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Man muss kein Geheimagent sein, um einen Knopf im Ohr zu tragen. Die sanft gerundeten London von Urbanista sind eine echte Alternative. Diese In-Ears sehen richtig gut aus und klingen hervorragend. Und sie heben sich vom weißen Einheitsbrei ab – vorausgesetzt, man entscheidet sich für eine der trendigen Farben. Dazu gesellen sich eine aktive Geräuschunterdrückung, ein hübsches Lade-Case und eine ausgezeichnete Sprachsteuerung.

Die Urbanista London sind lässig-unauffällig und superbequem.

Über schwedisches Design lässt sich kaum streiten. Entsprechend präsentieren sich die Produkte des Herstellers von Kopfhörern und Lautsprechern aus Stockholm entsprechend modern und zugleich zeitlos. Urbanista hat sich auf die Fahne geschrieben, attraktive Produkte für Menschen im urbanen Umfeld zu kreieren. Die Ohrhörer der Skandinavier können sich durchaus sehen lassen und stechen aus der Masse der großen weißen Knöpfe der Audiowelt heraus. Auch wenn es sich, wie bei den London, um Plastikstöpsel handelt, brillieren sie optisch durch ihre mattierte Oberfläche und coole Farboutfits. Dabei geben sie sich trotz der edlen Erscheinung lieber in dezenten Kolorierungen, statt in auffallend grellem Design. Mein Testexemplar kommt in Burgundrot daher. Das ist gerade in und harmoniert auch exzellent mit meinem Geschmack. Alternativ stehen Midnight Black, Rose Gold, Blue Sapphire oder White Pearl zur Auswahl.

Die True Wireless InEars London sind u.a. auch in Rose Gold (links) oder Midnight Black (rechts) verfügbar.

Anspruchsvoll gestylt

Zur Feier des zehnten Marken-Geburtstags haben wir eine schicke Box von Urbanista erhalten. In ihr befinden sich eine persönliche Widmung, ein T-Shirt mit aufgedrucktem Erscheinungsdatum jedes Produkts, ein Schuber mit zehn City-Guides in englischer Sprache und das jüngste Mitglied der Familie, der Urbanista London. Damit auch alles stimmig ist, verfügt der Karton der Londons über die gleiche Farbe, wie die schicken Ohrhörer. Im Karton ist zunächst das wohlgeformte Lade-Case zu sehen. In ihm befinden sich die Ohrhörer. Ausserdem gehören noch ein kurzes USB-A auf USB-C-Ladekabel, drei weitere Paar Silikonstopfen und die Bedienungsanleitung zum Lieferumfang. Wie gesagt, die hübsche Aufbewahrungs- und Ladebox in mattem Burgundrot hinterlässt auf den ersten Blick einen ausgezeichneten Eindruck. Die mattierte, schimmernde Oberfläche fühlt sich angenehm weich an und wirkt zugleich robust. Sie schließt fest und satt, sodass sie auch in wild gewirbelten Handtaschen ihren Inhalt nicht verliert.

Unsree Testmuster kommen in der Geburtstagsfarbe Burgunbderrot.

Die Urbanista London warten mit schlauen Kleinigkeiten auf

Sehr gut gefällt mir, dass die Urbanista London magnetisch im Case gehalten werden. So machen sich die Ohrknöpfe selbst dann nicht aus dem Staub, wenn die Ladeschale versehentlich Falschrum geöffnet wird. Steht der Deckel offen, schalten sich die Ohrhörer selbstständig ein und beginnen direkt mit dem Pairing. Sollte die Paarung absolut nicht wie gewünscht ablaufen, sorgt ein Button in der Ladegarage dafür, dass die Londons wieder zurückgesetzt werden, sofern sie noch in der Box liegen. Ist der Verbindungsaufbau erfolgreich, spielen sie im Ohr wie man sich das vorstellt. Mithilfe eines kleinen Infrarotsensors erkennen die In-Ears, sobald sie aus dem Ohr genommen. Ist das der Fall, wird die Wiedergabe gestoppt. Auf diese Weise kann man mal eben schnell auf äußere Reize reagieren, ohne umständlich auf den Ohren rumzutippen, um die Kopfhörer auszuschalten. Sehr gut, so verpasse ich nichts vom laufenden Podcast.

