Home » Tests » Wilfa Power Fuel Black – Kraftvoller Küchenhelfer
15. August 2023von Philipp Schneckenburger
ChefredakteurBeim Kochen geht es praktisch immer um drei Dinge: Zerkleinern, Mischen und heiß machen. Das alles beherrscht der Wilfa Power Fuel Black und überzeugt dabei außerdem mit satter Leistung und cleveren Features. Wir haben uns den Standmixer einmal genauer angesehen.
Während Wilfa in den nordischen Ländern schon seit Jahrzehnten eine Instanz im Bereich der Küchengeräte ist, fasst die norwegische Marke in Deutschland noch Fuß. Dabei soll auch der Standmixer Power Fuel in seiner Black genannten, schwarzen Farbausführung helfen. Und dank einigen interessanten Features, stehen die Chancen dafür gar nicht schlecht. Am grundlegenden Konzept eines Standmixers rütteln dabei aber auch Wilfas Entwickler nicht. So besteht der Power Fuel aus einer Motoreinheit, dem Mixbehälter und einem passenden Deckel. Zusammen reichen diese etwa 43 Zentimeter in die Höhe, wobei die Grundfläche mit etwa 20 mal 20 Zentimetern grundsätzlich überschaubar bleibt. Der Power Fuel nimmt also keineswegs übermäßig viel Platz in Anspruch und kann somit auch ruhig dauerhaft ein Plätzchen auf der Arbeitsplatte einnehmen. Dank ansprechendem Design und wertiger Anmutung macht er sich dort auch optisch ganz gut.
Fundament
Die leicht nach oben hin zulaufende Motorbasis steht stabil auf vier großen Gummifüßen. Gerundete Ecken und leicht abgeschrägte Unterkanten verleihen dem Mixer eine zeitlose Formsprache. So fügt sich der Wilfa, unabhängig vom Stil der Küche, optisch gut in seine Umgebung ein. Während Rückseite und Seitenwangen der Basis glatte Oberflächen bieten, verfügt die Front über eine Einbuchtung. Hier sitzt das zentrale Steuerungselement des Power Fuel, dass einige Zentimeter aus der Basis herausragt. Für die Kontrolle der Drehzahl und das Einstellen der Modi, kombiniert Wilfa einen Drehregler mit einer mittig eingesetzten Taste. Dazwischen befindet sich ein beleuchteter Ring, der auf den Betriebsstatus des Standmixers hinweist. Rotes Leuchten steht dabei für den Standby-Modus, während weiß den laufenden Betrieb anzeigt. Sollte der Mixer nach dem Einstecken drei Minuten lang nicht verwendet werden, geht er automatisch in den Energiesparmodus über, der per Tastendruck wieder beendet werden kann.
Transparenz
Auf der Motorbasis thront dann der eigentliche Mixbehälter des Power Fuel. Sein Design basiert auf einer eher quadratischen Grundform, die aber ebenfalls mit deutlich abgerundeten Kanten aufwartet. Ein griffiger Henkel an einer der Ecken ermöglicht eine einfache Handhabung, während eine praktische Ausgusstülle an der gegenüberliegenden Ecke für ein tropffreies Ausgießen flüssiger Inhalte sorgt. Auf den Oberflächen links und rechts des Griffes ist dann jeweils eine Füllmengenskala auf den Behälter gedruckt. Links des Henkels wird der Füllstand in 100-Milliliter-Schritten angezeigt, während die Skala rechts imperiale Flüssigunzen preisgibt. Maximal fasst der Behälter des Power Fuel 1,5 Liter. Der restliche Platz bis zum Deckel ist dann als Bewegungsspielraum des Inhaltes beim Mixvorgang vorhanden. Für die nötige Robustheit und Langlebigkeit, die man in der Küche braucht, verwendet Wilfa dann den Werkstoff Tritan. Dieser macht den Mixbehälter bruchfest und bis zu 100 Grad Celsius temperaturbeständig, ohne ihn übermäßig schwer werden zu lassen.
