Home » Tests » Revox M500/KEF LS50 Meta – Wie füreinander gemacht
13. August 2023von Roman Maier
Inhaber/GeschäftsführerAuf der Suche nach einem kompakten, nahtlos ins Wohnambiente zu integrierendes HiFi-Streaming-System, das wenig Raum einfordert, zeitlos ausschaut und erstklassig klingt? Da hätten wir mit dem Revox M500 und den KEF LS50 Meta vielleicht einen passenden Tipp für Sie! Wir sind eher zufällig drauf gestoßen, dabei war das Match eigentlich offensichtlich.
Nahezu täglich treffen neue Produkte in unserer Redaktion ein. In der Regel ist es dann so, dass diese Geräte zur Klangbewertung mit unseren Referenz-Bausteinen verkettet werden. Beispielsweise wird jeder eintreffende Lautsprecher an unserem Referenz-Verstärker Probegehört. So ist sichergestellt, dass sich nachvollziehbar und sicher bewerten lässt, wie das neue Testmodell klingt bzw. wie es sich von anderen Probanden unterscheidet. Hin und wieder kommt es aber auch mal vor, dass wir bestimmte Testgäste auch miteinander verketten. Eines dieser Beispiele wäre der Revox Streaming-Receiver M500 und (die inzwischen auch zu unseren Referenz-Mustern gehörige) KEF LS50 Meta. Eine Kombination, die fast schon füreinander gemacht erscheint.
Revox M500
Der M500 ist ein hochspezialisierter Alleskönner für die moderne wie klassische Musikwiedergabe. Und er ist in nur wenigen Minuten einsatzbereit. Aufstellen, Stromkabel und die Lautsprecher anschließen, WiFi-Antenne befestigen – los gehts. Die Installation der „Revox-Multiuser-App“ verläuft ebenfalls schnell und unkompliziert. Nachdem die App geöffnet ist, tippt man unten auf das blaue Kreis-Symbol. Anschließend wird ein schwarzer Button angezeigt mit der Aufschrift: „Make revox device discoverable“. Durch Antippen dieses Buttons wird der M500 auch schon gefunden. Wählt man diesen aus, zeigt die App auch alle verfügbaren Netzwerke in der Nähe an. Das eigene Netzwerk kann nun ausgewählt werden, gefolgt von der Eingabe des Passworts. Durch Antippen des Zahnradsymbols und anschließendem Klick auf „Settings“ kann ich die Hintergrundfarbe und die bevorzugte Sprache festlegen. Ein Stück weiter unten besteht zudem die Möglichkeit, die Anzahl der gespeicherten Benutzerprofile festzulegen und diese nach Belieben zu benennen.
User-Favoriten
Hochspannend sind die User-Favoriten. Im M500 (und auch im M300) können bis zu vier individuelle Benutzerprofile mit persönlichen Favoriten erstellt werden. In der App haben Nutzer die Möglichkeit, maßgeschneiderte Startseiten und Listen mit bevorzugten Inhalten für jeden Benutzer zu gestalten. Jedes Profil kann mit einem individuellen Namen versehen werden (zum Beispiel „Roman“), unter dem spezifische Einstellungen gespeichert werden können. Dies umfasst favorisierte Tidal-Playlists, bevorzugte Radiosender oder eine Kombination aus Sendern über DAB, FM oder Internetradio. Selbst einzelne Songs oder Alben von freigegebenen NAS-Laufwerken lassen sich speichern. In gleicher Weise können auch andere Benutzer ihre eigenen Profile erstellen. Dadurch bleiben persönliche Favoriten erhalten und Familienmitglieder können über ihre individuellen Oberflächen schnell auf ihre Lieblingsinhalte zugreifen, während der M500/M300 als Steuerzentrale dient. Jeder kann also „sein Programm“ über sein eigenes Mobilgerät steuern, ohne die anderen Benutzerprofile zu beeinflussen.
