lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Redakteur
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KEF goes Meta: Die Briten statten nun auch ihre Reference-Serie mit der neuen Absorptionstechnologie aus. Sie optimiert den Uni-Q, also KEFs optische und akustische Schallwandler-Spezialität, die natürlich auch den Kompakt-Lautsprecher der Flaggschiff-Reihe ziert. Er ist somit zur KEF Reference 1 Meta nobilitiert – und dieser frisch veredelte Drei-Wege-Lautsprecher hat nun im lite magazin seine Weltpremiere.

Die KEF Reference 1 Meta ist bereits durch ihre optische Erscheinung ein High End-Statement.

Die KEF Reference 1 Meta ist bereits durch ihre optische Erscheinung ein High End-Statement.

Verkehrte Welt: Normalerweise lässt jeder Hersteller seine technischen Errungenschaften zuerst in die Referenz-Serie einfließen, von diesem Fortschritt profitieren dann peu à peu auch die darunter angesiedelten Modellreihen. KEF hat es anders und clever gemacht: In den Genuss der neuesten Innovation, der Metamaterial-Absorptionstechnologie namens MAT, kamen zuerst die Bestseller, also der passive Regallautsprecher LS50 Meta und seine aktiv-streamingfähige Schwester, die LS50 Wireless II. Nun hält MAT aber endlich Einzug in KEFs Flaggschiff-Reihe. Damit erfährt auch die edle KEF Reference 1 eine Adlung zur Reference 1 Meta. Dieser kompakte Flaggschiff-Schallwandler erlebt im lite magazin seine Weltpremiere – und wir gehen nun seiner Meta-isierung auf den Grund.

Die perfekte Lackierung unterstreicht die hochwertige Erscheinung. Das High Gloss-Finish besitzt einen tollen Glanz und wirkt, als sei der Lack noch feucht.

Die perfekte Lackierung unterstreicht die hochwertige Erscheinung. Das High Gloss-Finish besitzt einen tollen Glanz und wirkt, als sei der Lack noch feucht.

Edel-erhaben und stylisch-frisch

Bald darf man zum Jubiläum gratulieren: Die Reference-Serie wurde 1973, also vor knapp 50 Jahren, begründet – und der entscheidende Grundstein war der damals revolutionäre Einsatz computergestützter Mess- und Analyseverfahren zur Lautsprecherkonstruktion. Das ist auch die Basis des High-End-Anspruchs, den die Briten bis heute erheben: Das Streben nach der perfekten Wiedergabe. Dazu passend wird die exklusive Reference-Serie bis heute ausschließlich und komplett im KEF-Stammsitz in Maidstone entwickelt und gebaut. Aus dieser Manufaktur kommt also auch unser Testkandidat – und Tradition hin, baldiges Jubiläum her: Die Reference 1 Meta präsentiert sich edel und erhaben, aber ebenso frisch und stylisch. Dazu trägt das gradlinig-dezente Design bei, aber ebenso die farbliche Inszenierung des Uni-Q. Dieses Wunder-Chassis erscheint blau oder champagnerfarben, wenn das Gehäuse in Hochglanz-Weiß gehalten ist, alternativ präsentiert es sich grau oder kupferfarben, wenn der Korpus in Hochglanz-Schwarz realisiert ist. Auch die Walnuss-Furnier-Version mit dann in Silber glänzendem Uni-Q besitzt eine angenehme Modernität.

Die fünf Modellvarianten der Reference 1 Meta bieten attraktive Farb-Kombinationen und die Wahl zwischen Lack-Finish und Holzfurnier.

Die fünf Modellvarianten der Reference 1 Meta bieten attraktive Farb-Kombinationen und die Wahl zwischen Lack-Finish und Holzfurnier.

