lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

von

Redakteur
English
Zur Übersetzung unserer Seiten nutzen wir Google Translate. Dazu wird eine Verbindung zu Google-Servern hergestellt und Daten werden übertragen (weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung). Wenn Sie damit einverstanden sind, können Sie über folgende Buttons Google Translate aktivieren.

Der italienische Hersteller Sim2 setzt mit dem 4K-Projektor Nero4S neue Maßstäbe in Bezug auf Leistung und Design. Zum umfangreichen Ausstattungspaket des 35.000 Euro teuren Lichtwerfers gehören ein edles Kristallglas-Gehäuse, beste HDR-Wiedergabe und eine extrem helle Lichtquelle für eine außergewöhnliche Bildqualität. Was diesen Projektor sonst noch ausmacht und für wen er wie geschaffen ist, erfahren Sie in diesem Test.



Der Sim2 Nero4S beinhaltet unter seinem Hochglanzgehäuse aus Kristallglas alles, was ein moderner 4K-Projektor besitzen muss. 
Foto: Michael B. Rehders

Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben. In vielen Heimkinos und Wohnstuben befinden sich neben edlen Designer-Möbelstücken, wertvolle Lampen, Vasen und luxuriöses Audio-Equipment. Wer hier Filme auf der großen Leinwand zelebrieren möchte, sollte keine Abstriche bei Design und der Darstellungsqualität machen. Der Beamer sollte sich ins elegante Ambiente unauffällig einfügen, sowie bestens mit den schicken Lautsprechern und der Designerausstattung harmonieren. Wer will da schon eine klobige Plastikkiste unter der Zimmerdecke hängen haben? Wir jedenfalls nicht. Darüber hinaus sollten ab der ersten Minute Blockbuster und Sportübertragungen gestochen scharf erscheinen. Die Farben müssen realistisch wiedergegeben werden. Überdies sollte der Lichtwerfer auch noch flexibel aufstellbar, wartungsfreundlich und ganz leicht zu bedienen sein. Wer meint, dass unsere Anforderungen an solch einen Projektor zu hoch sind, täuscht sich. Der italienische Hersteller Sim2 fertigt seit über 20 Jahren einzigartige DLP-Projektoren, die in privaten und kommerziellen Bereichen sehr gerne eingesetzt werden.

Lieferung und Design

Bestens geschützt trifft der Sim2 Nero4S in einem riesigen Karton in unseren Redaktionsräumen ein. Wir empfehlen, den Projektor von einem Fachmann installieren zu lassen, um die bestmögliche Performance aus dem Lichtwerfer herauszuholen. Idealerweise hat der Installer eine passende Deckenhalterung im Gepäck, die gegen Aufpreis erworben werden kann. Der Nero4S bringt mit 32 Kilogramm nicht nur ein beachtliches Gewicht auf die Waage, sondern ist mit rund 50 x 60 Zentimetern vertrauenserweckend bemessen. Das hochglänzende Kristallglas-Gehäuse verleiht dem Lichtwerfer viel Eleganz. Das Finish ist konsequent in Schwarz gehalten, damit der Projektor in dunkler Umgebung während des Filmgenusses optisch zurückhaltend bleibt. Darüber hinaus ist das Gehäuse mit seiner puristischen Form schnörkellos und funktionell gestaltet. Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Gerätes. Ebenfalls ist dort eine umfangreiche Tastatur eingelassen, um den Projektor ganz einfach bedienen zu können, falls die Remote Control mal nicht zur Hand sein sollte.

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Projektors. Die riesigen Lüfter ziehen hier extrem leise Frischluft zur Kühlung von Lampe und Bauteilen ein. Foto: Michael B. Rehders

Installation und Bedienung

Aufgrund des sehr hohen Gewichts und seiner Größe sollte der Projektor zu zweit aus seinem Karton entnommen und am gewünschten Platz aufgestellt werden. Hier kommt die telezentrische Optik ins Spiel: Im Gegensatz zu anderen DLP-Projektoren wird der Nero4S auf Höhe der Leinwandmitte platziert. Ist dies nicht gewollt, weil sein Platz weiter oben angedacht ist, reicht der großzügig bemessene Lens-Shift, um das Bild auf der Leinwand anzupassen. Während Zoom und Fokus schnell motorisch mittels Fernbedienung eingestellt werden, finden wir die Bildverschiebung ein wenig umständlich. Diese erfolgt mit einem Schraubendreher vorne am Projektor. Zum Glück wird das Lens-Shift nur einmal eingestellt. Nutzer von einer Bildwand im Cinemascope-Format profitieren von der Lens-Memory. Wir legen die Einstellungen für die Seitenverhältnisse 16:9 und 2,39:1 auf die Speicher F1 und F2 der Fernbedienung. Jetzt reicht in unserem Test-Kino ein Tastendruck, um in Sekundenschnelle die Bildformate zu wechseln. Millimetergenau werden die Positionen angefahren.