In mehreren Räumen musizieren
Gedanken darüber, wo die Musik abgelegt ist, muss man sich nicht machen. Der Revox übernimmt die korrekte Zuweisung automatisch. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Ist beispielsweise ein Multiroom-Setup mit mehreren M300/M500-Geräten im Haus vorhanden, können pro Gerät sogar bis zu vier User-Profile erstellt werden. Diese Voreinstellungen könnten etwa drei Profile für die Kinder im Obergeschoss, ein Party-Profil und individuelle Einstellungen für die Eltern umfassen. Oder eines für den monatlichen Spieleabend mit Freunden. Die Anwendungsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Natürlich kann das Multiroom-Setup auch so konfiguriert werden, dass im gesamten Haus dieselbe Musik abgespielt wird – alles bequem von einem Handy/Tablet gesteuert. Optional bietet Revox auch coole Wandbedienungen und Steuerdisplays an. Ist eines dieser Systeme im Haus installiert, lassen sich die eigenen Profile auch darüber aufrufen, ohne das Smartphone zur Hand nehmen zu müssen. Die einfache Ersteinrichtung der Benutzer-Presets erfolgt über die zuvor beschriebene Smartphone-App.
KEF LS50 Meta
Die LS50 kennt man seit mehr als einem Jahrzehnt. Damals präsentierte KEF die LS50 zum 50sten Jubiläum. Was anfänglich als limitierte Auflage gedacht war, wurde schließlich zum Bestseller und Dauerbrenner. Ein Grund für den Erfolg ist das einzigartige Design. Die KEF wirkt zeitlos, zugleich aber auch elegant und robust. Ideale Voraussetzungen also, um nahezu in jeder Wohnumgebung eingesetzt zu werden. Auffällig ist dabei das farblich-futuristische Uni-Q-Chassis. Dieser Treiber thront im Zentrum der gewölbten Schallwand, die für eine optimierte Schallabstrahlung konzipiert wurde. Im Test hatten hatten wir die LS50 Meta in „Carbon Black“ mit imposanter, kupferfarbener Uni-Q-Membran. Diese kupferne Nuance ist auch in der „Mineral White“-Version des Kompaktlautsprechers vorhanden. In der „Titanium Grey“-Variante hingegen präsentiert sich der Uni-Q in einem roten Farbton, während er in der Sonderedition „Royal Blue“ sogar in Gold schimmert. Unabhängig von der gewählten Ausführung weist das Gehäuse aber immer eine matte Lackierung auf.
Uni-Q-Chassis
Einen KEF-Lautsprecher erkennt man am eben erwähnten Uni-Q. Dieses Chassis sitzt bei den Briten in jedem aktuellen Lautsprecher. Und er ist ein weiterer Grund für den Erfolg dieses Lautsprechers: Wie bei Koaxial-Systemen üblich, thront der Hochtöner mittig im Tiefmitteltöner. Durch diese Bauweise verhält sich der Uni-Q wie eine punktförmige Schallquelle. Sie stellt das Ideal der Audiowiedergabe dar: Der Schall wird dabei von einem einzelnen Punkt ausgesandt und breitet sich als Kugelwelle im Raum aus. Die Abstrahlung erfolgt nun gleichmäßig in alle Richtungen. So wird der Hörbereich gleichmäßig mit Musik gefüllt. Diese Eigenschaft wird auch durch den sogenannten „Tangerine Waveguide“ unterstützt. Diese zusätzliche Schallführung sitzt wie ein Schutzgitter direkt vor dem Hochtöner und sorgt für eine breitere Abstrahlung der Höhen. Nebenbei trägt der Waveguide mit seiner faszinierenden Formgebung wesentlich zur ästhetischen Gestaltung bei. In der KEF LS50 Meta wird die mittlerweile zwölfte Generation dieses einzigartigen Chassis Uni-Q eingesetzt.
Was ist Meta?