Imposanz und Eleganz

Unser Gast erscheint in der Kombination High-Gloss Black / Grey – und ist auch in dieser dezenten Variante eine Augenweide, was zu einer Spontanversammlung der lite-Redaktion vor der aufgebauten Reference 1 Meta führt. Mit einer Höhe von 44 Zentimetern, einer Breite von 21 Zentimetern und einer Tiefe von 42 Zentimetern hat sie einen imposanten Auftritt. Dieser Lautsprecher strahlt eine gehörige Gravität aus – und die erfährt man auch haptisch: 20 Kilo bringt die Reference 1 Meta auf die Waage. Kein Wunder: Der Korpus ist extrem dickwandig, im Innern aufwändig versteift und durch Sandwich-Materialstrukturen vibrationsgedämpft. Resonanzen sind da chancenlos, beim Gehäuse-Klopftest hören wir gerade mal ein leise-mattes „Pock“. Bei aller Imposanz und Gravität: Durch die perfekten Proportionen der klassischen Quader-Gestalt wirkt die Reference 1 Meta überaus elegant und edel. Dies befördert die makellose Lackierung: Das High-Gloss-Finish hat eine wunderschöne Tiefe und wirkt, als wäre der Lack noch nass. Ein toller Glanz!

Die aufgesetzte Schallwand ist über vier Gewindestangen, die durch das Gehäuse getrieben sind, mit dem Korpus verbunden. So bleibt die Front makellos glatt.

Die aufgesetzte Schallwand ist über vier Gewindestangen, die durch das Gehäuse getrieben sind, mit dem Korpus verbunden. So bleibt die Front makellos glatt.

Edel-attraktive Schallwand

Für die noble Geschmeidigkeit sorgen zudem die sanfte Rundung aller Ecken und Kanten und die aufgesetzte, zentimeterstarke Schallwand. Sie besteht aus massivem, feinst gebürstetem und eloxiertem Aluminium. Dies unterstreicht die hochwertige Premium-Erscheinung. Um auch hier jegliche Material-Schwingung zu vermeiden, sitzt zwischen Front und Korpus eine resonanzdämpfende Kunstharz-Schicht. Die Befestigung dieses Schallwand-Sandwiches wurde ebenfalls attraktiv-aufwändig gelöst: Es ist über vier durch den Korpus geführte Gewindestangen von hinten mit dem Gehäuse verschraubt. So bleibt die Front frei von optisch unschönen und klanglich nachteiligen Befestigungen. KEF vertritt die Philosophie, dass Unebenheiten auf der Oberfläche akustische Störungen verursachen. Deshalb werden Brüche auf der Schallwand nach Möglichkeit vermieden oder abgemildert. So ist etwa der obere Treiber von einem ausladend-markanten Waveguide eingefasst. Dieser sogenannte „Shadow Flare“ bewirkt einen sanften, bruchlosen Übergang zur Schallwand und minimiert die Beugungen des Schalls an der Kanten der Front. Nebenbei lenkt er den Blick auf den Schallwandler-Star dieses Lautsprechers: den Uni-Q.

Der Uni-Q ist das Markenzeichen von KEF und schallwandelt natürlich auch in der Reference 1 Meta – nun in der neuesten Generation mit MAT-Absorptionstechnologie für den Hochtöner.

Der Uni-Q ist das Markenzeichen von KEF und schallwandelt natürlich auch in der Reference 1 Meta – nun in der neuesten Generation mit MAT-Absorptionstechnologie für den Hochtöner.

Neuer Uni-Q mit MAT-Modifikation

Der Uni-Q vereint in koaxialer Anordnung und unübertroffener Attraktivität einen Hochton-Tweeter und ein Mitten-Chassis. Er funktioniert somit wie eine Ein-Punkt-Schallquelle und verkörpert damit das Wiedergabe-Ideal: Der Schall kommt, wie in der Natur, homogen von einem einzigen Punkt. Bei dieser Lautsprecher-im-Lautsprecher-Konstruktion hat KEF Pionierarbeit geleistet, der Uni-Q ist die berühmteste Entwicklung der Kent Engineering & Foundry. Nach über 30-jähriger Fortentwicklung dieser Punktschallquelle strahlt uns nun in der Reference 1 Meta die neueste Version des Uni-Q an – und Meta ist hier das Stichwort: In der mittlerweile zwölften Generation dieses Chassis kommt im Hochton eine ausgeklügelte Metamaterial-Absorptionstechnologie (MAT) zum Zuge. KEF hat sie zusammen mit der Acoustic Metamaterials Group entwickelt. Metamaterial bedeutet: Ein konventioneller Werkstoff wird in seiner Beschaffenheit verändert, so dass er neue Eigenschaften aufweist – etwa eine effiziente Absorptionsfähigkeit. So kann das modifizierte Material klangverschlechternden Schall unschädlich macht, welcher vom Hochtöner beim Zurückschwingen in das Gehäuse abstrahlt wird.