Einschneidend
Am Boden der transparenten Kunststoffkanne befindet sich dann das eigentliche Werkzeug des Standmixers: Das Messer. Vier scharfe Metallklingen aus Edelstahl sorgen hier für das Zerkleinern und Mischen des Inhaltes. Damit das effektiv funktioniert, liegen zwei der Klingen ein einer Ebene, während die anderen beiden leicht nach oben angewinkelt positioniert sind. Dazu ist auch der Boden des Mixbehälters nicht einfach flach, sondern an den Ecken hin nach oben zulaufend. Das führt zu einer Wirbelbildung im Innern und einer guten Durchmischung der Zutaten. Die Metallplatte under den Klingen hat dann noch eine Funktion, auf die wir noch zu sprechen kommen. Die Kraftübertragung vom Motor geschieht hier mit einer im Boden des Behälters eingelassenen Mechanik. Das ist effektiv, führt aber leider dazu, dass der Mischbehälter nicht in der Spülmaschine gereinigt, oder vollständig unter Wasser gehalten werden sollte. Ansonsten könnte es hier zur Rostbildung kommen, die die Funktion des Mixers beeinträchtigen kann.
Sauber und genau
Letzter Bestandteil des Power Fuel ist dann sein Deckel. Dieser wird einfach fest oben auf den Mixbehälter gesetzt, wobei man nicht auf die Ausrichtung der Teile achten muss. Zwei Laschen an der Seite haken sich an den herausstehenden Kanten der Kanne ein, um festen Halt zu garantieren. Zwei Dichtringe im unteren Teil des Deckels sorgen dann außerdem dafür, dass beim Mixen keine Flüssigkeit aus dem Behälter schwappen kann. Um auch im laufenden Zustand Zutaten hinzugeben zu können befindet sich im Deckel des Power Fuel eine runde Öffnung, die mit einem zusätzlichen, arretierbaren Stopfen verschlossen ist. Dabei handelt es sich aber nicht um eine einfache Klappe. Der Deckel-im-Deckel hat noch eine weitere Funktion. Dank einer Skala an der Seite, kann sein zylindrischer Mittelteil als Messbecher für bis zu 90 Milliliter Zucker, Proteinpulver, oder ähnlichem verwendet werden. Erneut sind sowohl das metrische Volumen als auch Flüssigunzen angegeben.
Präzisionsinstrument
Zusätzlich zu den Bestandteilen des eigentlichen Mixers ist im Lieferumfang des Power Fuel Black noch ein Stampfer enthalten. Dieser lässt sich durch die Öffnung im Deckel in den Mischbehälter einführen, um Zutaten besser in Richtung der Messer zu bewegen. Dabei reicht er natürlich nicht ganz bis an die Klingen heran, um selbst keine Schaden zu nehmen. Das ist hier sogarg gleich doppelt wichtig, den an der Spitze des Stößels ist ein Temperaturfühler eingelassen. Am Griff des Stampfers befindet sich dann ein kleines Display zum Ablesen der Temperatur, die mit einem Druck auf den darunter befindlichen Knopf eingeblendet wird. Für den Batteriewechsel lässt sich der Deckel des Stampfers abschrauben, so dass sich eine neue CR2032 Knopfzelle einsetzen lässt. Das bedeutet aber erneut, dass auch der Stampfer nicht in der Spülmaschine, oder vollständig unter Wasser gereinigt werden kann. Dank seiner glatten Oberfläche, lässt er sich aber auch so gut säubern.