Die kleinen In-Ears werden magnetisch in der Ladebox gehalten und automatisch geladen, sobald man das Case schließt.

Fester Sitz im Ohr

Der Tragekomfort der Urbanista London ist ausgezeichnet – vorausgesetzt, man hat den richtigen Silikonpfropfen gewählt. Bei mir sitzen sie sogar so gut, dass ich ohne Probleme den Pulli wechseln konnte, ohne die Stöpsel zu verlieren. Bei der Arbeit habe ich sie teilweise über Stunden in den Ohren behalten, ohne mich dabei unwohl zu fühlen. Ich trage gewöhnlich bequeme Kopfhörer auf den Ohren, aber diese In-Ears haben mich tatsächlich nicht im Ansatz gestört. Sie sind so geformt, dass sie sich angenehm an die Anatomie der Ohrmuschel anschmiegen und nicht herumschlackern. Sie sitzen ausreichend fest und die Bedienung – über Berührung des rechten oder linken Hörers – funktioniert einwandfrei. Per Fingertipp kann die Lautstärke geregelt, der Sprachassistent gestartet oder die Wiedergabe angehalten und fortgesetzt werden. Darüber hinaus wird über längeres Halten die Geräuschunterdrückung oder die Ambient-Noise-Funktion aktiviert. Letztere sorgt dafür, dass auch Geräusche von außen übertragen werden.

Die Kopfhörer sitzen ergonomisch optimal im Ohr.

Erfreuliche Ausdauer

Die Urbanista London halten bei mir im Durchschnitt etwas über fünf Stunden mit einer Ladung durch. Zirka 30 Minuten bevor ihnen der Saft ausgeht, melden sich die Ohrhörer mit einer Ansage. Anschließend müssen sie für etwa eineinhalb Stunden zurück in ihr Case, bis sie wieder vollständig geladen sind. Diesen Vorgang kann ich weitere drei Mal wiederholen, sodass sie über 20 Stunden Dauermusikgenuss liefern, ohne dass das Lade-Case mit neuem Strom befüllt werden muss. Das mitgelieferte Ladekabel kann an jedwede USB-Buchse angeschlossen werden. Eine vollständige Ladung des Case dauert hier etwa 2,5 Stunden. Alternativ kann das schicke Case aber auch via Qi-Charger geladen werden. Sehr praktisch! Urbanista vertreibt mit dem „Lyon“ übrigens ein passendes Modell, dies scheint allerdings derzeit ausverkauft. Es funktioniert aber auch jeder andere Lader. Oder zur Not auch ein Smartphone, wie das Google Pixel 5, das auch andere Geräte laden kann.

Klang und aktive Geräuschunterdrückung

Hier wird sich mein Test von vielen anderen, die ich gefunden habe, unterscheiden. Wobei ich nicht mit Bestimmtheit sagen kann, ob es an mir oder an meinem Exemplar liegt. Die meisten Tester bescheinigen den Urbanista London einen dynamischen, tiefgreifenden Klang mit ausdrucksstarkem Bass und recht ausgeglichenem Klang. Die aktive Geräuschunterdrückung führte bei anderen Testern zu leichten klanglichen Veränderungen. Prinzipiell kann ich da zustimmen, doch mein Erlebnis ist anders. Im normalen Modus, ohne aktive Komponenten stellt sich mir der Sound eher schlank dar. Die Ohrhörer liefern ein ausgewogenes Klangerlebnis, allerdings fehlt mir für ein abgeschlossenes System der Druck im Bass. Der Klang bessert sich schlagartig, sobald ich die aktive Geräuschunterdrückung einschalte. Die Stimme, die die Umschaltung bestätigt, klingt nicht mehr dünn, sondern natürlich. Schalte ich die Geräuschunterdrückung wieder aus, klingt diese Stimme wieder schmaler. Eigentlich sollte sie sich aber gar nicht oder nur minimal verändern.