Der große Unterschied zur ersten LS50 ist eine kleine MAT-Platte. Diese Technologie der Absorption von Metamaterialien, kurz MAT, wurde in Zusammenarbeit von KEF und der Gruppe für akustische Metamaterialien entwickelt. Diese Gruppe beschäftigt sich bereits seit 16 Jahren mit verschiedenen Aspekten der Optimierung akustischer Materialien. Dabei stellte sich die Frage: Wie kann ein herkömmliches Material so verändert werden, dass es eine maximale Absorptionsfähigkeit aufweist und Schwingungen nicht zurückstrahlt? Die Antwort auf diese Frage ist MAT: Das Material wird in ein Metamaterial umgewandelt, wobei in diesem Fall die Oberfläche so gestaltet wird, dass sie eine äußerst komplexe Struktur aufweist. Diese Struktur erinnert an ein Labyrinth mit zahlreichen Durchgängen. Jeder dieser präzise berechneten Durchgänge absorbiert Schall in einem spezifischen Frequenzbereich. Insgesamt sorgen diese Durchgänge dafür, dass angeblich 99 Prozent des Schalls absorbiert werden – der Schall verschwindet gewissermaßen ähnlich wie in einem akustischen Schwarzen Loch.
Klangbewertung
Claire-Martins „The Meaning Of The Blues“ erweist sich als ideale Auswahl für unsere Test-Kombi. Dabei fällt zunächst das bemerkenswert schlanke, zugleich aber kraftvolle Fundament im Grundtonbereich auf, das dem Song Ausdruck und Energie verleiht. Der Sound ist direkt und straff, das gefällt mir sofort richtig gut. Was ebenfalls auffällt: die unmittelbare und mühelose Herangehensweise des Setups. Die Wiedergabe ist fast schon intim. Mit bemerkenswerter Präzision werden selbst die kleinsten Nuancen in der Stimme der britischen Jazzkünstlerin rausgearbeitet.
Mit James Blake und „The Wilhelm Scream“ geht es anschließend deutlich härter zur Sache. Ein Stück, das vollen Einsatz einfordert und sich zwischenzeitlich immer wieder in der Magengegend bemerkbar macht. Hier ist also „Ärmel hochkrempeln“ angesagt. Kein Problem, auch hier liefert die Revox/KEF-Kombi eine überraschend souveräne Wiedergabe. Selbst die tiefsten Abstiege in den Basskeller bewältigen unsere Testgäste mit beeindruckender Kontrolle. Ganz nebenbei imponiert das Setup durch eine hohe Spielfreude und Agilität.
Fazit
Eigentlich hatten wir nicht den Plan, eine Kombi zu suchen, die perfekt zusammen passt. Doch hier drängt sich die Empfehlung einfach auf. Der Revox M500 bietet viel, zeigt sich zugleich aber auch als echter Spezialist. Zur erstklassigen Klangqualität und der umfangreichen Auswahl an Quellen punktet der M500 durch seine sein zurückhaltendes Design, seine sehr gute Verarbeitung und mit beeindruckender Benutzerfreundlichkeit. Hierbei trägt die außergewöhnliche App wesentlich dazu bei, die derzeit ihresgleichen sucht. Insbesondere die Multi-User-Funktion dieser App ist in dieser Form einzigartig. Die KEF LS50 Meta eignet sich als idealer Spielpartner. Das optisch wie klanglich. Die LS50 Meta ist ein wahrer Blickfang in nahezu jeder Wohnumgebung. Sie ist in verschiedenen Designs zu haben und pflegeleicht in Sachen Aufstellung. Mit ihrem einzigartigen Uni-Q-Treiber liefert sie eine äußerst ausgewogene, natürliche und räumliche Klangbühne. Zugleich spielt sie überraschend tief runter und imponiert durch Schnelligkeit und Homogenität.
