TEST: Revox StudioControl C200 – Clevere Fernbedienung für das smarte Zuhause

Design-Highlight

Die StudioControl C200 sorgt mit ihrem Auftritt gleich für den doppelten Wow-Effekt, wie wir am prompten Interesse der Redaktionskollegen feststellen können. Zum einen präsentiert sich diese smarte Fernbedienung überaus edel und hochwertig. Damit reiht sie sich nahtlos in das Produktportfolio der Schweizer ein, aus dem wir bereits den StudioArt A100 Room Speaker, die StudioArt S100 Audiobar, die Kombination Joy S22 CD-Player / S119 MKII Network Receiver, den Studiomaster T700 Plattenspieler sowie die Schallwandler Shelf G70 MK3 i und Elegance G120 getestet und genossen haben. Bei der StudioControl C200 beeindruckt sofort das flach-schlanke, überaus wohlproportionierte Gehäuse. Es ist aus einem durchgehenden Stück Aluminium gefräst. Das erhöht ebenso die Noblesse wie die mattschwarze Anmutung und das bündig eingelassene, große Touch-Display. Den Revox-Entwicklern ist es mit einer speziellen Montagetechnik gelungen, die Einfassung des Displays extrem dünn zu realisieren. So ist die StudioControl C200 allein schon mit ihrem Design ein Highlight.

Gut geladen: die Docking Station

Zum zweiten ist diese Smart Remote ein echter Handschmeichler – dank ihrer gelungenen ergonomischen Formgebung, aber auch wegen der angenehmen Gewichtigkeit und Kühle des Aluminium-Gehäuses. Dies setzt sich bei der zugehörigen Docking Station fort. Diese scheibenförmige Lade- und Aufbewahrungsbasis ist mit ihrem massiven, metallenen Korpus stand- und verrutschsicher. Hierzu trägt auch die unterseitige Gummischicht bei. Die Oberseite ist ebenfalls mit einer mattierten Gummierung überzogen. Das vermeidet Kratzer auf der Fernbedienung. Die StudioControl C200 findet in der Aussparung der Station schnellen und korrekten Stand. Dies wird durch Führungsmagneten unterstützt, die das Handteil passgenau in der Aussparung und auf den Ladekontakten positionieren. Das stoffummantelte USB-Kabel, das zum externen Ladestecker führt, erweist sich ebenfalls als hochwertig und besitzt mit zwei Metern eine praxistaugliche Länge. Der USB-C-Stecker findet in einer versenkten Buchse Kontakt – auch diese Lösung trägt zur Attraktivität bei. Allerdings dürfte der Stecker gerne etwas festeren Halt in der USB-Buchse haben.

Durchdachte Bedienbarkeit

Mit durchdachten Lösungen geht’s auch bei der Fernbedienung selbst weiter. Sie ermöglicht eine einfache und intuitive Bedienung. Bei den physischen Bedienelementen beschränkt sie sich auf einen Standby-Taster und eine Lautstärke-Wippe auf der rechten Seite. Darüber hinaus bietet die StudioControl C200 einen Lautsprecher und ein Mikrofon. Sie dienen der möglichen Sprachsteuerung über den Google Assistant. Der Speaker kann aber auch zur eigenen Wiedergabe von Audio-Inhalten genutzt werden. Frontseitig entdecken wir einen Infrarot-Sender. So lassen sich auch Geräte steuern, die allein auf IR-Befehle reagieren. Hierfür benötigt man allerdings zusätzlich eine IR-App aus dem Play Store, die man auf der C200 installiert. Die Rückseite der Fernbedienung bietet einen Fingerabdrucksensor. Mit ihm kann man, wenn gewünscht, die StudioControl C200 gegen ungewollte Nutzung schützen. Doch eigentlich ist die direkte und ungehinderte Bedienbarkeit der Fernbedienung einer der Vorteile gegenüber dem Tablet oder dem Smartphone, die beide üblicherweise immer erst entsperrt werden müssen.

Exzellentes HiRes-Touch-Display

Zugunsten der sofortigen Bedienbarkeit aktiviert die StudioControl C200 auch prompt den Bildschirm, wenn sie aus der Ladestation genommen oder vom Tisch gehoben wird. Dieser Bildschirm ist ein weiteres Highlight dieser Fernbedienung: Das 4,5-Zoll-Display bietet mit 480 x 1.170 Pixeln eine Hochauflösung und liefert ein ultrascharfes, knackiges, kontrastreiches Bild. Trotz des ungewöhnlichen Formats zeigt die StudioControl C200 die auf ihr genutzten Apps größenrichtig und passend für das Display skaliert an. Mit Optionen wie dem Bildschirm-Zoom, der Schriftgrößen-Anpassung oder der Vorlese-Funktion ist die C200 auch für Sehbehinderte benutzerfreundlich. Hinzu kommt ein Helligkeits-Sensor, mit dem das Display optimal auf die aktuellen Lichverhältnisse der Umgebung hin angepasst wird. Auch die Haptik des Displays ist ausgezeichnet. Der Touch-Screen ermöglicht mit seiner Sensitivität ein leichtes, flüssiges Bedienen und Steuern. Das geht aufgrund der handgerechten Formgebung der Fernbedienung durchweg mit einer Hand – was bei heutigen Smartphone-Formaten kaum noch und mit einem Tablet nie möglich ist.