Kalibrierung vom Fachmann via LCC-Technologie. Foto: Michael B. Rehders

Natürliche Farben ab Werk

Üblicherweise nehmen wir eine umfangreiche Kalibrierung vor, um die bestmögliche Bildqualität eines Projektors zu erhalten. Beim Nero 4S ist das nicht nötig, weil dieser bereits vor Auslieferung individuell von Sim2 kalibriert worden ist. Im Bildmodus LCC sind die Einstellungen abgelegt. Idealerweise ist dieses Preset sogar beim erstmaligen Einschalten des Boliden aktiv. Nur löschen sollte man die Kalibrierung nicht, weil diese mit einem Werksreset nicht wiederhergestellt wird. Sie ist dann weg und muss neu vorgenommen werden. Hierfür hat der Hersteller eine automatische Kalibrierungsfunktion parat: Live Color Calibration (LCC). Diese steht exklusiv dem Installer zur Verfügung, um den Nero4S beim Heimkinobesitzer vor Ort zu optimieren. Wir haben die kalibrierte Werkseinstellung kontrolliert und festgestellt, dass alle Farben punktgenau sitzen. Gamma und Farbtemperatur brauchen ebenfalls nicht angepasst zu werden. Das spart dem Nutzer Kosten bei der Installation, weil die Farben schlichtweg stimmen. Kompliment an Sim2 für diese exzellente Arbeit.

Die beleuchtete Sim2-Fernbedienung ist sehr übersichtlich konzipiert. Die Knöpfe F1, F2, F3 können frei belegt werden, zum Beispiel für Bildformatänderungen auf einer Cinemascope-Leinwand. Für Smartfunktionen und Apps liegt dem Nero4S ein Roku mit passendem Handsender bei.
 Foto: Michael B. Rehders

Smartfunktionen und Apps

Der Sim2 Nero4S kann über den eigenen Browser mit dem Hersteller oder Händler verbunden werden, zum Beispiel zur Fernwartung oder Fehlerbehebung, falls versehentlich ein paar Einstellungen gelöscht werden. Außerdem kann auf diese Weise eine Benachrichtigung erfolgen, dass in Kürze eine Ersatzlampe fällig ist. Um Smartfunktionen und alle Apps zu nutzen, die wir vom Fernseher gewohnt sind, liegt dem Nero4S ein Roku bei. Diesen schließen wir nicht am Projektor an, sondern am AV-Receiver, damit wir den Ton, von 5.1 bis Dolby Atmos, für unser externes Soundsystem abgreifen können. Das Bildsignal wird via HDMI-Kabel zum Beamer übertragen. Die Verbindung mit unserem Netzwerk geschieht in Windeseile, weil die On-Screen-Tastatur ausgezeichnet funktioniert. Bis zum Ende unseres langen Testprozederes bleibt die Verbindung aufrechterhalten. Wir können auf alle liebgewonnen Streamingdienste zugreifen, wie beispielsweise: Netflix, Disney+, DAZN, Apple TV, Wow, Paramount+, YouTube und Amazon Prime Video. Vier Direktwahltasten gibt es auf der Fernbedienung.

Jede Menge Streamingdienste sind bereits auf der Startseite des Roku aufgeführt. Die Bedienung funktioniert wie auf jedem Smart-TV. Die Navigation gelingt flüssig und zügig.

