lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Redakteur
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Thorens legt nach: Der TD 403 DD ist bereits der zweite Direct Drive/Plug-and-Play-Plattenspieler der jungen 400er-Serie – und punktet über den noch ruhiger laufenden Direktantrieb hinaus mit neuem Top-Tonarm, hochwertigem MM-System und Klasse-Klang zum amtlichen Preis.

Der Thorens TD 403 DD bietet den typischen Thorens-Look im modernen Design.

Der Thorens TD 403 DD bietet den typischen Thorens-Look im modernen Design.

Wer Thorens hört, denkt automatisch an Riementriebler mit Subchassis-Unterbau im klassischen Design. Hierfür ist der Plattenspieler-Spezialist weithin bekannt. Doch der Erfolg des Direct-Dive-Plattenspielers TD 402 DD hat die Bergisch Gladbacher ermutigt, die 400er-Serie für ambitionierte Vinylisten nun um ein ranghöheres direktangetriebenes Modell zu erweitern: den TD 403 DD. Er folgt ebenfalls dem Plug-and-Play-Ansatz: Der Plattenspieler kommt als Komplett-Set mit bereits montiertem und eingestellten Tonarm sowie justiertem Abtaster. Mit wenigen Handgriffen ist der Plattenspieler also startklar. Prima! So steht der TD 402 DD spielfertig vor uns – und so fällt auch flott sein gelungenes Design auf.

Die Zarge ist mit einer tiefschwarzen, hochglänzenden Lackierung überzogen. Sie lässt den Plattenspieler umso edler wirken.

Die Zarge ist mit einer tiefschwarzen, hochglänzenden Lackierung überzogen. Sie lässt den Plattenspieler umso edler wirken.

Modernes Design mit edler Aura

Hier ist es gelungen, den typischen Thorens-Look mit einer aktuellen Anmutung zu kombinieren. Die grundsätzliche Geometrie und die klassischen Knebel-Umschalter lassen leicht die Herkunft des TD 403 DD erkennen. Die Aufgeräumtheit und Gradlinigkeit des Designs, zu der maßgeblich der neue Tonarm beiträgt, verleihen diesem Plattenspieler den modernen Touch. Dies gilt insbesondere für die schwarze Ausführung unseres Testmodells: Seine MDF-Zarge ist mit einem makellosen, hochglänzenden, tiefschwarzen Lack veredelt. Dieses Wet-Look-Finish verleiht dem cleanen Design eine edle Aura. Wer einen klassischeren HiFi-Style wünscht, wählt die ebenfalls in Hochglanz gehaltene Walnuss-Version. So oder so: Die Platte, die alle Bedien-und Bestandteile trägt, ist in fein gebürstetem und eloxiertem Aluminium gehalten. Das erhöht die Noblesse des TD 403 DD. Dieses Oberdeck erweist sich allerdings als Mehrteiler: Die Aluminium-Tafel ist flächig auf eine MDF-Ebene geklebt und mit ihr verpresst. Hierfür kommt ein spezielles Klebeband zum Einsatz. Dadurch ergibt sich ein Sandwich-artiger Aufbau mit vibrationsabsorbierendem Effekt.

Die Schalter sitzen traditionell symmetrisch vor dem Plattenteller. Der rechts positionierte Start-Stopschalter befindet sich dabei in der Nähe des Tonabnehmers. Deshalb ist beim An- und Ausschalten Vorsicht geboten. À propos Ausschalten: Dies ist beim Erreichen der Auslaufrille nötig, weil der TD 403 DD keine automatische Endabschaltung besitzt.

Die Schalter sitzen traditionell symmetrisch vor dem Plattenteller. Der rechts positionierte Start-Stopschalter befindet sich dabei in der Nähe des Tonabnehmers. Deshalb ist beim An- und Ausschalten Vorsicht geboten. À propos Ausschalten: Dies ist beim Erreichen der Auslaufrille nötig, weil der TD 403 DD keine automatische Endabschaltung besitzt.