Test & Text: Roman Maier
Fotos: Simone Maier, Branislav Ćakić
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
89 of 90
90 of 90
90 of 90
Technische Daten
Modell: | Revox M500 |
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Produktkategorie: | Netzwerk-Receiver |
Preis: | 3.950,00 Euro |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | - Schwarz - Weiß - Silber |
Vertrieb: | Revox, Villingen-Schwenningen Tel.: 07721/87040 www.revox.com |
Abmessungen (HBT): | 87 x 200 x 342 mm |
Gewicht: | 4,4 kg |
Nennleistung: | 2 x 180 W / 2 Ω 2 x 120 W / 4 Ω |
Multiroom/Multiuser: | ja / ja |
Eingänge (analog): | 2 x Cinch |
Eingänge (digital): | 1 x WLAN 1 x LAN 1 x Bluetooth 1 x HDMI (ARC) 1 x USB-A (für FAT/FAT32-formatierte Speichermedien) 1 x optisch Digital 1 x koaxial Digital 1 x DAB+/FM Radio (F-Buchse) 1 x CD-Link |
Ausgänge (analog): | 1 x Pre Out / Kopfhörer unsymmetrisch (Cinch) 1 x Subwoofer 1 x Lautsprecher |
Ausgänge (digital): | 1 x HDMI (ARC) |
Unterstützte Audio-Formate: | - AAC - ALAC - AIFF - FLAC - MP3 (cbr + vbr) - OGG Vorbis - WAV - MWA |
Maximale Samplingraten/ Auflösungen: | - USB: PCM 192 kHz/24 bit - SPDIF elektrisch (Eingang): PCM 192 kHz/24 bit - SPDIF optisch (Eingang): PCM 96 kHz/24 bit - LAN, WLAN: PCM (192 kHz/24 bit), FLAC (24 bit), AIFF (32 bit), AAC, MP3 (cbr+vbr, 320 kB), OGG-Vorbis, WMA, ALAC |
Unterstützte Streamingdienste: | Spotify, Qobuz, Deezer, Tidal |
Radio: | - FM - DAB+ - Internetradio |
Pros und Kontras: | + exzellente App-Steuerung + ausgezeichnete Raumdarstellung + imposante Dynamik + hohes Leistungsvermögen + erstklassige Verarbeitung + edles, zeitloses Design + HiRes-Unterstützung per WLAN, LAN, USB, S/PDIF + Anpassung an Lautsprechermodell/-größe und Aufstellungsort + Kopfhörerbetrieb über Pre Out - keine DSD-Files abspielbar |
Benotung: | |
Klang (60%): | 94/95 |
Praxis (20%): | 95/95 |
Ausstattung (20%): | 95/95 |
Gesamtnote: | Highlight |
Klasse: | Spitzenklasse |
Preis/Leistungsverhältnis: | sehr gut |
Technische Daten
Modell: | KEF LS50 Meta |
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Produktkategorie: | Kompaktlautsprecher |
Preis: | 1.199,00 Euro / Paar |
Garantie: | 5 Jahre |
Ausführungen: | - Gehäuse: Carbon Black (matt), Chassis: Kupfer - Gehäuse: Titanium Grey (matt), Chassis: Rot - Gehäuse: Mineral White (matt), Chassis: Kupfer - Gehäuse: Royal Blue (matt), Chassis: Gold |
Vertrieb: | GP Acoustics, Essen Tel.: 0201 / 170390 www.kef.com |
Abmessungen (HBT): | 302 x 200 x 280,5 mm |
Gewicht: | 7,1 kg / Stück |
Bauart: | Zwei-Wege, passiv, Bassreflex-Gehäuse |
Chassis: | Uni-Q - Hochtöner: 1 x 25 mm (belüftete Aluminium-Kalotte mit MAT) - Mitteltieftöner: 1 x 130 mm (Aluminium-Konus) |
Frequenzbereich (-6 dB): | 47 Hz - 45 kHz (Herstellerangabe) |
Trennfrequenz: | 2,1 kHz (Herstellerangabe) |
Impedanz: | 8 Ω (Herstellerangabe) |
Wirkungsgrad: | 85 dB (Herstellerangabe) |
Empfohlene Verstärkerleistung: | 40 - 100 W |
Lieferumfang: | - KEF LS50 Meta - 8 Gummifüße (selbstklebend) - 2 Schaumstoff-Stopfen zum Verschließen der Bassreflexports - Bedienungsanleitung - Garantieinformationen |
Optionales Zubehör: | S2-Standfüße (in den Farben Carbon Black, Titanium Grey und Mineral White sowie in Sonderfarben) |
Pros und Kontras: | + exzellentes, stimmiges Design + ausgezeichnete Verarbeitung + hohe Materialqualität + Uni-Q-Chassis mit MAT-Optimierung + sehr gute Räumlichkeit + natürliches Klangbild + Bassabstimmung mit Stopfen für wandnahe Aufstellung - kein Bi-Wire |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Editor's Choice |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | herausragend |