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Redakteur
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BenQ bietet einen hardwarekalibrierbaren Profi-Monitor für unter 1000 Euro. Dieser soll den Anforderungen von Video-Postproduktionen und Filmproduzenten nachzukommen. Mastering-Studios, Fotografen und anspruchsvolle Hobbyfotografen können ihre Bildwerke in höchster Farbtreue auf ihm betrachten. Zugleich werden die Industriestandards unterstützt, wie Rec.709, DCI-P3 und Adobe RGB. Wir haben den PV270 über unseren Test-Parcours geschickt und berichten Ihnen von allen Details.

Der BenQ PV270 eignet sich optimal, um Kinofilme und Werbespots in der Postproduktion zu bearbeiten. Der Farbraum DCI-P3 wird nahezu vollumfänglich unterstützt.
Foto: Michael B. Rehders

Bis vor kurzer Zeit kosteten hardwarekalibrierbare Profi-Monitore oft mehrere tausend Euro, damit waren sie für viele engagierte Hobbyfotografen und semiprofessionelle Fotospezialisten quasi unerschwinglich. Damit macht BenQ nun Schluss: Der PV270 wird unverhandelt zu einem Preis von 999 Euro offeriert. Die gute Verarbeitung und sein Nettogewicht von 7,8 Kilo sind vertrauenserweckend.
Der PV270 bietet ein Widescreen-Display mit 27 Zoll mit einer Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln (QHD). Darauf können sowohl Filme mit Full-HD- und 2K-Resolution vollständig dargestellt werden, als auch noch höher aufgelöste Fotoaufnahmen.
Sämtliche von Video- und Fotografen benötigten Farbräume sind ab Werk vorhanden. Angefangen bei sRGB, den die meisten Fotoapparate beim Kauf besitzen, bis hin zum großen Adobe-RGB-Farbraum, den wiederum Profi-Fotografen bevorzugen, da dieser ein viel größeres Farbspektrum aufnimmt. Mit Letzteren erscheinen Naturaufnahmen schlicht und ergreifend viel natürlicher. Farbverläufe im Himmel, Wasser in kristallklarem Cyan und sattes Rot kommen dem extrem nahe, was das gesunde menschliche Auge tatsächlich sieht.

Sämtliche Anschlüsse befinden sich an der Unterseite des Monitors.
Foto: Michael B. Rehders

Vorhang auf, es ist Kinotag

Mastering-Studios nutzen hingegen vielfach den Farbraum Rec.709, da dieser der kleinste gemeinsame Nenner aller Filmformate ist. Ein Film, der mit diesen Farben abgemischt ist, kann vielfältig genutzt werden. Beispielsweise für TV, DVD, Blu-ray und Streamingdienste.
Darüber hinaus unterstützt der PV270 den aktuellen Kinostandard DCI-P3. Laut Hersteller wird der große Farbraum zu 96 Prozent abgedeckt. Meine Messungen ergeben sogar eine Annäherung von 99 Prozent. Damit kann dieser Monitor selbst uneingeschränkt genutzt werden, um Kinofilme, Werbespots und Trailer normgerecht zu mastern, beziehungsweise sämtliche Farben innerhalb dieser Norm abzustimmen.
Sehr praktisch finde ich auch die Möglichkeit der dualen Bildzuspielung. So können zwei PCs angeschlossen werden, die Filme in unterschiedlichen Standards wiedergeben. Wer zum Beispiel ein „Digital Intermediate“ (DI) besitzt, von dem für verschiedene Verwerter entsprechende Vorlagen erstellt werden sollen, der benötigt keinen zweiten Monitor zum Vergleich, der PV270 stellt beide Filme nebeneinander auf dem Display dar. Nun kann der Colorierer die Farben des kleinen Rec.709-Farbraums so verändern, dass diese den vergleichbaren Farbreiz erhalten, wie das nebenan abgebildete Original-Bild, das den großen Farbraum DCI-P3 besitzt. Sollten bestimmte Farbtöne einmal nicht möglich sein, weil die Limitierung des Rec.709-Standards dies verhindert, kann der Filmemacher Farben nach persönlichem Geschmack verändern. Das Original sieht er zum Vergleich immer daneben und – ganz wichtig – auf dem gleichen Bildschirm. Fehler durch unterschiedlich kalibrierte Bildschirme gehören somit endgültig der Vergangenheit an. Obendrein offeriert der PV270 eine Helligkeitssteuerung. Ein Sensor im Display sorgt dafür, dass die Helligkeit sich selbst über mehrere Stunden nicht verändert. BenQ verspricht sogar eine gleichmäßige Helligkeit über die gesamte Lebenszeit des Monitors. Selbstverständlich lässt sich das Display auch kalibrieren – sogar vollautomatisch.
Wer Filme und Werbespots mit 24p dreht, kann diese dann mit der richtigen Frequenz betrachten. Um Lichtreflexe durch Umgebungslicht zu vermeiden, kann der Nutzer bei Bedarf eine Blendschutzhaube anbringen. Diese gehört zum Lieferumfang. Sehr gut, denn das erleichtert vor allem das Arbeiten in Umgebungen in denen die vorhandenen Lichtverhältnisse kaum zu beeinflussen sind. Obendrein lässt sich der Monitor in alle Richtungen drehen. Besonders praktisch finde ich die Möglichkeit der 90°-Drehung. Damit können Fotoaufnahmen grösstmöglich im Hochformat dargestellt werden.

