Home » Tests » 2.1-Lautsprechersystem Audio Physic Spark + Luna – Funkenflug mit Fundament
6. Juli 2022von Volker Frech
RedakteurAudio Physic hat mit der neuen Spark einen Kompakt-Lautsprecher kreiert, der dank etlicher Finessen optisch wie akustisch glänzt – und klanglich einen beeindruckenden Bass bietet. Geht’s noch besser? Ja: mit einem zusätzlichen Subwoofer. Deshalb haben die Briloner auch gleich den passenden Basswürfel in petto: Der Luna harmoniert mit der Spark im Design, ist eine ideale Tieftonergänzung – und sorgt im Team-Test für weitere Klang-Meriten, die man erst mal nicht erwartet.
Die Paarung zweier Kompaktlautsprecher mit einem Subwoofer ist eine echte Beschallungs-Alternative zu Standlautsprechern. Das glit insbesondere, wenn man begrenzten Platz hat, keine voluminösen Boxentürme im Raum stehen haben mag oder die Flexibilität einer 2.1-Lösung nutzen möchte: Da der Tiefton im Subbass-Bereich bis etwa 80 Hertz nicht ortbar ist, kann ein Subwoofer fast nach Belieben und damit unauffällig im Wohnraum positioniert werden. Der Basswürfel liefert in einem solchen Satelliten/Subwoofer-Setup dann jenen Tiefton, den kleinere Lautsprecher prinzipbedingt nicht erbringen können. So erhält man einen voluminöseren Sound. Diesen Zugewinn erlebt man selbst mit Standlautsprechern, so dass auch hier ein Subwoofer durchaus lohnen kann. Wir konzentrieren uns hier aber auf die Kombination mit zwei Kompaktlautsprechern und haben für den Test die Audio Physic Spark ausgewählt – und das passt perfekt.
Die Satelliten: Audio Physic Spark
Beginnen wir auch gleich mit der Spark. Diesen Kompaktlautsprecher haben wir vor kurzem ja bereits ausführlich in einem eigenen Test vorgestellt, darum beschränken wir uns hier auf die Top-Highlights. Mit den Maßen 48 mal 20 mal 37 Zentimetern ist die Spark ein eher großer Vertreter der Kompakt-Klasse. Das große Volumen ist eine Grundvoraussetzung für den bemerkenswerten Tiefgang der Spark. Audio Physic bescheinigt ihr einen Bass bis 40 Hertz – da kommt auch so mancher Standlautsprecher an seine Grenze. Trotz der Dimensionen wirkt die Spark elegant und dynamisch. Dafür sorgen die Korpusneigung und die kühl-moderne Glasoptik, die uns ja auch bereits bei der Classic 15 und der Midex beeindruckt hat.
Dem Glas wurden dafür mit einem speziellen Sandwich-Aufbau des Korpus die gefürchteten klanglichen Härten ausgetrieben. Wie das funktioniert, erzählen wir später – denn auch der Suboofer Luna ist in diesem schicken Glas-Design gehalten und profitiert von dem dahinterstehenden Korpus-Know-how.
Innovatives Innenleben
Grundsätzlich geht es dabei immer um die Minimierung von Vibrationen. Diesem Ziel dienen auch etliche Entwicklungen und Maßnahmen im Innern der Spark. So ist das Mehrschicht-Gehäuse an kritischen Stellen mit Honeycomb-Sandwich-Platten versehen, die durch ihre offene Wabenstruktur eine seismische Stilllegung bewirken. Noch ausgefuchster ist der Einsatz von Flächen aus Keramikschaum, die etwa innerhalb der Tiefton-Kammer als Diffusor dienen. Dies bewirkt eine Dämpfung des vom Chassis in das Gehäuse abgestrahlten Schalls. Diese Dämpfung gelingt hocheffektiv und platzschonend, weil der megaharte Keramikschaum offenporig ist. Dadurch bietet er eine riesige resultierende Oberfläche, vernichtet aber aufgrund seiner Schaum-Struktur kein klangrelevantes Korpusvolumen. Darum kommt Keramikschaum auch zugunsten der Strömungsoptimierung im Durchlass zum Bassreflex-Kanal zum Zuge. Dieser Kanal mündet auf der Rückseite der Spark. Die Bassreflex-Abstimmung und das Korpusvolumen tragen immens zur Bassfähigkeit der Spark bei – doch erzeugt wird der Tiefton natürlich von einem Woofer.