Motor mit hohen Laufruhe

Unter dieses Deck ist der Motor geschraubt. Es ist ein sogenannter Scheibenläufer-Motor: seine Abnehmer laufen über kreisrunde Magneten. Dies sorgt für eine besonders geschmeidige Bewegung und führt zu einer sehr hohen Laufruhe des Antriebs. Dies wiederum ermöglicht den Verzicht auf ein Subchassis, welches mithilfe von Kegelfedern störende Schwingungsenergie unschädlich macht. Der Motor des TD 403 DD ist per se ziemlich stark, doch seine Potenz haben die Entwickler bewusst nicht ausgeschöpft: Die Drosselung der Leistung hat offenbar zu einer stimmigeren Performance geführt. So setzt dieser Motor den Plattenteller auch sehr behutsam und gemächlich in Gang. Bis er auf seine Soll-Umdrehung kommt, vergehen einige Sekunden. Daher ist der TD 403 DD kein Turntable für DJs – obwohl er ein Direct Drive-Modell ist, wie das Doppel-D im Modellnamen anzeigt. Der Direktantrieb ist in diesem Fall so realisiert, dass die Achse des Motors durch einen mitrotierenden Eisenteller geführt ist, der die elektromagnetische Abschirmung besorgt.

Geschwindigkeitsauswahl mit dem klassischen Thorens-Knebel-Schalter: der TD 403 DD bietet mit der Auswahl zwischen 33⅓ und 45 Umdrehungen pro Minute die beiden gängigen Einstellungen an. Ab Werk ist die Rotation bereits exakt eingestellt und bedarf keiner Justage. Der Motor läuft dabei mit hochkonstanter Geschwindigkeiten und ist auf Wartungsfreiheit ausgelegt.

Geschwindigkeitsauswahl mit dem klassischen Thorens-Knebel-Schalter: der TD 403 DD bietet mit der Auswahl zwischen 33⅓ und 45 Umdrehungen pro Minute die beiden gängigen Einstellungen an. Ab Werk ist die Rotation bereits exakt eingestellt und bedarf keiner Justage. Der Motor läuft dabei mit hochkonstanter Geschwindigkeiten und ist auf Wartungsfreiheit ausgelegt.

Konstanz der Rotation

Diese Motorachse ist mit einer leicht konisch zulaufenden Messinghülse bewehrt, die wiederum den Plattenteller trägt. Beim Aufsetzen und Abnehmen des Tellers zeigt sich die Präzision und Passgenauigkeit dieser gedrehten Hülse: Sie scheint sich förmlich an die Bohrung des Tellers anzuschmiegen. Der Teller wiederum trägt seinen Teil zur Laufruhe bei: Der 22 Millimeter hohe Diskus wiegt eineinhalb Kilo und ist damit merklich schwerer als der Teller des kleinen Bruders TD 402 DD. Das Mehr an Masse bewirkt eine höhere Trägheit und befördert die Konstanz der Rotation. Sie ist hochpräzise justiert, wie eine Überprüfung der beiden einstellbaren Geschwindigkeiten 33⅓ und 45 Umdrehungen pro Minute mit Blitzlicht und Stroboskop-Scheibe zeigt. Der Umdrehungszahl-Wahlschalter und der Start/Stop-Schalter sind dabei links und rechts vor dem Plattenteller positioniert. Der An/Aus-Knopf sitzt ziemlich in der Nähe des Tonabnehmersystems. Hier sollte man aufpassen, um bei der Bedienung nicht die empfindliche Nadel zu streifen.

Zu Lieferumfang gehört ebenfalls eine Haube zum Schutz vor Staub. Sie rundet mit ihrer dezenten Tönung, den leichten Rundungen und nach oben hin sanften Verjüngung die attraktive Erscheinung ab.

Zu Lieferumfang gehört ebenfalls eine Haube zum Schutz vor Staub. Sie rundet mit ihrer dezenten Tönung, den leichten Rundungen und nach oben hin sanften Verjüngung die attraktive Erscheinung ab.

Audiophil-attraktives Schmuckstück: Tonarm TP 150

Kommen wir zum Tonarm: Hier kommt mit dem neuen Thorens TP 150 ein ebenso audiophiles wie attraktives Schmuckstück zum Einsatz. Dieser Tonarm hebt den TD 403 DD deutlich vom einfacher ausgerüsteten kleinen Brudermodell der 400er-Serie ab. Kreiert hat den TP 150 Helmut Thiele. Der erfahrene Entwickler und Industriedesigner prägt seit einer Dekade maßgeblich das Thorens’sche Phono-Portfolio. Beim TP 150 hat Thiele hinsichtlich des Designs eine Hommage an den fast schon legendären Studio-Arm EMT 929 geschaffen. Vor allem aber hat er auf Vielseitigkeit geachtet: Der TP 150 soll universell für alle Systeme einsetzbar sein. Deshalb bietet der so gradlinig anmutende Arm bei genauem Hinsehen eine Fülle von Features und Einstellmöglichkeiten. Bereits seine effektive Masse von 14 Gramm, die ihn zum mittelschweren bis schweren Modell macht, spricht für volle Kompatibilität auch mit teuren oder exotischeren Top-Tonabnehmern. Der SME-Bajonett-Anschluss des Arms erlaubt dabei das sekundenschnelle Wechseln der Headshell, unter der das Abtastsystem sitzt.