On-Screen-Display und Tastatur darunter sind verständlich aufgebaut.
Foto: Michael B. Rehders

Film ab: Einfache Bedienung und umfangreiche Menüs

Schon beim kleinen Bruder des PV270, dem BenQ SW2700PT, gefiel mir das logisch strukturierte Bildmenü. Auch wenn der praktische OSD-Controller beim PV270 nicht zum Lieferumfang gehört, gestaltet sich die Bedienung als kinderleicht. Unten rechts am Rahmen des Monitors befinden sich sechs Sensoren, die bei Finger-Berührung aufleuchten. Direkt darüber öffnet sich das On-Screen-Menü. Mittels beleuchteter Tasten gelingt die Navigation nun angenehm schnell und die unterschiedlichen Parameter werden zügig erreicht. Für individuelle Einstellungen stehen zudem zwei Speicherbänke zur Verfügung.

Verschiedene Farbräume und Farbtemperaturvorgaben stehen beim PV270 unter „Farbmodus“ zur Auswahl.
Foto: Michael B. Rehders

Warum einen perfekten Monitor kalibrieren?

Die Firma Technicolor hat diesen Monitor für eine standardisierte Farbwiedergabe zertifiziert. Im Messlabor bestätigt sich, dass die Farbwiedergabe des BenQ über alle Zweifel erhaben ist. Sämtliche Farbräume, das Gamma und die Farbtemperatur erfüllen die Vorgaben.
Das tun leider aber nicht alle Zuspieler. Allen voran die in PCs eingesetzten Grafikkarten verfälschen oft das Original sichtbar. Genau an dieser Stelle greift die leistungsstarke Kalibrierungsfunktion des PV270. Während sich die drei Eckpunkte (Gamut) des Farbraums, plus die Sekundärfarben Cyan, Magenta und Gelb, in der Regel an softwarekalibrierbaren Monitoren einstellen lassen, wird mit dem hardwarekalibrierbaren BenQ PV270 ein 3D-Lut geschaffen. Das bedeutet, dass zusätzlich zum Gamut, das den Sollfarbraum umspannt, auch die Farben innerhalb des Farbraummodells korrigiert werden. Geschieht diese Farbanpassung innerhalb des Farbraums nicht, können Filme unterschiedlich auf verschiedenen Monitoren aussehen, weil diese Monitore lediglich „unvollständig“ kalibriert wurden.

Wer das Mastering von Filmen für TV, DVD, Blu-ray und Streamingdienste vornimmt, wird den Farbraum Rec.709 nutzen, da dieser Standard von allen aufgeführten Formaten unterstützt wird. Meine Messungen zeigen, dass der Farbraum Rec.709 perfekt getroffen wird – und deshalb Out-of-the-Box genutzt werden kann.
Foto: Michael B. Rehders