Optischer Akzent: Hier ist die Reference 1 Meta in der Ausführung High-Gloss Black / Copper zusehen, also mit kupferfarbenem Uni-Q.

Optischer Akzent: Hier ist die Reference 1 Meta in der Ausführung High-Gloss Black / Copper zusehen, also mit kupferfarbenem Uni-Q.

Clevere Absorptionstechnologie mit Meta-Material

Deshalb wurde die Oberfläche eines Kunststoffs in eine hochkomplexe, labyrinthische Struktur mit zahlreichen Kanälen verwandelt. In ihnen läuft sich der unerwünschte Schall quasi tot: Jeder der 30 Kanäle ist in seiner Länge exakt berechnet und absorbiert den Schall eines genau definierten Frequenzbereichs. In Summe sollen so 99 Prozent der Hochtöner-Rückstrahlung eliminiert und zugleich die Hochfrequenzverzerrungen minimiert werden. Wegen des koaxialen Aufbaus des Uni-Q muss dafür aber erst einmal der rückseitige Schall des Tweeters über einen Verbindungskanal durch den Mitteltöner geführt werden, bevor er auf die Metamaterial-Scheibe trifft. Diese komplexe Integration hat KEF zuerst in der LS50 Meta und der LS50 Wireless II realisiert, nun kommt auch die Reference 1 Meta in den Genuss dieser Absorptionstechnologie. Weil in diesem Kompaktlautsprecher aber eine High End-Version des Uni-Q schallwandelt, war der Transfer eher das Gegenteil von leicht – eigentlich musste der Uni-Q in weiten Teilen modifiziert werden.

Der neue Uni-Q agiert kraftvoller, deshalb wurde das filigrane Rippengebilde des zentralen Tangerine-Waveguides verstärkt und die Sicke des Mitteltöners neu realisiert.

Der neue Uni-Q agiert kraftvoller, deshalb wurde das filigrane Rippengebilde des zentralen Tangerine-Waveguides verstärkt und die Sicke des Mitteltöners neu realisiert.

Frische High-End-Version des neuen Uni-Q

So musste gleich der Verbindungskanal für den Hochtöner-Schall im Durchmesser vergrößert werden. Auch der im Zentrum des Tweeters applizierte Tangerine Waveguide, der mit seiner anmutig-feinen Gestalt bereits eine optische Attraktion ist, erfuhr eine konstruktive Kräftigung. Der Uni-Q liefert durch die frisch entwickelten Antriebe samt neuer Magnete nämlich einen größeren Schalldruck, der das filigrane Rippengebilde sonst verformt und so den Klang verändert. Die aktualisierte Motorisierung führte ebenso zu einer neuen Sicke für die Mittelton-Membran. Überdies ist der Korb, der das koaxiale Chassis trägt, mit flexiblen Streben und Entkopplungs-Materialien versehen, um unerwünschte mechanische Schwingungen des neuen Antriebs zu reduzieren. Nicht zuletzt hilft die neue Metamaterial-Absorptionstechnologie auch bei der Minimierung von Resonanzen, die im Spalt zwischen der Hochtöner- und der Mitteltöner-Membran entstehen. Ganz nebenbei erforderte der neue Uni-Q auch eine Komplett-Revision der Frequenzweiche. Derart erneuert und veredelt übernimmt der High-End-Uni-Q nun den großen Höhen- und Mitten-Bereich von 45 Kilohertz bis 450 Hertz.

Extra-Woofer für den Tiefton

Alle darunter liegenden Frequenzen bis hinab zu 45 Hertz übernimmt nun ein separater Woofer. So kann sich der Uni-Q auf seine Kern-Kompetenzen konzentrieren. Durch die geringere Membranfläche, die sich zwangsläufig aus der koaxialen Chassis-Anordnung ergibt, hat die Tieftonfähigkeit des Uni-Q doch eine Grenze. Den unteren Mittenbereich und den Bass liefert ein ebenfalls von selbst KEF entwickelter 165-Millimeter-Wandler. Er komplettiert die Reference 1 Meta zum Drei-Wege-Lautsprecher. Mit seinem leistungsstarken Motorsystem und der optimierten Aufhängung ist der Woofer extrem belastbar. Er ermöglicht der Membran eine hohe Auslenkung, behält dabei aber zugleich die Kontrolle über den Schwingvorgang. Die Tieftöner-Membran ist eine Aluminium/Papier-Kombination. Dieser Material-Mix vereint Robustheit, Steifigkeit und hohe innere Dämpfung. Im Einklang mit der Gehäuse-Optik ist die Membran dunkel gehalten. Zudem ist sie als flacher Konus realisiert. Ihre gleichfalls schwarze Einfassung führt diesen sanften Formverlauf bis zur Frontplatte weiter. Hier setzt KEF seine Schallwand-Philosophie der ebenmäßigen Flächen und behutsamen Übergänge fort.

