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Mit dem Edwards Audio IA 1 präsentiert der Hersteller einen Nachfolger des Apprentice IA 1. Der kompakte Vollverstärker fällt durch sein gefälliges Gehäuse im Kleinformat auf und möchte sich unauffällig in kleinere Räume einfügen. Das Design ist eher funktionell und zurückhaltend statt protzig und erhaben. Dafür kann der Kandidat aus dem eher preisgünstigeren Segment mit seinen 30 Watt, seinen inneren Werten und einem Phono-Eingang punkten. An einigen Stellen hakt es aber auch beim Engländer ein wenig.

Der Edwards Audio IA 1 möchte mit besonders kompaktem Gehäuse und viel Musikalität punkten.

Die Marke Edwards Audio gehört zu Talk Electronics mit Sitz in Virginia Water, etwa 35 Kilometer westlich von London. Das Unternehmen machte sich 2010 mit dem vergleichsweise günstigen Plattenspieler Edwards Audio TT1 einen Namen. 2014 wurde das Produktportfolio um Hi-Fi-Systeme erweitert und auf der High-End in München vorgestellt. Bewundernswert ist heute, dass Talk Electronics mit einigem Stolz darauf verweisen kann, dass alle Geräte komplett im Werk in England gefertigt werden. Dort werden die Platinen noch von Hand verdrahtet und verlötet und es kommen nur sehr hochwertige und langlebige Bauteile zum Einsatz. Um dies kostengünstig zu erreichen, kauft der Hersteller auch schon mal die eine oder andere neue Maschine. So gelingt es dem Unternehmen, Geräte wie den hier getesteten Edwards Audio IA 1 in einem attraktiven und konkurrenzfähigen Preissegment anzubieten.

Ausstattung

Das Gehäuse des Edwards Audio IA 1 wirkt fast quadratisch. In Breite und Tiefe misst es knapp 220 Millimeter, mit den zusätzlichen Anschlüssen ragt es schließlich 325 Millimeter nach hinten heraus. Dabei erhebt sich der Quader gerade einmal 87,5 Millimeter in die Höhe und nimmt damit auf dem Schreibtisch oder im Wohnzimmerregal wirklich wenig Platz weg. Gleichzeitig bieten er und seine drei Kilogramm eine ordentliche Anschlussvielfalt. So befinden sich auf der Rückseite zwei Aux-Eingänge mit Cinch-Buchsen sowie ein MM-Phono-Eingang. Die Lautsprecher werden über Bananenstecker versorgt. Schraubklemmen sucht man hier vergeblich. Das Gehäuse ist eher ein Universalgehäuse mit einigen Abdeckkappen, in dem auch größere Modelle oder Modellvarianten Platz finden. Digitale Eingänge sind bei diesem Modell nicht vorhanden. Dafür gibt es auf der Vorderseite einen Eingang mit 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse und einen 6,3-Millimeter-Kopfhörerausgang. Die Eingänge werden mit dem Drehschalter auf der Vorderseite gewählt.

Die Hohlbuchsen lassen einzig den Betrieb mit Bananensteckern zu. Das schafft zusätzlichen Platz auf der schmalen Rückseite des Verstärkers.

Klang

Bevor ich näher auf den Sound eingehe, möchte ich mich dem hervorragenden Innenleben des Edwards Audio IA 1 widmen. Was meines Erachtens beim Design gespart wurde, hat man in das Innenleben investiert. Denn klanglich kann der IA 1 ganz schön auftrumpfen. Auch wenn er nur 30 Watt an 8 Ohm liefert, bringt er die Membranen ordentlich in Schwung und sorgt für reichlich Stimmung in kleinen bis mittelgroßen Räumen. Ich füttere den Briten zunächst mit Akustikmaterial in Form von „Wicked Games“ von StoneSour. Hier gibt es keine Schwächen. Die volle Stimme von Corey Taylor wird kraftvoll und detailliert in Szene gesetzt. Die Aufteilung der Gitarren auf die beiden Lautsprecher gelingt sehr gut, die Saiten klingen natürlich und überzeugend. Die Abbildung des Raumes bei dieser Live-Performance ist glaubwürdig und die knisternde Stimmung des Songs kann der IA 1 tadellos und kraftvoll wiedergeben.