Mit dem TP 150 kommt ein bildschöner und vielfältig einstellbarer Tonarm zum Zuge. Im Design ist er – insbesondere durch die zylindrische Formgebung des Blocks – eine Verneigung vor dem Klassiker EMT 929.

Mit dem TP 150 kommt ein bildschöner und vielfältig einstellbarer Tonarm zum Zuge. Im Design ist er – insbesondere durch die zylindrische Formgebung des Blocks – eine Verneigung vor dem Klassiker EMT 929.

Justierbar in allen Richtungen

Durch die J-Form des Arms ist auch gleich die Kröpfung erledigt, also der sonst nötige Headshell-„Knick“, der den tangentialen Spurfehlwinkels des Abtastsystems minimiert. Deshalb können gerade geformte, normale Kopfplatten eingesetzt werden. Das vereinfacht die Justierung des Tonabnehmers deutlich. Die Ausrichtung des Abtastsystems kann in alle Richtungen justiert werden – nach Lösen der jeweiligen Arretierungsschraube. Der Azimut, der die genau vertikale Stellung der Nadel zur Platte beschreibt, ist gleich zweifach einstellbar. Das Tonrohr kann am Lagerblock gedreht werden. Allerdings ist das Rohr schon werksseitig perfekt waagerecht ausgerichtet. Deshalb empfiehlt Thorens die zweite Möglichkeit: Das Ansatzstück in der Headshell ist ebenfalls drehbar. Für die Justierung des VTA, also des Eintauchwinkels der Nadel in die Plattenrille, kann die gesamte Arm-Einheit in der Höhe verstellt werden. Das gelingt leicht, superfein-geschmeidig und in sehr weitem Bereich über ein Gewinde. Zu Höhen-Veränderung dreht man einfach mithilfe des mitgelieferten Stifts die gelochte Edelstahl-Scheibe am Lagerblock. Eine Klasse-Lösung!

Die Tonarm-Basis bietet vielfältige Einstellmöglichkeiten. Das beginnt bei der Drehbarkeit des Tonarms und reicht bis zu seiner Höhenverstellbarkeit. Dies gelingt einfach durch Drehen des gelochten Metallrings. So wird die Arm-Einheit über ein Gewinde geschmeidig und präzise auf ein andres Niveau gebracht. Am Ende des Arms sitzt das zweiteilige Gewicht, bei dem das hintere Ende abnehmbar ist. Für das mitgelieferte Abtastsystem kommt das komplette Gewicht zum Einsatz. Dieses Gewicht wird mithilfe der vorgesetzten Skalenscheibe so positioniert, dass die gewünschte Auflagekraft erreicht wird. Selbst die Skalenscheibe ist in hochwertigem Aluminium realisiert und nicht, wie oft üblich, in Kunststoff. Um den Block ist unauffällig der Faden des Antiskating-Mechanismus geführt und mit der silbernen Kreuzschlitz-Schraube fixiert. Davor sitzt ein Anschlag: Der Tonarm kann sich dadurch nur bis zu einem definierten Punkt hin zur Tellerachse bewegen. Das verhindert, dass der Faden reißt, an dem das Antiskating Gewicht hängt.

Die Tonarm-Basis bietet vielfältige Einstellmöglichkeiten. Das beginnt bei der Drehbarkeit des Tonarms und reicht bis zu seiner Höhenverstellbarkeit. Dies gelingt einfach durch Drehen des gelochten Metallrings. So wird die Arm-Einheit über ein Gewinde geschmeidig und präzise auf ein andres Niveau gebracht. Am Ende des Arms sitzt das zweiteilige Gewicht, bei dem das hintere Ende abnehmbar ist. Für das mitgelieferte Abtastsystem kommt das komplette Gewicht zum Einsatz. Dieses Gewicht wird mithilfe der vorgesetzten Skalenscheibe so positioniert, dass die gewünschte Auflagekraft erreicht wird. Selbst die Skalenscheibe ist in hochwertigem Aluminium realisiert und nicht, wie oft üblich, in Kunststoff. Um den Block ist unauffällig der Faden des Antiskating-Mechanismus geführt und mit der silbernen Kreuzschlitz-Schraube fixiert. Davor sitzt ein Anschlag: Der Tonarm kann sich dadurch nur bis zu einem definierten Punkt hin zur Tellerachse bewegen. Das verhindert, dass der Faden reißt, an dem das Antiskating Gewicht hängt.