Freiheit von der Spinne: Dual-Surround-Tieftöner und SL-Mitteltöner
Beim Tieftöner hat Audio Physic-Chefentwickler Manfred Diestertich seinen neuesten Clou gelandet. Grundsätzlich treibt ihn die Idee um, Chassis von der üblichen Zentrierspinne zu befreien. Sie sitzt hinter der Membran und dient der Stabilisierung beim Schwingvorgang. Dabei vernichtet sie aber einen Teil der Bewegungsenergie, die dementsprechend für die Schallwandlung verlorengeht. Um das zu vermeiden, hat Diestertich beim Tieftöner eine robuste Alternative entwickelt: An die Rückseite der 18 Zentimeter durchmessenden Membran ist ein zweiter Konus angesetzt. Das Gebilde erinnert an eine Art Doppelkegel. Sowohl der Rand dieses angesetzten zweiten Konus als auch der Rand der normalen Membran ist mit einer eigenen Sicke an den alles haltenden Korb angebunden. Auf diese Doppelsicke bezieht sich die Bezeichnung „Dual Surround-Tieftöner“. Auch beim Mitteltöner hat Diestertich die Zentrierspinne verbannt. Ihren Job übernimmt nun eine spezielle Membran-Randeinfassung: Ein Aluminium-Ring sorgt für eine definierte Vorspannung der Schwingfläche und ermöglicht ein schnelleres, impulstreueres Schwingen und zudem einen höheren Wirkungsgrad.
Weitere Spezialitäten: Konus-Tweeter und Drei-Wege-Konzept
Zum Spezialitäten-Reigen der Spark gehört auch der 39-Millimeter-Hochtöner. Hier setzt Audio Physic auf einen Konus. Allerdings sieht der Tweeter wie eine Kalotte aus. Diese Anmutung entsteht durch die Kombination aus der moderat dimensionierten, leicht gewölbten Konus-Membran und der verhältnismäßig großen Staubschutz-Kappe aus Kunstseide. Diese ungewöhnliche Kombination verhindert die bei Konus-Hochtönern stärkere Neigung zu Resonanzen und zur Schallbündelung. So spielt der Tweeter hoch bis zu 40 Kilohertz alle Konus-Vorteile aus: stabiles Schwingen ohne Taumelbewegung, besserer Wirkungsgrad, geringere Verzerrungen, höhere Abstrahlungs-Homogenität. Dieser Hochtöner komplettiert das Drei-Wege-Konzept der Spark. Auch das ist wiederum eine Besonderheit, die im Kompaktlautsprecher-Segment selten anzutreffen ist. Audio Physic möchte damit die Lücke zwischen Regal- und Standlautsprechern schließen. Die Spark soll eine große Freiheit in der Aufstellung ermöglichen, ohne die akustische Leistung zu beeinträchtigen. Diese Fähigkeit hat die Spark mit Bravour in unserem Test bewiesen. Wer nun aber doch mehr Bass möchte, braucht zur Ergänzung einen Subwoofer.
Der Subwoofer: Audio Physic Luna
Der Luna ist quasi der natürliche Partner für die Spark. Das ist allein schon durch das gleiche Design bedingt: Der in Schwarz oder Weiß erhältliche Subwoofer ist ebenfalls glasbeplankt und ermöglicht somit eine schick-stimmige Optik des kompletten 2.1-Systems. Der Luna profitiert deshalb ebenso von der Multi-Layer-Sandwich-Konstruktion, die Audio Physic zur Vibrationsvermeidung bis hin zu den glasbeplankten Schallwandler-Spitzenmodellen einsetzt. Dabei werden die Glasscheiben mit einem dicken, dauerelastischen und dadurch vibrationsdämpfenden Spezialklebeband appliziert. Hinzu kommen genau gesetzte, ebenfalls absorbierende Klebepunkte. Die Glaspaneele haben somit einen präzise definierten Abstand zum Gehäuse. Die dazwischen eingeschlossene Luft agiert nun als Schallisolator – so wie bei einer Fenster-Doppelverglasung. Diese Korpus-Konstruktionsmaßnahmen verhindern im Verbund mit der dickwandigen MDF-Ausführung und der massiven innere Verstrebung, dass Vibrationen den Klang verfälschen und die Wiedergabe unpräzise wird – aber auch, dass eigentlich unerwünschte Mittenanteile entstehen und abgestrahlt werden, die den Subwoofer ortbar machen.