Präzise Farben mit professionellen Maßstäben kalibrieren

Die Video-Postproduktion erfordert genauste Farben auf dem Display. Wenn diese strikten Vorgaben nicht gewährleistet sind, weil der Zuspieler falsche Farben ausgibt, erscheinen Filme nach dem Mastering schlicht und ergreifend mit Falschfarben. Aus diesem Grund kann es erforderlich sein, dass Sie eine Kalibrierung durchführen müssen, obwohl der BenQ PV270 alle Farben vollkommen korrekt anzeigt. Erschrecken Sie nicht, denn BenQ macht die Kalibrierung tatsächlich zum Kinderspiel. In Zusammenarbeit mit X-rite, einem der Marktführer für Farbtechnologien, wurde das Kalibrierungs-Tool „Palette Master“ entwickelt.
Zunächst wird von der BenQ-Website genau dieses Kalibrierungs-Tool heruntergeladen.
Die Kalibrierungssoftware „Palette Master“ erklärt sich quasi von selbst. Unterstützt werden die Sensoren X-Rite i1 Display Pro, i1 Pro und i1 Pro 2, die optional erworben werden können. Der Sensor i1 muss nur auf den Monitor gelegt werden, dann wird das Programm gestartet. Alles Weitere geschieht nun selbständig. Lehnen Sie sich entspannt zurück, trinken Sie einen Kaffee und warten Sie ab, bis die Kalibrierung abgeschlossen ist. Das dauert einen kleinen Moment, anschließend müssen die Korrekturwerte nur noch über die USB-Schnittstelle ins Profil „Benutzer 1“ eingespielt werden. Im Handumdrehen ist der PV270 somit hardwarekalibriert.
Unterstützt werden die Betriebssysteme Win7, Win8, Win10, MacOS 10.6.8-10.11.

Die Kalibrierungs-Software heisst „Palette Master“. Alle Farben werden mit 14 Bit Farbtiefe definiert. Damit werden nicht nur die Eckpunkte des Farbraums (sprich das Gamut) exakt eingestellt, sondern auch die Farben innerhalb des Farbraummodells.

Wer die Farben auf dem Monitor selbst einstellen möchte, obwohl der PV270 ein leistungsstarkes Kalibrierungs-System besitzt, der kann bei Bedarf auf die Regler des Color Management System (CMS) zugreifen. Unter dem etwas missverständlich formulierten Reiter „Farbton“, der sich im Menü „Farbanpassung“ befindet, ist ein vollständiges Farbmanagement hinterlegt. Farbraum, Gamma, Graustufenverlauf und Farbtemperatur lassen sich wunschgemäß ändern. Insgesamt stehen zwei Speicherbänke zur Verfügung, um die gewünschten Werte nach den vorgenommenen Änderungen zu sichern. Die vorgegebenen Modi wie DCI-P3 und Adobe RGB lassen sich dagegen nicht verändern. Das ist auch gut so, denn diese Presets passen auf den Punkt genau.

Mit den RGBCMY lassen sich die Koordinaten der Primär- und Sekundärfarben des Farbraums einstellen. Auf diese Weise können Sie eigene Farbraumprofile kreieren.
Foto: Michael B. Rehders

Showdown: Beeindruckende Bilder mit exakten Farben

Zunächst spielen ich die üblichen Testbilder zu. Es ist beeindruckend, wie präzise Grau- und Farbtreppen vom PV270 abgebildet werden. Während andere Displays Farbabstufungen gern einmal ineinander laufen lassen, erhält der BenQ alle Abstufungen mit exakter Abgrenzung. Die Schärfe ist über jede Kritik erhaben. Auf meiner Rom-Aufnahme werden alle Personen vor dem Kolosseum vollständig aufgelöst abgebildet. Das Bildwerk habe ich mit dem Adobe-RGB-Farbraum aufgenommen, der Monitor zeigt alle Farben exakt so, wie ich sie als Fotograf angedacht habe. Strukturen in der Fassade des Kolosseum werden originalgetreu reproduziert. Bäume auf dem Weg zum italienischen Wahrzeichen besitzen eine grüne Farbvielfalt, wie ich sie vor Ort tatsächlich erlebt habe. Der Himmel, sowie Schleierwolken sind vollkommen frei von Artefakten. Das heißt, es gibt keine unschönen Abstufungen im Farbverlauf. Obendrein ist der Kontrast des Displays so gut, dass selbst helle Wolken nicht überstrahlen. Alle im Original vorhandenen Einzelheiten nahe Weiß sind vorhanden. Bravo!
Da viele meiner Kunden Bildwerke für unterschiedliche Medien nutzen, kann ich die Farben mit dem PV270 exakt an das gewünschte Medium angleichen. Dafür muss nur das Original-Foto in Adobe RGB neben das Bild im Zielformat (z. B. sRGB) gelegt werden. Nun kann ich die Farben anpassen, bis das Bildwerk im kleineren Farbraummodell sRGB so aussieht, wie ich es mir wünsche. Jeder, der einen kalibrierten Monitor nutzt, wird das Werk anschließend ebenso sehen wie der Fotograf. Darüber hinaus werden Schwarz-Weiß-Aufnahmen vollkommen verfärbungsfrei dargestellt. Als Fotograf finde ich diesen Vorgang sehr angenehm. Auf diese Weise sehe ich bereits auf dem Monitor, wie das fertige Bildwerk später aus der Labor gerahmt zurückkommt.
Kinofilme in UHD-Auflösung erscheinen in prächtigen Farben. Auch wenn die 3840 x 2160 Pixel, in der „Life of Pi“ gemastert wurde, nicht vollständig auf dem Display abgebildet werden können, sind deutlich mehr Feindetails zu erkennen als in zum Vergleich herangezogenen Blu-ray-Version. Allem voran schafft der vollständig abgebildete DCI-P3-Farbraum überwältigende Farben. Blu-ray-Bilder „verblassen“ dagegen sprichwörtlich. Das Meer, auf dem Pi mit seinem kleinen Ruderboot treibt, kommt in herrlich natürlichem cyan und blauen Farben daher. Feinste Lichtreflexe der Sonne glitzern auf den Wellen. Das Fell des Tigers, der sich mit an Bord befindet, sieht schlichtweg süperb aus. Neben der natürlichen Farbwiedergabe sind nuanciert auch kleine Härchen zu sehen. Wie schon auf meiner Fotoaufnahme von Rom, stellen sich Farbverläufe auch in „Life of Pi“ wunderbar homogen und gleichmäßig dar. Nachtaufnahmen zeigen überdies jede Menge Sterne am Himmel, dabei ist die Durchzeichnung dunkler Bildinhalte perfekt gelungen. Alle am Boot angebrachten Gegenstände sind detailliert zu erkennen. Aus diesen Gründen eignet sich der BenQ PV270 uneingeschränkt für alle Fotografen, Postproduktions-Studios und Filmemacher, die Kinofilme, Werbespots, Trailer, YouTube-Videos und Games produzieren und dabei allerhöchste Ansprüche an ihre Werke stellen.