Gewichts-Zweiteiler und cleverer Anti-Skating-Mechanismus

Die Einstellung der Auflagekraft erfolgt über ein Gegengewicht, das hinten auf den Tonarms gesetzt wird. Das schwere Gewicht ist zweiteilig, eine Scheibe ist zur Erleichterung abschraubbar. Auch dies ermöglicht eine extrem große Palette einsetzbarerer Systeme und Kopfplatten. Die richtige Auflagekraft stellt man leicht und schnell mithilfe der Skalierungsscheibe am Gewicht ein. Für das Antiskating, das im Spielbetrieb die auf die Nadel wirkende Zugkraft neutralisiert, hat Helmut Thiele eine überaus eleganten Lösung ersonnen: Hier baumelt kein Gewicht unschön am Galgen. Stattdessen ist der Faden an der beweglichen Tonarm-Rohraufnahme fixiert und unauffällig um den zylindrischen Block gelegt. Der Nylonfaden gelangt dann über eine Führung aus Rubin reibungsarm zum Gewicht. Dieses wiederum ist in den Schlitz des Auslegers eingelassen, welcher die Tonarmbasis mit der Armstütze verbindet. Hier ruht das Gewicht auf einer Stange und lässt sich leicht, aber verstellsicher verschieben. Die Einstellung der Antiskating-Kraft gelingt präzise durch die Skala am Ausleger.

Cleverer Antiskating-Mechanismus: Der Zugausgleich gelingt über ein Gewicht, das in den Ausleger der Tonarmbasis integriert ist und hier auf einer Stange verschiebbar ist. Mithilfe der Skala wird so die gewünschte Gegenkraft eingestellt. Der rote Rubin dient als reibungsminierende Führung für den Nylonfaden, über den das Gewicht den gewünschten Zug auf den Tonarm und damit letztlich auf die Nadel ausübt. Rechts ist der Hebel des Tonarmlifts zu sehen. Er reagiert auf flottes Umlegen mit schneller Absenkung, auf langsames Bedienen hingegen mit einem sanften Niedergang.

Cleverer Antiskating-Mechanismus: Der Zugausgleich gelingt über ein Gewicht, das in den Ausleger der Tonarmbasis integriert ist und hier auf einer Stange verschiebbar ist. Mithilfe der Skala wird so die gewünschte Gegenkraft eingestellt. Der rote Rubin dient als reibungsminierende Führung für den Nylonfaden, über den das Gewicht den gewünschten Zug auf den Tonarm und damit letztlich auf die Nadel ausübt. Rechts ist der Hebel des Tonarmlifts zu sehen. Er reagiert auf flottes Umlegen mit schneller Absenkung, auf langsames Bedienen hingegen mit einem sanften Niedergang.

System-Frage: Topp-MM als Standard, Thorens-MC als Upgrade

Die mitgelieferte Headshell ist ebenfalls von hoher Qualität. Die Kopfplatte sitzt perfekt-spielfrei am Tonarm, was wegen des SME-Verschlusses wichtig ist. Zwei Schlitze dienen der Abtasters-Befestigung und erlauben die Überhang-Einstellung sowie die Spurfehlwinkel-Korrektur. Also auch hier: maximale Flexibilität. Thorens hat die Headshell bereist mit dem ebenfalls mitgelieferten System bestückt. Es ist das 2M Blue des dänischen Tonabnehmer-Spezialisten Ortofon. Dieser überaus hochwertige Moving Magnet-Abtaster kostet per se schon zweihundert Euro. Das 2M Blue ist mit einem elliptisch geschliffenen Diamanten versehen. Er ist nackt, also ohne Einfassung, auf den Nadelträger geklebt. Dadurch ist das System masseärmer. So agiert das 2M Blue höchst agil, es ist für seine neutrale und saubere Abtastung bekannt. Wer mehr möchte – bitteschön: Der TD 403 DD kann dank seiner Flexibilität auch mit einem MC-System bestückt werden. Für dieses Upgrade hat Thorens mit dem TAS1500 sogar ein eigenes System in petto. Es wird nach Thorens-Spezifikationen von Audio Technica gefertigt.

