis

An diese Klemmen schließen wir nun unsere Canton Reference 7.2 DC an. Als Vorverstärker/Netzwerkplayer kommt der AVM Ovation SD 8.3 zum Zuge. Nach der Verkabelung schalten wir erst den Vorverstärker und dann die Endstufe ein. Der s1200 dreht beim Startvorgang die Ventilatoren kurz auf hohe Drehzahl, so wird jedes Mal zu Beginn der Staub aus dem Gerät geblasen. Dann werden die Ventilatoren runtergefahren – und die Endstufe erledigt ihre Arbeit flüsterleise. So bleibt es auch im gesamten Test, das können wir an dieser Stelle schon vorwegnehmen: Wir haben die Endstufe längere Zeit mit hohem Pegel getestet – doch für den s1200 war das kein Grund, die Ventilatoren hochzufahren. Sie wären ob der Lautstärke eh kaum zu hören gewesen. Hören wollen wir Musik, und hier starten wir mit „The Expert“ von Yello. Die Schweizer Klangtüftler sind ja für ihre Premium-Produktionen bekannt, doch bei „The Expert“ überrascht gleich der Beginn.

Sechs Ventilatoren – drei pro Seite – unterstützen als Lüftungssystem die Wärmeabfuhr. Sie sind federnd gelagert, wodurch ihre mechanische Schwingungsenergie absorbiert und eine Geräuschbildung unterbunden wird. Dem gleichen Zweck dienten zwei Gummilippen, die auf jeder Seite oberhalb der Ventilatoren verlaufen, von innen gegen die Gehäusewangen drücken und so zur Beruhigung des Korpus beitragen. Der obere Teil des Verstärkers wird dann weitgehend von den üppigen Kühlrippen-Arealen ausgefüllt.

Sechs Ventilatoren – drei pro Seite – unterstützen als Lüftungssystem die Wärmeabfuhr. Sie sind federnd gelagert, wodurch ihre mechanische Schwingungsenergie absorbiert und eine Geräuschbildung unterbunden wird. Dem gleichen Zweck dienten zwei Gummilippen, die auf jeder Seite oberhalb der Ventilatoren verlaufen, von innen gegen die Gehäusewangen drücken und so zur Beruhigung des Korpus beitragen.
Der obere Teil des Verstärkers wird dann weitgehend von den üppigen Kühlrippen-Arealen ausgefüllt.

Reinheit und Natürlichkeit

In Beatbox-Manier geben Boris Blank und Dieter Meier den Rhythmus des Songs vor – mit Schnaufern, Stöhnern, Atmern und verschiedensten vokalen Lautmalereien. Das klingt derart realistisch, dass wir unwillkürlich zusammenzucken und aufblicken. Hier bekommen wir einen ersten Eindruck von der reinen und natürlichen Wiedergabe des 1200, ebenso von den feindynamischen Fähigkeiten und dem Detailreichtum. Um das Wie-echt-Gefühl zu vermitteln, ist die Wiedergabe kleinster Klangereignisse und die Darstellung auch geringster Lautstärkeunterschiede essentiell. Kurz darauf leitet ein Wirbel der Schlagzeug-Snare dann in den eigentlichen Song über. Hier lernen wir prompt, dass der s1200 dynamisch auch richtig austeilt: Die peitschenden Snare-Schläge haben eine herrliche Knackigkeit, sie sind kurz, trocken und exakt – und trotzdem vernehmen wir im Detail das Rasseln des Teppichs, der unter der Snare sitzt. Klarheit und Präzision – das sind weitere Merkmale des s1200: Im Verlauf des Songs stoßen nun etliche Instrumente hinzu, trotzdem bleibt die Wiedergabe absolut transparent.

Stimmiges Timing, exzellente Transparenz

Seien es die Bläser, die jede Strophe einleiten, sei es die durchgängige E-Gitarre, die mit ihrem stählern-blitzenden Ton den Funk-Groove beisteuert, seien es die Keyboards und Synthesizer, die einerseits wie eine Hommage an Stevie Wonders „Superstition“ klingen, andererseits aber auch zahlreiche weitere Klänge, Tonfolgen und Akkorde beisteuern: Wir hören alles mühelos heraus. Damit sind gerade Produktionen, die derart dicht mit reichhaltigen akustischen Ereignissen aufwarten, ein Hochgenuss. Auch die komplexen Hallräume und Delays, die den verschiedenen Instrumenten beigegeben sind, verschleiern hier nichts, sondern sind ebenso klar und deutlich hörbar. So tragen sie zur räumlichen Tiefe der Abbildung und zur Intensivierung der Stereo-Abbildung bei. Das wird auch durch die tolle Impulstreue des s1200 begünstigt: Die Endstufe agiert überaus flott und zupackend. Im Verbund mit der Präzision sorgt das für eine stimmiges Timing. Das wiederum trägt zur entspannten Wiedergabe bei – trotz des quirligen Charakters des Songs und der vielfältig-komplexen perkussiven Elemente.