Original-Screenshot: Das Bildwerk zeigt das Kolosseum in Rom, auf dem Farbtöne, Feindetails und Helligkeitsverläufe perfekt abgebildet werden.
Foto: Michael B. Rehders

Fazit

Der hardwarekalibrierbare BenQ PV270 ist wie geschaffen für Profi-Fotografen, Filmemacher und anspruchsvolle Bildbearbeiter, die höchste Ansprüche an die Wiedergabequalität eines Monitors stellen. Mit nahezu perfekten Werkseinstellungen kann dieses Color Management Display sofort genutzt werden. Die umfangreiche Ausstattung erlaubt sogar zwei Bildwerke von unterschiedlichen Zuspielern nebeneinander abzubilden, um die Farben wunschgemäß anzupassen, sofern die Zielmedien unterschiedliche Farbräume verlangen. Darüber hinaus gewährleistet die praktische Hardware-Kalibrierung präzise Farben. Ein wichtiger Punkt, falls der angeschlossene PC die professionellen Maßstäbe nicht erfüllen sollte. Aktuell ist der BenQ PV270 der beste hardwarekalibrierbare Monitor, der in unserem Testlabor vorstellig wurde – und aufgrund des verführerischen Preises ist er uneingeschränkt zu empfehlen.

Test & Text: Michael B. Rehders
Fotos: Michael B. Rehders

Gesamtnote: 1+
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

100 of 100

100 of 100

99 of 100

170217.BenQ-Testsiegel Kopie

Technische Daten

Modell:BenQ
PV270
Preis:999,00 Euro
Garantie:2 Jahre Vor-Ort-Austauschservice
Ausführungen:schwarz
Vertrieb:BenQ, Oberhausen
Tel.: 0208 / 409420
www.benq.de
Abmessungen (HBT):552 x 639 x 254 mm
Bildschirmdiagonale:27 Zoll (68,58cm)
Gewicht:7,8 Kilogramm
Seitenverhältnis:16:9
Art:LED, (2560 x 1440 Pixel)
Helligkeit:250 Nits (Herstellerangabe)
Ein-/Ausgänge:1 x HDMI
1 x DVI-DL
1 x DP
1 x MDP
2 x USB 3.0 (Eingang) 1 x USB 3.0 (Ausgang)
USB mit Kartenleser
1 Display Port
Lieferumfang:- diverse Anschlusskabel
- CD mit Bedienungsanleitung
- 1 Tischfuß
- Netzkabel
- Schnellanleitung
- Kalibriersoftware (von Website)
Besonderes:- vorkalibriert
- leichte Inbetriebnahme
- üppige Eingangssektion
- gute Menü-Navigation
Benotung:
Bildqualität (40%):1+
Klang (20%): --
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunghervorragend
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