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Kompakte Zwei-Wege-Boxen sind so etwas wie die „Golf-Klasse“ auf dem Gebiet der HiFi-Lautsprecher. Sie sind keine Sparbrötchen aber „vernünftig“ und vor allem vielfältig einsetzbar. Und was macht diese Lautsprecher so universell? Wir haben diese Frage am Beispiel der brandneuen Magnat Shadow 203 hinterleuchtet.

Für den Wohnraum gemacht: Die Schallwand der Shadow 203 ist in hochglänzendem schwarz (alternativ auch in weiss) gehalten. Beide Chassis sind bündig eingelassen.

Für den Wohnraum gemacht: Die Schallwand der Shadow 203 ist in hochglänzendem schwarz (alternativ auch in weiss) gehalten. Beide Chassis sind bündig eingelassen.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Der Einsatz eines Hochtöners und eines Tiefmitteltöners ermöglicht es, das von Menschen hörbare Audio-Frequenzspektrum recht weit abzudecken. Das dem Tiefmitteltöner zur Verfügung gestellte Volumen reicht in Verbindung mit einer Bassreflexöffnung für nennenswerte Bässe. Die Membranfläche – in solchen Lautsprechern kommen meist Tiefmitteltöner mit einem Durchmesser zwischen 13 und 18 Zentimetern zum Einsatz – kann schon einen ordentlichen Maximalpegel produzieren, sodass man es in kleinen bis mittleren Räumen auch mal krachen lassen kann. Und ein dedizierter Hochtöner leistet meist deutlich mehr in Sachen oberer Grenzfrequenz und Auflösung als das etwa ein einzelner Breitbänder kann. Im Gegensatz zu großen Standlautsprechern ist man mit kompakten „Regalboxen“ in der Aufstellung deutlich flexibler. Die meisten kompakten Zweiwegler vertragen auch eine wandnahe Aufstellung und nehmen es einem nicht übel, wenn sie auf einem Sideboard oder im Regal stehen. Manch gut aufgestellte Kompaktbox klingt letztendlich besser als eine kompromissvoll platzierte große Standbox.
Entsprechend vielfältig sind die Einsatzgebiete solcher Lautsprecher: In Verbindung mit einem modernen All-In-One-Musikzentrum kann man damit zum Beispiel eine kompakte, hochwertige Anlage aufbauen. Aber auch als Ersatz für technisch überholte Lautsprecher an einer „alten“ Anlage oder als hochwertige Alternative zu den „Beipackboxen“ mancher Kompaktanlage – hier sind die Lautsprecher nicht selten das schwächste Glied – sind sich solche Lautsprecher nicht zu schade. Und auch im Rahmen eines Surround-AV-Systems im Heimkino kann man kompakte Zwei-Wege-Lautsprecher prima einsetzen, denn die meisten Hersteller bieten gleich passende Center und Subwoofer an.

Magnats speziell für diese Serie entwickelte Gewebekalotte verspricht einen transparenten, brillanten und gleichzeitig angenehmen Klang  im Hochtonbereich.

Magnats speziell für diese Serie entwickelte Gewebekalotte verspricht einen transparenten, brillanten und gleichzeitig angenehmen Klang im Hochtonbereich.

Beliebt und erweiterbar

Kein Wunder, dass es sich hier um einen heiß umkämpften Markt handelt, in dem die Hersteller einiges aufbieten, um dem Verbraucher ausgereifte Produkte mit einem tollen Preis/Leistungs-Verhältnis anbieten zu können. So stehen die Magnat Shadow 203, um die es hier geht, in einem harten Wettbewerb und müssen sich gegen zahlreiche Mitbewerber behaupten. Das fällt ihnen nicht schwer. Allein was das Image betrifft, genießt die deutsche Marke Magnat seit Jahrzehnten höchstes Ansehen. Die Modelle der Shadow-Linie sind in der Lautsprecherhierarchie von Magnat direkt unter den Spitzenlautsprechern der Quantum-Serie positioniert. Neben der kompakten Shadow 203 offeriert der Hersteller aktuell noch die Standlautsprecher Shadow 209, 207 und 205 sowie den Center 213.

Familienbande: Die neue Shadow-Serie auf einen Blick.

Familienbande: Die neue Shadow-Serie auf einen Blick.