Ein 165-Millimeter-Wandler komplettiert die Reference 1 Meta zum Drei-Wege-Lautsprecher. Er ist im Einklang mit der Gehäuse-Optik dunkel gehalten und setzt als flacher Konus KEFs Schallwand-Philosophie der ebenmäßigen Flächen und behutsamen Übergänge fort.

Ein 165-Millimeter-Wandler komplettiert die Reference 1 Meta zum Drei-Wege-Lautsprecher. Er ist im Einklang mit der Gehäuse-Optik dunkel gehalten und setzt als flacher Konus KEFs Schallwand-Philosophie der ebenmäßigen Flächen und behutsamen Übergänge fort.

Anpassbare Bass-Abstimmung

Dies gilt ebenso für die Bassreflexabstimmung, welche die Tieftonfähigkeit der Reference 1 Meta vergrößert: Der Port ist zur Gehäuserückseite geführt. Neben der glattgehaltenen Schallwand hat dies den Vorteil, dass unerwünschte Mittelton-Anteile nicht frontseitig über das Rohr in Richtung Hörer abgestrahlt werden. Mit der Bassreflexabstimmung der Reference 1 Meta lässt sich sogar die Charakteristik der Tiefton-Wiedergabe verändern. Dies gelingt durch zwei verschieden lange Schaumstoffröhren. Sie werden wahlweise in die Bassreflex-Öffnung eingesetzt. Mit dem kurzen Rohr spielt die Reference 1 Meta ohne Absenkung weit in den Bassbereich hinein, dann fällt der Basspegel steiler ab. Dieser Port sorgt für einen voluminöseren Tiefton mit mehr Punch. Er bietet sich bei größeren Räumen an oder bei wandferner Aufstellung der Lautsprecher. Mit dem langen Port ist der Bass-Abfall hingegen wesentlich sanfter und nicht so stark. Er beginnt dafür aber deutlich früher bei etwa 100 Hertz. Der Bass ist dadurch weniger voluminös und geeigneter für kleine Räume.

Die Reference 1 Meta ist durch eine Veränderung der Bassreflexabstimmung im Bass anpassbar. Hierfür bietet das Zubehör zwei verschieden lange Röhren-Einsätze aus weichem Schaumstoff. Sie lassen sich leicht austauschen, indem man den strömungsoptimierten schwarzen Stutzen des Bassreflexports mit einem Handgriff abschraubt.

Die Reference 1 Meta ist durch eine Veränderung der Bassreflexabstimmung im Bass anpassbar. Hierfür bietet das Zubehör zwei verschieden lange Röhren-Einsätze aus weichem Schaumstoff. Sie lassen sich leicht austauschen, indem man den strömungsoptimierten schwarzen Stutzen des Bassreflexports mit einem Handgriff abschraubt.

Luxus-Terminal für die Komfort-Bedienung

Zum Reigen der Spezial-Lösungen gehört schließlich auch das Terminal. Hier prunkt KEF geradezu mit einer absoluten Luxus-Lösung: Für die Aufnahme von blanker Litze, Kabelschuhen und Bananenstecker bietet das Anschlussfeld statt schnöder Klemmen opulente verchromte Flügelschrauben, die wie glänzende Nobel-Armaturen erscheinen. Jede dieser Flügelschrauben wiegt satte 200 Gramm. Diese gewichtige Ausführung macht sich auch bei der Handhabung, also beim Lösen und Festziehen, aufs Angenehmste bemerkbar: Die Muttern drehen sich butterweich auf ihren Gewinden. Das Terminal bietet vier dieser Komfort-Klemmen. Die Reference 1 Meta ist also Bi-Wiring- und Bi-Amping-fähig. Sie kann aber selbstverständlich auch konventionell mit einem Kabelpaar an einen Verstärker angeschlossen werden. Für diese Wahlmöglichkeit hat KEF nun den Komfort auf die Spitze getrieben: Statt die Klemmen mit profanen Metallschienen oder Kabelbrücken zu verbinden, wird hier der Kontakt mit einem sanften Drehen an zwei zusätzlichen Edelschrauben hergestellt. Das ist exzellent gelöst.