Frische tanken
Vor dem Saubermachen geht es aber erst einmal an den schönen Teil des Tests. Gestartet wird mit dem Smoothie Modus, den Wilfa seinem Mixer mit auf den Weg gibt. Zunächst wandern also Zwei Bananen und einige Hände voll Beeren, ein guter Schuss Milch und etwas Zucker im Mischbehälter, bevor der Deckel aufgesetzt und festgedrückt wird. Dann wird der Drehregler nach links auf das entsprechende Symbol gedreht. Der Regler sitzt zwar fest und lässt sich ohne großen Widerstand bewegen, doch sein Lauf könnte in dieser Preisklasse ruhig noch ein wenig glatter sein. So fühlt sich das Bedienelement ein wenig „plastikig“ an. Sobald der Modus ausgewählt ist, startet ein Druck auf die On/ Off-Taste den Mixvorgang. Dabei erhöht der Power Fuel langsam die Drehzahl auf die höchste Stufe, läuft für acht Sekunden, pausiert kurz und wiederholt das Ganze. Ergebnis ist ein perfekt homogener, cremig-sämiger Smoothie in etwa 30 Sekunden.
Heißes Teil
Natürlich ist vornehmlich weiches Obst kein Hindernis für die Klingen des Power Fuel. Schließlich leistet der Motor der Mixers bis zu 1.200 Watt und sorgt dafür, dass die Klingen mit maximal 22.000 Umdrehungen pro Minute rotieren. Dabei wird natürlich auch ein wenig Wärme generiert, die Wilfa clever zu nutzen weiß. Das Konzept kommt hier beim Suppen Modus des Power Fuel zum Einsatz. Die Antriebsmechanik erwärmt sich bei durch die Rotation und die Hitze wird an die Metallplatte im Boden des Mixers weitergegeben. So soll sich in ein paar Minuten heiße Suppe ohne separates Kochen zubereiten lassen. Es landen also Zwiebeln, Spargel, Möhren und ein paar Kartoffeln im Mischbehälter. Dazu kommen Wasser und ein wenig Instantbrühe, bevor ein Knopfdruck den Mixer in Gang setzt. Erneut startet der Power Fuel zunächst langsam, fährt dann die Drehzahl hoch, bevor er acht Minuten mit voller Leistung arbeitet.
Wilfa Power Fuel Black – Genuss auf Knopfdruck
Das Zerkleinern der Zutaten ist kein Problem und schon nach den ersten Sekunden Laufzeit geht es praktisch nur noch um das Erwärmen. Das der Power Fuel überhaupt so lange, mit voller Leistung arbeiten kann, ist durchaus beeindruckend. Üblicherweise sind Mixer nur für den Betrieb von einigen Sekunden am Stück ausgelegt. Dennoch gibt Wilfa satte 10 Jahre Garantie auf den Motor selbst und fünf Jahre auf das gesamte Gerät. Konsequent arbeitet der Mixer also vor sich hin und ist dabei angemessen, aber nicht übermäßig laut. Zwischendurch halte ich den Stampfer in den Mischbehälter und checke die Temperatur. Und tatsächlich erwärmt sich die Suppe erstaunlich schnell. Von 23 Grad zu Beginn, steht die Anzeige nach dem Zubereitungsvorgang auf knapp 80 Grad. Ganz ohne den Herd einschalten zu müssen, bereitet der Standmixer in acht Minuten eine cremige, dampfende Suppe zu.
Nussknacker
Gerde bei den automatischen Modi sollte man allerdings stets darauf achten, den Mischbehälter nicht zu voll zu machen. Da der Messbecher im Deckel auch im arretierten Zustand nicht restlos dicht abschließt, kann sonst gelegentlich und bei hohen Drehzahlen, eine kleine Menge des Inhalts nach oben auf den großen Deckel gelangen. Ansonsten kann man den Mixer auch ohne eigenes Zutun ruhig laufen lassen. Er bleibt stabil und sicher an seiner Position auf der Arbeitsplatte stehen. Kommen wir dann noch zum Härtetest für jede Klinge: Nüsse und Eis. Ersteres kommt von Form von Pinienkernen für ein klassisches Pesto in den Mixer. Ein paar mal auf die Pulse Taste drücken, schon sind diese fein gemahlen. Bei besonders harten oder eher klebrigen Zutaten sollte man aber stets erst mit kleineren Mengen anfangen und bei Bedarf auch ein wenig Flüssigkeit zugeben. So verhindert man, dass gemahlene Zutaten verklumpen.