Die Quelle lässt sich über einen klassischen Drehregler auswählen. Neben den beiden Cinch-Eingängen sind auch ein MM-Phono-Eingang und eine 3,5-mm-Klinke an Bord.

Kraftvoll trotz Sparflamme

Ein interessantes Hörerlebnis ist auch „Anima“ von Angela Puxi. Hier beweist der Brite, dass es keine Hunderte von Watt braucht, um einen kräftigen und akzentuierten Bass zu erzeugen. Die im Hintergrund leise auf- und abschwellenden Perkussionsinstrumente werden von den angeschlossenen Lautsprechern präzise zugeordnet und perfekt in Szene gesetzt. Doch auch wenn es weniger entspannt und ruhig zugeht, kann der Edwards Audio IA 1 sein Publikum begeistern. Seine Verstärkerleistung ist in der Lage, auch bei „Lost in the Rhythm“ von David Guetta die Umgebung in druckvolle Stimmung zu versetzen. Die Vortragsstimme des Stückes wird voluminös dargestellt und die Synthesizer im gesamten Hörraum verteilt. So ertappe ich mich schnell dabei, wie ich bei aufgedrehter Lautstärke auf dem Sofa mitwippe und einfach in die Musik eintauche. Und das ist die eigentliche Stärke des IA 1: Die gute Elektronik kann den Hörer mit ihrer Brillanz voll und ganz für sich einnehmen.

Das Design ist von Edwards Audio bewusst schlicht gehalten und die Verarbeitung eher zweckmäßig. Die Kompetenzen des kleinen Verstärkers liegen vornehmlich in seinem musikalischen Klang.

Design

Die Stärken des Edwards Audio IA 1 liegen in seinen inneren Werten. So wurden alle Bauteile mit Bedacht ausgewählt und sorgfältig von Hand verdrahtet und eingemessen. Äußerlich macht der IA 1 keine schlechte Figur, allerdings gibt die Eingangsbuchse den Blick auf die dahinter liegende Platine frei. So macht der kompakte Vollverstärker auf den ersten Blick nicht unbedingt einen hochwertigen Eindruck. Die hochglänzende Acrylglasblende im Metallgehäuse, die das Edwards-Logo in kräftigem Blau hinterleuchtet, sorgt jedoch für eine hochwertigere Atmosphäre. Es ist wohl britisches Understatement, dass die Verschraubung und die Rändelmutter der Kopfhörerbuchse sichtbar sind. Ein seltsames Bild bietet auch die Fernbedienung, die diesem Modell beiliegt und die ich auf jeden Fall empfehlen möchte. Sie ist weder hübsch noch originell, sondern sieht aus wie aus den 80er Jahren und die Anordnung der Lautstärketasten ist, typisch englisch, verkehrt herum.

Die Fernbedienung ist äußerst funktionell gestaltet. Das optionale Zubehör ist eine gute Ergänzug zum IA 1.

Eine Frage des Anspruchs

Die Fernbedienung hat einfach einen praktischen Nutzen, auf den ich gleich zu sprechen komme. Den Edwards Audio IA 1 gibt es für 100 Euro weniger auch ohne die Infrarotfernbedienung. Die Variante inkl. Fernbedienung hat allerdings einen Stellmotor im Lautstärkeregler, was wirklich praktisch ist. Damit kann man nämlich ganz bequem vom Sofa aus die Lautstärke regeln. Warum das so toll ist? Das liegt an einer weiteren Besonderheit dieses Verstärkers. Die Verstärkerstufe reagiert sehr empfindlich auf das Eingangssignal, so dass der Lautstärkeregler bei unseren Eingangssignalen sehr feinfühlig arbeitet. Zwischen Zimmerlautstärke und erhöhter Hörlautstärke liegt ein Regelwinkel von ca. 5 Grad. Die volle Lautstärke des Verstärkers wird bereits bei der Hälfte des maximalen Drehbereichs des Reglers erreicht. Hier hilft die Fernbedienung, die gewünschte Lautstärke präziser einzustellen. Ich hoffe, dass Edwards Audio hier noch an den Pegeln feilt. Insgesamt schmälert das Erlebnis dieses Verhaltens die ansonsten tolle Technik des Gerätes doch ein wenig.