Das Terminal mit seinen Kabel-Aufnahmen für Litze, Bananenstecker oder Kabelschuhe erinnern an verchromte Nobel-Armaturen. Die Anschlüsse sehen nicht nur edel aus, sondern lassen sich auch exzellent handhaben und sorgen für festen Halt der Kabel.

Das Terminal mit seinen Kabel-Aufnahmen für Litze, Bananenstecker oder Kabelschuhe erinnern an verchromte Nobel-Armaturen. Die Anschlüsse sehen nicht nur edel aus, sondern lassen sich auch exzellent handhaben und sorgen für festen Halt der Kabel.

Die KEF Reference 1 Meta in der Praxis

An diese Klemmen schließen wir als Verstärker unseren Hegel H360 an, nachdem wir die Lautsprecher aufgestellt haben. Hier kreieren wir erst mal ein Worst-Case-Szenario: Wir setzen die Reference 1 Meta auf unser Sideboard, das mit seinen mitschwingenden Hohlräumen ein Klangverunklarer ist und zudem auch noch wandnah steht, was generell im Bass meist Überbetonungen provoziert. Zur weiteren Erschwernis haben wir auch gleich noch die kurzen Bassreflexrohre eingesetzt, die für eine wandferne Positionierung gedacht sind. Überdies sind die Lautsprecher in Bezug auf unser Sofa weder genau symmetrisch aufgestellt und noch gut auf den Hörplatz ausgerichtet. So starten wir mit George Bensons „Rainy Night in Georgia“ – und trotz dieser denkbar schlechten Ausgangspostion agiert die Reference 1 Meta vom ersten Ton an mit einer Klangkultur, die uns vor Staunen lächelnd den Kopf schütteln lässt – obwohl: Insgeheim haben wir es geahnt. Und so weicht das Schütteln schnell einem Mitnicken im Takt der Musik.

Spielt hier ein Standlautsprecher?

Die Reference 1 Meta lässt sich durch unseren unfairen Aufbau nämlich nicht aus der Ruhe bringen – und damit sind wir gleich bei der ersten Qualität: Dieser Kompaktlautsprecher agiert mit einer herrlichen Entspanntheit und Selbstverständlichkeit. Als könnte es gar nicht anders sein. Zu diesem Eindruck der Vollkommenheit trägt die immense Kraft und Ruhe im Bass bei: Zu George Bensons Band gehört bei dieser Aufnahme der begnadete Marcus Miller – und seinen Bass liefert die Reference 1 Meta mit einem geradezu unglaublichen Volumen und mit einer immensen Schubkraft: Miller spielt vorwiegend lange Liegetöne, deren Macht wir auch physisch am ganzen Körper spüren. Trotzdem ist dieser Bass frei von jeglicher Angestrengtheit. Ein solches Fundament traut man einem Kompaktlautsprecher kaum zu. Mit geschlossenen Augen würden wir jede Wette eingehen, dass hier ein Standlautsprecher spielt! Es geht aber noch besser: Jetzt stellen wir diesen High End-Schallwandler nämlich „artgerecht“ auf.

Perfekt passend zum Lautsprecher bietet KEF zwei Stativ-Modelle an: zum einen den eckigen Standfuß S-RF1, zum anderen den hier abgebildeten elegant-gerundeten Speaker Stand SP3888 mit integrierter Nivellierungslibelle. So oder so: Diese Stative bringen die Reference 1 Meta auf die richtige Hörhöhe und ermöglichen zudem die optimale Performance, weil so kein mitschwingendes Sideboard oder Regal den Klang verunklart.

Perfekt passend zum Lautsprecher bietet KEF zwei Stativ-Modelle an: zum einen den eckigen Standfuß S-RF1, zum anderen den hier abgebildeten elegant-gerundeten Speaker Stand SP3888 mit integrierter Nivellierungslibelle. So oder so: Diese Stative bringen die Reference 1 Meta auf die richtige Hörhöhe und ermöglichen zudem die optimale Performance, weil so kein mitschwingendes Sideboard oder Regal den Klang verunklart.