Zentrale Fernbedienung für alle Smart Devices

Mit diesem Touch-Display steuert man nun via WLAN alle smarten Geräte und Installationen im Haushalt – sofern der Hersteller eine Android-App bereitstellt. Die StudioControl C200 unterstützt dafür WLAN 802.11a/b/g/n/ac und läuft unter Android 11, Revox verspricht hier eine Upgrade-Fähigkeit der C200. In Verbindung mit der Google-Zertifizierung und der zusätzlichen Bluetooth-Kopplungsmöglichkeit bleibt hier in puncto Vielseitigkeit und Flexibilität kein Wunsch offen. Die StudioControl C200 steuert natürlich alle smarten und vernetzbaren Revox-Produkte der StudioArt-Reihe, des Joy-Musiksystems, der modularen M-Serie und zudem das umfangreiche Komponenten-Portfolio der Multiuser | Multiroom-Systeme. Hier ist Revox Pionier: Die Schweizer haben das erste innovative Multiroom-System bereits 1983 vorgestellt. Die StudioControl C200 dirigiert aber ebenso selbstverständlich Audioprodukte und Multimediageräte anderer Hersteller – das offene Betriebssystem Android macht’s möglich. So bedient man im Home Entertainment-Bereich etwa Sound-Systeme von Bang & Olufsen, Bose oder Sonos, steuert Edel-Flatscreens von Loewe und Metz oder befehligt die smarten Produkte von Panasonic, Philips und Samsung.

Für Home-Entertainment und intelligente Gebäudetechnik

Revox hat bei dem Konzept der StudioControl C200 aber weitergedacht. Die Schweizer betreiben eine Verschmelzung von Home-Entertainment und intelligenter Gebäudetechnik. Dieses innovative Wohnkonzept unterstützt die StudioControl C200, indem sie neben der zentralen Bedienung aller smarten Unterhaltungselektronik-Komponenten auch die Steuerung aller intelligenten Geräte des täglichen Gebrauchs und verschiedenster Hausautomatisierungs-Systeme ermöglicht. Das Portfolio reicht von der Steuerung der Kaffeemaschinen von Herstellern wie Jura oder De’Longhi über die Bedienung der Türsprechanlage (hier wären Gira, Feller, Jung oder Siedle zu nennen) und der Videoüberwachung (etwa Bascom) bis hin zum Management der Beleuchtung (zum Beispiel Philips Hue, Osram Lightify), der Fenster (etwa von Velux), der Jalousien (beispielsweise von Somfy oder Alulux) und der Heizung (etwa von Vaillant oder Viessmann). So steuert man von der Couch aus das gesamte Haus mit einer Smart Control. Das geht entspannt, weil die Bedienung losgelöst vom kommunikationsintensiven Smartphone geschieht – also frei von der Flut an Chats, Messenger-Nachrichten und Telefonaten.

Die Revox StudioControl C200 in der Praxis

Am Anfang steht der Aufladevorgang. Hier sammelt die StudioControl C200 gleich den ersten Pluspunkt: Sie ist nach rund zwei Stunden komplett geladen. Dank des Akkus mit einer Kapazität von 2.400 Milliamperestunden kommen wir trotz intensiverster testbedingter Dauerbedienung eineinhalb Tage ohne Aufladung aus. Je nach Nutzung erreicht man drei, vier Tage bis hin zur von Revox angegebenen Maximal-Dauer von einer Woche. Nutzt man die Aufladestation zur nächtlichen Ablage, wird man die Akkugrenze kaum ausloten. Mit vollem Akku starten wir nun die Einrichtung. Sie geht einfach und flott. Wir werden gleich vom Homescreen über einen „Start“-Button zur Einbindung in unser WLAN geführt. Nach der Eingabe unseres Passworts integriert sich die StudioControl C200 eigenständig ins Netzwerk. Anschließend legen wir fest, was an Apps und Daten auf das C200 übertragen werden soll – von den Fotos über die Kontakte bis hin zum Google-Konto. Die Daten können vom Handy oder von der Cloud stammen.