Der Tonarm ist mit dem SME-Bajonettverschluss versehen. Das ermöglicht das flotte Wechseln der Headshell/System-Kombination. Die beiden Schlitze der Headshell ermöglichen die Überhang-Veränderung und die horizontale Ausrichtung das Abtasters. Thorens hat diese Einstellarbeiten aber bereits ab Werk vorgenommen: Mit dem Ortofon 2M Blue kommt dabei ein Top-MM-Abtaster zum Einsatz.

Der Tonarm ist mit dem SME-Bajonettverschluss versehen. Das ermöglicht das flotte Wechseln der Headshell/System-Kombination. Die beiden Schlitze der Headshell ermöglichen die Überhang-Veränderung und die horizontale Ausrichtung das Abtasters. Thorens hat diese Einstellarbeiten aber bereits ab Werk vorgenommen: Mit dem Ortofon 2M Blue kommt dabei ein Top-MM-Abtaster zum Einsatz.

Aufbau und Einrichtung

Beim Setup zeigt der TD 403 DD, wie durchdacht und hochwertig die Lösungen insbesondere des Tonarms sind, wenn man die Einstellungen nach eigenem Geschmack optimieren möchte. Das muss man aber nicht: Thorens hat ab Werk bereits den Arm eingestellt sowie das MM-System montiert und justiert. So ist der TD 403 flott spielbereit: Teller samt Gummimatte auflegen, Headshell-System-Kombination an den Arm schrauben, Gegengewicht aufsetzen, Arm durch Drehen des Gewichts in Balance bringen und dann mithilfe der Skalenscheibe auf die angegebene Auflagekraft einstellen, nun noch den eigentlich ebenfalls eingestellten Antiskating-Wert überprüfen – fertig! Die Bedienungsanleitung führt dabei gut erklärend Schritt für Schritt durch dieses Setup. Mit dem ebenfalls beigelegten Cinch-Kabel, das sogar eine eigene Masseleitung bietet, schließen wir den Plattenspieler an unseren Phono-Vorverstärker an. Anders als sein kleiner Bruder hat der TD 403 DD keinen integrierten Preamp. Wer diesen deutlich besser performenden Plattenspieler wählt, hat halt auch beim Vorverstärker einen höheren Anspruch.

Der Thorens TD 403 DD in der Praxis

Wir schließen den Plattenspieler an unseren Lehmannaudio Decade an. Da das mitgelieferte Kabel auch eine separate Erdungsleitung besitzt, ist mit ihrer Nutzung prompt das leichte Brummen komplett passé – prima! Als erstes kommt die aktuelle Scheibe „Let The Hard Times Come“ von Jacob Dinesen auf den Plattenteller. Der dänische Sänger und Gitarrist, der Bruce Springsteen und Allan Taylor als Inspiration benennt, hat mit Jens Pilgaard am Bass und Jesper Andersen an den Percussion ein intimes Singer/Songwriter-Album aufgenommen. Gleich das eröffnende „Ordinary Guy“ lässt uns mit einem wohligen Seufzer im Sofa versinken: Dinesen leitet den Song mit einer gezupften Westerngitarre ein – und sie ist in dieser Aufnahme perfekt eingefangen und vom TD 403 DD ebenso beeindruckend wiedergegeben. Wir hören den fein variierend Anschlag der Finger, wir vernehmen den silbgrig-metallischen Klang, das stählerne Erstrahlen der Diskantsaiten. Wir können sogar heraushören, dass Dinesen das Picking mit seinen puren Fingern spielt.

Für den Anschluss an einen Phono-Vorverstärker bietet der TD 403 DD einen unsymmetrischen Ausgang mit vergoldeten Buchsen. Dazu ist er mit einer Masseklemme ausgestattet. So lässt sich – wenn der Preamp ebenfalls einen separaten Erdungsanschluss besitzt – eine etwaige Brummschleife vermeiden. Rechts ist der Netzschalter zu sehen, um den Plattenspieler komplett vom Netz nehmen zu können. Daneben sitzt die Anschlussbuchse für das mitgeliefert externe Netzteil. Auch diese Auslagerung begünstigt einen brummfreien Betrieb.