Die unter der Blende sichtbaren LED geben Auskunft über den Betriebszustand: Die Power-LED indiziert leuchtend den aktiven Betrieb oder glimmend den Standby-Modus, die Temperatur- und Protect-LED signalisieren, dass eine der Schutzschaltungen gegen Überhitzung und Gleichstrom am Verstärkerausgang tätig geworden ist.

Die unter der Blende sichtbaren LED geben Auskunft über den Betriebszustand: Die Power-LED indiziert leuchtend den aktiven Betrieb oder glimmend den Standby-Modus, die Temperatur- und Protect-LED signalisieren, dass eine der Schutzschaltungen gegen Überhitzung und Gleichstrom am Verstärkerausgang tätig geworden ist.

Kraft und Kontrolle

Dabei haben wir eine grundlegenden Bestandteil bislang völlig unterschlagen: den Bass. Yello-Produktionen nutzen immer auch intensiv und extensiv den Frequenzkeller. Das gilt auch hier: Noch vor dem anfänglichen Snare-Wirbel vollführt ein Synthesizer mit uns eine kurze, aber überaus aufschlussreiche Tiefton-Talfahrt, bei der die Wände vibrieren und wir den Druck auf den Magen spüren. Der abgrundtiefe Ziel- und Endton dieses Bass-Sweeps ist fortan auf jedem Taktanfang zu hören und erweist sich für uns regelmäßige als physische Massage-Anwendung. Dabei wird die Wiedergabe allerdings nicht verunklart. Der s1200 hat unsere Canton-Lautsprecher bestens unter Kontrolle. Die verlangen vom Verstärker durchaus eine gewisse Potenz, bevor sie ihrerseits ordentlich austeilen. Und auch hier lässt der s1200 kaum Wünsche offen: Was diese kompakte Endstufe an Kraft liefert, ist geradezu verblüffend! Wir hören längst auf sattestem Pegel, doch der s1200 bleibt davon völlig unbeeindruckt – im Gegensatz zu uns. Uff!

Entspanntheit auch bei hohen Pegeln

Trotzdem ist das Zuhören nicht anstrengend, ganz im Gegenteil: Die Hörsession ist wunderbar entspannt. Wir haben gar nicht den Eindruck, schon eine derart hohe Lautstärke zu fahren, wie wir es aber de facto seit einiger Zeit tun. Welchen Pegel die Wiedergabe hat, wird uns bewusst, als wir zwischenzeitlich mal Hörraum verlassen und mitbekommen, dass wir auch in den angrenzenden Räumen durchaus zur musikalischen Beglückung der gesamten Redaktion beitragen. Diese Anstrengungslosigkeit ist ein weiterer Indikator für eine gelungene Wiedergabe. Die Entspanntheit der Wiedergabe fällt aber natürlich insbesondere bei ruhiger Musik auf. Wir genießen sie bei Cassandra Wilsons „You Don’t Know What Love Is“. Bei dieser melancholischen Ballade wird die Sängerin allein von einer akustischen Gitarre und später von einer Geige begleitet. Der Song lädt geradezu zum Augenschließen und Genießen ein – weil die Wiedergabe so rein ist, dass man sich automatisch auf die Musik fokussiert und die Technik dahinter verschwindet.

Die drei Zierblenden, mit denen der optische Charakter des s1200 deutlich verändert werden kann, gehören zum Lieferumfang.

Die drei Zierblenden, mit denen der optische Charakter des s1200 deutlich verändert werden kann, gehören zum Lieferumfang.

Neutraler Vermittler des Klanggeschehens

Das zeigt sich auch bei Ernest Chaussons Poème op. 25 für Violine und Orchester, das die Stargeigerin Hilary Hahn auf ihrem neuen Album „Paris“ präsentiert. Die Tiefendarstellung des Orchestre Philharmonique de Radio France ist beeindruckend, wir haben zudem einen dermaßen guten Durchblick, das wir aus dem Klangkörper die einzelnen Fraktionen heraushören können, angefangen bei den vorderen Streichergruppen bis hin zu hinten positionierten Schlagwerkern. Trotzdem bleibt das Farbspiel, das Chausson hier dem Klangkörper einkomponiert und der Solovioline unterlegt, homogen und integer. Und es harmoniert perfekt mit der Geige, die Hilary Hahn in Front des Orchesters spielt. Hier verzaubert sie uns geradezu mit ihrem sensiblen, innigen und nuancenreiches Spiel, das von leicht angerauten Staccato-Tönen bis zu zart schmelzenden sphärischen Himmelsklängen reicht. Doch bei aller spätromantischen Schwelgerei der Musik: Der s1200 beweist auch hier seine Rolle als neutraler Vermittler des Klanggeschehens.