Sensationeller Tiefton

Zugunsten der optimalen Performance sollte man der Reference 1 Meta eigene Stative gönnen. Ob ihrer Größe kann sie mit normalen Ständern eventuell zu hoch stehen. Da bieten sich natürlich die extra für diesen Schallwandler konzipierten Standfüße an. So ist es optisch stimmig, so ist der Hochtöner auf Ohrniveau, und so ist auch die Aufstellung flexibler. Die Reference 1 Meta positionieren wir nun mit einem Wandabstand von rund 50 Zentimetern, die Lautsprecher sind leicht zum Hörplatz hin eingewinkelt und bilden mit dem Sofa ein gleichschenkliges Dreieck. Diese Maßnahmen belohnt die Reference 1 Meta gleich mehrfach. Bleiben wir beim Bass: Er gewinnt durch die Distanz zur Wand und die Positionierung auf einem nichtmitschwingenden Untergrund an Präzision und Konturiertheit. So ist jetzt jeder Saitenanschlag von Marcus Miller absolut sauber und klar definiert hörbar. So kann die Reference 1 Meta ihren immens tiefreichenden, raumgreifenden Bass jetzt mit einer tollen Knackigkeit liefern. Das ist sensationell!

Herausragende Abbildung

Die nächste Belohnung liegt in der herausragenden Abbildung. Bereits unter Worst-Case-Bedingungen hat die Reference 1 Meta schon erstaunlich stimmig gespielt. Der Uni-Q zeigt seine Exzellenz also auch unter widrigsten Umständen. Doch nun ist der Aufbau der imaginären Bühne und die Staffelung der Musiker auf diesem Podium vollkommen. Die Band umfasst neben dem singenden und Gitarre spielenden George Benson einen zweiten Gitarristen, ein Streicher-Ensemble, Keyboards, Orgel, Bass und Schlagzeug. Eine große Besetzung also. Doch die Reference 1 Meta bietet jedem Musiker reichlich Platz zur freien Entfaltung. Die Wiedergabe ist herrlich offen und weiträumig, auch die Tiefe der Darstellung ist top. Sei es der zentrale Frontmann Benson, sei es die rechts postierte zweite Gitarre, die eher links in Mitteldistanz agierende Orgel, die die Band einfassenden Streicher oder das hinten platzierte Schlagzeug: Wir erleben das kopfstarke Ensemble als harmonisches Ganzes. In diesem Ganzen erscheint trotzdem jedes einzelne Instrument mit geradezu phänomenaler Plastizität.

Die Reference 1 Meta kann wahlweise im konventionellen Single-Wiring-Betrieb oder im Bi-Wiring-Modus betrieben werden. Diese Veränderung gelingt durch einfaches Drehen.

Die Reference 1 Meta kann wahlweise im konventionellen Single-Wiring-Betrieb oder im Bi-Wiring-Modus betrieben werden. Diese Veränderung gelingt durch einfaches Drehen.

Phänomenale Plastizität

Diese Plastizität hat ebenfalls durch die Positionierung der Lautsprecher auf Stativen zugelegt – nächste Belohnung. Es beginnt gleich mit der einleitenden zweiten Gitarre von John „Jubu“ Smith. Er spielt als Sideman die Verzierungen, während Benson singt. Smiths Gitarre hat einen wunderschön perlenden Sound, wir hören jedes Picking, jeden Saitenanschlag, jedes Spielgeräusch, auch kleine Imperfektionen, etwa wenn der Ton nach einem Slide auf den Saiten einen leichten Abbruch erfährt. Es sind diese scheinbaren Kleinigkeiten, die eine Wiedergabe menschlich, echt und authentisch klingen lässt. Dieser Detail-Bonus gilt natürlich insbesondere für den Gesang: Bensons warme, angenehme Stimme ist auch deshalb ein Hinhörer, weil wir jede Facette seiner Vokalkunst mitbekommen. Das sich intensivierende Vibrato an den Enden jeder Gesangslinie, der mal offen, mal nasal, mal guttural geformte Ton der Stimme, auch das sanfte Hauchen mancher Worte, selbst die dezenten Anatmer – all das lässt George Benson in persona mit physischer Präsenz vor uns stehen.