Downfiring mit 25 Zentimeter-Woofer
Von der Glasbeplankung des mit den Maßen 40 mal 36 mal 36 nahezu kubischen Luna sind nun zwei Seiten ausgenommen. Da ist zum ersten die Unterseite. Hier ist der Tieftöner eingelassen. Der 25 Zentimeter durchmessende Speaker ist ein echtes Subwoofer-Chassis, also kein Lautsprecher, der auf Woofer getrimmt worden ist. Deshalb benötigt er auch keine Entzerrung. Dieser Papierkonus-Lautsprecher sorgt übrigens auch im Inneren der Codex für den Tiefton. Beim Luna spielt der Woofer im Verbund mit dem Volumen runter bis 30 Hertz. Seinen Bass feuert er also gen Boden. Dieses Downfire-Prinzip ermöglicht eine gleichmäßige Tiefton-Abstrahlung in alle Raum-Richtungen. Dafür bedarf es eines definierten Bodenabstands und eines abstrahlungsförderlichen Untergrunds. Deshalb ruht der Luna auf vier Distanz-Säulen und einem eigenen Sockel. Er wiederum steht auf vier Spikes. Sie ermöglichen eine definierte Ankopplung an den Boden und minimieren die gegenseitige Vibrations-Anregung von Boden und Subwoofer. Hier gibt es, wie wir später sehen, eine Optimierungs-Option.
Kräftiger Amp mit drei Input-Optionen
Die zweite unverglaste Fläche des Luna ist die Rückseite. Hier finden wir die Bedienelemente und Anschlüssen der Frequenzweichen-Elektronik und des integrierten Verstärkers. Die Amplifizierung übernimmt ein kraftvolles, 120 Watt leistendes Verstärker-Modul. Es ist in Class-D-Technik realisiert. Dank der zugrundeliegenden Pulsbreitenmodulation arbeiten solche Class-D-Verstärker überaus effizient. Sie setzen also viel Energie in Leistung statt Wärme um. Zudem sind sie überaus kompakt. Dadurch steht dem Woofer mehr Gehäusevolumen, für die Schallwandlung zur Verfügung. Nun zu den Anschlüssen: Eingangsseitig bietet der Luna drei Zugänge. Der „Line In“ kommt zum Einsatz, wenn man den Subwoofer mit einem Vollverstärker betreibt, der einen Pre Out besitzt. Über den „Hi Level In“ kann man den Luna aber auch an einen Lautsprecherausgang des Verstärkers anschließen. Den „LFE“-Eingang wählt man hingegen, wenn der Luna von einem Surround-Receiver mit dezidiertem LFE-Ausgang versorgt wird. Ist dieser LFE Out dort als Lautsprecherausgang realisiert, wählt man wiederum den „Hi Level In“ des Luna.
Bewährte Einstellmöglichkeiten
Nun zu den Bedienelementen. Neben dem An/Aus-Schalter bietet der Luna einen Auto On/Off-Schalter. Die „Auto“-Aktivierung bewirkt, dass der Subwoofer nach 20 Minuten ohne Eingangssignal in den Standby-Modus übergeht. Der zweite Schalter am Luna dient hingegen der Phasenumschaltung zwischen 0°/180°. So kann das Subwoofer-Signal – etwa bei einem aufstellungsbedingten räumlichen Versatz zwischen Luna und Spark – in der Phasenlage besser an das Signal der Frontlautsprecher angepasst werden. Diese Einstellung lässt sich, falls man den Subwoofer über einen AV-Receiver betreibt, aber auch im Konfigurations-Menü dieses Receivers vornehmen. Dies gilt ebenso für die nun folgenden Features: die Abstimmung der Übergangsfrequenz und die Festlegung der Lautstärke. Wer den Subwoofer hingegen mit einem Stereo-Verstärker ansteuert, nimmt diese beiden Einstellmöglichkeiten mit den beiden Drehreglern am Luna vor. Der Subwoofer ermöglicht dabei eine Frequenzübergangs-Festlegung zwischen 50 Hertz und 150 Hertz. Diese Einstellungen tätigt man natürlich erst, wenn der Luna und die Spark im Raum positioniert sind.