Fokus-Kompensation – Scharf ab der ersten Minute
Projektoren benötigen üblicherweise 20 bis 30 Minuten, um ihren optimalen Arbeitspunkt zu erreichen. Bis dahin können sich Bildlage, Farbdarstellung und Schärfe noch leicht verändern. Die Ingenieure von Sim2 haben das geändert und dem Nero4S eine Fokus-Anpassung spendiert. Im On-Screen-Menü ist etwas versteckt das Menü „Compensate Focus“ untergebracht. Hierbei handelt es sich um ein Tool, mit dem die Schärfe kurz nach dem Einschalten des Projektors eingestellt und gespeichert wird. Dieser Vorgang wird nach 30 Minuten wiederholt und das Ergebnis in einen zweiten Speicher abgelegt. Das Resultat ist nun eine perfekte Schärfe auf der Leinwand ab der ersten Minute, weil der Nero4S fortan diese selbständig anpasst. In der Praxis funktioniert das sehr gut. Getestet wird das Tool beim Spielfilm „Monster Hunter“. Wir erhalten ein messerscharfes Bild auf unserer 3,20 Meter breiten Cinemascope-Leinwand – und zwar vom Einschalten bis zum Ausschalten des Beamers.

Die Ausschnittsvergrößerung der Strandaufnahme in „Monster Hunter“ belegt, dass das Bild vom Nero4S messerscharf auf der Leinwand abgebildet wird.

Maximale Helligkeit

Sim2 beziffert die Maximalhelligkeit mit 6000 Lumen. Unser aktuelles Testsample besitzt eine nagelneue Lampe, und wir können diesen Wert bestätigen. Allerdings finden wir die Darstellung im hellsten Bildmodus zu kühl. Daher belassen wir den Beamer im kalibrierten Bildmodus „LCC“. Die Helligkeit ist hier, in Verbindung mit der natürlichen Farbdarstellung, schlichtweg umwerfend. Bildbreiten über 6,00 Meter können strahlend hell befeuert werden. Kleinere Leinwände im Wohnzimmer profitieren ebenfalls von der extrem hohen Lichtausbeute, weil der Raum nicht vollständig abgedunkelt werden muss, wenn man tagsüber dem Großbilderlebnis frönt. Die Ausleuchtung ist dabei herausragend. Das Bild ist nicht nur bis zum Rand messerscharf, auch die Helligkeitsverteilung (Color Uniformity) ist auf einzigartigem Niveau. Es sind keine Abschattungen erkennbar. In „Tenet“ geht der Protagonist mit seiner weiblichen Begleitung zum Boot, um zur Jacht überzusetzen. Diese helle, brillante und plastische Projektion stellt alles in den Schatten, was wir bislang in dieser Preisklasse gesehen haben.

„Tenet“ besitzt ein Referenzbild und der Sim2 Nero4S zeigt das auch auf der Leinwand. Farben, Schärfe, Ausleuchtung und Brillanz sind einzigartig.

Hochaufgelöste 4K-Bilder

Der Sim2 Nero4S ist ein 1-Chip-DLP-Projektor mit nativer Auflösung von 2716 x 1528 Pixel. Mittels XPR-Shift-Technologie kann er UHD-Inhalte bis 3840 x 2160 Pixel entgegennehmen, verarbeiten und sequentiell projizieren. Blockbuster, TV-Serien und Live-Sport werden hervorragend auf die Leinwand geworfen, so dass wir richtiggehend in das XXL-Bild eintauchen. Bewegte Szenen erscheinen originalgetreu in 24 Hz. Wird die FI hinzugeschaltet, werden Bewegungsabläufe noch flüssiger und schärfer. Hier kann ganz nach Geschmack geregelt werden. Gegen kontrolliert einfallendes Tageslicht kann sich der Projektor bestens behaupten. Zur Hochform läuft er allerdings in gut abgedunkelten Räumlichkeiten und auf großen Leinwänden in dedizierten Heimkinos auf. In „Tenet“ sind im Hintergrund des Hafens die Bäume am Hang erkennbar. Einzelne Haarsträhnen der weiblichen Begleitung des Protagonisten werden herausgearbeitet. In „Monster Hunter“ wird sogar der feine Wüstensand reproduziert. Die Spiegelungen auf den Fahrzeugen leuchten derart realistisch, dass wir uns förmlich in der Wüste wähnen. Das ist großartig!



„Tenet“ wird mit dynamischen Tone Mapping dargestellt. Im OSD kann man die Anpassungen quasi in Echtzeit verfolgen. Die Werte von Helligkeit und Kontrast ändern sich je nach Film und Szene.