Frisch und mitreißend dank exzellenter Dynamik

Dieser Detailreichtum verdankt sich der Akkuratesse und der Impulstreue bei der Schallwandlung – und das sorgt auch für eine superbe Dynamik im Feinen wir im Groben. Das Grobe loten wir nun mit „Outbreak“ von Dennis Chambers aus. Der geniale Schlagzeuger hat hier ein Showcase: Ihm gelingt es, den ganzen Song hindurch dienlicher Taktgeber zu sein und zugleich ein Dauer-Solo zu absolvieren. So groovt der Song wie Hölle – und durch die exzellente Dynamik, die die Reference 1 Meta bietet, ist die Drum-Performance satt an Punch, frisch und mitreißend. Unser Körper wippt automatisch mit, wir können gar nicht anders. Den Song muss man natürlich laut hören – und auch hier bleiben die Lautsprecher entspannt: Während Herr Chambers uns eine akustische Tracht Prügel in artistischer Perfektion verabreicht und uns mit komplexen Patterns schwindelig spielt, behält die Reference 1 Meta den Überblick und bewahrt die Klarheit, die Auflösung, die Offenheit der Wiedergabe.

Die Modellbezeichnung ist, wie das Firmenlogo, dezent auf der Front platziert – das zeugt von Stil.

Die Modellbezeichnung ist, wie das Firmenlogo, dezent auf der Front platziert – das zeugt von Stil.

Effiziente Bass-Anpassung

Wie steht es nun mit dem anpassbaren Bass der Reference 1 Meta durch die wechselbaren Port-Rohre? Für die Antwort wählen wir mit Donald Fagens „Morph The Cat“ einen Track, der für seinen Mörder-Tiefton berüchtigt ist. Als die Nummer mit dem Tutti-Schlag von Gitarre, Bass und Schlagzeug startet, zucken wir unwillkürlich zusammen, obwohl wir den Song nun wirklich gut kennen: Was für ein Druck, was für ein Schub, was für eine Power bis runter in den Frequenzkeller! Nun tauschen wir das kurze gegen das lange Rohr – und die Basswiedergabe ändert sich deutlich. Der Bass reicht immer noch tief runter, ist aber schlanker und hat etwas weniger Punch. Diese Abstimmung empfiehlt KEF ja bei kleinem Zimmer oder wandnaher Aufstellung. Das probieren wir und rücken die Lautsprecher nun peu à peu ans Gemäuer. Ja, das klappt prima: Die Wiedergabe bleibt bis hin zu einem überaus geringen Wandabstand verblüffend sauber und konturiert.

Wunderbare Illusion

Mit mehr Abstand und kürzerem Bassreflex-Rohr macht es aber mehr Spaß. Also wechseln wir wieder und genießen „Morph The Cat“ nochmal mit der Bass- und Punch-Vollbedienung. Der Song ist exzellent produziert, das steigert den Spaß immens. Dies ist die finale Belohnung: Amtliche Aufnahmen können über die Reference 1 Meta ihre Klangqualität voll ausspielen und erscheinen umso attraktiver. Davon profitieren auch gute Opernaufnahmen: Sie werden zum Quasi-Live-Erlebnis. Wir erfahren das mit Händels „Rinaldo“ in der Einspielung mit Cecilia Bartoli, David Daniels und der begleitenden Academy of Ancient Music. Das mit authentischen Instrumenten musizierende Orchester erscheint als physischer präsenter, faszinierender Klangkörper. Vor dem Orchester singen nun Bartoli als Almirena und Daniels als Rinaldo das zum Dahinschmelzen schöne Duett „Scherzano sul tuo volto“. Die Innigkeit, die direkte Ansprache und Gegenwärtigkeit der Gesangsstars und des Top-Orchesters bewirken die wunderbare Illusion einer realen Opernaufführung – und wir sitzen auf den besten Plätzen.

Mit ihrem edlen, dezenten und klaren Design harmoniert die KEF Reference 1 Meta mit jedem Ambiente.

Mit ihrem edlen, dezenten und klaren Design harmoniert die KEF Reference 1 Meta mit jedem Ambiente.