Amtliche Aufstellung
Audio Physic gibt in der Bedienungsanleitung eine ausführliche und bebilderte Handreichung, wie man den Subwoofer in Kombination mit zwei Stand- oder Kompaktlautsprechern am besten im Raum aufstellt. Prima! Wir beherzigen den Rat, den Subwoofer rund 50 Zentimeter von den Satelliten entfernt zu platzieren, um wechselseitige Beeinflussungen zu vermeiden. Der Luna hat auch reichlich Abstand zu den Raumwänden, so dass wir am Subwoofer keine Bassüberbetonungen ausgleichen müssen, die durch Eckenaufstellung oder Wandnähe hervorgerufen werden. Der Luna steht auch in einer Linie mit den beiden Sparks, wir können die Phaseneinstellung deshalb in der Stellung „PHASE NOR“ belassen. Ein späterer Gegencheck mit der „PHASE REV“-Einstellung bestätigt das. Die Spark haben wir direkt auf Stative gestellt. Im letzten Test, wo sie allein spielten, haben wir ja bereits eine Positionierung auf dem Sideboard ausprobiert. Das kann man machen, aber dann sorgt das mitschwingende Board für eine Klangbeeinflussung. Sie sollte man durch vibrationsabsorbierende Füße minimieren.
Das 2.1-Set Audio Physic Spark + Luna in der Praxis
Diese VCF-Füße, die Audio Physic als Zubehör anbietet, haben wir bereits unter unseren Stativen stehen. Auch hier sorgen sie für ein Performance-Plus. So, also ohne den Luna-Subwoofer, hören wir uns erst mal in die Spark ein. Dafür wählen wir „Did Trouble Me“ von Tom Jones. Seine Bariton-Stimme eignet sich gut für die spätere stimmige Einbindung des Subwoofers. Bereits ohne den Subwoofer liefert die Spark eine exzellente Wiedergabe. Tom Jones steht vor uns, und sein inniges Bekenntnis zum Herrn, der auf Schritt und Tritt sein Gewissen zwickt, geht uns wegen der Intensität der Abbildung unter die Haut: Jones‘ Gesang ist so intim aufgenommen und wird von der Spark derart vollendet wiedergegeben, dass wir jede Nuance der Stimme hören. Selbst kleinste Geräusche, die beim Öffnen der Lippen entstehen, können wir wahrnehmen. Und so halten wir fast den Atem an, während Jones mit Inbrunst seinen vollen, wohltönenden Bariton erklingen lässt.
Mit Sub: Mehr Präsenz und Fülle
Begleitet wird der Barde von einem Background-Chor, Banjo, Gitarre, Harmonium, Mellotron, Bass und Schlagzeug. Auch diese Begleitband stellt die Spark hervorragend räumlich gestaffelt in den Raum. Die Instrumente klingen plastisch, der Bass hat ein schönes Volumen, die Bassdrum entfaltet ihr Volumen. Prima! Nun schalten wir über den Line-Ausgang unseres Vollverstärkers Hegel H360 den Subwoofer dazu. Wir starten bei ihm mit einer mittleren Lautstärkeeinstellung und der niedrigsten Trennfrequenz, also 50 Hertz. Hiervon profitiert der Bariton noch nicht, doch die Bassgitarre, die bald zur Begleitung des Gesangs einsteigt, hat bereits eine größere Präsenz und Fülle. Wir steigern am Luna Schritt für Schritt die Frequenz, bis wir schließlich bei etwa 110 Hertz landen. Dafür senken wir die Lautstärke, weil der Tiefton sonst doch zu prominent ist. Die Spark liefert ja von sich aus bereits einen Bass, der für einen Kompaktlautsprecher exzellent ist.