Saubere Sache
Das gilt auch für die Eiswürfel. Für Crushed Eis sollte dabei immer ein wenig Wasser im Behälter sein, da das zerkleinerte Eis sonst schell zusammen frieren kann. Der kräftige Motor und die harten Klingen machen aus Einswürfeln in wenigen Momenten feine Eischips, die sogar fast noch ein wenig gröber ausfallen dürften. Bei kürzerer Laufzeit würden allerdings auch zu große Stücke übrig bleiben. Nach dem Festmahl mit kalten Getränken geht es dann an das Saubermachen. Während sich die Motoreinheit einfach mit einem feuchten Tuch abwischen lässt, können Deckel und Messbecher normal gespült werden. Der Mischbehälter hingegen kann sich praktisch selbst reinigen. Dazu füllt man ihn einfach mit ein wenig warmem Wasser und ein paar Tropfen Spülmittel, bevor man den Power Fuel einige Sekunden auf höchster Stufe laufen lässt. Danach kann man den Mixer kurz mit einem Tuch trocknen, schon ist er bereit für den nächsten Einsatz.
Fazit
Der Wilfa Power Fuel Black ist ein enorm leistungsstarker Standmixer, mit cleveren Features, die man schnell nicht mehr missen möchte. Seine harten Klingen haben auch mit harten Zutaten leichtes Spiel, wobei der Motor problemlos auch längere Zeit betrieben werden kann. Suppen- und Smoothie-Modi machen die Zubereitung leckerer Speisen und Getränke enorm einfach und auch die allgemeine Handhabung des Power Fuel ist ausgezeichnet. Hier und da könnte die Haptik vielleicht noch ein wenig besser sein und ein paar Teile etwas fester sitzen, was aber eigentlich nur wegen seiner hochwertigen Anmutung auffällt. Die Mix- und Mischergebnisse des Wilfa sind dann durchweg gut. Einige Hinweise aus der Anleitung sollte man für optimales Arbeiten aber beachten. Wer einen vielseitigen, kraftvollen und praktischen Küchenhelfer sucht, ist beim Wilfa Power Fuel Black an der richtigen Adresse.
Test & Text: Philipp Schneckenburger
Fotos: Simone Maier
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut
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Technische Daten
Modell: | Wilfa Power Fuel Black |
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Gerätekategorie: | Standmixer |
Preis: | 279 Euro |
Garantie/ Gewährleistung: | 5 Jahre (Motor 10 Jahre) |
Ausführungen: | - Schwarz - Silber |
Vertrieb: | Wilfa, Oslo (NOR) www.wilfa.com/de |
Abmessungen (H x B x T): | 430 x 195 x 195 mm |
Gewicht: | 4,9 kg |
Fassungsvermögen: | 1,5 Liter |
Mischbehälter: | Tritan, temperaturbeständig bis 100° C |
Leistung: | 1.200 Watt (Herstellerangabe) |
Drehzahl: | 22.000 U/Min (Herstellerangabe) |
Klingen: | 4, Edelstahl |
Modi: | Pulse, Stufenlos, Smoothies, Gemüse, Heiße Suppe |
Lieferumfang: | 1 x Power Fuel Black 1 x Deckel mit Messbecher 1 x Stampfer mit Thermometer 1 x Bedienungsanleitung |
Pro & Contra: | + hübsches Design + bruchfester, hitzebeständiger Mischbehälter + kraftvoller Motor + umfangreiche Garantie + lange Laufzeit möglich + praktische Zubereitungsmodi + elegantes Design + effektive Durchmischung + leicht zu reinigen + Stampfer mit integriertem Thermometer - Drehregler-Haptik verbesserungswürdig - Messbecher-Stopfen mit leichtem Spiel |
Benotung: | |
Funktion (50%): | 94/95 |
Praxis (25%): | 94/95 |
Ausstattung (25%): | 94/95 |
Gesamtnote: | 94/95 |
Klasse: | Spitzenklasse |
Preis-/Leistung | gut |