Der SPL Performer s1200 im Test: Hier spielt er mit dem Vorverstärker/Netzwerkplayer AVM Ovation SD 8.3 und dem Schallwandler Canton Reference 7.2 DC.

Der SPL Performer s1200 im Test: Hier spielt er mit dem Vorverstärker/Netzwerkplayer AVM Ovation SD 8.3 und dem Schallwandler Canton Reference 7.2 DC.

Fazit

Der SPL Performer s1200 hat uns im Test schwer beeindruckt: Diese in ihren Maßen so kompakte Stereo-Endstufe bietet eine geradezu unglaubliche Power mit reichlichsten Reserven. Durch diese Potenz hat der s1200 sowohl die Kraft als auch die Kontrolle, selbst mit anspruchsvollen Lautsprechern einen immensen, stets definierten Druck zu liefern und bis in den Tiefton hinein sattesten Schub zu erzeugen. Dabei agiert der s1200 völlig mühelos und anstrengungsfrei. Zu dieser Ruhe und Entspanntheit tragen auch das exzellente Impulsverhalten und die hochgradige Reinheit und Klarheit des Klangs bei. So glänzt die Endstufe mit superber, vitaler Dynamik, perfektem Timing und einem neutral-natürlichen Klang. Akustisch merkt man, dass SPL aus dem Tonstudio-Bereich kommt. Optisch hat die Niederkrüchtener Manufaktur zudem Wert auf ein überaus attraktives Design gelegt. Durch diese gelungene Kombination ist das kompakte Kraftwerk eine echte Empfehlung auch für das heimische Ambiente.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: hervorragend

96 of 100

98 of 100

97 of 100

220119.SPL-Testsiegel

Technische Daten

Modell:SPL
Performer s1200
Produktkategorie:Endstufe (Stereo)
Preis:6.499,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz, Silber, Rot
Vertrieb:SPL electronics GmbH, Niederkrüchten
Tel.: +49 2163 98340
www.spl.audio
Prinzip:analog, Transistor-Verstärker, Class AB-Schaltung
Abmessungen (HBT):205 x 278 x 375 mm (incl. Füße und Polklemmen)
Gewicht:25,1 kg
Eingänge (analog):1 x symmetrisch (XLR)
1 x unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Lautsprecher
Leistung:2 x 550 Watt bei 2 Ω (Herstellerangabe)
2 x 520 Watt bei 4 Ω (Herstellerangabe)
2 x 300 Watt bei 8 Ω (Herstellerangabe)
Verstärkung:26 dB (Herstellerangabe)
Rauschen:-123 dBA (A-bewertet) (Herstellerangabe)
Harmonische Verzerrung:- < 0,09 % bei 1 kHz / 2 Ω( Herstellerangabe)
- < 0,09 % bei 1 kHz / 4 Ω (Herstellerangabe)
- < 0,04 % bei 1 kHz / 8 Ω (Herstellerangabe)
Leistungsaufnahme:max. 1.440 VA (Herstellerangabe)
Dämpfungsfaktor:> 290 bei 1 kHz / 8 Ω (Herstellerangabe)
Ausgangsspannung:- Peak-to-Peak: 160 V (Herstellerangabe)
- RMS: 54,6 V (Herstellerangabe)
Stromverbrauch:- im Leerlauf: 50 W (Herstellerangabe)
- im Standby-Betrieb: < 0,3 W (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- SPL Performer s1200
- Netzkabel (1,5 m)
- 3 Zierblenden (Schwarz, Silber, Rot)
- Quickstart-Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch)
Pros und Contras:+ sehr gute Verarbeitung
+ attraktives Design mit wechselbarer Zierblende
+ hochgradige Neutralität
+ extreme Klarheit und Reinheit im Klang
+ exzellente Dynamik
+ große Kraft und Kontrolle, sodass auch fordernde Lautsprecher mühelos antreibbar sind
+ große Ruhe und Entspanntheit in der Wiedergabe
+ Eingangsempfindlichkeit elfstufig einstellbar
+ Temperatur-Schutzschaltung
+ Schutzschaltung gegen Gleichspannung an den Ausgängen
+ symmetrischer Eingang (XLR) sowie unsymmetrischer Eingang (Cinch)

- kein Mute-Schalter, der ein Kabel-Abklemmen ohne Ausschalten ermöglicht
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:97/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunghervorragend
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