Praxisorientierte Ausstattung

Die Ausstattung der Shadow 203 ist ganz praxisorientiert. Es gibt sie in den Farben Schwarz oder Weiß. Das Gehäuse ist mit einem Holzdekor der jeweiligen Farbversion verkleidet – das sieht gut aus und ist unempfindlich. Die Front ist hochglänzend, was dem Zeitgeist entspricht und ebenfalls gut aussieht. Die metallenen Einfassungen von Hoch- und Tiefmitteltöner sind Deko, machen optisch aber einiges her. Die Treiber selbst besitzen Kunststoffkörbe, was modern und stabil ist. Wer die technische Ästhetik der Chassis nicht mag, kann die serienmäßig mitgelieferten Stoffabdeckungen aufstecken. Damit kommen die Lautsprecher dann deutlich zurückhaltender daher, doch die Treiber sind besser vor Kinderhänden und Haustieren geschützt.
Ein dickes Plus gibt es für die fest montierten Gummifüßchen. Die sorgen für einen schonenden und sicheren Stand auf Möbeln etc., stören aber nicht, wenn man die Lautsprecher auf gängige Lautsprecherständer stellt. Stirnrunzeln ruft dagegen das Biwiring-Anschlussterminal für die Lautsprecherkabel hervor. Das mag bei den größeren Drei-Wege Modellen der Shadow Serie vielleicht sinnvoll sein. Das jemand die kompakte Shadow 203 mit getrennten Kabelsätzen für den Tiefmittel- und den Hochton anschließt oder gar eigene Verstärker für die beiden Bereiche einsetzt, ist allerdings fragwürdig. Dank der serienmäßig eingesetzten Blechbrücken schadet das Ganze allerdings auch nicht. Zumindest erklärt die Bedienungsanleitung anschaulich die Verkabelungs-Möglichkeiten. Auch ansonsten gibt sich das kleine Heftchen auskunftsfreudig und hält unter anderem Tipps für die Auswahl der geeigneten Kabel bereit. Bei einer Distanz von bis zu drei Metern werden Kabel mit einem Querschnitt von 2,5mm² empfohlen, bei längeren Anschlussleitungen 4 mm². Solide Kabel guter Qualität gibt es z.B. von Oehlbach. Die Firma gehört übrigens zum gleichen Konzern wie Magnat.

Auch in Sachen Anschluss gibt sich die 203 üppig bestückt und wartet mit einem Bi-Wire-Anschlussterminal auf.

Auch in Sachen Anschluss gibt sich die 203 üppig bestückt und wartet mit einem Bi-Wire-Anschlussterminal auf.

Knackig, dynamisch, ehrlich

Aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten haben wir die Shadow 203 in unterschiedlichen Settings getestet. Nach einer ausgiebigen Einspielphase, die man fabrikneuen Lautsprechern immer gönnen sollte, ging es zunächst in einer klassischen HiFi-Kette los. Die Lautsprecher standen dabei auf Lautsprecherständern von Lovan, die vom Rechner gestreamten Musikdaten wurden von einem North Star Design DAC in Musiksignale gewandelt und anschließend von einem Musical Fidelity Vollverstärker verstärkt an die Shadow 203 übergeben. Dabei standen die Lautsprecher recht frei mit Wandabständen von über 50 Zentimetern nach hinten und zur Seite im Raum.
In dieser Konfiguration legten sich die kompakten Magnat gleich mächtig ins Zeug. Mit schier unbändiger Spielfreude gingen sie nach vorne und rockten den 18 Quadratmeter Hörraum, als ob es kein Morgen gäbe. Kinder von Traurigkeit sind die Shadow 203 definitiv nicht. Angesichts dieser Performance kann man sich fragen, wie man bei Magnat auf den Namen gekommen ist. Nix Schatten, das ist das volle Rampenlicht, in das die Lautsprecher die musikalischen Akteure stellen. Im Bass geben sich die Shadow 203 eher schlank, überraschen dabei aber mit Tiefgang und sauberer Kontrolle. Viele Hersteller greifen bei kleinen Lautsprechern gerne zu dem Trick, im Bassbereich kurz vor Ende der untersten Übertragungsfrequenz der Lautsprecher nochmal dick aufzutragen. Dadurch hören sich die Lautsprecher überraschend mächtig an, allerdings geht das oft zu Lasten der Kontrolle im Bass. Nichts davon ist bei den 203ern auszumachen. Die gehen ehrlich bis an ihre untere Grenze und „schummeln“ dabei nicht. Dem ehrlichen Charakter blieben die Magnat auch in den anderen Frequenzbereichen treu. Sie agieren sehr klar, durchhörbar und wunderbar dynamisch. Gerade modernes Musikmaterial profitiert von ihrem anspringenden Klangbild. Die Mitten klingen präsent und sauber durchgezeichnet; und auch im Hochton sind die Shadow 203 sehr agil. Hier ist vielleicht sogar eine kleine Warnung angebracht: In kargen, akustisch wenig bedämpften oder gar halligen Wohnumgebungen mit großen Glasflächen, harten Fußböden und nackten Wänden könnte es in Sachen Hochton auch mal zu viel werden. Ein Teppich, Vorhänge und das eine oder andere Polstermöbel, gerne auch ein Bücherregal sind eher die Umgebung, in denen sich die Shadow 203 wohl fühlen.

Kleines Detail, große Wirkung: Die kleinen Gummifüsschen geben der 203 einen festen Stand.