Aufmerksamkeits-Magnet
Die Unterstützung im Frequenzkeller tut der Spark trotzdem richtig gut. Tom Jones hat abermals an Eindringlichkeit gewonnen, sein eh schon überaus sonorer Bariton besitzt nun eine Tragfähigkeit, die raumfüllend ist. Der Barde hat seine physische Gegenwärtigkeit in unserem Hörraum nochmals steigern können. Jetzt ist er geradezu ein Aufmerksamkeits-Magnet. Zur sanften Macht werden nun auch Bass und Schlagzeug: Die Bassdrum, die den Bass auf jeden Anschlag hin begleitet, hat einen trockenen und trotzdem wuchtigen Punch. Dieses Bassdrum-Volumen haben wir so vorher nicht erlebt. Der E-Bass, der in dieser Produktion doch eher dezent und drahtig ist, füllt nun die tragende Rolle aus, die er ja eigentlich auch haben sollte. Doch die anderen Instrumente profitieren ebenfalls: Das Banjo, das vorher eine Spur zu dünn und leicht nasal wirkte, hat nun mehr Körper, einen runderen Ton, auch eine größere Dynamik. Erstaunlich! Es passt sich überdies jetzt harmonischer in den ebenfalls voluminöser erscheinenden Gesamtklang ein.
Schlagzeugerisches Feuerwerk
Was passiert nun bei Charly Antolinis „Arabian Desert Groove“? Bei dieser Nummer brennt der Schlagwerk-Großmeister im Verbund mit dem kongenialen Percussionisten Nippy Noya ein schlagzeugerisches Feuerwerk ab. Währenddessen verleiht Wolfgang Schmid mit einem immens tiefen, ruhig-stoischen Bass diesem Feuerwerk eine Frequenzgrundierung. Das Stück ist bereits mit der Spark allein ein in Dynamik und Bass hoch beeindruckendes Bravourstück. Doch im Verbund mit dem Luna geht’s erst so richtig rund. Es beginnt gleich bei den Tom-Schlägen, mit denen Antolini die Nummer eröffnet: Die Beats haben mehr Punch, die Toms wirken präsenter. Wir können das Schwingen des ganzen Schlagzeug-Sets, bei dem alle Trommeln perfekt aufeinander abgestimmt sind, nun noch besser hören und eindringlicher spüren. So klingt und wirkt ein Drumset, wenn man livehaftig vor ihm steht! Selbst die Präsenz von Hi-Hat und Becken ist größer, das ganze Schlagzeug hat eine größere Gegenwärtigkeit – und das herrliche Volumen der Bassdrum ist dabei das Sahnehäubchen.
Fundament aus Bass-Beton
Zur Überprüfung schalten wir den Subwoofer einfach mal aus – prompt verliert das Drumset an Dynamik und scheint weiter von uns entfernt zu stehen. Auch beim Bass hat der Luna – wen wundert`s – eine wohltuende Wirkung: Wolfgang Schmids Viersaiter liefert mehr Schub, mehr Kraft, mehr Volumen. Die stoisch gespielten, lang stehenden Liegetöne erwecken den Eindruck, als würden sie ewig klingen. Dieses Fundament ist wahrer Bass-Beton. Dabei ist der Bass zwar fett, aber eben nicht fettig: Er behält seine Kontur. Und so weich er auch abgemischt ist: Wir hören jeden Absetzer und Anschlag deutlicher als zuvor. Nun unterfüttern wir auch den Subwoofer mit einem Set der vibrationsabsorbierenden VCF-Füße, die bereits unter den Stativen der Spark ihren Dienst verrichten. Die Fuß-Wirkung ist auch beim Sub verblüffend: Die Wiedergabe gewinnt abermals an Präzision, Präsenz und Definition. Antolinis Drums und Noyas Percussion wirken dadurch noch frischer und agiler, ihr Feuerwerk versprüht noch mehr Funken.