Für den Anschluss an einen Phono-Vorverstärker bietet der TD 403 DD einen unsymmetrischen Ausgang mit vergoldeten Buchsen. Dazu ist er mit einer Masseklemme ausgestattet. So lässt sich – wenn der Preamp ebenfalls einen separaten Erdungsanschluss besitzt – eine etwaige Brummschleife vermeiden. Rechts ist der Netzschalter zu sehen, um den Plattenspieler komplett vom Netz nehmen zu können. Daneben sitzt die Anschlussbuchse für das mitgeliefert externe Netzteil. Auch diese Auslagerung begünstigt einen brummfreien Betrieb.

Plastizität und Klarheit

Eine Gitarre klingt aber nur dann richtig rund, wenn man auch ihr Holz hören kann: Den Hals und den Korpus, der als Klangkörper den Ton erst richtig zum Schwingen bringt und ihm Volumen verleiht. Auch das hören wir mit Leichtigkeit heraus, wir erleben, auf welche Töne das Instrument besonders gut anspricht. Wow! Nun setzt Dinesen mit seiner entspannten, wohlklingenden, leicht rauen Stimme ein: Sie erinnert wirklich ein wenig an Springsteen. Auch hier gelingt dem TD 403 DD eine herrlich plastische, wunderbar definierte, transparente und überaus klare Wiedergabe. Wir erleben sämtliche kleinen Wendungen, die Dinesen mit seiner Stimme vollführt: mal etwas rauchiger, mal etwas kehliger, immer jedoch mit einer beständigen Eindringlichkeit, die aber nie aufdringlich klingt. Dazu ist Dinesens Stimme – wie auch seine Gitarre – mit einem dezenten Hall unterlegt, der gut die Studio-Dimensionen abbildet. So erleben wir den Songwriter und Gitarristen, als sänge und spielte er leibhaftig vor uns.

Schöne Räumlichkeit und Tiefenstaffelung

Diese Abbildung hat eine Realität, die unseren Hörraum vergessen macht, und eine Intensität, die uns unmerklich den Atem anhalten lässt. Die wunderschöne Stimmung wird nun behutsam durch Jens Pilgaards Bass grundiert. Jesper Andersen rhythmisiert das Ganze mit einer dezenten Bassdrum und einer via Besen auf der Snare gespielten Figur. So dienlich Bass und Schlagzeug sind: Wir können beide Instrumente bestens vernehmen. Sie erweitern den Raum, verleihen der Aufnahme eine schöne Räumlichkeit und akustische Tiefenstaffelung. Dabei hat der Bass eine angenehme Konturiertheit, auch die Bassdrum ist sehr artikuliert. Die Wiedergabe besitzt mit der Herausarbeitung der Feinheiten, der dynamischen Abstufung, auch mit dem schönen Volumen der Mitten und Bässe bei gleichzeitiger Transparenz eine Qualität, wie wir sie eher einem raffinierter geschliffenen Abtaster denn einer elliptischen Nadel zuschreiben. Die Paarung Tonarm TP 150/Tonabnehmer Ortofon 2M Blue funktioniert ausgezeichnet. Die große Laufruhe des TD 403 sorgt zudem für eine Souveränität und Entspanntheit der Wiedergabe.

Der TD 403 DD hat über vier Füße Kontakt zum Untergrund. Ihre Stellflächen und Schäfte bestehen aus weichem Kunststoff. Dadurch sind sie beweglich und flexibel. Ein Höhenveränderung ermöglichen sie hingegen nicht.

Der TD 403 DD hat über vier Füße Kontakt zum Untergrund. Ihre Stellflächen und Schäfte bestehen aus weichem Kunststoff. Dadurch sind sie beweglich und flexibel. Ein Höhenveränderung ermöglichen sie hingegen nicht.

Große Bühne mit Platz zur Entfaltung

Das erleben wir auch bei George Bensons Version des Klassikers „Rainy Night in Georgia“, der grandiose Sänger und Gitarrist wird bei seiner Interpretation dieses Songs von einer zweiten Gitarre, einem Streicherensemble, Keyboards, Orgel, Bass und Schlagzeug unterstützt. Zuallererst fallen uns die saubere Wiedergabe, die schöne Offenheit und Weiträumigkeit der Darstellung auf: Die zahlreichen Musiker haben auf der imaginären Bühne allen Platz zur Entfaltung. Auch hier, im größeren Format, erleben wir eine sehr schöne Staffelung, Breite und Tiefe. Wieder genießen wir die sehr gute Plastizität – am offenbarsten bei Benson, der mit seinem angenehm samtigen Tenor seiner Position als Frontmann alle Ehre macht, aber auch bei den Streichern: Sie sind eben keine künstliche Synthesizer-Konserve, sondern klar als echte Geigen und Bratschen erkennbar. Mit ihren wohlgesetzten Crescendi bereichern sie den Song in den richtigen Momenten um genau jene himmlische, sich öffnende Klangsphäre, für die sie im Pop so beliebt sind.