Kleines Detail, große Wirkung: Die kleinen Gummifüsschen geben der 203 einen festen Stand.

Hohe Sprach- und Detailverständlichkeit

In einem zweiten Szenarium haben wir die Shadow 203 als Stereolautsprecher in einem AV-Setting betrieben. Hier standen die Lautsprecher neben dem Fernseher vergleichsweise dicht vor der Wand. Das kann für die Basswiedergabe ein Problem sein. Allerdings nicht bei den kompakten Magnat. Auch wenn die Basswiedergabe durch die Wand im Rücken etwas verstärkt wurde, blieb die Wiedergabe tiefer Töne absolut im grünen Bereich. Nichts dröhnte oder wummerte. Ihr schlanker, gut konturierter Bass kam den Shadow 203 hier absolut zugute. Klanglich geriet auch bei dieser deutlich engeren Aufstellung nichts aus den Fugen, die Magnat überzeugten hier genauso mit ihrer ausgewogenen Tonalität und und ihrer anspringenden Dynamik. Was uns noch auffiel, war die hervorragende Verständlichkeit, mit der die Magnat Sprache reproduzierten. Gerade bei dialoglastigen Filmen fiel uns immer wieder auf, wie klar die Sprache rüber kam. Besonders wenn man Filme in der Originalsprache hört, die nicht die eigene Muttersprache ist, ist man meist auf mehr sprachliche Informationen angewiesen als wenn man mit der Sprache bestens vertraut ist. Und hier schlugen sich die Shadow 203 wirklich ausnehmend gut. Darüber hinaus arbeiteten die Lautsprecher Stimmen durch ihr gutes Differenzierungsvermögen klar vor Hintergrundmusik oder -geräuschen heraus.
In beiden Hörszenarien überzeugten auch die räumliche Abbildung der Shadow 203. Eine kleine Einschränkung gab es lediglich wenn es darum ging, die Raumillusion eines großen Konzertsaals zu erzeugen. Geschenkt, das schaffen meist eh nur große Lautsprecher, die im Bass ganz weit runter reichen und die ganz leisen, tiefen Schwebungen, die sich ein einem großen Saal aufbauen, authentisch reproduzieren können. Faszinierend ist dagegen die Ortungsschärfe, die die Shadow 203 bieten. Bei kleineren Besetzungen konnte man mit dem Finger auf jeden einzelnen Musiker zeigen. Richtig Spaß machen auch synthetische Soundeffekte, wenn Synthesizer-Tupfer oder komplexe Samples dreidimensional durch den virtuellen Raum fetzen. Das ist regelrechtes Hörkino in 3D. Klar, dass auch Soundeffekte in Filmen selbst in einer schlichten Stereokonfiguration höchst authentisch wirkten. Das hat einfach Klasse.

Auch im Mehrkanaleinsatz machen die 203er eine optisch wie akustisch exzellente Figur.

Auch im Mehrkanaleinsatz machen die 203er eine optisch wie akustisch exzellente Figur.

Fazit

Die Shadow 203 beweist eindrucksvoll, welche Kompetenz der traditionsreiche Lautsprecherhersteller Magnat hat. Sie präsentiert sich ausgereift, vielfältig einsetzbar und klanglich durch und durch ehrlich. Dafür, dass der Spaß dabei nicht zu kurz kommt, sorgen ihre stupende Dynamik sowie ihre Talente ich Sachen dreidimensionaler Abbildung. Mit ihren hervorragenden Auflösungsvermögen eignet sie sich darüber auch bestens für den Einsatz in AV-Systemen, bei denen es nicht nur auf die unmittelbare Umsetzung rasanter Soundeffekte, sondern auch um eine klare Sprachwiedegabe geht. Mit der Shadow 203 macht Magnat klar, dass man in der heiß umkämpfen „Golf-Klasse“ ein gewichtiges Wörtchen mitzureden hat. Dicke Empfehlung!

Test & Text: Martin Mertens
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

97 of 100

96 of 100

85 of 100

150503.Magnat-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Magnat
Shadow 203
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:179,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- weiss
- schwarz
Vertrieb:Magnat, Pulheim
Tel.: 02234 / 807120
www.magnat.de
Abmessungen (HBT):190 x 350 x 300 mm
Gewicht:6,5 Kg
Prinzip:Zwei-Wege-Bassreflex
Hochtöner:30mm Gewebekalotte
Tief-/Mitteltöner:170mm
Frequenzbereich:32 Hz - 48.000 Hz
Übergangsfrequenz:3.000 Hertz
Lieferumfang:- 1 Paar Shadow 203
- Gewebeabdeckungen
- Gummifüßchen
- Anleitung
Besonderes:- schlanker, schneller, tiefer Bass
- hohe Spielfreude
- tolle räumliche Abbildung
- hohe Sprachverständlichkeit
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,3
Gesamtnote:1,1
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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