Als spielten plötzlich mehr Musiker
Die Wiedergabe ist zudem transparenter, aufgeräumter und ruhiger – auch im Bass, der dadurch noch unerschütterlicher wirkt. Wir hören Feinheiten, selbst Nebengeräusche, die vorher durch die Wiedergabe der Schlaginstrumente und des Basses ein wenig verdeckt wurden. Wow! Auch die Räumlichkeit der Abbildung ist größer. Wie klingt da erst eine Opern-Liveaufnahme? Wie wählen wieder die Arie „Begone, my fears, fly, hence, away“ aus Händels Oper „Hercules“. Bereits ohne den Luna haben die Musicien du Louvre eine schöne Körperhaftigkeit, die Instrumente sind klar und deutlich heraushörbar, die Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter steht vor dem Orchester und nimmt uns mit ihrer herrlich gesungenen, koloraturenreichen Arie mit. Nun schalten wir den Luna dazu. Prompt hat der Klangkörper mehr Fülle, als spielten plötzlich mehr Musiker. Die Celli und Kontrabässe, die schon zuvor gut vernehmbar waren, haben an Schub und Durchsetzungsfähigkeit gewonnen und bilden jetzt ein stimmigeres Gegen- und Gleichgewicht zu den Geigen und Bratschen.
Plus an Plastizität und Räumlichkeit
Auch die Räumlichkeit vermittelt nun einen intensiveren Eindruck, weil wir vom natürlichen Geräuschteppich, der jeden normalen Raum auszeichnet, jetzt auch die tieferen Frequenzen hören. So wirkt der Raum realer, echter. Selbst Frau Otter, die mit ihrem Mezzosopran eigentlich außerhalb des Subwoofer-Frequenzbereichs liegt, profitiert von dem Luna-Einsatz: Ihre Stimme wirkt, auch durch die stärkere Dreidimensionalität und Plastizität, ebenfalls griffiger, körperhafter. Dieser Zugewinn steigert sich nun nochmals durch die Unterfütterung des Luna mit den VCR-Füßen: Die Räumlichkeit der Abbildung ist abermals intensiver, die Illusion, dass wir im Theater von Poissy sitzen, in dem die Live-Aufnahme des „Hercules“ stattfand, ist noch gelungener. Dank des Zugewinns an Transparenz und des größeren Detailreichtums wirkt die Wiedergabe noch unmittelbarer. Die Musicien du Louvre und die großartige Anne Sofie von Otter scheinen uns nun noch näher zu sein – als säßen wir im festlichen Théâtre Poissy plötzlich auf den besten Plätzen.
Fazit
Im Team-Test zeigt es sich: Die Audio Physic Spark, die bereits für sich eine exzellente kompakte Beschallungslösung mit ausgezeichneten Bass darstellt, läuft im Verbund mit dem Subwoofer Luna zur Höchstform auf. Als 2.1-System liefern Spark und Luna nun Funkenflug mit Fundament: So gewinnt die Wiedergabe nicht nur signifikant im Bassbereich, wodurch ein herrlich kraftvolles, voluminöses und absolut unerschütterliches Tiefton-Fundament entsteht. Zusätzlich erlangen Stimmen und Instrumente mehr Präsenz, Punch und Intensität, wir erleben ein Mehr an Klarheit, ein Plus an Plastizität und sogar ein bessere räumliche Abbildung. Diese akustischen Meriten erwartet man erst einmal nicht von der Hinzuziehung eines Subwoofers. Hinzu kommt die Flexibilität der Satelliten/Subwoofer-Lösung, da der Basswürfel nahezu beliebig und dezent im Raum positioniert werden kann. Dafür ist der Luna aber eigentlich zu schade, denn mit seinem attraktiven Glas-Design passt er auch optisch perfekt zum Style der Kompaktlautsprecher. Mit dieser absoluten Stimmigkeit ergeben Spark und Luna ein unschlagbares 2.1-Beschallungssystem.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić, Philipp Thielen
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: gut
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Technische Daten
Modell: | Audio Physic Spark |
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Produktkategorie: | Kompaktlautsprecher, Regallautsprecher |