Um die Noise Cancelling-Funktion zu aktivieren, hält man seinen Finger einfach für zwei Sekunden auf das Logo des rechten Kopfhörers.

Der bessere Klang

Da mir der schmalere Sound gar nicht zusagte, habe ich meinen weiteren Test mit aktiviertem ANC gelauscht. In diesem Modus wurde ich von den klanglichen Eigenschaften der Urbanista London nicht enttäuscht. Hier kann ich mich den Bewertungen der anderen Tester voll und ganz anschließen. Die In-Ears liefern ein sattes Bassfundament, das mich in allen Musikstilen begeistern kann. Da mich gerade das aktuelle Album von Yello fesselt, lasse ich „The Vanishing Of Peter Strong“ auf die Bluetooth-Blaster in meinen Ohren los. Kaum erklingen die ersten Bass-Lines, fangen meine Füße an im Takt mitzuwippen. Ein gutes Zeichen. Einzig das Blubbern in der Magengegend fehlt. Boris Blank beweist wieder ein ausgezeichnetes Gespür für die perfekte Mischung aus schwingenden Bässen und klar gezeichneter Percussion. Die Londons folgen mit einer für diese Preisklasse ausgezeichneten Präzision. Höhen werden gut aufgelöst, die Abbildung dürfte für meinen Geschmack allerdings etwas wärmer sein.

Gelungene Abbildung

Trotz minimal kühler Zeichnung erlebe ich eine plastische Abbildung aller Instrumente. Auch die „Toccata in D-Moll“ von Johann Sebastian Bach liefert ein imposantes raumfüllendes Bild. Hier bin ich mit der Präsentation absolut zufrieden. Möglicherweise, weil ich mit der Aufnahme immer die Kälte eines Kirchengebäudes verbinde und ich gerade bei 22 Grad Celsius in meinem Wohnzimmer sitze. Ich wechsle zu „Memphis“ vom Delvon Lamar Organ Trio und erfreue mich an der wohlig warmen Zeichnung der Hammond-Orgel und den säuselnden Becken des Schlagzeugers. Als ich die Augen schließe, sitze ich direkt wieder im Little London Plane und lausche den Musikern bei ihrer legendären Darbietung. Gerade im Mitteltonbereich spielen meine Testgäste richtig groß auf. Lediglich die Darstellung der Höhen würde ich mir einen Tick feinfühliger wünschen, aber insgesamt ist die Abbildung ausserordentlich gelungen. Erst recht, wenn man bedenkt, dass im Inneren der Urbanista London ein kleiner Ein-Zentimeter-Treiber arbeitet.

Jeder der beiden Kopfhörer bringt gerade einmal fünf Gramm auf die Waage. Damit ist ein optimaler Tragekomfort gewährt.

Eine Frage der Höflichkeit

Neben der aktiven Geräuschunterdrückung bieten mir meine Testgäste noch den Ambience-Modus an. Er soll Hintergrundgeräusche durchlassen. Und tatsächlich wird der Frequenzbereich, der in der Regel für die Stimmwiedergabe verantwortlich ist, geöffnet. So kann ich ein Gespräch führen, ohne die In-Ears aus den Ohren nehmen zu müssen. Selbstverständlich immer vorausgesetzt, dass ich die Musik nicht übermäßig laut gedreht habe. Das kann beispielsweise im Flugzeug von Vorteil sein, wenn man die direkte Ansprache der Stewardess oder eine Lautsprecherdurchsage umfänglich verstehen möchte. Angesichts der Tatsache, dass die Ohrhörer aber ohnehin selbstständig in den Pause-Modus wechseln, sobald ich einen aus dem Ohr nehme und weil ich ein höflicher Mensch bin, ziehe ich es vor, den Stöpsel zu ziehen, wenn ich mich unterhalten möchte. Ist der Ambience-Modus der Urbanista London aktiviert, kann ich mich zwar auch unterhalten, aber mein Gegenüber fühlt sich vielleicht verunsichert.