Fazit

Die KEF Reference 1 Meta macht ihrem Namen alle Ehre: Dies ist einer der besten Kompaktlautsprecher, die wir bis dato gehört haben. Mit dem neuen Uni-Q, der hier in einer High-End-Version schallwandelt, und dem perfekt ergänzenden Woofer liefert dieser Drei-Wege-Schallwandler eine überragende Performance in puncto Abbildungskraft und Auflösung, Räumlichkeit und Darstellungstiefe, Plastizität und Präsenz. Hinzu kommen die exzellente Dynamikfähigkeit und ein geradezu sensationeller Bass, der durch seine Tiefe, sein Volumen und seine Kraft einem ausgewachsenen Standlautsprecher Konkurrenz macht. Dabei ist die Tiefton-Abstimmung durch einen Wechsel der Bassreflex-Rohre leicht und effizient veränderbar. So kann die Reference 1 Meta auch in kleinen Räumen oder in wandnaher Aufstellung betrieben werden – und trotzdem bleibt die Wiedergabe absolut homogen und stimmig, als könnte es nicht anders sein. Diese Selbstverständlichkeit sorgt für einen herrlich entspannten Musikgenuss. Ihren Referenz-Status unterstreicht die KEF Reference 1 Meta zudem auch optisch – durch das edle Design und die überragende Verarbeitungsqualität.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 99/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: sehr gut

99 of 100

99 of 100

99 of 100

220316.KEF-Testsiegel1

Technische Daten

Modell:KEF
Reference 1 Meta
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher
Preis:9.000,00 € / Paar
Garantie:- 2 Jahre ohne Registrierung
- 5 Jahre mit Registrierung
Ausführungen (Gehäuse/Uni-Q):- Satin Walnut / Silver
- High-Gloss White / Blue
- High-Gloss White / Champagne
- High-Gloss Black / Grey
- High-Gloss Black / Copper
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: 0201 / 170390
www.kef.com
Abmessungen (HBT):440 x 205 x 422 mm (incl. Terminal-Klemmen)
Gewicht:20,1 kg / Stück
Bauart:3 Wege, passiv, Bassreflexabstimmung
Hochtöner/Mitteltöner:1 x Uni-Q
- Hochtöner: 1 x 25 mm (belüftete Aluminium-Kalotte mit MAT)
- Mitteltöner: 1 x 125 mm (Aluminium-Konus)
Tieftöner:1 x 165 mm (Aluminium/Papier-Konus)
Frequenzgang (± 3 dB)45 Hz - 35 kHz (Herstellerangabe)
Frequenzbereiche:Freifeld, - 6 dB:
- kurzer Port: 40 Hz - 45 kHz (Herstellerangabe)
- langer Port: 37 Hz - 45 kHz (Herstellerangabe)

typische Basswiedergabe im Raum: 30 Hz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:450 Hz, 2,1 kHz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ω (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:85 dB (Herstellerangabe)
Empfohlene Verstärkerleistung:50 - 200 W (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- KEF Reference 1 Meta
- 2 Ports (7 cm, 12 cm) zur Veränderung des Tieftons
- Bedienungsanleitung als PDF-Download (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch, Dänisch, Polnisch, Russisch, Griechisch, Japanisch, Koreanisch, Chinesisch)
Optionales Zubehör:- Frontblenden (130,00 € / Paar)
- Standfuß SP 3888 mit integrierter Nivellierungslibelle (1.200,00 € / Paar)
- Standfuß S-RF1 (1.200,00 € / Paar)
Pros und Contras:+ absolut stimmige und homogen Wiedergabe
+ überragende Plastizität und Präsenz
+ exzellente Auflösung und Räumlichkeit
+ hohe Dynamikfähigkeit und superbes Bassvermögen
+ Tiefton veränderbar durch zwei auswechselbare Bassreflex-Ports
+ einzigartiges Terminal
+ auch für Bi-Wiring-Betrieb geeignet
+ edles Design
+ hervorragende Verarbeitungsqualität
Benotung:
Klang (60%):99/100
Praxis (20%):99/100
Ausstattung (20%):99/100
Gesamtnote:99/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistungsehr gut
Gehört mit:- CD-Spieler: Oppo UDP-203
- Verstärker: Hegel H360
- Signalkabel: Viablue NF-S6 Air Cinch
- Lautsprecherkabel: Viablue SC-6 Single-Wire
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