Preis: | 5.990,00 € / Paar |
Garantie: | - 5 Jahre ohne Registrierung - 10 Jahre mit Registrierung |
Ausführungen: | Weiß (Hochglanz-Echtglas), Schwarz (Hochglanz-Echtglas) |
Vertrieb: | Audio Physic GmbH, Brilon Tel.: +49 2961 961 70 www.audiophysic.com |
Abmessungen (HBT): | 483 x 202 x 371 mm |
Gewicht: | 16,8 kg / Stück |
Bauart: | 3 Wege, passiv, Bassreflexabstimmung |
Impedanz: | 4 Ω |
Hochtöner: | 1 x HHCT III (39 mm, Konus, keramikbeschichtete Alu-Membran) |
Mitteltöner: | 1 x HHCM SL (150 mm, Konus, keramikbeschichtete Alu-Membran) |
Tieftöner: | 1 x 180 mm, Konus (keramikbeschichtete Alu-Membran) |
Frequenzbereich: | 40 Hz - 40 kHz (Herstellerangabe) |
Trennfrequenzen: | 200 Hz / 2,8 kHz |
Wirkungsgrad: | 88 dB (Herstellerangabe) |
Empfohlene Verstärkerleistung: | 30 - 180 W |
Lieferumfang: | - Audio Physic Spark - Glasblende - Libelle zur Aufstellungsoptimierung - Urkunde mit Bestätigung der Fertigungskontrolle und der akustischen Prüfung - Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch) |
Optionales Zubehör/Upgrade: | - Bi-Wiring/Bi-Amping-Terminal (350,00 € / Paar) - Stoffblenden (als Glasblenden-Alternative) (300,00 € / Paar) - Sherpa M Lautsprecherständer (499,00 € / Paar) |
Pros und Contras: | + exzellente Plastizität und Räumlichkeit + fabelhafte Auflösung, Transparenz und Dynamik + homogen-souveräne Wiedergabe mit beeindruckend voluminösem Bass + überaus erwachsene, entspannte und gelassene Performance + superbe Optik mit beeindruckendem High Gloss-Effekt und intensivem Farbton + vorzügliche Verarbeitung + gut erklärende Bedienungsanleitung + optionales Bi-Wiring/Bi-Amping-Terminal - ein Paar Klemmen erlaubt ausschließlich Single-Wiring-Betrieb (Bi-Wiring-Terminal gegen Aufpreis möglich) |
Modell: | Audio Physic Luna |
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Produktkategorie: | Subwoofer |
Preis: | 1.750 € |
Garantie: | - 5 Jahre ohne Registrierung - 10 Jahre mit Registrierung |
Ausführungen: | - Weiß (Hochglanz-Echtglas) - Schwarz (Hochglanz-Echtglas) |
Vertrieb: | Audio Physic GmbH, Brilon Tel.: +49 2961 961 70 www.audiophysic.com |
Abmessungen (HBT): | 400 x 360 x 360 mm |
Gewicht: | 21,6 kg / Stück |
Bauart: | aktiv, geschlossen, Downfire |
Verstärkerleistung: | 120 W |
Eingänge: | - 1 x Line In - 1 x LFE In - 1 x High Level In |
Tieftöner: | 1 x 250 mm, Konus (Papier-Membran) |
Frequenzbereich: | 30 Hz - 150 Hz (Herstellerangabe) |
Lieferumfang: | - Audio Physic Luna - 4 höhenverstellbare Spikes mit Arretierungsmuttern - Masseverbindungskabel (Cinch, 6,0 m) - Netzkabel (1,5 m) - Libelle zur Aufstellungsoptimierung - Urkunde mit Bestätigung der Fertigungskontrolle und der akustischen Prüfung - Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch) |
Optionales Zubehör/Upgrade: | VCF II Magnetic plus-Füße zur Entkopplung/Vibationsabsorption |
Pros und Contras: | + kraftvoller, hochpräziser Bass + dynamische Wiedergabe + hohe Verzerrungsfreiheit + Line Level- sowie Speaker Level-Eingänge (jew. Stereo) + Phasenumschaltung 0°/180° + schaltbare Automatische Ein-/Ausschaltung mit Signalerkennung + vorzügliche Verarbeitung + angenehmes Design + gut erklärende Bedienungsanleitung + Massekabel zur Vermeidung eventueller Brummgeräusche im Lieferumfang - nur Phasenumschaltung zwischen 0° und 180° (keine stufenlose Anpassung) |
Modelle: | Audio Physic Spark + Luna |
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Benotung: | |
Klang (60%): | 98/100 |
Praxis (20%): | 99/100 |
Ausstattung (20%): | 97/100 |
Gesamtnote: | 98/100 |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis/Leistung: | gut |
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