High Dynamic Range

Der Sim2 Nero4S bietet eine automatische Metadatenerkennung und einen erweiterten Kalibriermodus mit vier Voreinstellungen, um das HDR-Quellsignal an verschiedene Leinwandgrößen anzupassen. Vereinfacht formuliert passiert folgendes: Der Sim2 Nero4S analysiert jedes einzelne Bild und weist diesem individuell eine eigene HDR-Gammakurve zu. Bis 10.000 Nits reicht die Range, die der Projektor mit seinem dynamischen Tone Mapping darzustellen vermag. In der Praxis arbeitet diese Technologie so gut, dass wir bei keinem Film eine Anpassung vornehmen müssen. Da der HDR-Farbraum DCI-P3 mit 92 Prozent sehr gut abgedeckt wird, nutzt der Nero4S seine Lichtreserven bestens für helle und überaus farbintensive Bilder. Einzig in dunklen Szenen verliert der Projektor an Plastizität, weil das Schwarz eher wie dunkelgrau anmutet. Sobald helle Spitzlichter auftauchen, gewinnt das Bild massiv an Strahlkraft. Das Gold im Vorspann von „Elvis“ haben wir nur selten so plastisch erlebt. Die farbigen Edelsteine leuchten von innen heraus. Das ist purer Wahnsinn!

In unserem Screening-Room begeistert der Sim2 Nero4S mit seiner hohen Lichtausbeute, exzellenten Schärfe und herausragenden Farbdarstellung auf unserer 3,20 Meter breiten Cinemascope-Leinwand. Foto: Michael B. Rehders

Fazit

Sim2 schuf mit dem Nero4S den besten 4K-Projektor für herausragende Großbilderlebnisse in Heimkino und Wohnzimmer. In Bezug auf Lichtleistung, Schärfe, HDR-Wiedergabe, Farbtreue und Design setzt er ganz neue Maßstäbe. Zu verdanken sind die exzellenten visuellen Eigenschaften, der präzisen und hochauflösenden Optik mit 2-fach-Zoom, 6.000 Lumen Lichtausbeute und der individuelle Kalibrierung durch den Hersteller vor Auslieferung. Die automatische Kalibrierungsfunktion LCC, das dynamische Tone Mapping für HDR und die Möglichkeit der Fernwartung sorgen dafür, dass dieser Lichtwerfer alle anderen Projektoren auf unserem Testparcours in den Schatten stellt. Darüber hinaus verleiht das Kristallglas-Gehäuse ihm ein edles, luxuriöses Gewand. Wer höchste Ansprüche an Design, Technik, Bedienkomfort und Bildqualität hat, kommt am Sim2 Nero4S kaum vorbei.



Test, Text & Fotos: Michael B. Rehders

Gesamtnote: Referenz
Klasse: Luxury-Klasse
Preis-/Leistung: sehr gut

100 of 100

100 of 100

100 of 100

Technische Daten

Modell:Sim2
 Nero4S
Produktkategorie:4K-Projektor
Preis:35.000 Euro
Garantie/ Gewährleistung:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz hochglanz
Vertrieb:Screen Professional GmbH, Forchheim
09191 9790351
https://screenprofessional.de
Abmessungen (H x B x T):215 x 528 x 582 mm
Gewicht:32 kg
Technik:1-Chip DLP
Helligkeit:6.000 Lumen (Herstellerangabe)
Bildauflösung:3.840 x 2.160 Pixel via XPR-Shift
Lens-Shift:ja
3D-Wiedergabe/Transmitter:nein/ nein
2,5 Meter Bildbreite:3,40 – 6,70 Meter Distanz
Eingänge3 x HDMI
1 x Display Port
1 x VGA
1 x RGBHV / YCbCr
1 x USB-A
1 x RS232
1 x Ethernet
Ausgänge:1 x HDMI
Lieferumfang:1 x Nero4S
1 x Stromkabel
1 x Roku Mediaplayer
2 x Fernbedineung (inkl. Batterien)
Pro & Contra:
+ einzigartig hell
+ herausragende Schärfe

+ hervorragende Farbdarstellung

+ HDR mit dynamischen Tone Mapping

+ Fernwartung
+ Automatische Kalibrierung

+ LCC-Bildmodus ab Werk kalibriert

+ Smartfunktionen mit vielen Apps
+ leise

+ Fokus Kompensation

+ luxuriöses Kristallglas-Gehäuse

+ 2-fach-Zoom und Fokus elektrisch

+ Lens-Memory 

+ 3 Direktwahl-Speicher

+ Smartfunktionen und Apps mit Roku


- Lens-Shift via Inbusschlüssel

- keine 3D-Wiedergabe

Benotung:
Gesamtnote:Referenz
Klasse:Luxury-Klasse
Preis-/Leistungsehr gut
lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN Über uns | Impressum | Datenschutz | Kontakt