Das Mikrofon im Ohrhörer

Im Freisprechmodus überzeugen die Urbanista London ebenfalls auf ganzer Linie. Bemühe ich beispielsweise den Sprachassistenten, versteht er jedes Wort klar und deutlich. Teilweise sogar besser als mein Assistent im Wohnzimmer. So erwische ich mich in letzter Zeit häufiger dabei, dem Assistenten Befehle über den Kopfhörer zu erteilen, statt den eigentlichen Diener des Hauses zu beauftragen. Sei es, um das Licht einzuschalten oder die Heizung zu regeln, da ich die Knöpfe während des Tests aktuell eh immer im Ohr habe. Auch das Telefonieren über die Ohrhörer geht völlig unproblematisch vonstatten. Ich empfinde es als sehr komfortabel den Assistenten zu bitten die Nummer zu wählen, ohne dass ich das Telefon aus der Tasche ziehen muss. Die Sprachqualität ist der des im Handy verbauten Mikrofons gewachsen. Einzig wenn es drumherum zu laut wird, kann es passieren, dass das Mikrofon den Fokus verliert und den vorbeifahrenden LKW wichtiger nimmt als mich.

In Abhängigkeit der gewählten Lautstärke liefern die Urbanistas um die fünf Stunden ununterbrochenen Musikgenuss, bevor sie wieder aufgeladen werden wollen.

Fazit

Die Urbanista London gefallen durch ihr apartes Äußeres. Und sie sitzen auch bei längerem Tragen noch bequem im Ohr. Dank der verschiedenen Silikonkäppchen sollten sie sich in jedes Gehör einpassen. Klanglich können durch einen angenehm druckvollen Bass punkten und liefern auch sonst ein ansprechendes Klangbild. Die aktive Geräuschunterdrückung zeigte bei mir, abgesehen vom besseren Klang, keine Wirkung. Das Lade-Case ist im Detail durchdacht und lässt sich sogar drahtlos aufladen. Abgesehen davon, dass die Musik pausiert, wenn man einen Hörer aus dem Ohr nimmt, lassen sich auch Lautstärkewahl, Anrufannahme oder die ANC-Aktivierung am Ohrhörer steuern. Die Batterieleistung reicht auch für einen langen Arbeitstag mit kurzen Pausen für das Laden im Case. In den letzten Wochen bin ich gern als „Geheimagent“ mit Knopf im Ohr herumgelaufen und ich denke, ich werde das wohl noch eine Weile tun. Dezentes Design mit gutem Sound: So bin ich gern ein Urbanista.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Hersteller

Gesamtnote: 79/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

79 of 100

79 of 100

80 of 100

Technische Daten

Modell:Urbanista
London
Produktkategorie:True Wireless In-Ear Kopfhörer, Bluetooth
Preis:um 150,00 Euro
(aktuell für etwa 105 Euro)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Midnight Black
- Rose Gold
- Blue Sapphire
- White Pearl
Vertrieb:www.urbanista.com
Prinzip:In-Ear
Gewicht:- 5 Gramm/Stück
- 55 Gramm (beide inEars inkl. Lade-Case)
Lade-Case:ja
Akku-Laufzeit:- Kopfhörer: bis 5 Stunden
- Lade-Case: bis 25 Stunden
Maximale Ladezeit:- 1,5 Stunden (Kopfhörer)
- 2,5 Stunden (Case)
Anschluss:- Bluetooth
Bedienung:- via Control-Panel in beiden Ohrschalen
Kompatibel mit:- iOS
- Android
Lieferumfang:- Urbanista London
- Lade-Case
- Ladekabel
- 8 Ohrtipps
- Anleitung
Pros und Contras:+ exzellenter Klang
+ hoher Tragekomfort
+ kabellose Signalübertragung
+ Lade-Case
+ leistungsstarke Akkueinheit
+ Schnelladefunktion
+ Ambience-Modus
+ Noise Cancelling
+ Sprachsteuerung

- ANC kaum merkbar
Benotung:
Klang (60%):78/80
Praxis (20%):79/80
Ausstattung (20%):80/80
Gesamtnote:79/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunggut - sehr gut
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