Flottes Einrichtung samt Launcher-App fürs leichte Handling

Die weitere Einrichtung samt der Möglichkeiten der Systemeinstellung bis hin zur Aktivierung der Sprachsteuerung über den Google Assistant erinnert sehr an das Setup und die Funktionalität eines Smartphones. Entsprechend einfach ist die Einbindung ins WLAN, ebenso die Installation der Apps. Hier wird nun die Handhabung durch die Revox C200 Launcher-App erleichtert: Sie listet alle installierten Apps auf und ermöglicht eine Auswahl, welche dieser Applikationen auf ihrem ständigen Startbildschirm sichtbar sein sollen. Das macht die Bedienung noch übersichtlicher und den Zugriff auf die wirklich genutzten Apps schneller. Einige nützliche Apps sind bereits vorinstalliert, alle weiteren zieht man sich wie gewohnt aus dem Play Store. Wir setzen gleich die Revox Studioart-App auf unseren Homescreen, denn wir haben als Spielpartner den Revox Room Speaker StudioArt A100 parat. Er ist ruck-zuck eingebunden, über die App haben wir prompt Zugriff auf unseren Musikserver und streamen in HiRs-Qualität „Montana“ von James Taylor zum StudioArt A100.

Grenzenlose Flexibilität und Vielfalt

Daneben stehen uns Radio, Podcasts oder Abo-pflichtige Musikangebote von Deezer, Spotify und Tidal zur Verfügung. Das von uns genutzte Qobuz können wir durch einen kleinen Kniff nutzen: Wir laden die App „BubbleUPnP für DLNA/Chromecast“ herunter, gehen auf der Qobuz-App auf „Teilen“ und wählen hier über die eingebundene Bubble-App den so nun erreichbaren StudioArt A100 aus – und streamen wiederum in HiRes-Qualität „Birds“ von Dominique Fils-Aimé. Wir können den Song alternativ auch datenreduziert via Bluetooth streamen. Schon hier zeigt sich die grenzenlose Flexibilität und Vielfalt, die durch WLAN-Einbindung, Adroid-App-Portfolio und Google-Zertifizierung möglich ist. Das merken wir auch beim Video-Streaming: Mit dem ausgezeichneten Display macht das angucken bereits auf der StudioControl C200 Spaß. Wir können aber ebenso, etwa bei YouTube-Videos, durch Anklicken des „Cast“-Buttons das Video nun auch auf einem großen Flat-TV wie unserem Panasonic TX-55GZW1004 angucken. Eigentlich geht alles – sofern es dafür eine Android-App oder Google-Anwendung gibt und streambar ist.

Multimediale Möglichkeiten

Musik, Fotos und Videos können dabei aufgrund der Vernetzungsmöglichkeiten auch von der externen Cloud kommen – oder sogar lokal abgelegt werden. Hierfür offeriert die StudioControl C200 einen üppigen Speicherplatz von satten 32 Gigabyte, der eben nicht nur für Apps genutzt werden kann. Das eröffnet etwa die Möglichkeit, ohne ein weiteres Gerät Musik direkt an einen Bluetooth-Kopfhörer zu streamen. Wir haben’s mit dem Wireless-Kopfhörer Philips Fidelio L3 getestet – klappt prima! Hier kann man natürlich ebenfalls das Musikangebot von der NAS oder vom abonnierten Musikdienst streamen. Und letztlich lassen sich alle Fotos oder Videos auch mit anderen teilen – durch die Kontoverknüpfung oder durch die Installation der Mail- und Messenger-Dienste. Bei der Entdeckung all dieser Möglichkeiten fällt auf, wie schnell und flüssig die Bedienung über das Touch Display geht, wie prompt die Umsetzung der getippten Befehle vonstatten geht – und wie sehr die ausgezeichnete Auflösung des Bildschirms zum Bedienspaß beiträgt.

Fazit

Die StudioControl C200 glänzt als überaus edle und clevere Kommandozentrale für das Smart Home: Sie steuert als Fernbedienung alle smarten Home-Entertainment-Komponenten und die komplette intelligente Gebäudetechnik von der Multiroom-Audio-Anlage und den Fernseher über die Kaffemaschine bis zur Zimmerbeleuchtung – sofern die Komponenten über eine Android-App steuerbar sind. Mit den originalen Apps und über das Touch-Display, das aufgrund seiner HiRes-Qualität ebenso als Bildschirm nutzbar ist, geschieht auch die Bedienung. Im Verbund mit der Google-Zertifizierung, der Bluetooth-, WiFi- und Cast-Steaming-Fähigkeit sowie dem 32-Gigabyte-Speicher ist die StudioControl C200 bereits selbst ein Smart Device mit einem schier grenzenlosen Funktionsumfang: Eigentlich geht alles, sofern es dafür eine Android-App oder Google-Anwendung gibt und streambar ist. Überdies ermöglicht die StudioControl C200 eine Bedienung losgelöst vom ständig zu entsperrenden, kommunikationsintensiven Smartphone mit seiner störend-stressenden Flut an Calls, Chats und Messenger-Nachrichten. So gelingt die Bedienung smart und entspannt.

Technische Daten