Leichte und wirkungsvolle Optimierung

Besonders beeindruckt uns der Bass: Er füllt mit herrlichem Volumen unseren Raum. Hier können wir noch ein wenig mehr herausholen. Wir erhöhen durch Drehen des Gewichts geringfügig die eingestellte Gewichtskraft auf die Nadel. Das beschert uns eine noch bessere Abtastung mit einem satteren Klang. Auch die minimale Absenkung des gesamten Tonarms bringt ein Plus. So klingt etwa die Gitarre runder und die Percussion etwas geschmeidiger. Ein einfaches, aber effektives Tuning ist auch die Unterfütterung des TD 403 DD mit wirkungsvoller absorbierenden Füßen oder Holzklötzchen. Sie sollten etwas höher sein als die montierten Füße und am besten an den äußeren Rand unter die Zarge gesetzt werden. So erhöht sich die Definition insbesondere im Bass. Er gewinnt deutlich an Kontur. Dazu sind die Mitten etwas kerniger. Bensons Gesang ist nun von der leichten Andickung befreit. Auch dynamisch ist diese Maßnahme ein Zugewinn: Die Drums klingen knackiger und mehr auf den Punkt.

Der TD 403 DD ist dank seines universalen Arms Upgrade-fähig: Hier ist satt des Standard-MM-Systems ein höherwertiges MC-System installiert. Es ist das TAS1500 aus dem Thorens-Portfolio.

Der TD 403 DD ist dank seines universalen Arms Upgrade-fähig: Hier ist satt des Standard-MM-Systems ein höherwertiges MC-System installiert. Es ist das TAS1500 aus dem Thorens-Portfolio.

Upgrade auf MC-System: Plus in allen Disziplinen

Unser finales Tuning ist dann etwas kostenintensiver: Wir unterziehen den TD 403 DD einem Upgrade und wechseln den mitgelieferten MM-Abtaster Ortofon 2M Blue gegen das MC-System Thorens TAS1500. Es verspricht zudem mit seinem Microlinear-Nadelschliff eine bessere Höhenabtastung und noch geringere Verzerrungen. Und holla: Der Unterschied ist immens! George Benson und seine Band klingen noch stimmiger, als wären sie erst jetzt so richtig eingegroovt und würden den Song nun nochmal spielen, diesmal aber auf den Punkt. Das ist auch dem dynamischen Zugewinn zu verdanken: Die Musik hat an Vitesse und Impulsivität zugelegt. Zudem ist die Auflösung famos: Bei den Streichern ist nun sogar der Bogenstrich zu hören. Die Becken des Schlagzeugs haben eine wunderbare feine Silbrigkeit und sind trotz des großen Musikeraufgebots bis zu ihrem völigen, leisen Ausklingen hörbar. Die Plastizität der Instrument hat einen deutlichen Zugewinn erfahren. Ebenso gewinnt die Räumlichkeit: Die Wiedergabe klingt noch offener, luftiger freier.

Für uns und vor uns

Die große Überraschung ist für uns aber der Bass: Wer dem Irrglauben aufsitzt, dass ein MC zwar eine verfeinerte und dynamischere, dafür aber tieftonärmere Wiedergabe liefert, wird spätestens hier eines Besseren belehrt. Was für ein üppiger und trotzdem klarer, sauberer, unkomprimierter Bass! Wie klingt nun die Jacob Dinesen-Aufnahme mit diesem MC-Abtaster? Schon nach wenigen Sekunden ist klar, dass die wunderschöne Aufnahme nun noch mehr Wirkung entfaltet. Dinesens Stimme berührt uns noch stärker, sein Gitarre wirkt noch crisper, der dezente Bass hat nun bei aller Zurückhaltung mehr Tragkraft, das Rhythmuspattern der mit Besen gespielten Snare setzt noch feinere Akzente. Auch der leise gesungene Background hat nun nicht nur füllenden Charakter, statt dessen sind die einzelnen Stimmen klar wahrnehmbar und vermitteln uns noch stärker den Eindruck, dass hier drei Musiker aus Fleisch und Blut mit Herzblut diesen Song für uns und vor uns spielen.