Der Lautstärkeregler reagiert recht empfindich auf Eingaben. Hier ist eine sorgfältige Handhabung gefragt.

Ein analoges Genie ohne digitale Ambitionen

Aufgrund der hohen analogen Ambitionen war wohl kein Platz mehr für digitalen Schnickschnack. Aber wenn ich ehrlich bin, benutze ich dafür sowieso Zusatzgeräte. Trotzdem hätte ich mir zumindest einen SPDIF- oder USB-Eingang gewünscht. Gerade am PC bevorzuge ich zwar den analogen Sound, aber moderne Geräte haben alle eine digitale Schnittstelle. Andererseits ist diese Ausstattung nur konsequent, da die meisten digitalen Geräte sowieso schon über D/A-Wandler verfügen. Diese noch zu übertreffen, um eine vernünftige Qualität zu bieten, wäre preislich wohl nicht möglich gewesen, denn der Edwards Audio IA 1 will ja ein bestimmtes Segment bedienen. Ich habe mir mit einem Zen Air DAC von ifi Audio beholfen und konnte auch damit dem IA 1 hervorragende digitale Klänge zuführen und entlocken. So kann man zumindest selbst bestimmen, wie wichtig die digitale Bearbeitung ist und wie teuer sie sein darf.

IA 1 setzt ausschließlich auf die analoge Wiedergabe. In Kombination mit einem kleinen Streaming-DAC oder einem Plattenspiele, bekommt man hier ein kompaktes Komplettsystem mit niedrigem Raumanspruch.

Fazit

Der Edwards Audio IA 1 ist ein interessanter kleiner Vollverstärker. Aus meiner Sicht ist die Pegeleinstellung verbesserungswürdig, dafür bietet er aber ein sehr ausgefeiltes und volles Klangbild zu einem vernünftigen Preis. Auf die Fernbedienung sollte man derzeit auf keinen Fall verzichten. Mit einer Ausgangsleistung von 30 Watt beschallt er auch mittelgroße Räume noch ordentlich und in ausgezeichneter Qualität. Dabei nimmt dabei nur wenig Platz in Anspruch. Die Verarbeitungsqualität geht in Ordnung, auch wenn die Optik nicht unbedingt preisverdächtig ist. Dafür glänzt der Kleine mit einem hervorragenden Innenleben und einem Phonoverstärker, der mit seiner feinfühligen Spielweise begeistern kann. Wer noch einen kleinen Digital-Player dazuschaltet, hat auf kleinstem Raum eine kraftvolle, gut klingende Kompaktanlage. Perfekt also für den HiFi-Einsteiger und das ist wohl auch das Segment, auf das Edwards Audio abzielt.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: 82/85
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: gut

83 of 85

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Technische Daten

Modell:Edwards Audio IA 1
Gerätekategorie:Vollverstärker
Preis:599 Euro (inkl. Fernbedienung)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:B&T HiFi Vertrieb, Erkrath
02104 145560
bt-hifi.com
Abmessungen (H x B x T):88 x 218 x 325 mm
Gewicht:3 kg
Eingänge:2 x Cinch Stereo
1 x Cinch Stereo Phono (MM)
1 x 3,5 mm Klinke (vorne)
Ausgänge:1 x Lautsprecher Stereo
1 x 6,3 mm Kopfhörerausgang (vorne)
Leistung:2 x 30 Watt/ 8 Ohm (Herstellerangabe)
Lieferumfang:1 x IA 1
1 x Fernbedienung (inkl. Batterie/ optional)
1 x Stromkabel
Pro & Contra:+ kompaktes Gehäuse
+ tolles Phono-Modul
+ ordentliche Leistung
+ musikalischer, natürlicher Sound
+ gute Räumlichkeit

- mäßige Verarbeitung
- Lautstärkeregelung sehr Empfindlich
Benotung:
Klang (60%):83/85
Praxis (20%):81/85
Ausstattung (20%):81/85
Gesamtnote:82/85
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunggut
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