Der Thorens TD 403 DD passt mit seinem modernen Look perfekt in eine aktuelles Ambiente.

Der Thorens TD 403 DD passt mit seinem modernen Look perfekt in eine aktuelles Ambiente.

Fazit

Mit dem TD 403 DD bereichert Thorens seine 400er-Serie für ambitionierte Vinylisten um einen beeindruckenden Plattenspieler: Der Direkttriebler punktet mit große Laufruhe und sehr ausbalanciertem, sauberem und souveränem Klang. Hierzu trägt insbesondere der neue Top-Tonarm TP 150 bei: Er bietet mit seiner Qualität und den vielfältigen Einstellmöglichkeiten maximale Flexibilität bezüglich der einsetzbaren Abtaster. So spielt der TD 403 DD bereits mit dem mitgelieferten MM-System Ortofon 2M Blue auf hohem Niveau. Mit dem Upgrade auf ein Spitzen-MC-System wie dem Thorens TAS1500 erreicht er dann sogar eine noch merklich höhere Klangkultur. Hinzu kommt die einfache Handhabung: Der TD 403 DD ist ab Werk fertig vorbereitet und bereits justiert – und nach dem flott erledigten Setup dann in der alltäglichen Bedienung völlig unkompliziert. Ein echtes Highlight!

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Björn Kanka

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Oberklasse
Preis/Leistung: sehr gut

90 of 90

90 of 90

89 of 90

220906.Thorens-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Thorens
TD 403 DD
Produktkategorie:Plattenspieler
Preise:- TD 403 DD mit Ortofon 2M Blue (MM): 1.399,00 Euro
- TD 403 DD mit Thorens TAS1500 (MC): 1.968,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz (Hochglanz)
- Walnuss (Hochglanz)
Vertrieb:Thorens GmbH, Bergisch Gladbach
Tel.: +49 2204 / 867 77 20
www.thorens.com
Abmessungen (HBT):180 x 454 x 369 mm
Gewicht:- Thorens TD 403 DD (inkl. Teller und Haube): 7,3 kg
- Plattenteller: 1,46 kg
- Netzteil: 0,12 kg
Prinzip:- Direktantrieb
Geschwindigkeiten:- 33 ⅓ Upm
- 45 Upm
Tonarm:Thorens TP 150 (9 Zoll)
Tonabnehmer:- Standard: Ortofon 2M Blue (MM)
- Upgrade: Thorens TAS1500 (MC)
Ausgang (analog)1 x unsymmetrisch (Cinch)
Lieferumfang:- Thorens TD 403 DD
- externes Netzteil
- Gummimatte
- Staubschutzhaube
- Cinch-Kabel mit separater Erdungsleitung(1,0 m)
- Einstell-Schablone
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch, Chinesisch)
Upgrade-Möglichkeit:- MC-System Thorens TAS1500
Pros und Contras:+ sehr ausbalancierter, sauberer, souveräner Klang
+ große Laufruhe
+ plug and play: Tonarm ist ab Werk montiert und eingestellt, System ist unter Headshell montiert und justiert
+ Headshell abnehmbar und schnell wechselbar dank SME-Bajonett-Schraubanschluss
+ sehr gute Verarbeitung
+ ausgezeichneter Tonarm
+ volle Flexibilität: Tonarm für verschiedenste Systeme vielfältig einstellbar und auch für höchstwertige Abtaster geeignet
+ externes Netzteil
+ hochwertiger Tonabnehmer (Ortofon 2M Blue) im Lieferumfang
+ Staubschutzhaube im Lieferumfang
+ aufwändiger Antiskating-Mechanismus
+ Lift reagiert je nach Hebelumlege-Geschwindigkeit schnell oder langsam

- Füße und Bodenplatte beeinflussen das Klangpotenzial
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Oberklasse
Preis/Leistung:sehr gut
Getestet mit:- Phono-Vorverstärker: Lehmanaudio Decade
- Verstärker: Hegel H360
- Lautsprecher: Audio Physic Midex 2
- Signalkabel: Viablue SC-6 Air
- Lautsprecherkabel: Viablue SC-6 Single-Wire
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